Energieberater: Aufgaben, Kosten und Förderung

Ein Energieberater steht Hausbesitzern in allen Fragen zu Sanierung, Neubau und Förderung zur Seite. Die Einbindung des Fachmanns ist empfehlenswert, um die sinnvollsten Sanierungsmaßnahmen bestimmen und die Qualität der Umsetzung überwachen zu lassen. Durch Förderung von BAFA oder KfW lassen sich mit dem Energieberater Kosten bei der Sanierung sparen.
In diesem Artikel erklären wir die Aufgaben eines Energieberaters im Detail. Außerdem beantworten wir die Frage, für welche Förderungen ein Energieberater benötigt wird und was sein Einsatz kosten kann.
Was macht ein Energieberater?

Energieberater übernehmen verschiedenste Aufgaben rund um Sanierungen und Neubau-Projekte. Sie stehen beratend zur Seite, erstellen Energieausweise und Bau- oder Sanierungs-Konzepte, machen Wärmebild-Aufnahmen, übernehmen die Baubegleitung, beantragen Förderungen usw.
In Summe ist es also ein sehr vielseitiger Beruf, aber die meisten Eigenheimbesitzer kommen nur für Energieausweise oder bei der Beantragung von staatlichen Zuschüssen mit Energieberatern in Kontakt. Für Laien ist es dann beim Thema Förderung nicht immer ganz klar ersichtlich, was ein Energieberater eigentlich macht.
Oft ist auch unklar, warum er unbedingt für die Beantragung von Zuschüssen bzw. Krediten von Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) benötigt wird. Die Praxis ist jedoch so geregelt, dass die Energieberater eine zusätzliche Qualitätssicherung übernehmen, damit die staatlichen Gelder nur für korrekt ausgeführte Maßnahmen ausgezahlt werden.

Selbstverständlich helfen wir Ihnen gerne weiter, einen Energieberater zu finden, der Sie kostengünstig, unabhängig und persönlich berät. Füllen Sie dafür einfach unser Angebots-Formular aus. Wir vermitteln Ihr Anliegen dann an einen dena-zertifizierten Energieberater (Energie-Effizienz-Experte) aus Ihrer Nähe, der sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzt.
Tätigkeiten und Preise im Überblick

Die Aufgaben eines Energieberaters hatten wir zuvor schon kurz angerissen, aber natürlich sind auch hier wie immer die Preise besonders interessant. Übersteigen die Kosten für einen Energieberater die möglichen Einsparungen durch eine Sanierung, dann lohnt sich die Beauftragung ganz einfach nicht.
Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass der Staat viele Dienstleistungen eines Energieberaters bezuschusst - Eigenheimbesitzer bezahlen daher in der Regel nur einen Bruchteil der eigentlichen Kosten. Eine Energieberatung kostet daher inklusive Förderung nur rund 500 Euro fürs Einfamilienhaus. Darin enthalten sind einzelne Dienstleistungen wie Baubegleitung, eine Berechnungsleistung und die Beantragung von Förderung.
Wollen Sie ausschließlich konkrete Zuschüsse oder Kredite für eine Sanierung beantragen, dann kostet der Energieberater hierbei zwischen 175 und 325 Euro. Wer darüber hinaus etwas mehr für eine umfassendere Beratung und Baubegleitung ausgibt, spart unterm Strich am meisten, weil gute Energieberater genau wissen, wie sich verschiedenste Förderprogramme optimal kombinieren lassen, um die höchstmöglichen Zuschüsse zu erhalten.
Leistung | Kosten | Förderung | Summe inkl. Förderung |
---|---|---|---|
Klassische Energieberatung* | ca. 1.000 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | ca. 500 € |
Förderung beantragen | 350 - 650 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | 175 - 325 € |
Vor-Ort-Termin | 350 - 450 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | 175 - 225 € |
Individueller Sanierungsfahrplan (ISFP) | ca. 1.700 € | 80 %, aber max. 1.300 € (BAFA „Energieberatung für Wohngebäude") | ca. 400 € |
Umfassendes Sanierungskonzept | 1.700 - 2.000 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | 850 - 1.000 € |
Energieausweis (Bedarf) | 250 - 400 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | 250 - 400 € |
Energieausweis (Verbrauch) | ab 70 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | ab 70 € |
Blower-Door-Test | 500 - 700 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | 250 - 350 € |
Thermografie-Aufnahmen | 300 - 500 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | 150 - 250 € |
Baubegleitung | ab 400 - 600 € | 50 % (BEG-Förderung BAFA o. KfW)** | ab 200 - 300 € |
*) Bestehend aus den Einzelkomponenten Baubegleitung, einer Berechnungsleistung und Fördermittelantrag
**) Die Leistung des Energieberaters wird mitgefördert, wenn für eine konkrete Sanierungsmaßnahme ein Programm der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) von BAFA oder KfW in Anspruch genommen wird. Ohne ein konkretes Projekt umzusetzen ist die Förderung für eine einzelne Leistung nicht verfügbar.
Beratung zu Förderung und Sanierung
Ein allgemeiner Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater dauert ca. 2 bis 3 Stunden und kostet in der Regel zwischen 350 und 450 Euro. Davon werden bei Inanspruchnahme einer BEG-Förderung für eine Sanierungsmaßnahme 50 Prozent von BAFA oder KfW zurückerstattet (mitgefördert) sodass die realen Kosten nur zwischen 175 und 225 Euro liegen. Bei so einem Termin wird der Energieberater eine Bestandsaufnahme machen und allgemeine Tipps zu Sanierungsmöglichkeiten geben. Wir empfehlen an dieser Stelle immer auch gleich einen individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP) erstellen zu lassen, weil Sie damit 5 Prozent mehr Förderung für Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle, an der Anlagentechnik sowie für Maßnahmen zur Heizungsoptimierung erhalten können. In die Rubrik Gebäudehülle fallen die Dämmung von Bodenflächen, Geschossdecken, dem Dach und von Außenwänden. Zudem fällt der Austausch von Außentüren und Fenstern sowie der sommerliche Wärmeschutz in diesen Bereich. Die Rubrik Anlagentechnik umfasst die Optimierung, den Einbau und den Austausch von Lüftungsanlagen sowie den Einbau von “Efficiency Smart Home”. Heiztechnik fällt jedoch nicht unter die Rubrik Anlagentechnik.
Förderungen bei KfW und BAFA beantragen
Förderungen zu beantragen gehört bei Energieberatern zum Tagesgeschäft und ist daher vergleichsweise schnell gemacht. Sollen nur ganz konkrete Zuschüsse oder Kredite beantragt werden, dann kostet das zwischen 350 und 650 Euro (mit Förderung 175 bis 325 Euro). Soll der Energieberater jedoch noch zusätzlich beraten oder verschiedene Programme kombinieren, entstehen selbstverständlich höhere Kosten. Wird für eine konkrete Maßnahme Förderung gewährt, wird die Leistung des Energieberaters mit 50 Prozent mitgefördert.
Konzepte und Sanierungsfahrpläne
Bei vielen Sanierungen reicht das Budget nur für wenige Maßnahmen, aber bei größeren Projekten kann sich die Investition in ein umfassendes Sanierungskonzept schnell bezahlt machen. Planen Sie für eine solche Dienstleistung vom Energieberater etwa 1.700 bis 2.000 Euro je nach Umfang ein. Etwas kompakter ist der individuelle Sanierungsfahrplan (ISFP) für ca. 1.700 Euro, der bei der späteren Umsetzung 5 Prozent mehr Förderung ermöglicht.
Je nach Anforderung kann der ISFP sinnvoller sein, weil er wesentliche Teile eines Sanierungskonzepts beinhaltet und zudem mit 80 statt nur 50 Prozent gefördert werden kann. Die Frage „Sanierungskonzept oder ISFP?“ klärt Ihr Energieberater bzw. Energie-Effizienz-Experte für jede Situation individuell.
Baubegleitung und Baustellenmanagement
Die Kosten für eine Baubegleitung richten sich selbstverständlich nach dem Umfang. In den meisten Fällen verlangt der Energieberater ein Honorar von 400 bis 600 Euro für eine einfache Baubegleitung im Einfamilienhaus. Je größer die Sanierung und je umfangreicher die Arbeiten, desto mehr kann eine Baubegleitung kosten. Bei einer Komplettsanierung für 150.000 Euro können so durchaus auch 2.000 bis 4.000 Euro zusammenkommen, wenn beispielsweise fünf Gewerke beteiligt sind. Allerdings können Hausbesitzer 50 Prozent Förderung für die Baubegleitung bekommen, wenn sie ein BEG-Förderprogramm von BAFA oder KfW in Anspruch nehmen.
Energieausweise (Bedarf und Verbrauch)
Energieausweise werden zum Beispiel beim Verkauf und der Vermietung von Immobilien benötigt. Es wird zwischen den kleinen Energieverbrauchsausweisen (ab 70 Euro) und den aufwendigen Energiebedarfsausweisen unterschieden, die bis zu 400 Euro kosten können. Welcher Ausweis benötigt wird, kann ein Energieberater ganz einfach feststellen. Eine Förderung für den Energieausweis gibt es aktuell (Stand: 2021) leider nicht. Wohl aber gibt es die Möglichkeit, die Erstellung des Energieausweises bei Inanspruchnahme einer BEG-Förderung mitfördern zu lassen. In dem Fall gibt es einen Zuschuss von 50 Prozent auf diese Leistung des Energieberaters.
Blower-Door-Test und Thermografie
Energieberater bieten einige weitere Services. Da gibt es zum Beispiel den Blower-Door-Test (ab 500 Euro), um die Luftdichtigkeit eines Gebäudes und damit die Qualität der vorhandenen Dämmung, Fenster und Türen festzustellen. Eine Thermografie zum Auffinden von Wärmebrücken kostet zwischen 300 und 500 Euro. Beides kann zu 50 Prozent mitgefördert werden, wenn eine förderfähige Maßnahme durchgeführt und dafür BEG-Förderung von BAFA oder KfW beantragt wird.
Gibt es eine Energieberater-Pflicht?

Theoretisch gibt es mit Einführung des GEG 2020 (Gebäudeenergiegesetz) eine Energieberater-Pflicht, die aber nur in enormen Ausnahmefällen greift. Nämlich nur dann, wenn diese Dienstleistung ohnehin kostenlos angeboten wird.
In der Praxis gibt es daher kaum Anwendungsfälle, wo ein Energieberater grundsätzlich bei Sanierungen Pflicht ist. Erst bei der Beantragung von staatlichen Förderungen entstehen derartige Verbindlichkeiten. Dann wird zwingend ein Energieberater benötigt.
Für viele Förderungen vorgeschrieben
Wollen Sie eine staatliche Förderung von der KfW oder dem BAFA beantragen, dann ist die Einbindung eines Energieberaters in vielen Fällen Pflicht - alternativ müssten Sie auf die Förderung verzichten. Alleine im Bereich Heizungen wird in der Regel kein zusätzlicher Energie-Effizienz-Experte benötigt, dort reicht eine Fachunternehmererklärung oft aus.
Neubau und Sanierung ohne Energieberater
Sie können ein Haus auch problemlos ohne Energieberater bauen oder sanieren. Zwar gibt es dann so gut wie keine Förderung (auch keine günstigen KfW-Kredite), aber Sie müssen im Gegenzug auch nicht so hohe Baustandards erfüllen, was wiederum günstiger ist. Auf lange Sicht bezahlen Sie aufgrund der höheren laufenden Kosten in so einem Szenario in Summe natürlich mehr - das Beispiel soll nur veranschaulichen dass man aus rein rechtlicher Sicht auf einen Energieberater verzichten kann.
