Kosten einer Pelletheizung - mit Förderung und Amortisation

Die Investitions-Kosten für eine Pelletheizung, häufig auch Pelletsheizung genannt, setzen sich aus den einzelnen technischen Komponenten der Pelletheizung, wie Pelletkessel, Pellet-Lager und Austragungssystem zusammen. In der Regel werden von Handwerksbetrieben Komplettpakete angeboten, bei denen die Bestandteile für die Montage und Inbetriebsetzung enthalten sind.
Für ein solches Komplettpaket mit Förderung, Lager und Montage sollte man mit Kosten in Höhe von mindestens 19.000 Euro rechnen. Erfahren Sie hier alles Wichtige über die Kosten einer Pelletheizung.

Durch die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und den daraus resultierenden Änderungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird ab dem 01. Januar 2024 voraussichtlich eine Förderung von bis zu 75 Prozent für eine Pelletheizung möglich sein.
Hier können Sie mehr über die aktuellen Änderungen lesen.
Pelletheizung - teuer nur auf den ersten Blick?
Auf den ersten Blick liegen die Kosten für eine Pelletheizung, ähnlich wie bei der Hackschnitzel- oder Scheitholzheizung deutlich über denen für gängige Heizsysteme, wie etwa der Gasheizung oder der Ölheizung. Die Anschaffungskosten sind aber nicht der einzige Aspekt, der bei der Anschaffung einer neuen Heizung berücksichtigt werden sollte. Vor allem sollte man die Kosten langfristig betrachten.
Und auf lange Sicht gesehen sind es insbesondere die laufenden Kosten, die über die Wirtschaftlichkeit einer Heizung entscheiden. Die Brennstoffpreise für Pellets sind aktuell relativ stabil. Die Preise für Öl und Gas sind dagegen in 2022 enorm gestiegen, sodass Öl und Gas sehr teuer sind. Daher ist der Betrieb einer Pelletheizung im Vergleich momentan auf jeden Fall wirtschaftlich. Noch wirtschaftlicher wird sie mit dem neuen Heizungstausch Bonus in Höhe von 10% der förderfähigen Kosten. Diesen erhält man für den Austausch einer alten Öl-, Kohle oder Nachtspeicherheizung. Auch bei dem Austausch einer mindestens 20 Jahre alten Gasheizung ist der Bonus erhältlich. Aber schon mit der normalen Förderung ist sie wirtschaftlicher.
Ob und wann die Preise für Öl und Gas noch mal so tief fallen, dass Ölheizungen oder Gasheizungen langfristig günstiger sind, kann aktuell niemand voraussagen. Dass dieser Fall eintritt, ist angesichts schwindender Ressourcen, einer Verknappung des Weltmarkt Angebots und zusätzlicher CO2-Bepreisung für Öl und Gas eher unwahrscheinlich. Darüber hinaus ist die Pelletheizung sehr umweltfreundlich, da als Brennstoff der nachwachsende Rohstoff Holz eingesetzt wird.
YouTube-Video: Energieheld-Whiteboard zur Pelletheizung
In diesem Energieheld-Whiteboard informieren wir über die Funktionsweise, die Kosten und Förderungen einer Pelletheizung. Dabei beziehen wir uns auf durchschnittliche Werte für ein bereits bestehendes Ein- bzw. Mehrfamilienhaus. Alle Zahlen und Kosten sind als ungefähre Näherungswerte zu verstehen.
Achtung: Die Angaben zu Förderungen beziehen sich in den Energieheld-Whiteboards immer auf den aktuellen Stand bei Videoveröffentlichung und haben sich zuletzt im Januar 2023 geändert. Alle Veränderungen im Überblick finden Sie hier.
Quelle: © Energieheld / youtube.com
Kosten für eine Pelletheizung im Komplettpaket
Entscheiden Sie sich für ein gängiges, fertiges Komplettpaket einer Pelletheizung, so erwarten Sie nach Abzug der Förderung (mindestens 10 Prozent der förderfähigen Kosten ) Kosten zwischen 19.000 und 30.000 Euro. Oft kommen noch weitere Extrakosten für Umbauten des Pellet-Lagers und schwierigere Installationen hinzu. Insgesamt müssen Sie also realistisch betrachtet für eine komplette Pelletheizung mit Investitionskosten von etwa 25.000 Euro rechnen (Pelletkessel, Pufferspeicher, Lagerraum mit Transportsystem und Montage, Förderung inklusive).
