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Wärmepumpe Photovoltaik: Die Kombination

Bild: Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe
Photovoltaik und Wärmepumpe kombinieren | © Viessmann Werke

Eine Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik ist zwar kein Perpetuum mobile, aber bietet sich dennoch an, um die laufenden Kosten zu senken. Gleichzeitig steigen die Investitionen und da ist die Frage nach der Wirtschaftlichkeit durchaus berechtigt.

Wir erklären alles, was Sie zu diesem Thema wissen sollten: Vorteile, Nachteile, Eigenverbrauch, Kosten, Förderung und Amortisation. Lesen Sie jetzt alles über die Kombi aus Wärmepumpe und Photovoltaik.

Inhalt


    Wärmepumpen: In Kombination mit Photovoltaik

    Wärmepumpen gelten besonders im Neubau als Heizung der Zukunft, weil sich erneuerbare Wärme aus der Umgebung sehr günstig zum Heizen nutzen lässt. Dafür wird nur relativ wenig Strom benötigt - besonders im direkten Vergleich mit reinen Elektroheizungen. In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage wird dieser außerdem als Solarstrom umweltfreundlich produziert. 

    Zudem lässt sich eine Photovoltaik-Anlage auch gut mit dem Ausbau der Elektromobilität kombinieren. Eine Photovoltaik-Anlage gewinnt Solarstrom aus Sonnenenergie, der entweder selbst genutzt oder gegen Vergütung ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Eigenheimbesitzer stehen dabei jedoch häufig vor dem Problem, dass der tatsächliche Eigenverbrauch des eigenen Solarstroms meist nur bei rund 20 bis 30 Prozent liegt, aber passende Stromspeicher aktuell noch viel zu teuer sind. Die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik bietet sich also aufgrund einer Vielzahl von Gründen an:

    Bild: Energieheld-Tipps
    • Beiden Technologien liegt Strom zugrunde (Gewinnung & Nutzung)
    • Wärmepumpe erhöht Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage
    • Laufende Kosten der Wärmepumpe sinken erheblich
    • Energie lässt sich auch ohne Stromspeicher zum Beispiel in einer Flächenheizung speichern

    Neue Wärmepumpe mit Photovoltaik

    Wärmepumpe mit PV Anlage: Vorteile, Nachteile und Besonderheiten

    Bild: Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen mit Photovoltaik
    Überwiegen für Sie die Vorteile bei dieser Kombi? | © Viessmann Werke

    Wenn Sie Ihre Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage kombinieren möchten, dann sollten Sie einige Dinge vorab unbedingt wissen! Neben allgemeinen Vorteilen und Nachteilen gibt es einige Besonderheiten, die Sie im besten Fall auch schon bei der Planung der Anlage beachten.

    Ganz wichtig ist die Tatsache, dass Sie sich mit der Kombination aus PV-Anlage und Wärmepumpe kein autarkes Perpetuum mobile ins Haus holen - also keine unendliche bzw. sich selbst erneuernde Energiequelle. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit bietet es sich durchaus an, einen gewissen Teil des Strombedarfs über das öffentliche Netz zu decken. Ggf. kann man die Heizkosten mit einer Kaskadenschaltung weiter senken. Wäre man durch die Photovoltaikanlage hundertprozentig autark, wäre sie die meiste Zeit völlig überdimensioniert.

    Batteriespeicher zum Speichern des elektrischen Stroms aus der Photovoltaikanlage können den Eigenverbrauch zwar erhöhen, sind aber teuer und daher häufig unwirtschaftlich. Aber auch ohne einen solchen Speicher gibt es Möglichkeiten, die elektrische Energie aus der Solaranlage effizient aufzubewahren. Beispielsweise lässt sich eine Flächenheizung als thermischer Speicher nutzen: Die Wärmepumpe erzeugt aus dem PV-Strom Wärme, die etwa an eine Fußbodenheizung abgegeben wird.

    Diese thermische Speicherung bietet eine hohe Kapazität ohne weitere Investitionen und sollte - wenn kein separater Stromspeicher vorhanden ist, sollte diese thermische Speicherung unbedingt genutzt werden, da sie hohe Kapazität ohne weitere Investitionen ermöglicht. Eine Fußbodenheizung mit 150 m² Fläche, die um 2 Kelvin erwärmt wird, speichert 24 kWh Wärmeenergie. Das entspricht einem voll mit Photovoltaik-Strom aufgeladenen Batteriespeicher von mehr als 6 kWh Kapazität.