Eingetragene Energieberater finden (dena)
Zwar ist es an sich keine geschützte Berufsbezeichnung, aber spätestens wenn eine Förderung von der KfW oder dem BAFA beantragt werden soll, kommen ohnehin nur offiziell zertifizierte Energieberater aus der sogenannten dena-Expertenliste in Frage. Diese speziellen Energieberater tragen die Bezeichnung „Energie-Effizienz-Experte“.
Der Markt bietet demnach viele Personen, die sich ohne großen Aufwand einfach Energieberater nennen dürfen, aber nur wenige kommen dann in der Praxis wirklich für förderfähige Projekte in Frage, weil sie nicht die entsprechende Zertifizierung besitzen. Hier bei Energieheld vermitteln wir Ihnen immer den passenden Energieberater für Ihr Vorhaben. Rund um Förderungen und Zuschüsse stellen wir Ihnen nur eingetragene Experten aus den Listen der KfW und des BAFA zur Seite.
Für KfW-Sanierungen und Neubau
Um als Energie-Effizienz-Experte KfW-Förderung beantragen zu können, muss der Energieberater seine fachlichen Kenntnisse nachgewiesen haben. Erst wenn dieser Nachweis über Grund- und Zusatzqualifikationen erbracht worden ist, wird der Energieberater in die Expertenliste der dena eingetragen und kann Förderanträge stellen.
Die genauen Voraussetzungen sind im § 88 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geregelt. Die dort genannte Berechtigung zur Ausstellung von Energieausweisen gilt als Grundqualifikation für die Aufnahme in die dena-Energie-Effizienz-Experten-Liste. Die Zusatzqualifikation ist etwa eine Weiterbildung in der Kategorie Wohngebäude mit einer Mindestdauer von 120 Unterrichtseinheiten.
Ist die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen worden, ist der Energie-Effizienz-Experte berechtigt, Förderungen zu beantragen bzw. die dafür benötigten Dokumente und Bescheinigungen auszustellen. Im Einzelnen sind dies folgende Förderprogramme der KfW für Wohngebäude:
KfW-Programm | Förderung | Gültigkeit |
---|---|---|
KfW 261 | Effizienzhaus-Förderung (Kredit) | Neubau oder Sanierung |
KfW 262 | Einzelmaßnahmen (Kredit) | Wurde mit der BEG Novelle vom Juli 2022 gestrichen |
KfW 461 | Effizienzhaus-Förderung (Zuschuss) | Wurde mit der BEG Novelle vom Juli 2022 gestrichen |
Für BAFA-Sanierungen und Neubau
Die Anforderungen an den Energieberater, um eine BAFA-Förderung beantragen zu können, sind identisch zu denen der KfW. Auch für BAFA-Förderanträge wird neben der Grundqualifikation eine Zusatzqualifikation benötigt. Hat der Energieberater alles absolviert, wird er in die dena-Expertenliste aufgenommen, darf sich als Energie-Effizienz-Experte bezeichnen und folgende BAFA-Förderungen beantragen bzw. die benötigten Dokumente und Nachweise ausstellen:
BAFA-Programm | Förderung | Gültigkeit |
---|---|---|
BAFA BEG EM | Einzelmaßnahmen Gebäudehülle (Zuschuss) | Sanierung |
BAFA Energieberatung Wohngebäude | Energieberatung (Zuschuss) | Neubau oder Sanierung |
Empfehlung: Ein ISFP lohnt sich!
Wenn Sie einen Energieberater suchen, sollten Sie sich über die Vorteile eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) informieren lassen. Für einige Maßnahmen bekommen Sie im Falle der Umsetzung zusätzlich 5 Prozent Förderung.
Das klingt vielleicht nach wenig, aber in der Praxis können Ihnen diese 5 Prozent bis zu 3.000 Euro an zusätzlichen Zuschüssen verschaffen!