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Heizungssteuerung mit Raumthermostaten

Ganz einfach formuliert, ist das Raumthermostat im Grunde der Chef der Heizung. Es gibt den Ton an bzw. bestimmt, wie kuschlig warm der Bewohner es in einem Raum hat.

Wie das funktionieren kann, ist ebenso simpel: Das Raumthermostat ist nämlich nicht nur Chef der Heizung, sondern auch selbst Messeinheit. Das, was im Raumthermostat passiert, ist im Grunde eine Messung der Raumtemperatur. Anschließend erfolgt der Abgleich mit den Vorgaben. Je nach Raumthermostat wird die vorherrschende Raumtemperatur dann abgeglichen. Entweder mit einer manuellen Voreinstellung, mit der Tageszeit, mit dem Wochentag oder gar mit einem punktuell eintreffenden Befehl vom Smartphone. So ist es möglich, dass es in Wohn- und Funktionsräumen immer so warm ist, wie es sich der Bewohner wünscht.

Auf dem Titelbild sehen Sie ein smartes Thermostat mit Touchdisplay ist eines der modernsten Raumthermostate. Wer auf Smart-Home-Technik verzichtet, setzt auf reguläre Aufputz- oder Unterputz-Thermostate mit analogem Regler.

Unterscheidungskriterien von Raumthermostaten

Bei der Wahl eines Raumthermostats fallen mehrere Auswahlkriterien ins Gewicht: Es gibt sowohl verschiedene Modellgeräte – analoge Thermostate, programmierbare Thermostate und smarte Thermostate – als auch verschiedene Installationsvarianten. Unterschieden wird dabei in Unterputz- und Aufputz-Raumthermostate. So sind die Modelle aus der Kabelscheune beispielsweise aus Bimetall gefertigt und warten mit einer vergleichsweise hohen Schaltleistung auf. Eine Zentralscheibe mit den Maßen 55 mal 55 Millimetern dient dazu, den Temperaturregler einfach zu integrieren. Das Alternativmaß liegt bei 50 mal 50 Millimetern mit Blick auf die Abmessungen der Zentralscheibe. Der Unterputz Heizungsregler wird in einer Hohlwanddose oder einer Schalterdose verbaut.

Der Geräteabstand liegt bei den meisten Modellen bei 60 Millimetern. Auch hierfür hat der Anbieter eine Alternativlösung parat: extra flache Aufputz-Modelle, die ohne zu bohren auf einer Schalterdose befestigt werden können. Aufputz-Modelle sind immer dann eine gute Wahl, wenn die Modernisierung in einem Gebäude ansteht. Regelbar werden vom Raumtemperaturregler sowohl Flächen- und Elektro- als auch Fußbodenheizungen. Für spezielle Heizvarianten, wie beispielsweise eine Wärmepumpe, ist eine Besonderheit nötig. Die Rede ist vom Wechselkontakt. Dieser ist nötig, weil das Gerät zwei Betriebsarten kennt: das Kühlen und das Heizen.

Die ideale Raumtemperatur – für den Mensch

Eine einzige, ideale Raumtemperatur kann es nicht geben. Das würde nicht nur den Einsatz von Raumthermostaten weitestgehend sinnfrei machen, sondern würde auch nicht zum individuellen Wärme- und Kälteempfinden der Menschen passen. Grundsätzlich wird nämlich unterschieden in verschiedene Temperaturzonen im Haus.

  • Die wärmste Temperaturzone ist im Badezimmer. Dort wird geduscht und gebadet und es sollte schon mollig warm sein (über 22 Grad Celsius), um sich nicht zu erkälten.
  • Auch das Kinderzimmer sollte gut beheizt sein, wenn es als Spielzimmer für Kleinkinder fungiert (über 22 Grad Celsius). Als reiner Schlafraum betrachtet bzw. als Vorbereitung für die Nacht, sollte die Temperatur zurückgedreht werden (maximal 18 Grad Celsius). Das gilt auch für das Schlafzimmer der Eltern. Auch wenn im Kinderzimmer „gearbeitet“ wird (beispielsweise beim Hausaufgabenmachen), ist eine angepasste Temperatur nötig (zwischen 19 und 21 Grad Celsius). Das gilt auch für die Arbeitsräume der Erwachsenen und das Wohnzimmer.
  • Die Küche ist mit einer Temperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius gut beheizt. Dort bewegt sich die Hobbyköchin ohnehin. Zudem erwärmen Herd und Backofen, die dann voraussichtlich im Betrieb sind, den Raum noch zusätzlich.
  • Der Flur ist hingegen ein Raum, der problemlos bei 15 bis 17 Grad Celsius liegen kann. Es handelt sich um einen Durchgangsraum ohne Aufenthaltscharakter.

Die ideale Raumtemperatur – fürs Portemonnaie

Klar dürfte jedem sein: Je höher die Wunschtemperatur im jeweiligen Raum ausfällt, desto häufiger wird auch die Heizung im Einsatz sein. Die Folge sind höhere Kosten für die Heizenergie. Wie hoch die Heizkosten ganz individuell ausfallen, ist abhängig von der Gebäudehülle bzw. von etwaigen Wärmeverlusten über die Gebäudehülle. Auch die Größe der Fenster sowie die Dämmung des Gebäudes sind entscheidende Stellschrauben, die sich unmittelbar auf die Heizkosten auswirken können.

Eine Faustformel aus dem Strom-Magazin lautet: Sechs Prozent mehr Heizkosten blühen den Verfrorenen pro Grad Celsius. Das fällt vor allem auch bei größeren Flächen (bzw. größeren Räumen) deutlich ins Gewicht bzw. schlägt sich auf der Heizkostenrechnung nieder. Achtung: Einen vermeintlich ungenutzten Raum stark zu regeln – also beispielsweise morgens die Heizung komplett auszuschalten, um Abends wieder einzuschalten – ist nicht sinnvoll. Einen Raum auskühlen zu lassen, bedeutet nämlich auch, dass das darin befindliche Interieur auskühlt. Die Folge: Um den Raum wieder warm zu bekommen, muss deutlich mehr Heizenergie aufgewendet werden.

Lohnt sich die Modernisierung der Heizung?

Ob sich eine Sanierung der Heizungsanlage anbietet oder nicht, wird in diesem Beitrag ausführlich behandelt. Dort wird auch in die unterschiedlichen Heizsysteme unterschieden. Zwar schneiden Ölheizung, Gasheizung, Pelletheizung, Wärmepumpe, Brennstoffzelle und Blockheizkraftwerk im Preis-Leistungsverhältnis gut ab. Allerdings variieren die Preise zwischen 6.000 und 30.000 Euro auch recht stark. Auch der Einsatzbereich sollte passen. Denn Brennstoffzelle und BHKW sind nur bei einem sehr hohen Wärmebedarf eine sinnvolle Investition.

Es gilt also immer von Fall zu Fall, bzw. von Haus zu Haus, individuell zu unterscheiden.

Bildverzeichnis:
Titelbild: pixabay.com © skitterphoto (CC0 Public Domain)

Stephan Thies

"Für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende ist eine realistische und unabhängige Informationsbereitstellung wichtig. Bei Energieheld ist dies unser tägliches Bestreben."

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