Energieberater: Kosten, Förderung & Aufgaben
Von Mike KinderEin Energieberater steht Hausbesitzern in allen Fragen zu Sanierung, Neubau und Förderung zur Seite. Die Einbindung eines Energie-Effizienz-Experten ist empfehlenswert, um Sanierungsmaßnahmen sinnvoll abzustimmen und die Qualität der Umsetzung überwachen zu lassen. Durch staatliche Förderung können zudem bis zu 1.300 Euro des Honorars für die Beratung erstattet werden.
Wann ein Energieberater zu empfehlen ist, welche üblichen Aufgaben und Services er übernimmt und wie hoch die zu erwartenden Kosten für eine Energieberatung sind, erfahren Sie im Folgenden. Außerdem klären wir, worauf Sie bei der Wahl des Energieberaters achten sollten und ob es eine Energieberater-Pflicht für bestimmte Vorhaben gibt.
Energieberater: Was sind seine Aufgaben?
Energieberater übernehmen verschiedenste Aufgaben rund um Sanierungen und Neubau-Projekte: Von der Erstellung des Energieausweises und Wärmebildaufnahmen über die Konzeptionierung und Baubegleitung von Sanierungsprojekten bis hin zur Beantragung der passenden Förderung kann eine Energieberatung vielfältig gestaltet werden.
Gerade bei größeren Sanierungen ist es daher meist sinnvoll, von Anfang an mit einem Energieberater zusammenzuarbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Darüber hinaus ist ein dena-zertifizierter Energie-Effizienz-Experte oft auch Voraussetzungen für den Erhalt von staatlichen Fördergeldern.
Energieberater finden: Energie-Effizienz-Experten
Als Energieberater darf sich prinzipiell jeder bezeichnen, da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist. Bei der Beauftragung eines solchen Energieberaters sollte daher unbedingt darauf geachtet werden, dass dieser in der sogenannten Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) als Energie-Effizienz-Experte geführt wird.
Das Zertifikat wird spätestens dann entscheidend, wenn für die vom Energieberater empfohlene Sanierungsmaßnahmen Förderung beantragt werden soll. Doch auch für kleinere Beratungen ist ein geprüfter Experte zu empfehlen.
Mit Energieberatern von RENEWA bestens beraten
Energieheld vermittelt Ihnen ausschließlich dena-zertifizierte Energie-Effizienz-Experten als Energieberater – und das bundesweit. Egal wo Sie wohnen, Sie können auf die von uns vermittelten Energieberater setzen.
Darüber hinaus besteht die große Schwester von energieheld.de – die RENEWA GmbH – aus einem Team aus erfahrenen Energieberatern. Diese stehen Ihnen in einigen Metropolregionen in Deutschland sogar in einer Vor-Ort-Beratung zur Verfügung.
Standorte und Service-Angebot
In diesen Metropolregionen erhalten Sie neben der Vor-Ort-Beratung der Energieberater den umfänglichen RENEWA-Service. Das heißt: Neben der Energieberatung bieten wir Ihnen auch Baubegleitung an sowie die Betreuung durch unsere Sanierungsmanager. Diese übernehmen die gesamte Planung und Koordination Ihres Sanierungsvorhabens für Sie. Die Metropolregionen sind:
- Hamburg
- Aachen
- München
- Stuttgart
- Mannheim
- Köln
- Berlin
Bei RENEWA finden Sie die beste Beratung, welche durch die praxisnahe, oft langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter geprägt ist. Diese legen großen Wert auf den persönlichen Kontakt und begleiten jedes Projekt von Planung bis Fertigstellung.
Kosten Energieberatung: Womit ist üblicherweise zu rechnen?
Die Kosten für eine Energieberatung liegen in den meisten Fällen ungefähr zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Darin enthalten sind üblicherweise Berechnungsleistungen, die Baubegleitung sowie die Beantragung von Förderung. Je nachdem, welche Aufgaben der Energieberater übernehmen soll, können die Kosten für die Energieberatung jedoch auch deutlich höher liegen.
Eine umfassende Energieberatung zu einer Effizienzhaus-Sanierung samt individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP), Blower-Door-Test, Effizienzhaus-Nachweis und Fördermittelantrag kann 4.000 Euro oder mehr kosten. Die alleinige Erstellung eines Energieausweises hingegen kostet nur rund 350 Euro.
