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Effiziente Möglichkeiten zur Senkung der Energiekosten im Haushalt

Die Energieausgaben machen in vielen Haushalten einen immer größer werdenden Anteil an den Lebenshaltungskosten aus. Insbesondere die Heizung, große Haushaltsgeräte sowie Unterhaltungselektronik zählen zu den gierigsten Energiefressern. Gleich, ob es sich um Strom oder Gas handelt, wird es in hohem Maße verbraucht, lässt sich – mit einer besseren organisatorischen Planung – auch besonders viel einsparen. Mit dem Thema „Welche Möglichkeiten gibt es zur Energiekostensenkung?“ beschäftigen wir uns im nachstehenden Ratgeber.

Woraus setzen sich die Energiekosten zusammen?

Sämtliche finanziellen Belastungen, die durch Energieverbrauch entstehen, fallen unter den Begriff Energiekosten. Bei den Verbrauchern handelt es sich insbesondere um Strom, Gas oder Heizöl. Laut dem Umweltbundesamt stellte sich die Zusammensetzung der Energiepreise für Gas und Strom (nach Anwendungsbereichen), die 2018 von deutschen Haushalten bezahlt wurden, wie folgt dar:

  • Heizung: 67,7 Prozent
  • Warmwasser: 15,9 Prozent
  • Prozesswärme: 6,1 Prozent
  • Prozesskälte: 4,4 Prozent
  • Unterhaltungsmedien: 3,3 Prozent
  • Beleuchtung: 1,6 Prozent
  • mechanische Energie: 0,9 Prozent
  • Klimakälte: 0,2 Prozent

10 Tipps zur Einsparung von Energien

Alle Familienmitglieder eines Haushaltes können dazu beitragen, den hohen Energieverbrauch zu senken. Entsteht dieser vor allem durch eine schlechte Wärmedämmung des Gebäudes, empfiehlt sich die Einschaltung eines professionellen Energieberaters. Er informiert nicht nur über Sanierung und Neubauplanung, sondern auch über die verschiedenen Förderungsmöglichkeiten. Unsere nachstehenden 10 Tipps verhelfen Ihnen außerdem zu einem energieschonenden Wohnen.

Tipp 1: Gasherd bevorzugen

Im Vergleich zu einem Elektroherd benötigt die gasbetriebene Variante nur circa die Hälfte an Primärenergie. Mit ihr schonen Sie nicht nur Ihr Haushaltsbudget, sondern schonen gleichzeitig die Umwelt. Während Gas direkt Wärme erzeugt, wird Strom aufwendig aus anderen Energieträgern gewonnen. Unter Zugrundelegung des deutschen Strommixes wird beim Kochen auf einem Gasherd nur etwa halb so viel CO2 freigesetzt.

Tipp 2: Augenmerk auf die Heizung legen

Heizungen fressen bekanntermaßen besonders viel Energie. Bevor die Heizperiode beginnt, empfiehlt sich zum einen deren Entlüftung. Zum anderen sollten Sie keine Allgemeintemperatur für alle Räumlichkeiten einstellen, sondern diese individuell auswählen. Tatsache ist: Mit jedem Grad weniger lassen sich ungefähr sechs Prozent Heizenergie einsparen. Für die einzelnen Zimmer gelten folgende Richtwerte:

  • Wohnzimmer: 20 bis 22 Grad Celsius
  • Kinderzimmer: 20 Grad Celsius
  • Schlafzimmer: 16 bis 18 Grad Celsius
  • Küche: 18 bis 20 Grad Celsius
  • Bad: 23 Grad Celsius

Außerdem gilt: Regelmäßiges Stoßlüften ist deutlich besser als über einen langen Zeitraum die Fenster in Kippstellung zu belassen.

Tipp 3: Auswahl und Platzierung eines Kühlschrankes

Steht die Anschaffung eines neuen Kühlschrankes ins Haus, spielen bei der Auswahl der Stromverbrauch und das Energielabel eine Rolle. Zuvor sollte man sich überlegen, ob ein Gefrierfach unbedingt erforderlich ist und welche Kühlschrankgröße man benötigt. Je kleiner dieser ist, desto weniger Strom braucht er. Darüber hinaus kaufen Sie bestenfalls ein Produkt mit einem Energielabel von mindestens A++ oder A+++. Geld einsparen lässt sich zudem, wenn er an einem möglichst kühlen Ort aufgestellt wird. Auch sollte die Zahl der Kühltemperatur so niedrig wie möglich eingestellt werden, denn pro Grad steigt der Stromverbrauch um vier Prozent an. Für die Urlaubszeit empfiehlt es sich, den Kühlschrank abzustellen und das Eisfach abzutauen.

