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Perimeterdämmung - alles zur Kellerdämmung von außen

Bild: Perimeterdämmung Anstrich
Anstrich auf Perimeterdämmung | © Daniel Berk / madesmeisterstueck

Durch die Erde kann Feuchtigkeit in die Außenwände von Kellern gelangen und dort zu Schimmelbildung führen. Um dies zu verhindern, sollten die Kellerwände mit einer Perimeterdämmung versehen werden.

Den Keller von außen zu dämmen ist zwar mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden, aber absolut sinnvoll, wenn der Keller als Wohn- oder Lebensraum genutzt werden soll. Worauf bei der Perimeterdämmung geachtet werden muss und welche Materialien verwendet werden können, erfahren Sie hier!

Inhalt


    Allgemeines zur Perimeterdämmung

    Als Perimeterdämmung wird die Kellerdämmung samt Bodenplatte bezeichnet. Sie beugt der Feuchtigkeitsbildung im Keller vor und verhindert, dass das Haus von unten auskühlt. Langfristig können so Heizkosten und Energie gespart werden.

    Ein klarer Vorteil der Dämmung von außen gegenüber der von innen ist, dass der Taupunkt besser liegt. Bei einer Innendämmung kann es dazu kommen, dass sich Feuchtigkeit zwischen der Dämmung und der Kellerwand ansammelt. Bei einer Kellerdämmung von außen ist dies sehr unwahrscheinlich.

    Eigenschaften der Perimeterdämmung

    Die Perimeterdämmung muss nicht nur Kälte sondern auch Feuchtigkeit aushalten. Außerdem ist sie ständigem Druck durch den Erdboden, Tau und das Grundwasser ausgesetzt; im Winter kommt möglicherweise noch Frost dazu. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig die richtigen Dämm-Materialien für Ihren Keller zu wählen.

    Eine Perimeterdämmung verhindert sämtlichen Feuchtigkeitsaustausch. Einerseits wird so der Schimmelbildung durch Feuchtigkeit von außen vorgebeugt, andererseits kann innen produzierte Feuchtigkeit nicht abziehen. Bevor eine Perimeterdämmung installiert wird, muss sichergestellt werden, dass die Kellerräume ausreichend gelüftet werden und feuchte Luft abziehen kann.

    Wärmebrücken im Keller vermeiden

    Bild: Schimmel an Kellerwand
    Schimmel im Keller | © AlexeiLogvinovich / shutterstock.com

    Wärmebrücken (auch Kältebrücken genannt) leiten Wärme schneller als andere Bauteile des Hauses nach außen. Die Wände werden innen so schneller kalt. Es können sich Feuchtigkeit und Schimmel bilden. Außerdem führen Wärmebrücken zu höheren Heizkosten.

    Wärmebrücken können bereits durch kleine Baumängel entstehen wie z. B. Mörtelreste hinter den Dämmplatten. Manche Wärmebrücken sind durch die Architektur der Räume bedingt. Diese können im Regelfall durch die richtige Außendämmung korrigiert werden. Diese sollte aber nur von einem Fachmann ausgeführt werden.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Die Vermeidung von Wärmebrücken setzt Fachkenntnisse in der energetischen Gebäudeplanung voraus - Laien sollten also lieber die Hände davon lassen. Insbesondere bei Dämmungen sollte man nicht auf die Unterstützung durch einen Fachbetrieb verzichten.


    So wird die Perimeterdämmung angebracht

    Die Perimeterdämmung ist aufwändig und muss sehr sorgfältig installiert werden. Die Dämmung in Eigenregie ist hier in keinem Fall zu empfehlen. Um einen Keller ausreichend von außen zu dämmen, müssen mehrere Arbeitsschritte durchgeführt werden:

    1. Zunächst muss der Boden ausgehoben werden. (Bei Altbauten wird ein Graben entlang der Grundmauer ausgehoben.)
    2. Je nach Nutzungsweise des Kellers wird über die Art der Dämmung entschieden. (In einem Waschraum würde z. B. mehr Feuchtigkeit entstehen als in einem Wohnraum.)
    3. Die Mauer wird gesäubert und Risse verspachtelt.
    4. Anschließend muss die Wand vollständig austrocknen.
    5. Es wird Mörtel zwischen Fundament und Mauer verteilt.
    6. Die Mauer wird mit Bitumen-Vorstrichmittel gestrichen und erhält einen Isolieranstrich.
    7. Es werden mehrere Lagen geklebter Sperrbahnen oder Kunststoffbahnen angebracht.
    8. Als letztes werden die Dämmplatten (z. B. XPS, EPS, Schaumglas) montiert.

    Neue Dämmung geplant?

    Perimeterdämmung bei Neubau und Altbau

    Bild: Perimeterdämmung Neubau
    Perimeterdämmung bei Neubau | © Falk Strietzel / Bautagebuch Hassenroth

    Bei einem Neubau gestaltet sich die Perimeterdämmung deutlich einfacher als bei einem Altbau. Die Dämmung wird dann direkt nach der Keller-Errichtung angebracht. Zu beachten ist, dass das Gewicht des gesamten Hauses auf der Dämmung unter der Bodenplatte lastet. Somit muss hier ein sehr tragfähiges und stabiles Material verwendet werden.

    Komplizierter wird es bei der Perimeterdämmung für Altbauten. Um ein älteres Haus mit einer Perimeterdämmung auszustatten, muss zunächst die Erde um das Haus herum ausgehoben werden. Sind die Wände feucht, muss zunächst die Ursache für die Feuchtigkeit gefunden und beseitigt werden. Die Bodenplatte kann nicht nachträglich von außen gedämmt werden.


    Kosten der Perimeterdämmung

    Bei Kellerdämmungen im Außenbereich sind hinsichtlich der letztendlichen Kosten zwei Bereiche zu unterscheiden. Die eigentliche Dämmung kostet 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter. Im Vorfeld müssen jedoch umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt werden, deren Kosten nur schwer einzuschätzen sind. Sofern kein Geröll vorhanden ist, können allgemein mit 20 bis 30 Euro pro Kubikmeter Aushub gerechnet werden. Sicherungsarbeiten und widrige Bedingungen können das Ganze aber erheblich verteuern.

    Perimeterdämmung Kosten pro m²/m³ Kosten für 70 m² Keller
    Erdarbeiten  20 - 30 € pro m³ 5.600 - 8.400 €
    Dämmung 50 - 80 € pro m² 3.500 - 5.600 €
    Gesamt   9.100 - 14.000 €

    * 280 m³

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    Förderung für die Perimeterdämmung

    Zur Förderung einer Kellerdämmung als Perimeterdämmung steht die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit Einzelmaßnahmen (BEG EM) des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zur Verfügung. Wird der Keller mit einer entsprechend guten Außendämmung saniert, bekommen Sie einen Zuschuss von 15 Prozent (bis zur Förderhöchstgrenze von 60.000 Euro, also max. 9.000 Euro), der auf insgesamt 20 Prozent erhöht werden kann, wenn er zuvor in einem Inviduellen Sanierungsfahrplan (ISFP) von einem dafür zertifizierten Energieberater empfohlen worden ist.

    Der Kredit 262 der KfW stand bis zum 28.07.2022 als Alternative für die Förderung von Einzelmaßnahmen zur Verfügung. Allerdings wurde er im Rahmen der BEG Novelle 2022 eingestellt. 

    Bei der Kellerdämmung im Neubau können Sie den KfW-Förderkredit 261 nutzen, der allerdings nicht die Dämmung als solches fördert, sondern nur das Erreichen eines bestimmten KfW-Effizienzhausstandards. Eine Kellerdämmung kann durch das Programm KfW 261 auch im Rahmen einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus anteilig mitgefördert werden. Für alle Förderungen gilt, dass ein Energie-Effizienz-Experte (zertifizierter Energieberater der dena-Expertenliste) in die Maßnahme eingebunden wird. Außerdem muss der Antrag auf Förderung vor Baubeginn gestellt werden.

    Förderung Art Betrag
    BAFA BEG EM Zuschuss Sanierung 15 % der förderfähigen Ausgaben (zwischen min. 2.000 € und max. 60.000 € - also bis zu 9.000 €)

    + 5 % Bonus mit Individuellem Sanierungsfahrplan (bis zu 3.000 € zusätzlich)
    KfW 262 Kredit Sanierung Wurde im Rahmen einer BEG Novelle im Juli 2022 eingestellt und steht nicht länger zur Verfügung
    KfW 261 Kredit Neubau Effizienzhaus Fördersatz von 5 % des Darlehensbetrags (max. 150.000 €), also bis zu 7.500 € pro Wohneinheit
    KfW 261Kredit Komplettsanierung EffizienzhausFördersatz von bis zu 45 % des Darlehensbetrags (max. 150.000 €), also bis zu 67.500 € pro Wohneinheit
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    Vorteile und Nachteile der Perimeterdämmung

    Grundsätzlich besitzt die Perimeterdämmung keine wirklichen Nachteile. Negativ ist nur, dass sich der Einbau bei Bestandsgebäuden sehr aufwändig gestaltet und daher meist sehr teuer wird.

    Vorteile Nachteile
    Senkt die Heizkosten Für Altbauten nicht zu empfehlen
    Schont die Umwelt Bauschäden durch laienhafte Umsetzung möglich
    Bei Neubauten sehr günstig  

    Dämmstoffe für die Perimeterdämmung

    Folgende Materialien können verwendet werden, um einen Keller von außen zu dämmen:

    Diese Dämmstoffe sind sehr druckfest, dämmfähig und feuchtigkeitsbeständig. Außerdem zersetzten sie sich nicht und sind somit langfristig einsetzbar. Schaumglas ist im Gegensatz zu XPS und EPS nicht entflammbar. Pur-Hartschaum ist für die Außendämmung nicht geeignet.