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Energie sparen durch die richtige Laminatunterlage – so geht’s

Sicherlich gibt es einige Heimwerker, die Laminat auf dem blanken Boden verlegen, doch die meisten wissen, dass dies eine sehr schlechte Idee ist.

Spätestens in mehrgeschossigen Häusern gibt es Ärger, denn ohne eine Unterlage klingt Laminat im unteren Geschoss, als würde oben eine Ziegenherde durch die Wohnung toben. Zusätzlich kann die Unterlage auch einer geringen Dämmung dienen und vor kalten Füßen schützen.

Dieser Artikel erklärt, worauf es ankommt und welche Optionen es gibt.

Welche Funktion führt eine Laminatunterlage aus?

Die Laminatunterlage hat mehrere Funktionen. Je nach Unterlage sind einige Funktionen stärker hervorgehoben, dennoch hat sie im Grunde genommen stets dieselben Aufgaben:

  • Trittschalldämmung – wie oben bereits angedeutet, ist das Gehen auf Laminat an sich sehr laut. Das mag im eigentlichen Raum nicht auffallen, doch je nach Bauweise des Hauses ist die nicht gedämmte Verlegung sehr laut. Hier spielt es auch keine Rolle, ob es sich um ein Eigenheim oder eine Mietwohnung handelt. Niemand möchte sich im Raum unter der ungedämmten Laminatfläche aufhalten, erst recht nicht, wenn der Boden auf hallenden Unterkonstruktionen verlegt ist.
  • Ausgleich – kaum ein Boden ist absolut eben. Die Unterlage dient auch dazu, Unebenheiten auszugleichen. Dies ist gerade bei Klicklaminat unheimlich wichtig. Liegen die einzelnen Bretter nicht eben auf dem Boden auf, lösen sich die Verbindungen. Da Laminat schwimmend, also mit Abstand zur Wand, verlegt wird, können sich die Bretter gegenseitig hochschieben und aufstellen. Mit einem guten Ausgleich geschieht dies nicht.
  • Wärmedämmung – die Unterlagen haben ebenfalls leicht dämmende Eigenschaften. Hier geben sich die Trittschall- und Wärmedämmung praktisch die Hand. Generell gibt es die Unterlagen in verschiedenen Stärken, sodass auch die dämmenden Eigenschaften stärker oder schwächer ausfallen können. Natürlich ist dies nicht mit einer umfassenden Dämmung der Geschossdecke zu vergleichen, hierbei geht es eher darum, keine kalten Füße zu bekommen. Vor allem im Erdgeschoss oder gar im Keller macht sich dieser Effekt bemerkbar.
  • Dampfsperre – sie dient dazu, dass keine Feuchtigkeit von unten hoch dringt. Gerade in Neubauten ist es häufig so, dass das Gebäude noch eine Restfeuchte hat. Dieses sollte unbedingt raus gelüftet werden! Ohne eine Dampfsperre könnte die Feuchtigkeit sonst in die Laminatbretter ziehen, wodurch sie schimmeln. Zusätzlich gibt es spezielle Sperren, die verhindern, dass Feuchtigkeit von oben hindurchdringt. Diese Sperren sind für Laminat in Feuchträumen gut geeignet und verhindern auch, dass das umgefallene und vergessene Wasserglas Schaden anrichtet.

Welche Variante einer Laminatunterlage genutzt wird, hängt immer von dem jeweiligen Verlegebereich aus. Sicherlich ist die Trittschalldämmung im Obergeschoss stets wichtiger als die Wärmedämmung, während diese im Untergeschoss etwas wichtiger ist.

Welche Möglichkeiten stehen zur Auswahl?

Zuerst muss natürlich überlegt werden, wo der Boden verlegt wird. Gleichzeitig sind andere Punkte zu beachten:

  • Fußbodenheizung – Laminat kann mühelos über eine Fußbodenheizung gelegt werden, doch auch gilt hier, die passende Unterlage auszuwählen.
  • Raumnutzung – was ist dies für ein Raum und wie wird er genutzt? Bei Feuchträumen sollte eine andere Unterlage genutzt werden als beispielsweise im Schlafzimmer.