Tipp 4: Finger weg vom Stand-by-Betrieb

Pixabay.com © Bru-nO Public Domain
Steckdosen mit Netzschaltern erleichtern uns, gleich mehrere elektrische Geräte mit einem Knopfdruck vom Strom zu trennen.

Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass ihre elektrischen Geräte wie der PC oder das Laptop auch im Stand-by-Betrieb für einen deutlich höheren Stromverbrauch sorgen. Tatsächlich laufen zwei Atomkraftwerke in Deutschland nur, um den dafür benötigten Energiebedarf abzudecken. Wer Steckdosenleisten mit Netzschalter nutzt, stellt mit einem Knopfdruck den Saft ab. Ansonsten ziehen Sie den Stecker einfach heraus. Beispielsweise ein Computer zieht im Stand-by-Modus immer noch 70 Prozent der Energie, die im On-Betrieb verbraucht wird. Es lohnt sich also in jedem Fall, den Ausschaltknopf öfter zu drücken.

Tipp Nr. 5: Verzicht auf die E-Herdnutzung zugunsten kleinerer Küchengeräte

Eine elektrische Herdplatte frisst 40 Prozent mehr Energie als nützliche Küchenhelfer wie Kaffeemaschine, Wasser- sowie Eierkocher. Letzterer sollte zudem zur Verringerung des Stromverbrauchs mit dem geringstmöglichen Maß an Wasser gefüllt werden. Denken Sie bei der Entscheidung für ein Küchengerät auch an die Energiebelastung bei der Produktion. So weisen zum Beispiel Espressomaschinen mit Aluminium-Pads eine schlechte Ökobilanz auf, da deren Herstellung energieintensiv ist.

Tipp Nr. 6: LED-Leuchten Energiesparlampen vorziehen

Herkömmliche Glühbirnen haben bereits seit langer Zeit ausgedient. Vergleicht man Energiesparlampen mit ihnen, haben diese mit 70 Prozent niedrigeren Strom- und Betriebskosten die Nase weit vorn. Allerdings verfügen sie über einen Makel: Energiesparlampen beinhalten giftiges Quecksilber, weshalb sie in den Sondermüll gehören. Die beste Alternative, wenn auch die teuerste, sind LED-Leuchten. Der höhere Anschaffungspreis rechnet sich jedoch schnell durch den um 85 Prozent niedrigeren Energieverbrauch. Eine Grundregel, die Sie Ihren Kindern frühestmöglich beibringen sollten, ist das Ausschalten der Lampen, wenn sie sich nicht mehr im Raum befinden.

Tipp Nr. 7: Heißwasserverbrauch reduzieren

Der Energieverbrauch, den Geräte zum Erhitzen von Leitungswasser benötigen, ist hoch. Geht man in einigen Bereichen sparsam damit um, senkt man nicht nur die Energie- sondern auch die Wasserkosten. Empfehlenswert für das Badezimmer ist ein Sparduschkopf, der bis zur Hälfte des kostbaren Nasses verbraucht. Geschirrspülen unter laufendem Wasser sollte gleichfalls vermieden werden. Außerdem lassen sich Hände auch kalt waschen.

Tipp Nr. 8: auf Ökostrom umwechseln

Noch immer hält sich hartnäckig der Glaube, dass Ökostrom teurer als Normalstrom ist. Er ist jedoch falsch: Gemäß einem Preisvergleich der Bundesnetzagentur aus dem Jahr 2020 zieht er im Durchschnitt keinen größeren Kostenaufwand nach sich. Im Bereich der Grundversorgungstarife ist Ökostrom sogar circa zwei Cent/kWh günstiger.

Ökostrom – So wechselst du sinnvoll den Anbieter | Energieheld-Whiteboard

Tipp Nr. 9: Sparfunktionen der Waschmaschine nutzen

In der Regel besitzen Waschmaschinen ein Sparprogramm, womit sich die lange Laufzeit inklusive Vorwäsche umgehen lässt. Außerdem können Sie bei Kleidung und Co., die auch bei 30 Grad Celsius sauber wird, zwecks Verringerung des Energieaufwandes auf 60 Grad Celsius verzichten. Sollte keine Funktion für halb volle Waschmaschinen vorhanden sein, warten Sie am besten, bis sie einen größeren Schwung Wäsche gesammelt haben.

Tipp Nr. 10: digitale Helfer für einen besseren Überblick einsetzen

Wer keinen Fachmann zurate ziehen möchte, weiß oft über den eigenen Energieverbrauch nicht Bescheid. Eine gute Alternative sind Apps, Tools und Websites, die Ihnen Aufschluss darüber geben. Mittlerweile steht uns eine Vielzahl an digitalen Helfern zur Verfügung. Sie ermitteln teilweise nicht nur den Energieverbrauch, sondern übernehmen unter anderem die Steuerung der Heizungstemperatur gleich mit.

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Titelbild: Pixabay.com © geralt Public Domain

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