Der Wunsch nach einem Eigenheim: Welche Förderungen existieren beim Hausbau?
Ein Eigenheim bietet Sicherheit im Alter, Unabhängigkeit vom Mietmarkt und steigert somit die Lebensqualität. Außerdem ist ein eigenes Haus die optimale Grundlage, um eine Familie zu gründen und die eigenen Kinder aufwachsen zu sehen.
Doch ist der Hausbau mit hohen Kosten verbunden. Vielen Menschen wird dadurch der Weg in die eigenen vier Wände erschwert. Doch der Staat bietet verschiedene Fördermöglichkeiten an. Einer der Gründe hierfür sind die durch den Wohnungsmarkt generierten Steuereinnahmen des Staates. Daher unterstützt er den Hausbau mit vergünstigten Darlehen, Zuschüssen und einer Vielfalt an Subventionen das „Projekt Eigenheim“.
Finanzierungsmodelle nach Maß
Es existieren zahlreiche Programme, durch deren Unterstützung der Hausbau staatlich gefördert werden kann. Dabei setzen die einzelnen Modelle unterschiedliche Maßstäbe für eine Förderung voraus und richten sich in diesem Zuge an verschiedene Zielgruppen. Achten Sie deshalb bei der Auswahl der staatlichen Fördermöglichkeiten darauf, welche Modelle Ihre persönlichen Einkommens- und Familienverhältnisse berücksichtigen und sich somit maximal zu Ihren Gunsten auswirken.
Die Wohn-Riester-Förderung
Die Wohn-Riester-Förderung ist eine der bekanntesten staatlichen Unterstützungen zum Hausbau. Seit 2008 kann das Programm für die Finanzierung einer Wohnimmobilie genutzt werden. Das Konzept ist simpel und effektiv zugleich: So wird monatlich ein bestimmter Anteil des Einkommens in die Riester eingezahlt und auf dem Wohnförderkonto verbucht. Der Staat bezuschusst den Riester-Sparer mit einer jährlichen Grundzulage von 175 Euro. Familien mit Kindern erhalten in der Regel einen zusätzlich einen Zuschuss von jährlich 300 Euro pro Kind. Hinzu erhalten Sie die Möglichkeit, die eingezahlten Beträge als Sonderausgaben bei der Steuererklärung zu deklarieren.
Ziel der Wohn-Riester-Förderung ist es, dass der Eigenheimbesitzer im Alter mietfrei ist und damit geringe Lebenshaltungskosten trägt. Mit Eintritt in den Ruhestand ist der Geförderte verpflichtet, jene Steuerlast zu begleichen, die durch die einzelnen Bewegungen auf dem Wohnförderkonto ermittelt wurden.
Vor dem Abschluss der Wohn-Riester sollten Sie sich Folgendes bewusstmachen: Bei dem Fördermodell handelt es sich um eine zweckgebundene Ansparung. Das angesammelte Geld kann lediglich in eine Immobilie investiert werden. Somit richtet sich das Programm verstärkt an Menschen mit mittlerem bis hohem Einkommen.
Einkommensschwach und dennoch ein Eigenheim?
Für einkommensschwache Haushalte setzt der Staat auf ein Konzept, welches sich Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) nennt. Hierbei möchte der Staat den Hausbau durch zinsgünstige Darlehen und finanzielle Zuschüsse auch für Geringverdiener attraktiv machen. Zudem können Sie von vergünstigtem Bauland profitieren. Ein Förderantrag für beispielsweise einen Neubau ist noch vor Baubeginn beim Wohnungsbauförderungsamt der Gemeinde oder des Landkreises zu stellen.
Ob die finanzielle Unterstützung bewilligt wird, hängt von mehreren Faktoren ab: Der Staat unterstützt nur jene Haushalte, deren Jahreseinkommen ein gesetztes Limit nicht übersteigt. Bei einem Einpersonenhaushalt liegt dieses aktuell bei 12.000 Euro, für einen Zweipersonenhaushalt bei 18.000 Euro. Ebenso wird auch die Absicherung durch ein gewisses Eigenkapital erwartet. Gleichzeitig muss nach Abzug der monatlichen Zahlung die Finanzierung des Lebensunterhalts gewährleistet bleiben. Bevor Sie sich also um einen Antrag bemühen, sollten Sie die Vereinbarkeit Ihrer Einkommensverhältnisse mit den Vorgaben überprüfen. Zusätzlich können die einzelnen Bundesländer eigene Förderrichtlinien vorgeben, über die Sie sich vorab informieren sollten.
Seit 2018 können kinderreiche Familien beim Hausbau vom sogenannten Baukindergeld profitieren. Durch das Baukindergeld erhalten Sie pro Kind für zehn Jahre einen jährlichen Zuschuss von 1.200 Euro. Hierzu müssen die Kinder jedoch unter 18 Jahren sein und im selben Haushalt wie Sie wohnen. Weiterhin muss für den Nachwuchs Kindergeldanspruch bestehen. Das Baukindergeld unterstützt den Kauf oder Bau einer Immobilie im Zeitraum vom 01. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2020.
Alternativen zur staatlichen Förderung
Suchende merken allerdings schnell, dass die Auswahl an staatlichen Fördermöglichkeiten leider stark begrenzt ist und häufig nur unter bestimmten Konditionen greifen. Eine Vielzahl an Maßnahmen, wie beispielsweise die private Energiegewinnung durch Kleinwindkraftanlagen, wird nicht gefördert. Daher sollten Sie einen Überblick über nicht-staatliche Alternativen gewinnen, die Ihrem Projekt eine optimale Grundlage bieten.
KfW als helfende Hand
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW genannt, bietet die Option, staatliche Fördermittel mit einer Baufinanzierung zu kombinieren. Die Förderung gestaltet sich hier als ein zinsgünstiges Darlehen. Das KfW-Programm mit der Nummer 124 unterstützt sowohl den Hausbau, als auch den Kauf.
Wenn Sie hingegen Ihr Haus sanieren oder altersgerecht umbauen möchten, gelten andere Förderungen der KfW. Darunter sind vor allem die Programme 151/152 und 430 spannend.
Denn gerade die Steigerung der Energieeffizienz Ihres Eigenheims ist ein wichtiges Thema. Ein energiesparendes Haus schont nicht nur Ihr Budget, sondern trägt auch aktiv zum Umweltschutz bei. Um die Anzahl energiesparender und nachhaltiger Häuser zu erhöhen, unterstützt die KfW mit ihrem Darlehen Immobilienbesitzer auf dem Weg zum umweltschonenden Eigenheim.
Bundesländern fördern separat
Eine nennenswerte Alternative zu den staatlichen Programmen, ist die Förderung durch die einzelnen Bundesländer. Diese bieten in unterschiedlicher Ausformung finanzielle Unterstützung beim Hausbau innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen.
Hierzu bieten spezielle Banken zinsgünstige Darlehen an, welche Ihnen finanzielle Entlastungen bieten können. Meist gelten hierzu Einkommensobergrenzen sowie die Vorgabe einer Mindestanzahl an Kindern.
Wer eine Förderung durch die Bundesländer erhält, ist unterschiedlich geregelt. Ein Großteil der Kapitalgeber richtet den Fokus ebenfalls auf die Themen Energieeffizienz und kinderreiche Familien. Allerdings fördern einzelne Bundesländer auch den sogenannten Familienstart und richten sich damit an Personen in einer Lebenspartnerschaft ohne Nachwuchs. Informieren Sie sich ausführlich über die einzelnen Förderangebote Ihres Bundeslandes.
Die Vergabe der Unterstützung findet für gewöhnlich über das entsprechende Landesförderinstitut statt. Das kann beispielsweise die Landesbank oder die Landestreuhandstelle sein.
Fazit:
Dank staatlicher und nicht-staatlicher Förderprogramme muss der Wunsch nach dem Eigenheim nicht sofort mit hohen Selbstkosten verbunden sein. Zwar gilt es vorab bürokratische Hürden zu überwinden. Doch zukünftige Hausbesitzer haben so auch die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Angeboten die für sie passende Finanzierungshilfe zu beantragen. Der Staat fördert damit zum Einen die (finanzielle) Absicherung der Bürger durch das Eigenheim, sowie zum Anderen den Umweltschutz durch die stärkere Beachtung von energieeffizienten Bauweisen.

Jährlich genehmigen die Bauämter in Deutschland über 100.000 neue Ein- und Zweifamilienhäuser.
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