Und nun gibt es verschiedene Varianten der Dämmunterlagen für Laminat:

  • Polyethylen – diese Variante gibt es mit mehreren Eigenschaften. Sie besteht aus PE-Schaum und beinhaltet manchmal bereits eine Dampfbremse. Grundsätzlich eignet sie sich bei Fußbodenheizungen. Da es sich bei Laminat um einen harten Boden handelt, muss die Dämmung aus PE-Schaum deutlich dicker sein.
  • Kork – diese Version ist etwas teurer, dafür jedoch natürlich. Die Dämmung gibt es als Platte oder in Rollenform. Generell hat Kork hervorragende wärmedämmende Eigenschaften, sodass die Heizkosten etwas minimiert werden können.
  • Holzfaser – auch sie sind ein Naturprodukt. Die Pluspunkte sind, dass sie nicht so teuer wie Kork sind, feuchtigkeitsregulierend wirken, Wärme speichern und eine hohe Schallschutzdämmung aufweisen.
  • Polystyrol – diese Platten kennen wohl die meisten, die schon einmal Laminat verlegt haben. Die Platten eignen sich überwiegend bei Böden ohne Fußbodenheizung.

Generell gilt, dass die Härte des Laminats über die Dicke der Dämmung entscheidet. Jeder Laminatboden besitzt einen Härtegrad, der beispielsweise Auskunft darüber gibt, in welchen Räumlichkeiten der Boden genutzt werden kann. Je höher dieser Grad, desto dicker muss die Dämmung sein.


© doctor-a (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Was ist beim Verlegen zu beachten?

Laminat muss immer schwimmend verlegt werden. Zur Wand hin befindet sich stets eine kleine Lücke, die von der Fußleiste bedeckt wird. Und es gibt noch mehr zu beachten:

  • Wartezeit – Laminat sollte niemals direkt nach dem Kauf verlegt werden. Es empfiehlt sich, ihn erst einen oder zwei Tage bei Raumtemperatur zu lagern, damit er diese Temperatur annimmt. Anderenfalls könnte es zu Schwitzwasser kommen.
  • Dampffolie – sie kommt direkt auf den Betonboden oder den Estrich. Die Trittschalldämmung kommt auf diese Folie. Achtung: Es gibt Laminatböden mit integrierter Dämmung, dennoch ist die Dampffolie unerlässlich.
  • Verlegen – es gilt die Regel, dass das Laminat immer in Richtung des Lichts, also parallel zu Fenstern verlegt wird. Bei mehreren Fenstern wird das Fenster gewählt, das sich gegenüber der Tür befindet. Diese Regel ist freilich keine Pflicht, doch lässt sich nicht fachmännisch verlegtes Laminat daran erkennen.
  • Auf Teppich? – liegt noch Teppich im Raum, überlegen viele, ob sie das Laminat nicht einfach auf dem Bodenbelag verlegen. Immerhin dämmt der Teppich zusätzlich und stellt einen zusätzlichen Trittschutz dar. Generell ist das Verlegen auf Teppich möglich, doch kann davon abgeraten werden. Nicht nur ist alter Teppich allgemein unhygienisch, unter dem Laminat, der Dampfsperre und Trittschalldämmung, kann er auch nicht belüftet werden. In der Folge geschieht es schnell, dass der Teppich schimmeln kann.

Allgemein ist das Verlegen von Laminat relativ leicht. Gerade die Klicksysteme unterstützen sogar ungeübte Heimwerker. Wichtig ist nur, sich vorab Werkzeug zu beschaffen. Ein Laminatschneider ist Pflicht, auch Abstandshalter sollten genutzt werden.

Fazit – die Unterlage entscheidet

Bei Laminat steht und fällt alles mit der Unterlage. Hochwertige Laminatdielen besitzen zwar schon eine integrierte Wärme- und Trittschalldämmung, doch haben diese Böden oft einen höheren Preis, als wenn die Unterlagen zusätzlich gekauft werden. Unverzichtbar ist die Dampfsperre, denn sie verhindert, dass Dämmung und Dielen von unten her Feuchtigkeit ziehen und schimmeln. Natürliche Dämmstoffe sind Kork und Holzfaserplatten, die auch die besten Wärmedämmeigenschaften zeigen.

Bildquellen:
Abbildung 1: @ Counselling (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: @ doctor-a (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Stephan Thies

"Für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende ist eine realistische und unabhängige Informationsbereitstellung wichtig. Bei Energieheld ist dies unser tägliches Bestreben."

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