    Vorteile Nachteile
    Günstige Betriebskosten Investitionskosten steigen
    PV-Anlage und Wärmepumpe werden wirtschaftlicher 100 % Autarkie unwirtschaftlich wegen teurer Stromspeicher
    Grüner Strom vom eigenen Dach Günstiger Wärmepumpenstrom entfällt, wenn Kaskadenschaltung nicht möglich ist
    Preisstabilität für die nächsten 20 Jahre (Einspeisevergütung)  
    Mögliche Förderungen und Einspeisevergütung verringern Kosten  
    PV-Strom lässt sich als thermische Energie in Flächenheizungen speichern  
    Bild: Infografik Wärmepumpen
    Partner: Spezieller Wärmepumpentarif von Polarstern Energie

    Wärmepumpen mit Photovoltaik: Übliche Kosten

    Ganz grob können Sie bei einer Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik mit einem Aufpreis von 9.750 Euro gegenüber einer einfachen Wärmepumpe rechnen. Insgesamt sollten Sie etwa 24.000 bis 47.000 Euro einplanen. Der letztendliche Preis wird maßgeblich durch die Art der Wärmepumpe und den Einbau eines Stromspeichers bestimmt, und weniger durch die Größe der Photovoltaikanlage.

    Wärmepumpe Kosten mit PV & Stromspeicher Kosten nur mit Photovoltaik
    Luft-Wasser-Wärmepumpe 33.000 € 24.000 €
    Sole-Wasser-Wärmepumpe 42.000 € 33.000 €
    Wasser-Wasser-Wärmepumpe 47.000 € 38.000 €

    Verfügbare Förderungen

    Für Wärmepumpen bekommen Sie seit 2024 mindestens 30 Prozent der Investitionskosten von höchstens 30.000 Euro – also 9.000 Euro – als Zuschuss-Förderung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erstattet. Für Wärmepumpen, die Umweltwärme aus dem Grundwasser, Erdreich oder Abwasser gewinnen und Wärmepumpen, die mit einem natürlichen Kältemittel arbeiten, erhalten Sie zusätzlich einen Effizienzbonus in Höhe von 5 Prozent. Mit weiteren Boni können Sie sogar bis zu 70 Prozent der Investitionskosten erhalten – also bis zu 21.000 Euro

    Zudem stellt die KfW seit 2024 einen Ergänzungskredit (KfW 358/359) bereit. Hierüber erhalten Sie bis zu 120.000 Euro als Kredit, aber nur, wenn Sie bereits eine Zusage für die Zuschussförderung erhalten haben und selbst nutzender Eigentümer sind. Einen zinsvergünstigten Kredit gibt es für Haushalte mit einem Jahreseinkommen von unter 90.000 Euro.

    Seit Januar 2023 gelten zwei weitere Bedingungen für die Förderfähigkeit von Wärmepumpen. Nach der Installation müssen 65 Prozent der Wohnfläche durch erneuerbare Energien beheizt werden. Zudem muss die Wärmepumpe in der Lage sein, eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3,0 zu erreichen. Andernfalls gilt das Gebäude als ungeeignet.

    Für Photovoltaik-Anlagen gibt es seit Jahren eine Einspeisevergütung für überschüssigen Strom. Bis 2023 gab es auch die Möglichkeit, die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage im Rahmen von Sanierungen oder Neubauten nach Effizienzhaus-Standard von der KfW anteilig an den Gesamtkosten mit fördern zu lassen. Mittlerweile werden Anlagen, die ausschließlich der Stromversorgung dienen, jedoch nicht länger mit gefördert. Vorbereitende Maßnahmen für die Installation solcher Anlagen werden jedoch nach wie vor anteilig gefördert. Die Förderung erfolgt allerdings alternativ zur Einspeisevergütung nach EEG, man muss sich also für eine Förderung entscheiden.

    Planen Sie, im Zuge einer Komplett-Sanierung ihres Altbaus den Einbau einer Wärmepumpe, können Sie mit dem Programm KfW 261 einen Kredit in Höhe von 150.000 Euro beantragen. Zudem können Sie einen Fördersatz von bis zu 45 Prozent erhalten. Das bedeutet, dass Sie bis zu 67.500 Euro nicht zurückzahlen müssen.

    Einen ähnlichen Kredit gibt es für den Neubau: Wollen Sie eine Wärmepumpe mit selbst produziertem Strom aus Photovoltaik betreiben, ermöglicht dies die Einstufung als „Klimafreundlicher Neubau“. Hier gewährt die KfW einen zinsgünstigen Kredit über bis zu 150.000 Euro (KfW 297/298).

    Neue Wärmepumpe mit Photovoltaik

    Wärmepumpe Photovoltaik: Wirtschaftlichkeit und laufende Kosten

    Bild: Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen mit Photovoltaik
    Wirtschaftlichkeit durch eine gute Kombination erhöhen | © Viessmann Werke

    Aus ökologischer Sicht macht die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik auf jeden Fall Sinn! Durch den direkten Strombezug aus Photovoltaik vom eigenen Dach gibt es beim Heizen nur wenig Energieverluste. Fossilen Brennstoffen wie Kohle-Energie gehen Sie aus dem Weg, CO2-Emissionen sinken, und auch auf Atom-Energie können Sie verzichten.

