Kommt eine Wärmepumpe tatsächlich als Heizung für das Eigenheim in Frage, kann man zwischen verschiedenen Arten wählen. Die Unterschiede bestehen primär im Ort der Wärmegewinnung und im Medium der Wärmeweitergabe.
Neben den vier “Standard”-Wärmepumpen unterscheidet man noch anhand des Antriebs der Wärmepumpe. Jede Wärmepumpe nutzt ein Kühlmittel, welches im Kreislauf verdampft und erneut komprimiert wird, um Heizwärme zu generieren. Unterschiedlich ist der Antrieb dieses Vorgangs. Während die meisten Standardmodelle eine elektrische Kompressionswärmepumpe nutzen, bei der das Kühlmittel mechanisch komprimiert wird, gibt es auch Gas- und Sorptionswärmepumpen.
Dabei ersetzen Gaswärmepumpen nur den Antrieb der Kompressionspumpe mit Gasverbrennung statt Elektrizität, während die Sorptionswärmepumpe die gesamte genutzte mechanische Energie durch thermische ersetzt. Die Sorptionswärmepumpe wird dabei zumeist auch mit Gas betrieben.
Luft-Luft-Wärmepumpe
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe kommt nur zum Einsatz, wenn eine Lüftungsanlage vorhanden ist. Sie entnimmt der Abluft die Wärmeenergie, um die frische Zuluft aufzuheizen. Diese Form der Wärmepumpe ist auch unter dem Namen „Lüftungswärmepumpe“ bekannt und wird vornehmlich in Passivhäusern eingesetzt, da nur geringe Energiemengen übertragen werden können.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wird der Umgebungsluft Energie entzogen und dem Heizsystem zugeführt. Dadurch sind diese Anlagen besonders schnell einsetzbar, kostengünstiger und bedürfen keiner umständlichen baulichen Maßnahmen und Genehmigungsverfahren. Allerdings sind diese Systeme weniger effizient als Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen und stark von der Außentemperatur abhängig.
Die Behauptung, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen übermäßig laut seien, trifft auf die aktuelle Generation der Wärmepumpen nicht mehr zu. Diese sind, egal ob im Innenraum oder außerhalb des Gebäudes aufgestellt, selten lauter als leise Gesprächslautstärke (45 dB).
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)
Bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe wird die Energie dem Erdreich entzogen, weshalb diese auch als Erdwärmepumpen bezeichnet werden. Dabei wird hauptsächlich zwischen zwei verschiedenen Varianten der Wärmegewinnung unterschieden.
Zum einen können Erdsonden, welche sich 100 Meter tief unter der Erdoberfläche befinden, eingesetzt werden. Dabei gelingt es, große Energiemengen auf einem hohen Temperaturniveau dem Erdreich zu entziehen. Allerdings sind die Bohrungen für die Sonden mit einem hohen Kostenaufwand verbunden.
Zum anderen können auch Flächenkollektoren eingesetzt werden, wobei diese unterhalb der Frostgrenze im Boden (0,5 bis 1,5 Meter tief) verlaufen. Zur Deckung des benötigten Energiebedarfs muss deshalb eine ausreichend große Bodenfläche zur Verfügung stehen.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Wasser-Wasser-Wärmepumpen stellen die Energie eines Wasserreservoirs dem Heizsystem des Gebäudes zur Verfügung. In den häufigsten Fällen wird dabei auf das Grundwasser zurückgegriffen, da dieses über das gesamte Jahr eine nahezu konstante Temperatur besitzt.
Alternativ kann auch eine sogenannte Eisheizung genutzt werden. Neue fortschrittliche Konzepte ermöglichen ebenfalls die Nutzung des Abwassersystems als Energiequelle, was jedoch mit höheren technischen Anforderungen verbunden ist.
Brauchwasser-Wärmepumpe
Die Brauchwasser-Wärmepumpe nutzt als Wärmequelle die Abwärme einer Verbrennungsheizung, um Warmwasser zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise unterstützt sie die Effizienz einer Gasheizung oder Ölheizung und verbessert deren Ökobilanz. Allerdings ist die Brauchwasser-Wärmepumpe nicht dazu in der Lage, eigenständig das Haus zu beheizen und erfordert immer die Nutzung einer anderen Heizung.