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Heizung an und trotzdem kalt: Ab wann sich eine Sanierung der Fenster lohnt

Steht bei Ihnen auch die Heizung auf höchster Stufe und trotzdem bleibt das Haus kalt? 

Auch wenn Sie sich mit diesem Problem womöglich alleine fühlen, sind Sie es in der Realität nicht. Heizprobleme haben zahlreiche Menschen in Deutschland. Nicht immer ist eine Fehlfunktion der Heizung daran schuld. Ein ernstzunehmendes Problem ist die Wärmedämmung! Wenn die Fenster nicht optimal gegen Wärmeverlust geschützt sind, heizen Sie buchstäblich die Umwelt. Wir zeigen Ihnen, ab wann es sich lohnt, über eine Fenstersanierung nachzudenken. 

Darum sind Fenster bei der Heizeffizienz die größte Schwachstelle

Fenster stellen bei der Heizeffizienz die größte Schwachstelle dar, da sie im Vergleich zu den Wänden und dem Dach eines Hauses weniger isolierend wirken. Ein Fenster hat eine geringere Dämmwirkung als eine Wand. Auch die Luftschicht zwischen dem Fensterglas und der Innenverkleidung des Fensters ist fast immer dünner als in Wänden oder dem Dachaufbau. 

Das bedeutet, dass während der Heizperiode mehr Wärme nach außen entweicht und während der Kühlperiode mehr Wärme von außen nach innen dringt. Um die Heizeffizienz zu verbessern, können Fenster mit besserer Dämmung oder besseren Dichtungen ausgestattet werden. Wann es dafür Zeit ist, hängt vom Alter und der Qualität der Fenster ab. 

Generell nimmt das Fenster fast ein Drittel einer Häuserfront ein. Mit einer mittleren Lebensdauer von 48 bis 50 Jahren sind Fenster langlebig und tragen zur Optik des Hauses bei. Sind die Fenster jedoch zu alt, können große Mengen der Wärme unnötig verloren gehen. Nicht nur, dass Sie im Winter trotz Heizleistung frieren, Sie spüren den Effekt auch beim Blick auf die Abrechnung. Die Umsätze der Fensterhersteller sind in den letzten Jahren weiter gestiegen. Das zeigt, wie viel Wert die Menschen mittlerweile auf eine gehobene Energieeffizienz legen. 

Dennoch sind statistisch gesehen noch über 20 Millionen Fenster älterer Bauart verbaut, die zur Entweichung wertvoller Energie führen. Besonders problematisch sind Altbaufenster, die nur einfach verglast sind. Das Einsparpotenzial ist hoch, nicht nur auf der eigenen Rechnung. Moderne Fenster tragen dazu bei, den bundesweiten Co2-Ausstoß massiv zu reduzieren. Ein wertvoller Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz. 

Fenstertausch – mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Kein Zweifel, der Austausch Ihrer Fenster schlägt erst einmal ein Loch in die Kasse. Die meisten Menschen können eine solche Sanierung nicht aus der Portokasse bezahlen, sondern benötigen Unterstützung. Ob und welche Form des Kredits für einen Fensteraustausch für Sie infrage kommt, können Sie heutzutage kostenlos online berechnen. Die tatsächlichen Kosten sind abhängig davon, wie viele Fenster getauscht werden und wie groß die Fensterfront gesamt ist. Auch das verwendete Material spielt eine Rolle. Zudem haben Sie bei Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle auch Anspruch auf Förderung.  

Moderne Aluminiumrahmen sind im Trend, da sie langlebig, leicht und architektonisch ansprechend sind. Hier entstehen pro Quadratmeter Fläche Kosten von etwa 900 – 1000 Euro. Anhand der gesamten Fensterfläche können Sie berechnen, wie teuer der Austausch bei der Wahl von Aluminiumfenstern wäre. 

Entscheiden Sie sich für dreifach verglaste Fenster mit Holzrahmen, fallen die Kosten pro Quadratmeter etwas günstiger aus. Rechnen Sie mit Preisen zwischen 600 und 800 Euro. Ein Materialgemisch aus Holz und Aluminium ist ebenfalls im Trend und kostet Sie zwischen 750 und 900 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche. Die günstigste Alternative ist das Fenster mit Kunststoffrahmen, hier liegen die Kosten bei moderaten 400 bis 500 Euro je Quadratmeter. 

