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Umweltschutz beim Pool – Tipps für einen nachhaltigeren Poolbetrieb

Viele Poolbesitzer haben die Möglichkeit, durch intelligente Maßnahmen ihren Energieverbrauch signifikant zu senken. Doch nicht nur das: Auch der Einsatz von chemischen Mitteln im Pool kann deutlich zurückgefahren werden, wenn bedacht vorgegangen wird. Insgesamt lässt sich so der ökologische Fußabdruck eines Swimmingpools mit den Tipps aus diesem Ratgeber deutlich verbessern.

Tipp 1: Eine optimal eingesetzte Sandfilteranlage senkt den Stromverbrauch und den Chemiebedarf

Viele Poolbesitzer schauen beim Kauf einer Sandfilteranlage vor allem auf den Preis und die Leistung der Pumpe selbst, allerdings ist das Verhältnis zwischen dem Kesselquerschnitt und der Pumpenstärke die wichtigste Eigenschaft eines solchen Gerätes. Die meisten Anlagen werden von Herstellern viel zu stark eingestellt. Das liegt daran, dass starke Pumpen beim Kunden ankommen, während die Bedeutung großer Kessel vielen Käufern nicht bewusst ist.

Dies kann zur Folge haben, dass viele Partikel zwar im Kessel landen, aber aufgrund viel zu schneller Volumenströme einfach durch das Filtermedium abgedrückt werden und wieder im Pool landen. Auch der Einsatz von Flockungsmitteln verliert so an Effektivität, da Flockungsmittel bei zu hohen Fließgeschwindigkeiten einfach zerreißen und deren Einzelteile wieder im Poolwasser landen. Folgende Relationen zwischen Wasserfluss und Kesseldurchmesser sind bei Sandfiltern ideal:

Wichtig ist dabei zu verstehen, dass die Zahlen aus der dargestellten Grafik lediglich Idealwerte sind. Selbst, wenn man beim Durchfluss netto 20 – 30 Prozent höher liegt, ist ein effizienter Betrieb noch möglich. Wir empfehlen Ihnen deswegen, Ihre Sandfilteranlage genau zu überprüfen.

Beispiel 1:

Sie haben eine Sandfilteranlage mit einem Kesseldurchmesser von 27 cm, aber einem netto Durchfluss von 4,5 m³ pro Stunde. Ideal wären aber 1,75-2,5 m³ pro Stunde. In diesem Fall sollten Sie entweder Ihren bestehenden Kessel gegen einen größeren tauschen oder Ihre Pumpe gegen eine schwächere auswechseln. Das hängt davon ab, ob die Gesamtleistung für Ihren Pool ausreicht.

Beispiel 2:

Ihr Pool weist ein Wasservolumen von 14 m² auf und wird mit einem Sandfilter betrieben, welcher 8 m³ Durchfluss und einen 40 cm Kessel aufweist. Die Pumpe wäre in diesem Fall viel zu stark, hier empfiehlt es sich, eine Sandfilterpumpe mit deutlich weniger Leistung zu verwenden. Neben der besseren Filtrationsqualität lässt sich Strom sparen und Sie können ebenfalls die Lautstärkenbelastung der Anlage senken. Flockungsmittel arbeiten dadurch ebenfalls effektiver und in Folge kann der Einsatz von Desinfektionsmitteln wie Chlor deutlich heruntergefahren werden.

Tipp 2: Nutzen Sie bewusst eine Poolabdeckung, die optimal zu Ihren Zielen passt

Bei der Wahl einer Poolabdeckung kann man ebenfalls einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch und auf die Menge notwendiger Desinfektionsmitteln nehmen. Folgende Poolabdeckungen sind üblich:

  • Abdeckplanen
  • Lamellenabdeckungen
  • Solarfolien
  • Pooldächer

Eigenschaften der Abdeckungen

Abdeckplanen

Abdeckplanen senken den Schmutz und Lichteinfall in den Pool sehr stark. Sie helfen dabei, den Verbrauch an Desinfektionsmitteln niedrig zu halten, wirken aber tendenziell eher kühlend und sind absolut kontraproduktiv, wenn ein Pool geheizt werden soll. Vorteilhaft an Abdeckplanen ist, dass diese nahezu sämtliches UV-Licht vom Pool fernhalten. Da UV-Strahlen Chlor auflösen, bedeutet dies, dass ohne Abdeckplane deutlich mehr Chlor ins Poolwasser hinzugegeben werden muss, damit Chlorverluste ausgeglichen werden können.

