KfW 440: Zuschuss für Wallboxen

Seit Ende 2020 ist die neue Wallbox-Förderung der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) verfügbar. Weil anfangs die Server zu sehr mit den vielen Anfragen überlastet waren, ging es in 2021 eigentlich erst so richtig los. Stellplatz-Besitzer, Mieter, Vermieter oder Eigentümergemeinschaften haben Anrecht auf den Zuschuss 440, der mit 900 Euro im Schnitt bis zu 45 Prozent der Kosten für eine eigene Ladestation inklusive Einbau decken kann.

Insgesamt sind 3 Gruppen berechtigt, den KfW 440 Zuschuss für Wallboxen zu beantragen. Abgezielt wird dabei alleine die private Nutzung. Gewerbliche Ladestationen sind von der Förderung ausgeschlossen.

Privatpersonen mit eigenem Stellplatz

Privatpersonen mit eigenem Stellplatz für ihr Elektroauto (es muss nicht unbedingt eine Garage sein) können den Zuschuss KfW 440 uneingeschränkt beantragen. Die Förderung gilt dabei pro Ladepunkt. 2 Wallboxen erhalten also jeweils 900 Euro Zuschuss von der KfW.

Mieter und Eigentümergemeinschaften

Auch Mieter und Eigentümergemeinschaften können beim Einbau einer Stromtankstelle vom Zuschuss 440 profitieren. Die Abwicklung mit dem Vermieter ist übrigens gar nicht so kompliziert, wie man das vielleicht denken mag. Die Abrechnung erfolgt meist problemlos über den Stromzähler, der ohnehin zur Wohnung gehört, ansonsten über Ladekarten und die Nebenkostenabrechnung.

Vermieter von Wohneigentum

Alle Vermieter von Wohneigentum (auch Unternehmen und Genossenschaften) können den Zuschuss für den Bau neuer Ladepunkte erhalten. Auch hier gibt es die 900 Euro für jeden einzelnen Ladepunkt.

Unternehmen (als Förderung KfW 441)

Für Unternehmen und Selbständige gibt es seit November 2021 den KfW-441-Zuschuss für Wallboxen, der auch in 202 gültig ist. Auch im Rahmen dieses Programms sind 900 Euro pro Ladepunkt vorgesehen, wenn die Gesamtkosten mindestens 1.285,71 Euro betragen. Gedeckelt ist die Wallbox-Förderung für Unternehmen bei 45.000 Euro.

Die offizielle KfW-Produktinfo

Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.

Für jeden Ladepunkt erhalten Sie pauschal 900 Euro von der KfW, sofern der Antrag im Vorfeld bewilligt wurde. Ganz wichtig ist hierbei die Unterscheidung zwischen Wallboxen und Ladepunkten, denn eine Wallbox kann mehrere Ladepunkte bieten.

Eine Duo-Wallbox für 2 Autos erhält demnach die doppelte Förderung (1.800 Euro). Hier noch die offizielle Definition der KfW:

„Eine Ladestation ist eine stationäre Lademöglichkeit für Elektroautos. Sie kann aus einem oder mehreren Ladepunkten bestehen. Ein Beispiel für eine Ladestation ist eine Wallbox. Ein Ladepunkt ist eine Einrichtung, die dem Aufladen von Elektrofahrzeugen dient und an der zur gleichen Zeit nur ein Elektrofahrzeug aufgeladen werden kann.“

Achtung, Förderung KfW 440 eingestellt!
Seit dem 27. Oktober 2021 gilt ein Antragsstopp für die Wallbox-Förderung der KfW. „Wegen der enorm hohen Nachfrage sind die Fördermittel jetzt komplett ausgeschöpft.“, heißt es. Über eine Fortführung des Förderprogramms ist bis dato nichts bekannt. Wir informieren Sie an dieser Stelle, sobald neue Informationen vorliegen.

Damit Sie tatsächlich den Zuschuss der KfW für Ihre neue Wallbox erhalten, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Dazu zählen die Leistung der Wallbox und die Art des Stroms, den Sie zum Aufladen des Elektroautos verwenden.

Am wichtigsten ist wie bei allen Förderungen eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit der gesamten Thematik, damit Sie nicht in Zeitdruck geraten. Nachfolgend ein Überblick, mit dem Sie sich für die richtige Wallbox inklusive Förderung entscheiden können.

Welche Ladestationen erhalten Förderung?

Die KfW bietet auf ihrer Website eine ausführliche Übersicht zu allen Wallboxen, die aktuell Förderung erhalten können. Wir zeigen an dieser Stelle nur jene Wallboxen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels auch von der KfW gelistet wurden. Zur Sicherheit sollten Sie sich immer noch einmal direkt bei der KfW informieren. Wichtig: Angegebene Wallboxen mit 22 kW Leistung müssen auf 11 kW begrenzt werden, um förderfähig zu sein.

Smarte Steuerung und Ökostrom sind Pflicht

Es werden nur jene Ladestationen gefördert, die über eine intelligente Steuerung verfügen und ausschließlich Ökostrom aus dem Netz oder aus der eigenen Photovoltaik-Anlage beziehen. Hier sollten Sie darauf achten, dass die Solaranlage wirklich genug Leistung bietet, wenn Sie ansonsten keinen Ökostrom beziehen. Über die Intelligente Steuerung schreibt die KfW folgendes:

Die Ladestation muss über eine sichere digitale, bidirektionale Kommunikationsschnittstelle verfügen und über gängige, standardisierte Kommunikationsprotokolle angesteuert werden können, um mit anderen Komponenten innerhalb des Energiesystems kommunizieren zu können. Über die Ansteuerung muss die Leistung der Ladestation begrenzt oder nach entsprechenden Vorgaben zeitlich verschoben werden können.

Tatsächlich ist technisch und rechtlich aber noch gar nicht abschließend geklärt wie die smarte Steuerung für Ladestationen in der Praxis aussehen wird. Die grundsätzliche Möglichkeit muss jedoch zumindest bei der Inanspruchnahme der Förderung gegeben sein. Der Staat möchte damit ein Szenario ausschließen, in dem plötzlich tausende Haushalte gleichzeitig ihr Elektroauto aufladen, ohne dass die Netzbetreiber Einfluss nehmen können - das würde unweigerlich zu großen Stromausfällen führen.

Antragstellung immer vor dem Einbau!

Man kann es nicht oft genug betonen, aber Anträge für Förderungen können nur vorab eingereicht werden. Im Nachhinein bekommen Sie keinen Zuschuss für Ihre neue Ladestation! Auch muss der Einbau durch einen Fachbetrieb erfolgen.