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3-fach verglaste Fenster: oder doch lieber 2-fach verglaste Fenster?

Bild: Modelle von gerahmter Zweifach-und Dreifach-Verglasung
Zwei- vs. Dreifachverglasung | © kostsov/stocksolutions / shutterstock.com

Beim Fensterkauf steht der Verbraucher oft vor der Wahl, ob er sich für eine Zweifach- oder Dreifachverglasung entscheiden soll. Wichtige Faktoren, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen, sind der U-Wert des Fensters und der G-Wert.

Doch was versteht man unter diesen Werten? Die Antwort auf diese Frage, welche Faktoren des Weiteren eine Rolle spielen und wie Sie die richtige Entscheidung treffen, erfahren Sie im Folgenden.

Inhalt

    Bild: Energieheld-Tipps

    Im Normalfall sind Sie mit einer 3-fach-Verglasung am besten bedient. So ein Fenster spart zwar nur ein bisschen mehr Energie ein, aber der Preis ist auch kaum merklich höher. Ausnahmen gelten nur dort, wo die Fassade im Altbau nicht oder sehr schlecht gedämmt ist. Hier sollten Sie dann lieber Fenster mit 2-fach-Verglasung kaufen.


    Die wichtigsten Unterschiede

    Bild: Unterschiede zwischen 2-fach- und 3-fach-Verglasung
    Die wichtigsten Unterschiede beider Verglasungen | © pexels / pixabay.com CC0

    Die Frage, ob man Fenster mit Zweifachverglasung oder Dreifachverglasung wählen sollte, ist durchaus berechtigt. Entscheidet man sich falsch, dann verschwendet man entweder unnötig viel Energie oder riskiert die Bildung von Schimmel in den eigenen vier Wänden.

    Entscheidend bei der ganzen Angelegenheit ist der U-Wert der jeweiligen Fenster. Er beschreibt den Wärmedurchgangskoeffizienten und wird hauptsächlich im Bauwesen genutzt. Der U-Wert ein Maß für den Wärmedurchgang (die sogenannten Wärmetransmissionsverluste) von Gasen oder Flüssigkeiten durch einen festen Körper wie etwa eine Wand, ein Dach, eine Tür oder ein Fenster.

    Zur genaueren Spezifizierung wird der U-Wert weiter unterteilt: Der Ug-Wert beschreibt den entsprechenden Kennwert für Glas, bzw. Fensterscheiben. Der Uw-Wert beschreibt dagegen den Kennwert des gesamten Fensters. Beide Werte sind beim Fenster-Kauf wichtig, aber nur der Uw-Wert sagt etwas über mögliche Energieeinsparungen aus.

    Unterschiede Verglasung 2-fach Verglasung 3-fach
    Ug-Wert (Verglasung) 1,1 W/(m²K) 0,6 W/(m²K) 
    Uw-Wert (ganzes Fenster) 1,3 W/(m²K) 0,95 W/(m²K)
    Preis & Förderung ab 750 € inkl. Einbau 10 % teurer, aber bis zu 20 % Förderung*

    *Förderung von 15 Prozent + iSFP-Bonus von 5 Prozent

    1. Unterschied: Ug-Wert der Verglasung

    Beim Ug-Wert der Verglasung unterscheiden sich beide Fenster erheblich. Die Variante mit Zweifachverglasung hat einen Ug-Wert von etwa 1,1 W/(m²K), während die Dreifachverglasung mit einem Ug-Wert von gut 0,6 W/(m²K) aufwarten kann. Die Dreifachverglasung lässt also nur halb so viel Wärme entweichen.

    2. Unterschied: Uw-Wert des gesamten Fensters

    Neben der Verglasung spielt bei einem Fenster allerdings auch der Rahmen eine Rolle, wenn es um die Einsparung von Energie geht. Hier rechnet man mit dem sogenannten Uw-Wert, welcher bei der Zweifachverglasung etwa bei 1,3 W/(m²K) und bei der Dreifachverglasung etwa im Bereich von 0,95 W/(m²K) liegt. Betrachtet man also das gesamte Fenster, dann spart eine Dreifachverglasung nur ein bisschen mehr Energie ein.

    3. Unterschied: Preise / Förderung für 2-fach- und 3-fach-Verglasung

    Die Preise beider Fensterarten liegen gar nicht so weit auseinander - die Dreifachverglasung ist meist nur rund 10 Prozent teurer. Auch wenn die Dreifachverglasung nicht so sehr viel mehr Energie einspart, lohnt sich die Anschaffung durch den nur geringfügig höheren Preis. 

    Denn: Um eine Förderung zu erhalten, müssen die Bauteile einen U-Wert von 0,95 W/m²K oder besser erreichen. Mit einer 2-Fach-Verglasung ist das, wie bereits beschrieben, normalerweise nicht möglich. Es macht also Sinn, in 3-fach-verglaste Fenster zu investieren und Förderungen zu erhalten.

    Die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG EM) sieht für den Fenstertausch als Einzelmaßnahme einen Zuschuss von 15 Prozent der förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro von der BAFA vor.

    Diese Förderung kann durch einen Individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) durch einen Energieberater auf 20 Prozent steigen. In diesem Fall steigen die förderfähigen Investitionskosten auch auf 60.000 Euro. Somit ist eine Förderung von maximal 12.000 Euro für den Fenstertausch als Einzelmaßnahme möglich. Aus diesem Grund ein individueller Sanierungsfahrplan nicht nur sehr empfehlenswert, sondern auch finanziell sehr attraktiv.

