Pauschal kann nicht eine Heizung als “die Beste” gekürt werden. Welche Heizung sich im Einzelfall lohnt, hängt immer von den örtlichen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich ist eine Wärmepumpe für gut gedämmte Neubauten und Altbauten stets eine sehr gute Wahl.
Kommt die Installation einer Wärmepumpe für Sie nicht in Frage, dann eignen sich Holzheizungen (Pellets, Hackschnitzel oder Holzscheite) besonders für Gebäude mit hohem Wärmebedarf und viel Platz. Ist auch dies keine Option für Sie, dann sind im Jahr 2021 Gas-Hybridheizungen mit Brennwertkessel durchaus noch eine valide Lösung für die es auch Förderung gibt. Ölheizungen werde dagegen nicht mehr gefördert.
Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass der Ölpreis nicht immer so günstig bleiben wird - egal, wie groß die Reserven noch sind und wie tief der Preis. Der aktuell niedrige Ölpreis hat nur wenig mit den tatsächlichen Rohstoffkosten zu tun. Außerdem gilt seit 01.01.2021 die CO2 Steuer für die Nutzung fossiler Brennstoffe (25 pro Tonne CO2). Diese wird bis 2025 in Stufen erhöht (bis auf 55 Euro pro Tonne), bevor dann entschieden wird, ob es weitere Erhöhungen geben wird.
Heizung |
Vorteile |
Nachteile |
Wärmepumpe |
Ökologisch das Optimum, niedrige Betriebskosten |
Nur in gut gedämmten Gebäuden effizient, vergleichsweise teuer in der Anschaffung |
Brennwertkessel (Öl oder Gas) |
Günstige Anschaffung |
Bindung an Rohstoffpreise, fossile Brennstoffe, Förderung für Gasheizungen nur noch im Effizienzhaus oder als Hybridheizung mit Komponente auf Basis erneuerbarer Energien, keine Förderung für Ölheizungen |
Holzheizung (Biomasse) |
Günstig bei hohem Wärmebedarf |
Recht hohe Anschaffungskosten |
Elektroheizung |
Günstige Anschaffung, "Direktheizung" |
Wenig energieeffizient, laufende Kosten sehr hoch |
BHKW |
Produziert neben Wärme auch Strom |
Teuer in der Anschaffung, in EFH nur schwer wirtschaftlich zu betreiben; keine Förderung von ölbetriebenen Anlagen; Direktförderung endet am 31.12.2020 |
Brennstoffzelle |
Produziert neben Wärme auch Strom; schon bei niedriger Auslastung effiziente Arbeitsweise, wird von derr KfW hoch gefördert (KfW 433) |
Teuer in der Anschaffung, keine Förderung für ölbetriebene Anlage |
Solarthermie |
Gute Ergänzung zur Hauptheizung, unterstützt Heizung und Warmwasserbereitung, hohe Einsparungen bei Betriebskoten möglich |
Kann nicht als alleinige Heizung eingesetzt werden |
Der richtige Kessel
Die Kessel der Gasheizung und Ölheizung haben sich stetig weiterentwickelt. Nachdem die Konstanttemperaturkessel in den 90er-Jahren nach und nach gegen Niedertemperaturkessel ausgetauscht wurden, gelten selbst diese heute als veraltet und werden nur noch in Einzelfällen verbaut.
Der moderne Standard nach Gebäudeenergiegesetz GEG (vormals Energieeinsparverordnung EnEV) ist der sogenannte Brennwertkessel, der mit niedriger Temperatur und deutlich effizienter heizt als seine Vorgänger. Bei dieser Technik wird die entstehende Abwärme zusätzlich genutzt, sodass der Rauch erst in abgekühlter Form das Haus verlässt. Lesen Sie hier alles über die verschiedenen Kessel-Typen.
Sanierungskette
Egal für welche Heizung Sie sich entscheiden, Sie sollten unbedingt vorher klären, ob Dämmungsmaßnahmen möglich sind. Achten Sie auf die Einhaltung der Sanierungskette. Denn wenn Sie erst eine bedarfsgerechte Heizung installieren und später das Dach, die Fassade oder den Keller dämmen sowie Energiesparfenster oder Energiespartüren einbauen, ist die Heizung viel zu groß dimensioniert und Sie haben Geld verschwendet.
Außerdem sollte die Heizung unbedingt von einem Heizungsbauer installiert werden. Denn nur dieser übernimmt Garantieleistungen und sorgt dafür, dass Sie das Energiespar-Potenzial einer neuen Heizung voll ausschöpfen können.