Besonders geeignet sind Pelletheizungen für große Ein- und Mehrfamilienhäuser mit hohem Wärmeverbrauch. Das liegt daran, dass die hohen Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizungsarten besonders schnell durch die geringen laufenden Kosten ausgeglichen werden. Generell gilt: Je höher der Wärmebedarf, desto weiter liegen die laufenden Kosten unterhalb derer von Öl- und Gasheizungen. Aus diesem Grund ist die Anschaffung einer Pelletheizung besonders bei hohen Verbräuchen interessant, da sich die geringeren Kosten für Brennstoff hier am schnellsten bezahlt machen.
Durchschnittliche Kosten für eine komplette Pelletheizung (inkl. Montage und Förderung) |
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ca. 25.000 € |
In großen Gebäuden ist meist ausreichend Platz vorhanden, der für die Pelletheizung, den Lagerraum und das Transportsystem der Pellets nötig ist. Pelletheizungen nehmen mit Transportsystem und Lagerraum deutlich mehr Platz in Anspruch als beispielsweise gas- oder ölbefeuerte Heizungssysteme.
Die komplizierte Technik, der höhere Platzbedarf und die damit eventuell verbundenen Umbauarbeiten machen die Investition in eine Pelletheizung zudem etwas teurer in der Anschaffung. Allerdings handelt es sich hier nicht um unverhältnismäßig hohe Beträge und die geringen Betriebskosten und die Förderung fangen die Mehrkosten auf die Lebensdauer der Pelletheizung betrachtet nach einigen Jahren auf.
Dafür bekommt man dann eine umweltfreundliche Heizung. Denn das Heizen mit Holzpellets gilt als CO2-neutral. Das heißt, bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum, aus dem die Pellets hergestellt wurden, während seines Wachstums auch aus der Atmosphäre gebunden hat und das er nach seinem Leben beim Verrotten ohnehin wieder abgeben würde.

Pelletheizung oder Pelletofen - Sie haben die Wahl
Der Unterschied zwischen einem Pelletofen und einer Pelletheizung besteht in der technischen Grundausrichtung. Die Pelletheizung ist eine vollwertige Heizung während der Pelletofen eher unterstützend funktioniert.
Pelletofen:
Ein Pelletofen ist primär dazu gedacht, im Wohnraum aufgestellt zu werden (meist Wohnzimmer) und dort für gemütliche Wärme zu sorgen. Der Pelletofen ersetzt dabei nicht das Haupt-Heizsystem, sondern ist nur ein Zusatzgerät, bei dem das Wohlbefinden im Vordergrund steht. Der Pelletofen strahlt Wärme direkt an den Raum ab, in dem er aufgestellt ist. Durch die natürliche Wärmeverteilung werden indirekt auch angrenzende Räume erhitzt.
Ein Pelletofen ist allerdings auch mit Wassertasche erhältlich. Diese ist dringend erforderlich, wenn der Ofen förderfähig sein soll. Denn durch den Pelletofen wird das Wasser des Heizkreislaufs erwärmt und somit die zentrale Heizungsanlage unterstützt. Warmes Brauchwasser kann er allerdings nicht erzeugen.
Pelletheizung:
Unter einer Pelletheizung versteht man hingegen die Zentralheizung eines Hauses. Hierbei wird das gesamte Haus, also jeder Heizkörper, mit dem erwärmten Heizwasser der Pelletheizung versorgt. Zudem ist die Anlage auch in der Lage, warmes Brauchwasser zu liefern. In diesem Artikel beschreiben wir ausführlich die Kosten für eine solche Pelletheizung.
Anschaffungskosten
Damit Sie die gesamten Kosten einer Pelletheizung besser nachvollziehen können, haben wir für Sie auch die Kosten aller einzelnen Komponenten aufgelistet. Außerdem finden Sie eine Formel zur Berechnung der optimalen Anlagengröße.
Der Pelletkessel
Die Kosten für einen Pelletkessel, das eigentliche Herzstück der Heizung, hängen von verschiedenen Faktoren ab. Diese sind neben dem Wirkungsgrad der Nennleistung (meist zwischen 88 und 103 Prozent) vor allem die Nennwärmeleistung sowie die Mindestwärmeleistung in kW. Je höher die Leistung, desto teurer wird der Kessel.
Auch die Art der Pelletzuführung, welche in den meisten Fällen durch ein Fallstufen-, Unterschub-, oder Seitenschubsystem realisiert wird, hat Einfluss auf den Gesamt-Preis. Ebenso wie bei der Reinigung und der Entfernung der Asche werden die Systeme mit zunehmender Automatisierung etwas teurer. Eine halbautomatische Pelletheizung ist zwar günstiger als eine voll automatisierte Anlage, doch sie verursacht auch mehr Arbeit. Hier sollten Sie abwägen, was Ihnen wichtiger ist.
Überdies gibt es noch Unterschiede zwischen Pelletheizungen mit einer Lambdasonde und solchen ohne. Anlagen mit einer Lambdasonde kosten in der Regel etwas mehr, haben aber den Vorteil, dass geringere Abgaswerte erreicht werden und die Pelletheizung somit noch effizienter arbeitet. Eine pauschale Einschätzung von Preisen ist trotzdem schwierig, da die Preise der Hersteller sehr unterschiedlich sind. Generell kann man aber folgende grobe Einschätzung der Preise geben:
Nennwärmeleistung des Pelletkessels | Kosten (ohne MwSt.) |
---|---|
bis 14 kW | bis 11.250 € |
15 bis 24 kW | 11.250 - 12.500 € |
25 bis 34 kW | 12.500 - 13.750 € |
über 35 kW | ab 13.750 € |
Größe der Pelletheizung berechnen:
Wärmebedarf des Hauses in kWh/a (aus der Heizkostenabrechnung abzulesen) / Betriebsstunden der Heizungsanlage (liegt i. d. R. zwischen 1.800 und 2.000) Beispielrechnung: 28.000 kWh / 1.900 Betriebsstunden der Pelletheizung = ca. 15 kW.

Der Wirkungsgrad einer Pelletheizung ist am höchsten bei Volllast, daher sollten Sie lieber eine etwas kleinere als eine zu große Heizungsanlage wählen. Denn dann arbeitet die Heizung öfter im optimalen Leistungsbereich. Ihr Wirkungsgrad kann so bis zu 103 % betragen.
Zusätzlich zum Pelletkessel (der eigentlichen Heizung) wird noch ein Pelletsilo - auch Pelletlager genannt - benötigt. Für dieses Pelletsilo fallen weitere Kosten in Höhe von etwa 1.900 bis 4.400 Euro an. Sacksilos mit einem Lagervolumen von etwa 3.000 kg kosten circa 1.250 bis 3.800 Euro. Eine weitere Möglichkeit, die Pellets zu lagern, ist ein Erdtank. Er kostet bei einem Fassungsvermögen von etwa 5.000 kg um die 3.800 Euro, wobei hier die Erdarbeiten noch nicht enthalten sind.
Wurden im Rahmen der Heizungserneuerung alte Öltanks entfernt, kann auch der nun leere Raum zum Pelletlager umgebaut werden. Hierfür werden Schrägen am Boden des Raums montiert, damit die Pellets immer zum Austragungssystem nachrutschen. Hier fallen Kosten in Höhe von etwa 630 bis 1.250 Euro an.
Das Austragungssystem
Hinzu kommen noch die Kosten für ein Transportsystem (auch Austragungs- oder Fördersystem) vom Lager zur Pelletheizung. Es gibt zwei Varianten der Austragungssysteme einer Pelletheizung: Die Schnecken- und die Saugsysteme. Je nach Art des Systems und der Entfernung zwischen dem Pellet-Lager und dem Kessel verändern sich auch die Kosten. Durchschnittlich kann hier mit Kosten in Höhe von 2.500 bis 3.800 Euro gerechnet werden.

Der Pufferspeicher
Ein Puffer- oder Kombispeicher ist dringend zu empfehlen, da er technisch sehr sinnvoll ist. Er erhöht den Jahresnutzungsgrad der Pelletheizung, da die Anlage länger im Volllastbetrieb laufen kann, wenn sie den Pufferspeicher lädt. Ohne Pufferspeicher schaltet sich die Heizung ab, sobald der akute Wärmebedarf gedeckt ist. Das ist jedoch unwirtschaftlich, da die Anlage so nicht (so oft) unter Volllast laufen kann. Dadurch sinkt die Effizienz enorm.
