Blog Beitragsbild Bad

Bad sanieren: Wie Fliesen die Energieeffizienz steigern

In Sachen Energieeffizienz ist kaum etwas so wichtig wie ein modernes Heizsystem. Wandflächen- und moderne Fußbodenheizungen helfen beim Energiesparen und lassen sich optimal mit ökonomischen Heizsystemen wie der Wärmepumpe kombinieren. Bei Sanierungen des Badezimmers entscheiden sich Hauseigentümer vor dem Hintergrund steigender Energiepreise immer häufiger für diese auf lange Sicht genauso umweltfreundliche wie günstige Lösung. Wirklich sinnvoll ist die Entscheidung dafür allerdings nur in Kombination mit dem richtigen Wand- beziehungsweise Bodenbelag. Fliesen bieten in dieser Hinsicht bedeutende Vorteile.

Wand- und Bodenbelag im Bad: So wird es energieeffizient

Moderne Bäder müssen nicht zwingend mit keramischen Fliesen ausgestattet werden. Als Alternativen stehen Materialien wie Kork, bestimmte Hartholz-Arten und PVC zur Auswahl. Im Vergleich zu Fliesen bieten diese Wand- und Bodenbeläge den Vorteil der Fugenlosigkeit. Dadurch lassen sie sich leichter reinigen und geben dem Badezimmer einen edlen Look. Doch Vorsicht: Wer im Bad künftig Energie sparen will, sollte über die Wahl des Wand- und Bodenbelags doppelt nachdenken. Keramische Fliesen erzielen in Kombination mit modernen Heizsystemen ein Einsparpotenzial von rund 30 Prozent und bleiben so bei der energetischen Sanierung des Badezimmers die erste Wahl.

Schon im alten Rom machte man sich dies zunutze. Fußboden- und Wandheizungen dienten damals in gefliesten Badehäusern dazu, per Strahlungswärme ganze Gebäude zu beheizen. Die energetischen Vorteile keramischer Fliesen haben mit ihrem sogenannten Wärmedurchlasswiderstand zu tun, der auf ihrer Wärmeleitfähigkeit bei gegebener Materialstärke beruht. Je niedriger der Wärmedurchlasswiderstand (= Stärke geteilt durch Wärmeleitfähigkeit), desto effizienter ist die mit dem Boden- oder Wandbelag kombinierte Heizung. Durchschnittlich beträgt dieser sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient bei

  • Keramikfliesen 0,012.
  • Marmor 0,014.
  • Kork 0,13.
  • Massivholz 0,015.
  • Vinyl 0,015.
  • Linoleum 0,015.

Experten-Tipp zur energieeffizienten Fliesensanierung im Bad

Alte Badfliesen muss man beim Sanieren nicht zwingend beseitigen, sondern kann sie auch verkleiden – sowohl am Boden als auch an der Wand. Die Verkleidung hat den Vorteil, dass zwischen alter und neuer Oberfläche Platz für Wandflächen- oder Fußbodenheizungen bleibt. Vorsicht: Mit Fliesen verkleidete Wände lieber nicht mehr anbohren, um Schäden und Beeinträchtigungen der Energieeffizienz zu vermeiden. Accessoires wie Handtuchhalter etc. lassen sich auch sanfter befestigen.

Fliesenarbeiten | © Michael Jarmoluk / pixabay.com

Womit Fliesen an Wand und Boden sonst noch punkten

Schon gewusst, dass Fliesen Wärme speichern? Dem nicht genug, entfalten sie in den warmen Monaten eine kühlende Wirkung, wodurch sie in Kombination mit passiv kühlenden Wärmepumpen Klimaanlagen ersetzen können. Die ideale Kombinationsmöglichkeit mit modernen Heizsystemen ist jedoch nicht der einzige Vorteil gefliester Wände und Böden. Abgesehen davon sind die Keramik-Elemente langlebig und widerstandsfähig. Sie lassen sich leicht pflegen und bleiben dadurch dauerhaft hygienisch. Um diese Vorteile voll und ganz auskosten zu können, sollten sich Hauseigentümer bei der Badrenovierung unbedingt fachmännisch beraten lassen. Denn nur richtig verlegte und auf das Heizsystem abgestimmte Wand- und Bodenbeläge sind wirklich effizient. Zugunsten einer optimalen Energieeffizienz neu gefliester Bäder sollte die Entscheidung für eine Wandflächen- oder Fußbodenheizung idealerweise im Gespräch mit einem Energieberater getroffen werden.

Fliesen kombinieren mit Wandflächen- oder Fußbodenheizung: Was ist besser?

Letztlich funktionieren Wand- und Fußbodenheizungen nach demselben Prinzip – dem der Strahlungswärme. Während die Wärme bei der Fußbodenheizung von unten kommt, strahlen Wandheizungen sie vertikal ab. Das steigert die Behaglichkeit, was gerade im Bad ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Wandheizungen benötigen allerdings bestimmte Voraussetzungen, die nicht überall problemlos umsetzbar sind. Vorzugsweise werden die Systeme in der Außenwand installiert. Nach erfolgreicher Montage erwärmen die Geräte die Luft im Heizungsbereich. Dadurch entsteht ein Sog in Richtung der kältesten Wand. Die sich abkühlende Luft senkt sich gen Boden und wird wieder Richtung Heizung gesaugt. Schlecht gedämmte Außenwände steigern diesen Effekt, wodurch permanent ein kühler Zug im Badezimmer herrscht. Neben einem guten Dämmstandard brauchen Wandheizungen eine vergleichsweise große Fläche.

Experten-Tipp zur Heizungswahl

In Einzelfällen verspricht die Kombination von Fußboden- und Wandheizung im Bad die höchste Effizienz. Inwieweit diese Lösung in Frage kommt, besprechen Hauseigentümer vorab am besten mit ihrem Energieberater.

Abschluss-Tipp zur Badsanierung mit Fliesen: Materialkombinationen sind möglich

Aus energetischer Sicht sollten zumindest einzelne Bereiche des Bades gefliest werden. Gerade in unmittelbarer Nähe von Badewannen und Duschen ist dies schon alleine wegen der hervorragenden Feuchtigkeitsbeständigkeit keramischer Oberflächen sinnvoll. Allerdings muss nicht zwingend das gesamte Badezimmer mit Fliesen versehen werden. Materialkombinationen sind heutzutage in. Nicht nur Marmor macht sich zusammen mit gefliesten Bereichen gut. Auch individuell gestaltbare PVC-Dielen sind eine Option. Der Fantasie sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Bildverzeichnis
Titelbild: pixabay.com © Steve Buissinne | Ein gefliestes Badezimmer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert