Bei Der Bewertung Des Eigenheims Sollte Im Zweifelsfall Immer Eine Zweite Meinung Eingeholt Werden.

Renovieren im Alter: Lohnt sich das?

Im Laufe der Jahre werden nicht nur Sie selbst älter, auch an Ihrer Immobilie nagt der Zahn der Zeit. Daher stellt sich für viele Senioren die Frage, ob eine Sanierung überhaupt noch sinnvoll ist. Denn das Renovieren in Eigenregie ist körperlich anstrengend und die Beauftragung von Fachleuten entsprechend teuer. Wir klären über die Vorteile einer Sanierung auf und zeigen, worauf Sie dabei achten müssen.

Die Bewertung der Immobilie: Der erste Schritt zur Sanierung

Die Sanierung des Eigenheims sollte keinesfalls überstürzt werden. Bevor mit den Sanierungsarbeiten begonnen wird, sollte zuerst eine umfassende Bewertung der Immobilie durchgeführt werden. Hierbei geht es darum, den aktuellen Zustand des Hauses zu ermitteln und erste Schwerpunkte zu setzen.

Offensichtliche Schäden an den Fenstern, am Dach oder an den Wänden lassen sich meist direkt auf den ersten Blick erkennen. Für andere Bereiche wiederum braucht es oft ein geschultes Auge, um Makel zu erkennen. Daher ist es in vielen Fällen auch ratsam, einen Energieberater zur Bewertung hinzuzuziehen. So können auch Schäden an Stellen entdeckt werden, welche sonst unbehandelt bleiben würden.

Erst auf Basis dieser Ergebnisse kann ein fundierter Sanierungsplan erstellt werden. Der Fokus sollte hier auf Bereichen liegen, welche eine Modernisierung dringend nötig haben. Optionale Sanierungsmaßnahmen, wie etwa die Renovierung der Innenräume, können auch später noch durchgeführt werden.

Türen, Fenster und Co.: Der Fokus sollte auf der Dämmung liegen

Gerade bei älteren Gebäuden ist die Dämmung oft mangelhaft. Altbauten sind in der Regel nicht besonders energieeffizient und im Sommer wird es in den Innenräumen nicht selten unerträglich warm. Im Winter wiederum bahnt sich die Kälte ihren Weg durch die undichte Dämmung.

Dabei ist die Energieeffizienz aber längst nicht das einzige Problem, denn eine schlechte Wärmedämmung kann in den Innenräumen auch zu Feuchtigkeitsproblemen führen. Undichte Stellen treten meistens an Dächern oder Wänden auf, denn dort geht in den kalten Wintermonaten die meiste Wärme verloren. Eine zusätzliche Dach- und Fassadendämmung macht in den meisten Fällen also durchaus Sinn. Gedämmt wird größtenteils mit EPS-Dämmplatten oder Mineralwolle. Beide Dämmstoffe lassen sich auch nachträglich noch perfekt ausbringen. 

Doch auch schlecht gedämmte Fenster und eine fehlende Dämmung der Eingangstür kann die Energieeffizienz der Immobilie senken. Dabei können Fenster einfach mit Isolierfolie gedämmt werden. Wenn Fenster jedoch schon sehr in die Jahre gekommen und vielleicht sogar nur einfach verglast sind, sollten Sie über einen Austausch nachdenken. Auch die Tür kann üblicherweise in Eigenregie gedämmt werden. Hierfür werden Hohlräume im Türrahmen einfach mit flexiblen Dämmstoffen, wie zum Beispiel Schaumstoff, gedämmt.

Energetisch effektiv sanieren: Eine Solaranlage kann hilfreich sein

Nicht nur die Dämmung, sondern auch die Heizung und das Warmwassersystem brauchen nach jahrzehntelanger Nutzung oft eine Erneuerung. Während früher überwiegend mit Gas, Öl oder Holz geheizt wurde, stehen mittlerweile umweltfreundlichere Alternativen zur Verfügung. Neben der Wärmepumpe hat sich vor allem die Solaranlage als gängiges Energiesystem etabliert.

Wenn es um die Anschaffung einer Solaranlage geht, haben jedoch viele Senioren Bedenken. Schließlich ist die Installation mit viel Zeit und Kosten verbunden. Doch nicht nur jüngere Personen profitieren davon. Auch für Senioren ist die Anschaffung einer Solaranlage durchaus rentabel, denn Solaranlagen bieten viele Vorteile, allem voran die Senkung der Energiekosten.

Photovoltaikanlagen produzieren im Durchschnitt etwa 1000 kWh Strom pro installiertem Watt Peak, aufgerechnet kostet eine Kilowattstunde so nur etwa 10 Cent. Wie viel Strom eine Photovoltaikanlage aber tatsächlich produziert, ist abhängig vom Standort und der Größe des Systems. Das ist jedoch längst nicht der einzige Vorteil:

  • Umweltfreundlichkeit: Im Gegensatz zu herkömmlichen Stromquellen sind Photovoltaikanlagen äußerst umweltfreundlich. Die Stromproduktion erfolgt hier ganz ohne Emissionen. Darüber hinaus erzeugen die Anlagen „saubere“ Energie. Der Strom kann dabei ganz gewöhnlich im Haushalt genutzt werden.
  • Unabhängigkeit: Photovoltaikanlagen funktionieren unabhängig vom normalen Energienetz. Der Strom für den Haushalt wird sozusagen selbst produziert. Der Überschuss an Strom wird hierbei in weiterer Folge in das öffentliche Energienetz eingespeist. Auch dadurch ergeben sich weitere Erträge.
  • Langfristige Lösung: Photovoltaikanlagen sind alles andere als eine Übergangslösung. Durch die Installation einer PV-Anlage wird eine stabile Energieversorgung für die Zukunft sichergestellt. Die Energie der Sonne ist im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen unerschöpflich. Außerdem kann eine Solaranlage auch den Wert der Immobilie erhöhen.
.
Immer mehr Haushalte entscheiden sich für PV-Anlagen. Alleine in Deutschland gibt es über 2,2 Millionen Anlagen | pexels.com © Los Muertos Crew

Vorsicht Kostenfalle: Nicht alle Bereiche müssen zwingend modernisiert werden

Die Renovierung einer älteren Immobilie kann sehr schnell zu einem großen Projekt werden. Doch nicht nur der Aufwand, sondern auch die Kosten können bei der Sanierung schnell steigen. Daher ist es sehr wichtig, die Preise der verschiedenen Baufirmen vorab zu vergleichen. Denn für die gleiche Leistung fallen je nach Anbieter oft unterschiedlich hohe Kosten an.

Zudem sollten in erster Linie jene Bereiche saniert werden, bei denen eine Modernisierung am notwendigsten ist. Auch im Alter ergibt es aber natürlich Sinn, die Immobilie energieeffizient zu gestalten. Der Fokus sollte hier auf der Dämmung des Gebäudes und einem neuen Energiesystem liegen. Weniger notwendig sind meist Renovierungsarbeiten in den Innenräumen. Die Umgestaltung der Küche, des Schlafzimmers oder des Bads dürfen daher gerne vorerst hinten angestellt werden.

Wenn jedoch bereits Bedarf besteht und die Umbauarbeiten ohnehin im vollen Gange sind, lohnt es sich in vielen Fällen über eine barrierefreie Gestaltung der Wohnräume nachzudenken. Dies erleichtert den Alltag für Senioren oft erheblich. Dabei berücksichtigt die Barrierefreiheit nicht nur die körperlichen Einschränkungen. Auch der Wohnkomfort wird dadurch erhöht. Breitere Türöffnungen, ebenerdige Duschen oder auch rutschfeste Bodenbeläge sind nur einige der verschiedenen Möglichkeiten.

Aus diesen Gründen empfehlen wir, vor Beginn der Sanierungsarbeiten einen Energieberater zu kontaktieren. So wird Ihnen leicht verständlich gezeigt, welche Sanierungsmaßnahmen am besten für Ihre Immobilie geeignet sind und mit welchen Kosten Sie dabei zu rechnen haben.

Bildverzeichnis
Titelbild: pexels.com © PhotoMIX Company | Ein Schlüssel in einer Haustür

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert