Eine Wärmepumpe, Die Gewartet Wird

Wärmepumpen und Heizkörper – das müssen Sie beachten

In Kombination mit einer Fußbodenheizung arbeiten umweltfreundliche Wärmepumpen besonders effektiv. Im Neubau kann ein derartiges Heizsystem problemlos integriert werden. Im Altbau oder in der Sanierung ist eine Bodenheizung leider oftmals keine realistische Option. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie in Bestandsgebäuden auf eine energieeffiziente Wärmepumpe verzichten müssen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was es zu beachten gilt, wenn man eine Wärmepumpe mit konventionellen Heizkörpern kombinieren möchte.

Warum arbeiten Wärmepumpen mit Flächenheizungen so effizient?

Weshalb Wärmepumpen in Kombination mit Flächenheizungen besonders effizient funktionieren, hat mehrere Gründe. Dies völlig unabhängig davon, ob es sich um eine nachhaltige und klimaschonende Luftwärmepumpe (Luft-Wasser), Erdwärmepumpe (Sole-Wasser) oder Grundwasserwärmepumpe (Wasser-Wasser) handelt. Mit Ausnahme der seltener eingesetzten Luft-Luft-Wärmepumpe übertragen sie alle die gewonnene Wärme an den Heizwasserkreislauf. In weiterer Folge wird diese an die Innenräume abgegeben und sorgt für angenehme Temperaturen.

Die Kombination von Wärmepumpen mit Flächenheizungen ist unter anderem aus diesen Gründen besonders effektiv:

  • Niedrigere Vorlauftemperatur
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung
  • Geringere Wärmeverluste

Was darunter genau verstanden wird, erläutern wir nachstehend.

Niedrigere Vorlauftemperaturen

Rote Schläuche einer Fußbodenheizung
Fußbodenheizung | © romaset auf Getty Images

Bei der Vorlauftemperatur handelt es sich um die Temperatur des Wassers im Heizkreislauf der Fußbodenheizung. Umso niedriger sie ist, desto weniger Energie muss aufgewendet werden, um die Innenräume auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Die übliche Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung in einem modernen, gut isolierten Gebäuden liegt bei um die 35 °C.

Im Gegensatz dazu beträgt sie bei klassischen Heizkörpern in Altbauten und schlecht gedämmten Gebäuden häufig um die 60 – 70 °C. Dies geht mit einem erhöhten Energieaufwand und Wärmeverlusten einher. In Kombination mit einer Flächenheizung muss die Wärmepumpe also weniger „arbeiten“. Dadurch steigt ihre Effizienz, die sich in der Jahresarbeitszahl positiv (JAZ) niederschlägt.

Gleichmäßige Wärmeverteilung

Fußbodenheizungen geben die Wärme über eine große Fläche an den Raum ab. Da sie üblicherweise unter dem gesamten Bodenbelag verlegt sind, bedeutet dies eine gleichmäßige Verteilung ohne einzelne Hitzeinseln. Aus diesem Grund kann die Raumtemperatur niedriger eingestellt werden, wodurch Energiekosten eingespart werden.

Bei der Verwendung von Heizkörpern wird die Wärme ungleich im Raum verteilt, was zu Temperaturunterschieden führen kann. Es ist mehr Wärmeenergie nötig, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Geringere Wärmeverluste

Eine Fußbodenheizung verteilt die Heizwärme gleichmäßig und gibt sie direkt an die Raumluft ab. Sie steigt langsam nach oben, was geringere Wärmeverluste nach sich zieht.

Heizkörper hingegen geben die Wärme an die Luft um sie herum ab. Die so erwärmte Luft vermischt sich dann mit der noch kühlen Raumluft. Das bedeutet unter anderem, dass sich die Wärme eher um die Heizkörper herum konzentriert. Zudem wird ein Teil davon an die Wände abgegeben und dadurch direkt nach außen geführt. Entsprechend höher sind die Wärmeverluste.

Auch wenn Wärmepumpen in Verbindung mit Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen besonders effizient sind, müssen letztere dennoch nicht immer die richtige Wahl sein. Neben höheren Investitionskosten, einer langsameren Reaktionszeit bei Temperaturänderungen und einer benötigten Aufbauhöhe, die nicht immer möglich ist, kann es außerdem vorkommen, dass die Heizleistung zum Teil nicht ausreichend ist. Klassische Heizkörper können also in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein.

Welche Heizkörper eignen sich am besten für Wärmepumpen?

Manche Arten von Heizkörpern bzw. Radiatoren sind besser für den Betrieb mit einer Wärmepumpenheizung geeignet als andere.

Gängige Heizkörpervarianten sind die folgenden:

  • Gliederheizkörper: Klassische Gliederheizkörper bzw. Rippenheizkörper sind sehr häufig in älteren Gebäuden anzutreffen. Als Weiterentwicklung gelten die Röhrenheizkörper, die man meist in Badezimmern findet. Da die Fläche, über die die Wärme an die Raumluft abgegeben wird, geringer ist, arbeiten sie weniger effizient.
  • Plattenheizkörper: Ihre Oberfläche ist größer als die von Glieder- oder Röhrenheizkörpern. Dementsprechend wird die Wärme gleichmäßiger an die Raumluft abgegeben. Ein weiterer Vorteil ist die platzsparende Bauweise. 
  • Niedertemperatur-Heizkörper: Hier handelt es sich um Plattenheizkörper, die sich besonders gut für die Verwendung mit einer Wärmepumpe eignen. Deshalb werden sie auch häufig als Wärmepumpenheizkörper bezeichnet. Die flachen, dünnen Platten sind aus Aluminium oder profilierten Stahlblechen konstruiert. Durch oft integrierte Heizkörperventilatoren wird die warme Luft noch effizienter im Raum verteilt. Niedertemperatur-Heizkörper können im Gegensatz zu anderen Heizkörpern auch mit einer energieeffizienten Vorlauftemperatur zwischen 35 – 45 °C betrieben werden.

Umso größer die Heizkörper dimensioniert sind, desto effizienter funktionieren sie in Kombination mit einer Wärmepumpe. Aus diesem Grund sind Plattenheizkörper und hier speziell Niedertemperatur-Heizkörper am sinnvollsten.

Maßnahmen, um eine Wärmepumpe auch mit Heizkörpern effizient zu betreiben

Damit Sie Ihre Wärmepumpe auch in Kombination mit Heizkörpern effizient betreiben können, gibt es einige Maßnahmen, welche Sie umsetzen können:

  • Auswahl der richtigen Heizkörper: Tauschen Sie, wenn möglich, vorhandene Röhren- und Gliederheizkörper mit energieeffizienteren Platten- bzw. Niedertemperatur-Heizkörpern. Umso großflächiger, desto besser. Achten Sie für eine bessere Wärmeverteilung außerdem darauf, dass diese nicht durch Möbel, Vorhänge oder ähnliches verdeckt werden.
  • Hydraulischer Abgleich: Die Heizkörper werden auf Basis von verschiedenen Berechnungen so eingestellt, dass sie gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. Die Wärmeverteilung läuft dadurch bedarfsgerecht und ist wesentlich effizienter. Im Zuge dessen lohnt sich auch die Anpassung der Heizkurve.
  • Temperaturregelung: Steuern Sie mit moderner Regelungstechnik und smarten Thermostaten die Temperatur in den Räumen. Die Raumtemperatur wird an den individuellen Bedarf angepasst. Auch eine temperaturabhängige Steuerung auf Basis der Innen- und Außentemperatur ist möglich. Im Altbau mit Heizkörpern kann außerdem eine Nachtabsenkung sinnvoll sein.
  • Gebäudedämmung: Eine energetische Sanierung nicht ausreichend gedämmter Gebäude ist jedenfalls zu empfehlen. So werden Wärmeverluste reduziert und Ihre Wärmepumpe läuft dadurch effizienter.

Falls eine Installation von Niedertemperatur-Heizkörpern nicht möglich ist, berücksichtigen Sie beim Kauf Ihrer Wärmepumpe, dass diese auch mit einer höheren Vorlauftemperatur von bis zu 65 °C und mehr betrieben werden kann. Solche Wärmepumpen werden oft als Hochtemperatur-Wärmepumpen bezeichnet.

Auch wenn eine Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fußbodenheizung mehr oder weniger am effizientesten läuft, bedeutet das nicht, dass diese Kombination immer die ideale Lösung ist. Berücksichtigen Sie die genannten Punkte und Maßnahmen, kann eine Wärmepumpe ebenso mit klassischen Heizkörpern äußerst effektiv betrieben werden. Lassen Sie sich von Experten beraten, um die beste Entscheidung für Ihre individuelle Situation zu treffen.

Bildverzeichnis
welcomia © Canva | Eine Wärmepumpe, die gewartet wird
romaset © Getty Images | Fußbodenheizung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert