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Wann sich eine Photovoltaik-Anlage amortisiert

Es gibt vielerlei Gründe, am eigenen Haus Photovoltaik zu installieren. Natürlich möchte jeder gerne seinen Beitrag leisten, um nachhaltige Energiekonzepte umzusetzen. Der Gedanke, die kostenlos vorhandene Energie der Sonnenstrahlen zu nutzen, ist sicher auch eine großartige Motivation. In manchen Fällen ist allerdings das Geld der treibende Faktor. Dann spielt nur eine Frage die zentrale Rolle: Wann amortisiert sich eine Photovoltaik-Anlage, und welchen Gewinn – oder welches Einsparpotential – wird sie danach entwickeln?

Die Amortisation der Photovoltaik-Anlage hängt von vielen Faktoren ab

Bei der Beschäftigung mit der Amortisation einer Photovoltaik-Anlage stellen sich viele Fragen, die beantwortet werden müssen.

  • Wird die Anlage aufgeständert oder auf ein Schrägdach montiert?
  • In welcher Ausrichtung steht das Dach?
  • In welcher Region soll die Anlage installiert werden?
  • Welche Bauart haben die Solarmodule?
  • Wie viel Platz für Solarmodule ist vorhanden?
  • Mit welcher Verschattung ist zu rechnen?
  • Welcher Photovoltaik-Eigenverbrauch ist zu erwarten?
  • Welches ist der aktuelle Strompreis?
  • Welcher Anteil am Eigenbedarf soll durch die Anlage gedeckt werden – bzw. soll über die Einspeisevergütung Profit erwirtschaftet werden?
  • Wie sieht das Verbrauchsprofil bei den Bewohnern des Hauses aus?
  • Was ist die aktuelle Gesetzeslage, zum Beispiel in Bezug auf die EEG-Umlage?
  • Ist ein eigener Stromspeicher vorgesehen?
  • Ist der Anschluss an eine Strom-Cloud vorgesehen?

Verfügbare Fläche und Aufstellwinkel

Welche technischen Größen bei der Amortisation von Photovoltaik zu bedenken sind, ist sicherlich eins der ersten Themen, über die Sie nachdenken werden. Wie viel Fläche steht Ihnen zur Verfügung, um Solarmodule zu installieren? Die Effektivität der Paneele hängt vom Winkel ab, in welchem sie zur Sonne hin ausgerichtet sind. Dieser Winkel ist je nach Jahreszeit verschieden. Deshalb wird immer ein Kompromiss gewählt, der über die Dauer des Jahres verteilt die beste Ausbeute bietet. Je nach Region in Deutschland beträgt dieser zwischen 30 und 35 Winkelgrad.

Technische Aspekte

Nicht jede PV-Anlage ist gleich. Es unterscheiden sich zum einen die Solarpaneele, die als monokristallin oder polykristallin ausgeführt sein können. Dies bewirkt einen Unterschied in der Effektivität. Monokristalline Zellen sind dabei etwas besser, deshalb benötigen Sie für die gleiche Leistung weniger Platz. Zum anderen werden in modernen Paneelen nach Wunsch zusätzliche Halbleiterschichten integriert, welche die Effektivität erhöhen. Das bekannteste Verfahren heißt „Passivated Emitter and Rear Cell“. Es steigert die Ausbeute um etwa einen weiteren Prozentpunkt. Es kann also auf der gleichen Fläche mehr Strom produziert werden, oder die gleiche Menge Strom auf einer kleineren Fläche.

Wie die Leistung berechnet wird

Die Leistungsfähigkeit einer Solaranlage, die ein wichtiger Aspekt bei der Berechnung der Amortisationszeit ist, wird in Kilowatt Peak angegeben. Damit ist die maximale Ausbeute der Solarfläche beschrieben, die nur bei Idealbedingungen wirklich möglich ist. Die tatsächlich erzielbare Energieproduktion hängt von der Anzahl der Sonnenstunden und der Wetterlage ab. Dafür existieren für jede Region in Deutschland etablierte Erfahrungswerte, die für die Berechnung herangezogen werden können.

Der Einfluss des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf die Planungssicherheit

Auch die Politik spielt bei der Amortisationsdauer eine Rolle. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz wurden die Stromanbieter verpflichtet, auch von Privatleuten Strom gegen Geld anzunehmen, wenn diese eine Photovoltaik-Anlage besitzen, die mehr Strom produziert, als augenblicklich benötigt wird. Ein Eigentümer eines Einfamilienhauses, der eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, kann in Zeiten, wo er den Strom nicht braucht, die Energie rückwärts ins Stromnetz einspeisen und erhält eine garantierte Vergütung dafür. Die Höhe dieser Vergütung wird regelmäßig neu festgelegt, und sie fließt daher immer in die Berechnung zur Amortisation mit ein.

Auch ohne diese Regelung bringt eine Solaranlage Geld, wenn der Besitzer der Anlage den produzierten Strom selbst verbraucht, und damit unabhängig von der Versorgung des Energieanbieters ist. Diese Art des Geschäftes ist sogar noch lukrativer, als die Vergütung für die Einspeisung, denn die Bezugspreise für Strom sind deutlich höher, als die Vergütung.

Die Strompreise ändern sich regelmäßig, und damit das Geld, das Sie als Solarbetreiber sparen würden. Zudem sind sie von Anbieter zu Anbieter verschieden. Hier wird ein zu erwartender Mittelwert ermittelt, und für die Berechnung der Amortisation verwendet.

Welche Rolle spielt Unabhängigkeit

Jede Form der eigenen Stromerzeugung wird Sie von der kommunalen Energieversorgung unabhängig machen. Bei der Amortisation einer Photovoltaik-Anlage muss bedacht werden, welcher Anteil selber verbraucht wird – eben, weil die Ersparnis durch Eigenverbrauch höher ist, als der Gewinn, der durch die Einspeisevergütung erzielt werden kann. Allerdings spielen bei dem Wunsch nach Autarkie auch andere Überlegungen eine Rolle.

Um maximal unabhängig zu sein, muss die Anlage sehr groß dimensioniert werden, damit sie auch die Bedarfsspitzen abdecken kann, wodurch sie entsprechend teurer wird. Im Gegenzug gilt, dass eine Anlage kleiner ausfallen wird, wenn sichergestellt werden soll, dass möglichst der ganze Strom selber verbraucht wird, den die Anlage produziert. Dann muss allerdings – in Spitzenzeiten, oder nachts, wenn mit Photovoltaik kein Strom erzeugt werden kann – Elektrizität vom Energieversorger dazugekauft werden.

Die ideale Größe der Solarfläche wird also ein Mittelwert zwischen diesen beiden Extremen sein. Während sich die kleine Anlage in relativ kurzer Zeit amortisiert, wird dies bei der groß dimensionierten deutlich länger dauern.

Lastprofil

Das Lastprofil beschreibt, zu welchen Tageszeiten regelmäßig wie viel Strom verbraucht wird. Strom wird nicht immer in gleicher Leistung benötigt. Die größten Verbraucher – Küchenherd und Backofen – werden nur wenige Stunden am Tag verwendet, ziehen in dieser Zeit aber mehr Leistung, als zum Beispiel ein Radio, selbst wenn es 24 Stunden am Tag liefe. Es gibt aber einen Verbraucher, der noch stromhungriger ist: die Wallbox, mit der das Elektroauto aufgeladen wird. Wallboxen sind zwar noch nicht sehr weit verbreitet, dürfen aber keinesfalls außer Acht gelassen werden. Mit Elektrogrill, Haarfön, Waschmaschine und Wäschetrockner ist die Liste der großen Stromverbraucher vollständig. Idealerweise würden diese Geräte dann betrieben, wenn die Sonne scheint, und selbstproduzierter Strom zur Verfügung steht. Bei der Errechnung des Lastprofils wird daher berücksichtigt, ob die Bewohner des Hauses tagsüber bei der Arbeit oder in der Schule sind, und Strom nur vor allem morgens und abends benötigt wird, oder ob auch tagsüber großer Strombedarf besteht – zum Kochen oder Waschen. Auch hiervon hängt die Amortisationsdauer ab.

Photovoltaik mit eigenem Speicher im Haus

Der beste Weg, sich sowohl unabhängig vom Lastprofil zu machen, als auch möglichst autark zu bleiben, ist ein Stromspeicher. Dabei handelt es sich um einen modernen Akkumulator, der je nach Kapazität bis zu 100 und mehr Kilowattstunden speichern kann. Zum Vergleich: ein Fön mit 2000 Watt Leistung kann mit einer Kilowattstunde 30 Minuten betrieben werden. So steht der Strom immer dann zur Verfügung, wenn er benötigt wird – unabhängig davon, ob gerade die Sonne scheint, oder nicht. Die Fläche der Photovoltaik-Anlage kann darauf basierend so dimensioniert werden, dass sie im Laufe der Sonnenstunden eines durchschnittlichen Tages genau die Strommenge produziert, die in 24 Stunden benötigt wird. Dadurch wird auch der Zeitpunkt der Amortisation sehr einfach, auszurechnen.

Strom speichern in der Cloud

Besonders kundenfreundliche Energieanbieter ermöglichen den Betreibern privater Photovoltaik-Anlagen, den Strom nicht gegen Geld ins Netz zurückzuspeisen, sondern die Energiemenge auf einem virtuellen ‚Konto‘ zu speichern. Sie kann dann zu einer anderen Tageszeit verwendet, oder an ein Familienmitglied bzw. einen Freund ‚verschenkt‘ werden. Es besteht in einigen Fällen sogar die Möglichkeit, die angesparte Energiemenge über eine öffentliche Ladestation für Elektroautos zu beziehen.

Erst eine Stromcloud ermöglicht es Privathaushalten mit einer Photovoltaik-Anlage, völlig autark zu werden. Dabei ist sie die ideale Erweiterung zu einem Stromspeicher und ein essentieller Faktor für die Amortisation einer Photovoltaik-Anlage.

Die Amortisation der eigenen Anlage berechnen

Zugegeben: es sind viele Faktoren zu berücksichtigen, wenn Sie die Amortisationsdauer Ihrer Photovoltaik-Anlage genau ermitteln wollen. Machen Sie es sich doch einfach: Wenn Sie eine Beratung mit dem Photovoltaik-Anbieter Energieversum vereinbaren, erhalten Sie eine kostenfreie und unverbindliche Wirtschaftlichkeitsanalyse. So wissen Sie ganz genau, welche Konfiguration Sie für Ihre Photovoltaik-Anlage benötigen, um eine möglichst schnelle Amortisation zu erzielen und langfristig damit zu sparen. 

Hier geht’s zu Energieversum.

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Titelbild: ©anatoliy_gleb / shutterstock.com

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