Solarplatten – Alles, was Sie wissen müssen
Von Nina Grimmeiß
Photovoltaikanlagen und Solarthermieanlagen bestehen aus sogenannten Solarplatten. Dementsprechend wandeln sie Sonnenenergie entweder in Strom oder in Wärme um.
Welche Arten von Solarplatten es gibt, wo Sie diese alles anwenden können, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und ob sich Solarplatten finanziell lohnen, erfahren Sie im folgenden Artikel. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Solarplatten reinigen können.
Lassen Sie sich von den Experten von Energieheld informieren.
Was sind Solarplatten?
Solarplatten, auch Solarmodule oder Solarpaneele genannt, sind Platten, die Sonnenenergie entweder in Strom oder Wärme umwandeln. Dabei lässt sich unterscheiden zwischen
- Photovoltaikmodulen: Platten, die die Energie der Sonne in Strom umwandeln (Photovoltaik)
- Solarkollektoren: Platten, die die Energie der Sonne in Wärme umwandeln (Solarthermie)
In den allermeisten Fällen ist mit dem Begriff „Solarplatte“ allerdings das Photovoltaikmodul gemeint.
Arten von Solarplatten

Es gibt verschiedene Arten von Solarplatten, die sich in Effizienz, Kosten und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden:
PV-Solarplatten zur Stromerzeugung
Photovoltaikmodule verwandeln Sonnenlicht in Strom. Trifft Licht auf die Solarplatte, wird eine chemische Reaktion in Gang gesetzt: Elektronen werden angeregt, durch einen Leiter gelenkt und so in Strom umgewandelt.
Solarplatten zur Stromerzeugung bestehen aus Solarzellen, die wie ein Gitter angeordnet sind. Besonders beliebt sind sogenannte Halbzellenmodule. Diese bestehen aus 120 halbierten Solarzellen statt der früher üblichen 60 ganzen.
Es gibt drei verschiedene Arten von PV-Modulen: monokristalline, polykristalline und Dünnschichtplatten. Jede Art hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Monokristalline Platten haben den höchsten Wirkungsgrad und machen mit ihrer schwarzen Färbung auch optisch das Rennen. Die blau gefärbten polykristallinen Platten hingegen sind günstiger, aber auch weniger effektiv. Gleiches gilt für Dünnschichtplatten.
Solarkollektoren zur Wärmeerzeugung
Solarthermieplatten nutzen die Energie der Sonne, um Wärme zu erzeugen, die für die Warmwasserbereitung, Heizung oder für beides eingesetzt werden kann.
Diese Platten enthalten eine spezielle Beschichtung, die die Sonnenstrahlung absorbiert und in Wärme umwandelt. Die erzeugte Wärme wird über eine Flüssigkeit, meist ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, in einen Wärmespeicher transportiert.
Anders als Photovoltaikmodule sind Solarplatten nicht in Gittern aufgebaut, sondern bestehen aus parallel verlaufenden Streifen bzw. Röhren. Bei Sonneneinstrahlung erhitzt sich die in den Röhren enthaltene Flüssigkeit, über welche dann die Wärme ins Haus transportiert wird.
Es gibt zwei Haupttypen von Solarthermieplatten:
- Flachkollektoren bestehen aus einem wärmeisolierten Gehäuse mit einer Glasabdeckung, die Sonnenlicht einfängt. Darunter befindet sich ein Absorber, der die Wärme aufnimmt und an die Flüssigkeit weiterleitet. Flachkollektoren sind günstiger, haben aber eine etwas geringere Effizienz bei niedrigen Temperaturen.
- Bei Vakuumröhrenkollektoren sind mehrere Glasröhren mit einem Vakuum umgeben, das Wärmeverluste minimiert. Diese Kollektoren sind effizienter und können auch bei schwacher Sonneneinstrahlung oder niedrigen Außentemperaturen Wärme erzeugen. Allerdings sind sie teurer als Flachkollektoren.
Hybridplatten – Kombination aus PV und Solarthermie
Hybridplatten vereinen Photovoltaik und Solarthermie in einem System. Sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme, was sie besonders effizient macht. Diese Platten nutzen die Sonnenstrahlung, um Strom zu erzeugen, und führen gleichzeitig die überschüssige Wärme ab.
Wie effektiv sind Solarplatten?
Effizienz von PV-Solarplatten
Die Effizienz von PV-Solarplatten wird durch zwei verschiedene Begriffe beschrieben, die unterschiedliche Aspekte ihrer Leistung darstellen:
- Der Wirkungsgrad beschreibt, wie viel Prozent der einfallenden Sonnenenergie eine Solarplatte in nutzbaren Strom umwandeln kann. Moderne Module haben unter optimalen Bedingungen einen Wirkungsgrad von bis zu 22 Prozent. Das bedeutet, dass 22 Prozent der einfallenden Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden, während der Rest in Form von Wärme oder Reflexion verloren geht.