    Zusätzlich dazu ist es seit 2024 möglich, für die Förderungen von Einzelmaßnahmen (BEG EM) bei der KfW einen Antrag auf einen Ergänzungskredit in der Höhe von bis zu 120.000 Euro zu stellen. Der Kredit kann von selbstnutzenden Eigentümern beantragt werden. Eigentümer mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von bis zu 90.000 Euro erhalten für diesen Kredit von der KfW eine zusätzliche Zinsvergünstigung von maximal 2,5 Prozent. Um einen Antrag für den Ergänzungskredit stellen zu können, muss zuerst das angenommene Angebot eines Handwerkes vorliegen, mit dem anschließend der Förderantrag beim BAFA gestellt wird. Eigentümer erhalten den Kredit der KfW über Ihre Hausbank, nachdem der Antrag genehmigt wurde.

    Alternativ zu der BAFA-Förderung für Einzelmaßnahmen können Sie auch den zinsgünstigen KfW-Kredit 261 (inkl. Tilgungszuschuss) in Höhe von bis zu 150.000 Euro bekommen, wenn Sie mit der Sanierung einen KfW-Effizienzhausstandard erreichen. Dabei ist die Höhe des Fördersatzes von dem erreichten Effizienzhausstandard abhängig und liegt bei bis zu 45 Prozent. Somit können Sie eine Sanierungsförderung von maximal 67.500 Euro erhalten.

    Der Kredit der KfW 262 wurde 2022 eingestellt.

    Förderung Art Betrag
    BAFA BEG EM Zuschuss Bis zu 20 %* der förderfähigen Investitionskosten zwischen min. 2.000 € und max. 60.000 € -  also bis zu 12.000 €
    KfW 262 Kredit Wurde 2022 eingestellt
    ErgänzungskreditKreditZinsgünstiger Kredit; bis zu 120.000 € pro Wohneinheit 
    KfW 261Kredit Zinsgünstiger Kredit; bis zu 150.000 € + Fördersatz bis zu 45 % der Kreditsumme (bis 67.500 € pro Wohneinheit)

    *Förderung von 15 Prozent + iSFP-Bonus von 5 Prozent

    Ein Förderantrag kann von Eigentümern gestellt werden. Ein Antrag kann nur dann gestellt werden, wenn zuvor das Angebot eines Handwerkers vorliegt und angenommen wurde. Bis Ende 2023 musste der Förderantrag zuerst gestellt werden, dies hat sich 2024 geändert.


    Zweifach- oder Dreifachverglasung wählen?

    Bei der Wahl zwischen Zweifachverglasung und Dreifachverglasung fällt unsere Empfehlung recht eindeutig aus: Moderne Fenster mit dreifacher Verglasung sparen zwar nur ein bisschen mehr Energie als ihre älteren Pendants ein, aber der Preis-Unterschied ist auch nicht erwähnenswert - dafür erhalten sie mehr Förderung - kaufen Sie also ruhigen Gewissens neue Fenster mit Dreifachverglasung. Ausnahmen gibt es nur, wenn Ihre Fassade ungedämmt ist.

    Fenster Empfehlung
    2-fach-Verglasung Für ungedämmte Fassaden (häufig im Altbau)
    3-fach-Verglasung Immer nutzen, außer bei ungedämmten Fassaden
    Passivhausfenster Mehr Einsparungen als bei 3-fach-Verglasung

    Achtung bei Altbau-Fassaden ohne Dämmung!

    Bei ungedämmten Fassaden dürfen keine Fenster mit Dreifachverglasung verbaut werden, da diese sonst die Schimmel-Bildung im Inneren des Hauses fördern. Hier sollten Sie dann entweder die Fassade dämmen lassen oder auf Fenster mit Zweifachverglasung zurückgreifen.

    Fenster mit dreifacher Verglasung begünstigen deshalb die Schimmel-Bildung, weil der niedrige Ug-Wert des Fensters (0,6 W/(m²K)) dazu führt, dass die Fenster bei kalten Temperaturen die wärmste Stelle an der Außenwand eines Raumes bilden. Luftfeuchtigkeit kondensiert daher eher an den Wänden als an den Fenstern. Während Kondenswasser an Fenstern einfach abgewischt werden kann, bildet sich an Wänden schnell Schimmel.

    Energieheld-Vor-Ort: Fenstersanierung im großen Stil

    In diesem Energieheld-VOR-ORT sind wir bei einem unserer Projekte in Hagen (bei Dortmund) dabei. Gemeinsam mit unserem Handwerkspartner LFB werden hier in einem 12-stöckigen Hochhaus alle Fenster erneuert. Dabei werden 420 Fensterelemente modernisiert.

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    Quelle: © Energieheld / youtube.com

    Die offizielle KfW-Produktinfo

    Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.

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    Sonderfall: Passivhausfenster

    Weiter oben haben wir geschrieben, dass Fenster mit Dreifachverglasung insgesamt gar nicht so viel mehr Energie als ihre kleinen Geschwister mit Zweifachverglasung einsparen. Hierzu wären die Passivhausfenster noch als wichtige Ausnahme zu nennen: Mit sehr ausgeklügelten Rahmen erreichen Passivhausfenster häufig einen Uw-Wert von unter 0,8 W/(m²K), was wirklich sehr energieeffizient ist.

    Passivhausfenster sollten auch nur in Verbindung mit einer guten Fassadendämmung verbaut werden - es muss allerdings nicht unbedingt ein Passivhaus sein. Preislich liegen diese Fenster inklusive Einbau etwa 20 bis 30 Prozent über der Dreifachverglasung. Aber auch hier können Sie selbstverständlich die BAFA-BEG-Förderung (Bis zu 20 Prozent der Investition) erhalten, da die Fenster die Fördervoraussetzungen erfüllen.