Service | Kosten |
---|---|
Heizlastberechnung | ab 630 € |
Isothermenberechnung | ab 150 € |
Heizlastberechnung / Datenaufnahme vor Ort | ab 250 € |
Baubegleitung | ab 600 € |
Förderung beantragen | ab 450 € |
Gesamtkosten Energieberatung | ca. 2.000 € |
Selbstverständlich helfen wir Ihnen gerne weiter, einen Energieberater zu finden, der Sie kostengünstig, unabhängig und persönlich berät. Füllen Sie dafür einfach unser Angebots-Formular aus. Wir vermitteln Ihr Anliegen dann an einen dena-zertifizierten Energieberater (Energie-Effizienz-Experte) aus Ihrer Nähe, der sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzt.
Förderung Energieberatung
Auch für die Energieberatung selbst gibt es staatliche Förderung, allerdings nur im Zusammenhang mit einem Förderprogramm für eine konkrete Sanierungsmaßnahme. Einzeln sind die Leistungen eines Energieberaters nicht förderfähig. Im Zusammenhang mit einer Sanierungsförderung beträgt die Förderung 50 Prozent der Kosten für die Energieberatung.
Die gleiche Menge an Förderung gibt es für die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP). Dieser wird ebenfalls mit bis zu 50 Prozent der Kosten gefördert, die förderfähigen Kosten sind hier auf 1.300 Euro begrenzt. Der maximale Förderbetrag liegt also bei 650 Euro. Die Kosten für einen iSFP beginnen bei ca. 2.500 Euro und schöpfen somit das Förderbudget in der Regel komplett aus. Für Eigenheimbesitzer reduzieren sich die Kosten durch die Förderung auf 1.850 Euro. Das gilt für Ein- und Zweifamilienhäuser.
Wohnhäuser mit mehr als zwei Wohneinheiten erhalten ebenfalls 50 Prozent Förderung für einen iSFP, jedoch liegt die höchstmögliche Förderung hier bei 850 Euro. Bei der Erläuterung der Beratungsergebnisse bei einer WEG, fallen 250 Euro Förderung an.
Überblick zu weiteren Aufgaben und Kosten
Die Kosten für eine Energieberatung wirken auf den ersten Blick recht hoch, zumal er nur in manchen Fällen verpflichtend ist. Jedoch sprechen einige Argumente dafür, den Energieberater auch hinzuzuziehen, wenn es keine Pflicht ist.
Zum einen ist das die Qualitätssicherung bei der Sanierung. Ohne professionelle Beratung ist meist nicht garantiert, dass die Sanierungsmaßnahmen optimal aufeinander abgestimmt sind und das bestmögliche Ergebnis erzielen.
So können im Nachhinein Folgekosten entstehen, die eine Energieberatung sogar noch übersteigen. Zum anderen können auch die Kosten für eine Energieberatung durch staatliche Förderung verringert werden. Nachfolgend haben wir einige weitere klassische Energieberater-Aufgaben samt Kosten zusammengefasst.
Leistung | Kosten | Förderung* |
---|---|---|
Hydraulischer Abgleich | ab 350 € | 50 % der Kosten |
Lüftungskonzept | ab 180 € | 50 % der Kosten |
Energieausweis | ab 350 € (bedarfsorientiert) | 50 % der Kosten |
Effizienzhausnachweis | ab 900 € | 50 % der Kosten |
Solarsimulation | ab 225 € | 50 % der Kosten |
Wärmebrückennachweis | ab 150 € pro Wärmebrücke | 50 % der Kosten |
Luftdichtheitsmessung (als Nachweis für die KfW) | ab 850 € | 50 % der Kosten |
PV-Beratung | ab 2.100 € | 50 % der Kosten |
Grundrisserstellung | ab 900 € | 50 % der Kosten |
Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) | ab 2.500 € | 50 % der Kosten (max. 650 €) |
Architektenleistung | ab 800 € | 50 % der Kosten |
Blower-Door-Test | ab 850 € | 50 % der Kosten |
Thermografie-Aufnahme | 400 - 600 € | 50 % der Kosten |
*mit Ausnahme des iSFP sind alle Leistungen nur im Zusammenhang mit konkreten Sanierungsmaßnahmen über KfW oder BAFA förderfähig
Förderungen bei KfW und BAFA beantragen
Förderungen zu beantragen, gehört bei Energieberatern zum Tagesgeschäft und ist daher vergleichsweise schnell erledigt. Sollen nur ganz konkrete Zuschüsse oder Kredite beantragt werden, dann kostet das zwischen 450 und 650 Euro.
Soll der Energieberater jedoch noch zusätzlich beraten oder verschiedene Programme kombinieren, entstehen selbstverständlich höhere Kosten. Erstellt der Energieberater einen sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan, können außerdem bis zu 1.300 Euro der Beratungskosten über Förderung gedeckt werden.