- Die Modulleistung gibt an, wie viel elektrische Leistung eine Solarplatte unter idealen Testbedingungen erzeugen kann. Typische Werte für moderne Solarmodule liegen bei etwa 400 bis 450 Watt pro Modul.
Die Effizienz von PV-Solarplatten hängt jedoch von weiteren Faktoren ab:
- Ausrichtung
- Neigung
- Verschattungen
- Geographische Lage
- Tageszeit
- Jahreszeit
- Verschmutzungsgrad
Es ist wichtig, darauf zu achten, die PV-Anlage richtig auszurichten. So ist eine Südausrichtung oder eine Ost-West-Orientierung ideal. Die Module sollten für einen möglichst hohen Ertrag zudem um zwischen 30 und 45 Grad geneigt sein.
Effizienz von Solarplatten für Solarthermie
- Der Wirkungsgrad beschreibt hier, wie viel der eingestrahlten Sonnenenergie in Wärme umgewandelt wird. Solarthermie-Platten sind in der Regel sehr effizient und können in der Regel Wirkungsgrade von ca. 50 bis 70 Prozent erreichen.
- Die thermische Leistung gibt an, wie viel Wärme pro Stunde bei einer bestimmten Sonneneinstrahlung erzeugt wird. Eine typische Solarthermieanlage kann pro Quadratmeter Plattenfläche etwa 500 bis 700 kWh Wärme pro Jahr bereitstellen.
Auch hier werden die Platten so ausgerichtet, dass sie möglichst viel Sonnenlicht einfangen. Die Neigung sollte ebenfalls etwa 30 bis 45 Grad betragen.
Wo lassen sich Solarplatten nutzen?

Solarplatten sind äußerst vielseitig und können an vielen Orten installiert werden. Die Einsatzorte von Solarplatten hängen davon ab, ob Sie Photovoltaik-Module (PV) zur Stromerzeugung oder Solarthermie-Platten zur Wärmeerzeugung einsetzen möchten:
Einsatzorte für PV-Solarplatten
- Dächer: Die häufigste Anwendung. Dächer bieten meist genügend Platz und sind gut zur Sonne ausgerichtet.
- Fassaden: Besonders bei Neubauten oder Gebäuden mit wenig Dachfläche interessant.
- Freiflächenanlagen: Ideal für ländliche Regionen oder ungenutzte Grundstücke.
- Balkone: Kleine, steckerfertige Solarmodule für Mieter und Wohnungseigentümer.
- Carports und Garagen: Zusätzlicher Nutzen durch kombinierte Stromerzeugung und Schutz
- Camping: Tragbare Solarplatten oder Solarpanels können auf Wohnwagen, Wohnmobile oder Zelte montiert werden. Sie versorgen Lampen, Kühlboxen oder kleine Haushaltsgeräte mit Strom.
- Elektrogeräte unterwegs: Kleine, tragbare Solar-Ladegeräte können direkt an Smartphones, Tablets oder Powerbanks angeschlossen werden.
Einsatzorte für Solarplatten für Solarthermie
- Dächer: Ebenfalls der häufigste Installationsort.
- Freiflächen: Solarthermieanlagen können auch auf Freiflächen installiert werden, beispielsweise auf großen Grundstücken oder in Solarparks.
- Hausfassaden: Fassadenanlagen sind seltener, bieten aber eine gute Möglichkeit, um die Solarplatten direkt auf die Sonnenseite auszurichten.
Wie viele Solarplatten darf man haben?
Photovoltaik-Solarplatten | Solarplatten für Solarthermie | |
---|---|---|
Maximale Anzahl | Keine Begrenzung; Abschlag der Einspeisevergütung ab 10 kWh; Einkommensteuerpflicht ab 30 kWh | Keine Begrenzung |
Kleine Anlagen | Balkonkraftwerke: max. 800 kWh (daraus ergeben sich zwischen einem und vier Solarplatten) | Nicht üblich |
Tipp: Bevor Sie eine Anlage installieren, sollten Sie die örtlichen Bauvorschriften prüfen oder einen Energieberater zurate ziehen. Dieser weiß genau, was erlaubt und umsetzbar ist. Kontaktieren Sie uns gerne für ein kostenloses Erstgespräch.
Was kosten Solarplatten inkl. Förderung?