Zu alt oder noch tauglich? Machen Sie den Fenstercheck 

Rund 2,27 Millionen Menschen planten im letzten Jahr den Austausch ihrer Fenster innerhalb der nächsten zwei Jahre. Ob das auch für Sie infrage kommt, hängt von der Qualität Ihrer bisherigen Fenster ab. Zunächst einmal müssen Sie Alter und Qualität ermitteln. Hier kommen einige Anhaltspunkte, womit Sie sich einen Überblick verschaffen können: 

  • Das Alter Ihres Fensters ermitteln: An jedem Fenster befindet sich ein Typenschild, das Ihnen einen Hinweis auf das Baujahr gibt. Manchmal können Sie das Alter des Fensters auch am Distanzhalter zwischen einzelnen Scheiben ablesen. Vor allem alte Fenster, die schon vor 1970 eingebaut wurden, haben oft nur eine einfache Verglasung. Ab 1978 wurden standardmäßig neue Isolierglasfenster verbaut, da ein Jahr zuvor die Wärmeschutzverordnung verabschiedet wurde. Stammt Ihr Fenster aus der Zeit nach 1995, können Sie sich meist über spezielles Wärmedämmglas mit einer Sonderbeschichtung freuen. Erst ab 2005 wurden immer häufiger Dreifachverglasungen genutzt. Grundsätzlich können Sie bei allen Fenstern mit einem Baujahr früher als 1995 über einen Austausch nachdenken. 

Verglasung Ihres Fensters feststellen: Eine Wärmeschutzverglasung unterstützt dabei, wertvolle Heizenergie im Raum zu speichern. Die innere Scheibe wird bei der Fertigung mit einer Metallbedampfung ausgestattet. Zünden Sie nun ein Feuerzeug vor dem Fenster an, wird das Licht in der Mitte des Fensters anders reflektiert. Sie erkennen den Effekt, wenn sich die Spiegelungen der Flamme unterscheiden. Klassische und einfache Fensterscheiben spiegeln die Flamme identisch wider.

Ein modernes Haus | © Pexels / pixabay.com

Ganze Fenster oder doch nur die Scheibe tauschen?

Der Wille zum Energiesparen steigt immer weiter an. Strom ist teuer geworden, das Gleiche gilt für Heizenergie. Ein Fenstertausch ist eine gute Möglichkeit, Ihr Haus energieeffizienter zu gestalten. Aber muss es wirklich gleich das ganze Fenster sein? Sie lieben die passenden Rahmen zu Ihrer Hausgestaltung und möchten ungern den ganzen Look verändern? In einigen Fällen kann der Austausch von Fensterscheiben alleine sinnvoll sein, dann können Sie Ihre alten Rahmen behalten. 

Der Vorteil dabei ist, dass Sie bares Geld sparen können. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Fensterscheiben veraltet sind, wenn sie vor 1995 gebaut wurden. Nicht nur die Verglasung selbst, sondern auch die Abstandhalter haben sich im Laufe der Zeit verändert. Die Wärmedämmung wurde Zug um Zug in den Fokus gesetzt. Wenn die Rahmen Ihres Fensters noch intakt sind, spricht nichts gegen einen Austausch der Scheiben. 

Holzrahmen gelten zwar als sehr solide, im Laufe der Jahre entstehen jedoch Schäden. Das bedeutet aber nicht, dass Sie nun zwingend das ganze Fenster ersetzen müssen. An vielen alten Häusern befinden sich Fensterrahmen, die in dieser Form nicht mehr produziert werden. Um sie vollständig auszutauschen, müsste ein Schreiner nach Muster des alten Modells einen neuen Rahmen gestalten. Die Kosten dafür sind schier unbezahlbar. 

Setzen Sie auf Nachhaltigkeit und lassen Sie Fensterschäden sanieren, wenn Sie die alten Rahmen behalten möchten. Das ist günstiger und kann im Zuge eines Scheibentauschs durchgeführt werden. Kunststofffenster sind kaum zu reparieren, hier lohnt es sich, lieber gleich einen Neukauf einzuplanen. 