Individueller Sanierungsfahrplan
Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen beinhaltet er eine detaillierte Übersicht aufeinander aufbauender Sanierungsmaßnahmen inklusive der Berücksichtigung des vorhandenen Budgets und infrage kommender Förderung. Zum anderen erhöht sich die Förderung für Sanierungsmaßnahmen, die in einem Sanierungsfahrplan empfohlen werden. Statt 15 Prozent erhalten Sie 20 Prozent Förderung auf die förderfähigen Investitionskosten. Diese liegen bei Einzelmaßnahmen bei 30.000 Euro. Durch den iSFP erhöht sich jedoch nicht nur der Fördersatz, sondern auch die förderfähigen Investitionskosten auf 60.000 Euro. Ohne den iSFP liegt ihr maximaler Zuschuss also bei 4.500 Euro, mit iSFP liegt er bei bis zu 12.000 Euro.
Auch der individuelle Sanierungsfahrplan selbst kann gefördert werden. Die üblichen Kosten von 2.500 Euro reduzieren sich dank der Förderung auf 1.850 Euro (50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars von bis zu 1.300 Euro – bei Ein- und Zweifamilienhäusern).
Energieausweis erstellen
Der Energieausweis wird zum Beispiel beim Verkauf und der Vermietung von Immobilien benötigt. Anhand des Energieausweises lässt sich der energetische Ist-Zustand des Gebäudes ablesen. Unter anderem werden der Energiebedarf, der Energieverbrauch und die primäre Wärmequelle aufgelistet. Die Kosten für einen Energieausweis sind von der Immobilie abhängig und beginnen üblicherweise bei 350 Euro.
Blower Door Test und Thermografie
Der Blower-Door-Test ist ein weiterer Service von Energie-Effizienz-Experten. Durch ihn wird die Luftdichtigkeit eines Gebäudes und damit die Qualität der vorhandenen Dämmung, Fenster und Türen überprüft. Die Kosten für den Blower-Door-Test beginnen bei 850 Euro. Eine Thermografie zum Auffinden von Wärmebrücken kostet zwischen 400 und 600 Euro.
Gibt es eine Energieberater-Pflicht?
Theoretisch gibt es mit Einführung des GEG 2020 (Gebäudeenergiegesetz) eine Energieberater-Pflicht, die aber nur in enormen Ausnahmefällen greift. Nämlich nur dann, wenn diese Dienstleistung ohnehin kostenlos angeboten wird.
In der Praxis gibt es daher kaum Anwendungsfälle, wo ein Energieberater grundsätzlich bei Sanierungen oder Neubauten Pflicht ist. Erst bei der Beantragung von staatlichen Förderungen entstehen derartige Verbindlichkeiten. Dann wird zwingend ein Energieberater benötigt.
Für viele Förderungen vorgeschrieben
Wer staatliche Förderung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch nehmen will, sollte sich frühestmöglich nach einem Energieberater umsehen. Sonst ist der Erhalt von Fördergeldern möglicherweise ausgeschlossen. Für Sanierungen rund um die Heizung wird in der Regel kein zusätzlicher Energie-Effizienz-Experte benötigt, dort reicht eine Fachunternehmererklärung oft aus.
Energieberater: Fazit & Empfehlung
Ein Energieberater kann rund um die Sanierung und den Neubau eines Hauses verschiedene Aufgaben übernehmen, die sich in der Regel positiv auf die Energieeffizienz des Gebäudes auswirken. Ob und in welchem Umfang eine Energieberatung stattfinden soll, bleibt Bauherrn grundsätzlich selbst überlassen. Verpflichtend wird ein Energieberater oft erst, wenn es um die Beantragung und den Erhalt staatlicher Förderung für Sanierungen oder den klimafreundlichen Neubau geht.
Im Zusammenhang mit konkreten Sanierungsmaßnahmen kann auch für die Leistung des Energieberaters selbst Förderung beantragt werden. Diese müssen bei der Beantragung eines Förderprogramms vermerkt werden. Auch darum kümmert sich in der Regel der Energieberater.
Bei der Suche nach einem Energieberater sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass dieser in der dena-Expertenliste als Energie-Effizienz-Experte geführt wird. Dies ist entscheidend für den Erhalt von Förderung und garantiert eine professionelle Beratung. Wenn Sie weitere Fragen bezüglich einer Energieberatung haben oder einen Energieberater aus Ihrer Region vermittelt bekommen möchten, stellen Sie einfach eine unverbindliche Anfrage an Energieheld.
Zum Autor: Mike Kinder
Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.
Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.