Kosten von Solarplatten für Photovoltaik
Die Kosten für Photovoltaikanlagen bzw. Photovoltaik-Module unterscheiden sich je nach Qualität und Leistung.
- Dünnschichtplatten: 120 - 200 €
- Polykristalline Platten: 150 - 250 €
- Monokristalline Platten: 200 - 350 €
Für eine Anlage mit 20 Modulen (8 kWp) entstehen demnach Materialkosten zwischen ca. 2.500 und 7.000 Euro. Hinzukommen die Kosten für Wechselrichter, Stromspeicher, Installationskosten und Montagesysteme.
Förderung von PV-Solarplatten
Über den Kredit KfW 270 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Sie einen Kredit in Höhe von maximal 50 Mio. Euro erhalten. Er enthält allerdings keinen Zuschuss.
Für die Einspeisung von Solarstrom erhalten Sie zudem eine Einspeisevergütung. Diese beträgt aktuell (Stand Februar 2025) 7,95 Cent pro kWh.
Kosten von Solarplatten für Solarthermie
Die Kosten für Solarthermieanlagen bzw. Solarkollektoren hängen davon ab, ob Sie die Wärme nur für die Warmwasserbereitung oder zusätzlich für die Heizungsunterstützung nutzen möchten. Sie unterschieden sich zudem je nach Typ:
- Flachkollektoren: Etwa 300 bis 500 Euro pro Quadratmeter
- Vakuumröhrenkollektoren: Etwa 400 bis 800 Euro pro Quadratmeter
Auch hier müssen Sie zudem die Kosten für Installation und Pumpe einberechnen.
Förderung von Solarthermie-Platten
Als Förderung für Solarthermieanlagen erhalten Sie mindestens 30 Prozent der Investitionskosten von höchstens 30.000 Euro – also bis zu 9.000 Euro als Basis-Förderung. Der Fördersatz kann sich durch diverse Boni auf bis zu 70 Prozent erhöhen. Es sind also bis zu 21.000 Euro Förderung möglich.
Lohnt sich die Anschaffung von Solarplatten finanziell?
Lohnen sich PV-Solarplatten?
Eine PV-Anlage amortisiert sich im Schnitt nach 8 bis 12 Jahren. Mit einem Stromspeicher amortisiert sich die Anlage nach etwa 10 Jahren. Somit lohnen sich eine Photovoltaikanlage aus finanzieller Sicht gesehen in jedem Fall.
Lohnen sich Solarthermie-Platten?
Ja, auch die Investition in Solarplatten lohnt sich. Die Solarthermie-Anlage für Heizungsunterstützung ist zwar anfangs am teuersten, amortisiert sich als Flachkollektor aufgrund der höheren Einsparungen aber nach ca. 8 Jahren. Als Vakuumröhrenkollektor amortisiert sie sich dagegen erst nach 9 Jahren, was an den höheren Anschaffungskosten liegt.
Eine Solarthermie-Anlage zur Warmwassergewinnung rechnet sich im Gegensatz dazu im besten Falle nach 13 Jahren.
In Realität können hier Schwankungen möglich sein, da jede Solarthermie-Anlage und jede PV-Anlage unterschiedlich effizient ist.
Solarplatten reinigen – so geht’s!

Schmutz oder Staub können die Leistung von Solarplatten reduzieren. Bei einer Neigung von über 20 Prozent reinigen Schnee und Regen die Solarplatten in der Regel. Dennoch sollten Sie regelmäßig prüfen, ob Ihre Solarplatten verschmutzt sind.
- Wie oft überprüfen? Überprüfen Sie Ihre Solarplatten alle zwei bis drei Jahre auf Verschmutzungen. Beträgt die Neigung unter 20 Grad einmal jährlich.
- Wie oft reinigen? Eine Reinigung kann jährlich notwendig sein, oder auch nur alle fünf Jahre. In der Regel reicht ein Intervall von drei bis fünf Jahren.
- Wie reinigen? Verzichten Sie auf scharfe Reinigungsmitteln, harte Putzgeräte oder Hochdruckreiniger. Besser: ein weicher Schwamm und entmineralisiertes Wasser.
Fazit zu Solarplatten
Solarplatten nutzen Sonnenenergie nachhaltig und kosteneffizient. Sie senken Strom – bzw. Heizkosten, steigern die Unabhängigkeit und tragen zum Klimaschutz bei. Mit einer durchdachten Planung und den richtigen Förderprogrammen lohnt sich die Investition noch mehr und amortisiert sich nach einigen Jahren.
Die Experten von Energieheld unterstützen Sie gerne bei der Planung Ihrer Solaranlage. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich unverbindlich beraten!
Zur Autorin: Nina Grimmeiß

Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.