Lamellenabdeckungen

Diese sehr edlen Abdeckungen weisen dieselbe Funktion wie eine Abdeckplane auf, unterscheiden sich aber hinsichtlich des Komforts und der Wertigkeit. Auch hier gilt: Ideal, wenn das Poolwasser nicht zu warm werden soll und möglichst viel Schmutz vom Pool fern bleiben soll. Ähnlich wie Abdeckplanen bietet die Abdunkelung einige Vorteile. Unter anderem wird Algen Licht zur Photosynthese entzogen. Dadurch kann etwaiges Algenwachstum gehemmt werden, was wiederum den Chlorverbrauch reduziert.

Solarfolien

Pool-Solarfolien gibt es in verschiedenen Dicken, Farben, Transparenzgraden und mit teils sehr unterschiedlich großen Luftblasen. Sie haben wärmedämmende Eigenschaften. Besonders effektiv beim Erwärmen des Pools sind transparente Modelle mit großen Luftblasen. Auch wenn schwarze Solarfolien vielen Poolbesitzern als besonders geeignet zum Erwärmen eines Pools erscheinen: Die niedrigere Transparenz geht zulasten der Wärmedämmung. Doch es kann sehr wohl Sinn machen, einen Kompromiss zu suchen: Stark abdunkelnde Solarfolien bieten wie Abdeckplanen den Vorteil, dass diese UV-Strahlen blocken und Algenwachstum hemmen können.

Pooldächer

Pooldächer gibt es in verschiedenen Formen. Ob Festinstallationen, Cabrio Domes oder Zelte – sie können mehr wie eine Lamellenabdeckung wirken oder auch mehr wie eine Solarfolie. Nur mit dem Unterschied, dass man das eigene Schwimmbad gleichzeitig nutzen kann.

Gezielte Abdeckung = Maximaler Effekt

Letzten Endes sollte man sich fragen, welche Effekte besonders nützlich sind und am besten zu Ihren Bedürfnissen passen. Wer möglichst wenig Desinfektionsmittel einsetzen will, der sollte auf abdunkelnde und möglichst umfangreich umfassende Poolabdeckungen abzielen. Für maximale Effizienz beim Erwärmen sollte mit transparenten Materialien gearbeitet werden, da diese sich ideal eignen, um Infrarotabstrahlung (=Wärmeverluste) deutlich zu minimieren. So kann die Effektivität von Poolheizungen deutlich gesteigert werden.

Kurze Bonustipps

Gute Ratgeber, die Ihnen wichtige Grundkenntnisse zum Thema der Wasserpflege erläutern, finden Sie online. Sie können so viele Probleme vermeiden und Ihren Verbrauch an Poolchemie deutlich absenken.

Beachten Sie, dass bei Salzwasserdesinfektion und bei klassischer Chlorung umweltgefährdende Nebenprodukte wie Chlorhalogene entstehen. Deswegen sollte mit Poolwasser nicht gegossen werden. Sie können aber die Mengen an Chlorhalogenen deutlich absenken, wenn Sie mit Aktivkohlefiltern arbeiten. Insgesamt ist die beste Methode, den Verbrauch an Chlor generell so niedrig wie möglich anzusetzen.

Bei Nutzung von organischem Chlor kommt zusätzlich Cyanursäure in den Pool. Kleine Mengen davon stabilisieren Ihr Chlor zwar, aber ab ca. 40ppm setzen unerwünschte gegenteilige Effekte ein. Halten Sie Ihren Chlorverbrauch möglichst niedrig, um höhere Cyanursäurelevel im Poolwasser zu vermeiden. Denn sofern Sie nicht mit Aktivkohle arbeiten, kann Cyanursäure nur mittels Wasseraustausch gesenkt werden.

Nutzen Sie einen effektiven Poolsauger, mit welchem Sie möglichst viele Verschmutzungen dauerhaft aus dem Poolwasser entfernen. Denn weniger Schmutz bedeutet auch weniger Verbrauch an Desinfektionsmitteln. Viele Poolsauger können mittels sogenannter Filterbälle in ihrer Filtrationsfeinheit deutlich verbessert werden, womit sie noch mehr Schmutz aus dem Poolwasser entfernen können.

Wenn Sie eine UV-Lampe zur Desinfektion nutzen, dann schließen Sie diese sofort nach Ihrer Filteranlage an. Dort ist Ihr Wasser am klarsten, wodurch Ihre UV-Lampe mit maximaler Effizienz arbeiten kann.

Lassen Sie Ihre Pool-Wärmepumpe bevorzugt tagsüber laufen. Bei höheren Temperaturen ist die Effizienz solcher Geräte deutlich höher, als bei normalerweise niedrigeren Temperaturen in der Nacht.
Betreiben Sie Ihre gesamte Pool-Anlage mit Ökostrom. Dadurch können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck nochmals absenken.

Bildverzeichnis:
Titelbild: pixabay.com © Konstantinos Eleftheriadis | Ein Swimmingpool

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