Fensteraustausch sinnvoll planen – es gibt auch Nachteile! 

Einfach im Baumarkt einen Satz neue Fenster kaufen und selbst einbauen? Ganz so einfach funktioniert es nicht. Fenster und Haus müssen auf physikalischer Ebene miteinander harmonieren. Betrachten Sie also nicht nur die Fenster als Einzelfaktor, sondern das gesamte Haus mit all seinen individuellen Gegebenheiten. Die energetische Optimierung durch den Austausch der Fenster ist sinnvoll. Sie reduzieren die Heizkosten und tragen zum Klimaschutz bei. 

Bedenken Sie aber, dass dichte Fenster auch einen Einfluss auf die Gebäudehülle haben. Neue Fensterrahmen inklusive Scheiben verhindern den Luftaustausch oder reduzieren ihn drastisch. Menschen produzieren im Alltag Feuchtigkeit, die unbedingt entweichen muss. Vor allem in einem schlecht gedämmten Altbau kann schnell ein Problem entstehen!

Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie tauschen Ihre Fenster, um Heizkosten zu sparen und die Kältebrücke zu schließen. Die Fassade Ihres Hauses ist allerdings nicht gedämmt und so entweicht die Luft künftig über die Wände. Die Feuchtigkeit, die Sie selbst produzieren, sammeln sich an den kältesten Bereichen der Wand. Je nach Region kann das Schimmelbildung zur Folge haben (beispielsweise hinter Möbeln). 

Entscheiden Sie sich also für den Austausch der Fenster, betrachten Sie das Haus ganzheitlich. Denken Sie daran, mittelfristig auch eine Wärmedämmung Ihres Hauses in Betracht zu ziehen. Diese Probleme haben Sie allerdings nicht, wenn die Fassade bereits gedämmt ist und lediglich die Fenster noch von alter Bauart sind. 

Lüften kann Schäden verhindern – ergänzen Sie die Abluftmöglichkeiten im Haus 

Wir alle kennen die Tipps für richtiges Lüften. Im Winter ist vor allem Stoßlüften wichtig, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu bekommen. Haben Sie die Fenster ausgetauscht, prüfen Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Sie mehr als ein Drittel der gesamten Fensterfront erneuert haben. 

Wenn eine Dämmung der Fassade zusätzlich nicht in Betracht kommt, können Sie Lüftungselemente installieren. Es gibt spezielle Fensterrahmen, die bereits damit versehen sind. Außerdem können Sie Lüftungssysteme in den Feuchträumen einbauen, die Kondensieren an der Wand verhindert. Zusätzlich müssen Sie dann mit weiteren Kosten zwischen 400 und 1.000 Euro rechnen, je nach Anzahl der ausgestatteten Räume. 

Fazit: Der Fensteraustausch kann entweichende Luft vermeiden  

Wenn warme Luft über den kältesten Ort nach außen dringt, sinkt die Heizeffizienz. Sie empfinden die Raumtemperatur zu kühl, obwohl die Heizung volle Leistung bringt. Ein Austausch der Fenster kann effektiv sein, ist bei ungedämmten Wänden aber manchmal ein Problem. Denken Sie ohnehin über eine langfristige Umrüstung nach, planen Sie Fenstertausch und Wärmedämmung gemeinsam. Ein Finanzierungsplan kann Ihnen dabei helfen, die Kosten aufzubringen. Erkundigen Sie sich zuvor unbedingt, ob es Fördergelder des Bundes für Ihren Plan gibt. 

Es lohnt sich, einen Sachverständigen mit der Begutachtung Ihres Hauses und der Fenster zu beauftragen. Zwar müssen Sie dafür zunächst mehr Geld in die Hand nehmen, am Ende profitieren Sie aber davon. Bauliche Fehler bringen erhebliche Folgekosten mit sich, daher ist ein guter Plan das A und O für das Projekt Fenstertausch. 

Bildverzeichnis
Titelbild: pixabay.com © StockSnap | Ein Fenster

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