    Die Wirtschaftlichkeit samt der finanziellen Amortisation der Kombi aus Photovoltaik und Wärmepumpe steht allerdings auf einem anderen Blatt. Schauen wir zunächst auf die laufenden Kosten: Diese können mit einer eigenen Photovoltaikanlage ganz realistisch um 20 bis 50 Prozent gesenkt werden - mit einem Stromspeicher sogar noch weiter.

    Darin sind auch schon die steigenden Wartungskosten enthalten, die von etwa 100 auf bis zu 480 Euro pro Jahr anwachsen können. Insgesamt erhalten sollten Sie mit folgenden jährlichen Kosten (Heizkosten, Hausstrom, Wartung) für einen Altbau mit 28.000 und einen Neubau mit 9.000 Kilowattstunden Wärmebedarf rechnen:

    Wärmepumpe
    (Heizen, Wartung, Hausstrom)
    Kombination Im Neubau
    (laufende Kosten)
    Im Altbau
    (laufende Kosten)
    Luft-Wasser-Wärmepumpe alleinstehend 2.330 € pro Jahr 3.820 € pro Jahr
    mit Photovoltaik 1.590 € pro Jahr 3.090 € pro Jahr
    Sole-Wasser-Wärmepumpe alleinstehend 2.170 € pro Jahr 3.330 € pro Jahr
    mit Photovoltaik 1.520 € pro Jahr 2.970 € pro Jahr
    Wasser-Wasser-Wärmepumpe alleinstehend 2.120 € pro Jahr 3.160 € pro Jahr
    mit Photovoltaik 1.380 € pro Jahr 2.420 € pro Jahr

    Berechnung der Wirtschaftlichkeit

    Die laufenden Kosten sind zwar wichtig, aber diese müssen noch ins Verhältnis zur Investition gesetzt werden, um wirklich etwas über die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen mit Photovoltaik zu erfahren. Berücksichtigt man alle anfallenden Kosten (Dreijahresschnitt) über 25 Jahre inklusive einer jährlichen Preissteigerung von 3 Prozent, dann gibt es am Ende einen recht eindeutigen Gewinner (die Preissprünge 2021/2022 wurden berücksichtigt).

    Gegenüber einer neuen Brennwert-Ölheizung sparen Sie in 25 Jahren mit einer Erd-Wärmepumpe (Sole-Wasser) und einer Photovoltaikanlage gut 40.000 Euro! Die Variante mit Stromspeicher schneidet mit ca. 37.000 Euro Ersparnis etwas schlechter ab und ist damit aber schon deutlich günstiger als eine einfache Erd-Wärmepumpe, die ohne Solarstrom aus Photovoltaik betrieben wird (nach 25 Jahren ca. 31.000 Euro gespart). Hier profitieren Sie von höherem Eigenverbrauch aus dem erzeugten Strom Ihrer PV-Anlage, dafür erhalten Sie jedoch auch weniger Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom.

    Auf dieser Grundlage können Sie nun selbst entscheiden, ob die Einsparungen die höheren Anfangsinvestitionen für eine PV-Anlage und Wärmepumpe rechtfertigen. Bei einem solch hohen Wärmebedarf würden Experten vermutlich auch eher zu einer Hackschnitzelheizung raten, die in einem solchen Szenario sogar 54.000 Euro gegenüber einer Ölheizung einsparen könnte. Allerdings braucht sie sehr viel Platz für das Brennstofflager und ist schon deshalb für die meisten Gebäude nicht geeignet.

    Neue Wärmepumpe mit Photovoltaik


    Wärmepumpe mit PV Anlage: Fazit und Empfehlung

    Die Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage ist auf lange Sicht und unter Berücksichtigung von jährlichen Preissteigerungen für Strom, Öl und Gas sowie sonstiger Kosten wie etwa Wartung und ggf. Schornsteinfeger und den Anschaffungspreisen für die jeweiligen Geräte die preiswerteste Lösung. Sie ist die beste Mixtur aus Anschaffungskosten und laufenden Kosten - erst, recht, wenn man gern mit grüner Energie heizen möchte.

    Knapp dahinter folgt die Kombination aus Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage und Stromspeicher. Immerhin ist diese Kombination noch wirtschaftlicher als eine Wärmepumpe allein. Die Anschaffung einer Ölheizung kann man dagegen nicht empfehlen, da die Preise für Öl langfristig weiter überproportional steigen werden und die Förderung von Ölheizungen inzwischen eingestellt wurde, während neue Wärmepumpen hoch gefördert werden.