Energetische Sanierung finanzieren: Praktische Tipps für attraktive Konditionen
Die potenziellen Einsparungen bei den Heizkosten durch energetische Sanierungen veranlassen viele Hausbesitzer zu entsprechenden Maßnahmen. Allein der Austausch der Heizungsanlage kann jährlich über zehn Prozent Einsparpotenzial mit sich bringen. Eine Fassadendämmung kann die Heizkosten sogar um 20 Prozent senken. Trotz der positiven Werte kosten die Sanierungsarbeiten zunächst Geld. Fehlt es an Eigenkapital, ist die Finanzierungsplanung entscheidend. Informieren Sie sich hier über gängige Optionen und lesen Sie praktische Tipps.
Die Baufinanzierung – der günstige Klassiker
Die klassische Beschaffung von Fremdkapital im Rahmen einer Baufinanzierung ist auch für energetische Sanierungen überaus interessant, weil Sie von besonders attraktiven Konditionen profitieren können. Die Niedrigzinsphase dürfte trotz geringer Schwankungen anhalten und die Bedingungen für Kreditnehmer begünstigen.
Doch obwohl die aktuellen Zinsen eine klare Sprache und damit für eine Baufinanzierung sprechen, sollten Interessenten keinesfalls leichtfertig Angebote von Kreditinstituten annehmen. Was auf den ersten Blick günstig wirkt, kann sich im Vergleich zu Alternativen schnell als unnötig teuer erweisen. Der Finanzexperte Feda Mecan hat in seinem werbefreien Verbraucherportal ausgewählte Angebote mit repräsentativen Zinsen gegenübergestellt und erlaubt über individuell anpassbare Faktoren wie Nettodarlehen, Kreditlaufzeit und Beleihung die gezielte Suche nach bedarfsgerechten Finanzierungsoptionen (siehe Baufinanzierung Vergleich unter onlinebanken.com). Mecan warnt seine Leser davor, die finanziellen Auswirkungen kleinster Zinsdifferenzen zu unterschätzen: „Wie man unserem Beispiel entnehmen kann, führt allein die Erhöhung des Effektivzinssatzes um 0,6 Prozentpunkte dazu, dass ein Kreditnehmer über 17 Prozent mehr zahlen muss“, so der Experte für Finanzthemen im Ratgeber zur Baufinanzierung. Bei einem Kreditbetrag von 100.000 Euro und einer Zinsbindung von zehn Jahren würde eine solche Differenz bereits eine zusätzliche Belastung von rund 50 Euro im Monat verursachen.
Tipp: Die Bewilligung eines Antrags für eine Baufinanzierung zur Sanierung setzt beim Großteil der Banken voraus, dass die finanzierten Maßnahmen den Wert Ihres Eigenheims steigern. Beim Austausch alter Fenster und Heizungen oder der hochwertigen Dämmung der Fassade ist das der Fall.
Alles, was Sie außerdem zur Baufinanzierung wissen sollten, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Thema Verbraucherschutz arrangiert.
Sanierungskredite – teurer, aber simpel in der Abwicklung
Eine Baufinanzierung ist nicht für jeden Befürworter der energetischen Sanierung machbar. Insbesondere diejenigen, die erst kürzlich ein Eigenheim gekauft und bereits hier eine Finanzierung benötigt haben, müssen mit Gegenwind seitens der Banken rechnen. Als Alternative ist an dieser Stelle der Sanierungskredit zu nennen. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, ist diese Finanzierungsmöglichkeit an den Zweck der Bausanierung gebunden.
- Ob das Gebäude durch Schulden belastet ist, ist bei Sanierungskrediten kein Ausschlusskriterium.
- Auch Haushalte mit laufender Baufinanzierung haben Chancen auf diese Kreditart.
- Es muss allerdings mit höheren Zinsen gerechnet werden.
- Dafür kommt Kreditnehmern eine relativ unkomplizierte Abwicklung zugute. Welche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, spielt häufig keine Rolle.
- Die finanzierbaren Summen starten ab rund 5.000 Euro und enden bei etwa 50.000 Euro.
Doch Vorsicht: Nicht alle Banken sind spendabel – Komplikationen sind denkbar. Einige Kreditgeber möchten beispielsweise Kostenvorschläge und Pläne zu den vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen sehen, bevor sie Sanierungskredite bewilligen. Auch die Vorlage eines Grundbuchauszugs und das Belegen der Durchführung von Arbeiten mittels Rechnungen ist vielerorts üblich und unumgängliche Voraussetzung für den Erhalt des Fremdkapitals.
Ratenkredite – nicht zweckgebunden, aber unnötig teuer
Eine weitere Möglichkeit bieten klassische Ratenkredite, die weder zweckgebunden sind noch aufwändige Prozesse bei der Antragsstellung auslösen. Stattdessen lassen sich Ratenkredite sehr schnell und einfach aufnehmen. Da die Art der Nutzung des Fremdkapitals irrelevant ist, bleibt der bürokratische Aufwand minimal. Der größte Nachteil ist jedoch der Kostenfaktor: Im Vergleich zu Baufinanzierungen oder Sanierungskrediten müssen Sie hier mit den höchsten Kreditkosten rechnen. Zudem ist die Finanzierungssumme in der Regel auf 50.000 Euro beschränkt.
Entscheidungshilfe: Ein zweckgebundener Kredit ist für energetische Sanierungen aus Kostengründen die bessere Wahl gegenüber normalen Ratenkrediten. Sanierungskredite sind zwar zweckgebunden, bringen aber ein geringeres Zinsniveau mit sich.
Fördergelder sichern!
Informieren Sie sich ergänzend über Förderungen für Sanierungen und sichern Sie sich Geld vom Staat für die Modernisierung Ihrer Immobilie! Welche Fördergelder Sie beispielsweise von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erwarten dürfen, haben wir in einem umfassenden Ratgeber zusammengefasst.
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