Falls bei Ihrem Komplettpaket noch kein Speicher dabei ist und sie auch über keinen von einer alten Heizungsanlage verfügen, entstehen für den Pufferspeicher weitere 1.900 bis 3.800 Euro an Kosten. Diese Kostenhöhe hängt von der Größe und dem Material des Speichers ab. Die Kosten erhöhen sich, wenn durch die Pelletheizung auch das warme Brauchwasser bereitgestellt werden soll. Solche Kombispeicher gibt es ab ca. 2.500 Euro bis 3.800 zu haben.
Brennwerttechnik
Möchte man die Pelletheizung optimieren um die Heizkosten weiter zu senken, braucht man eine Anlage mit Brennwerttechnik. Diese schlägt zusätzlich mit ca. 1.900 bis 3.100 Euro zu Buche.
Kosten für die Installation der Pelletheizung
Für die Montage und Inbetriebnahme der Pelletheizung entstehen Kosten von etwa 2.000 bis 4.000 Euro. Darin sind dann auch die Kosten für den hydraulischen Abgleich sowie zusätzliche Materialkosten enthalten.
Laufende Kosten der Pelletheizung
Der große Vorteil einer Pelletheizung liegt in den geringen Heizkosten. Die Pellets sind um einiges günstiger als die Preise für Erdgas oder Heizöl, welche aktuell Rekordniveau erreichen. Ob die Preise für Öl und Gas nochmal sinken und wann das der Fall sein wird, kann niemand sicher voraussagen. Wahrscheinlicher ist, dass die Schere in Zukunft noch weiter auseinander gehen wird. Hier sollte man sich nicht von zwischenzeitlichen Preissenkungen für fossile Brennstoffe irritieren lassen - langfristig wird ihr Preis wesentlich stärker steigen als der von Pellets. Ist die Pelletheizung also erst einmal installiert, heizen Sie wesentlich günstiger als mit den herkömmlichen Heizungsarten.
Kosten für die Pellets
Eine Tonne Pellets kostete im Januar 2022 etwa 279 Euro. Je größer die abgenommene Menge, desto günstiger wird es pro Tonne. 20 Tonnen kosten dann nur noch 210 bis 230 Euro pro Tonne. Die Kosten zur Erzeugung einer kWh liegen mit einer Pelletheizung bei etwa 5,58 Cent pro kWh. Durch Erdgas hingegen entstehen Kosten von 9,463 Cent pro kWh, durch Heizöl 7,88 Cent pro kWh.
Ausgehend von einem Jahresbedarf an Heizwärme von etwa 28.000 kWh/a für ein größeres Einfamilienhaus entstehen folgende Kosten-Unterschiede (Bei einem Energiebedarf von 28.000 kWh/a, zum 3-Jahres-Durchschnittspreis des jeweiligen Brennstoffs und folgenden verschiedenen Heizungstypen: Öl-Brennwert; Gas-Brennwert; Pellets).
Brennstoff | Preis pro kWh in Cent | Kosten pro Jahr in € |
---|---|---|
Heizöl | 7,88 | 2.100 €* |
Erdgas | 9,463 | 2.650 € |
Pellets | 5,58 | 1.560 € |
* Die Öl-Brennwertheizung hat einen 6 Prozent höheren Wirkungsgrad als die Gasheizung
Reinigung und Wartung der Pelletheizung
Der Schornsteinfeger ist auch beim Betrieb einer Pelletheizung nötig. Dieser muss zweimal jährlich kehren und die Anlage überprüfen. Außerdem müssen alle zwei Jahre von ihm CO2-Messungen an der Pelletheizung durchgeführt werden. Hierdurch fallen jährlich Kosten von etwa 150 Euro an. Eine Pelletheizung sollte zudem grundsätzlich einmal im Jahr gewartet werden. Hierfür fallen in der Regel jeweils Kosten in Höhe von 100 bis 200 Euro an. Insgesamt muss man hier also mit Kosten in Höhe von 300 Euro im Jahr rechnen.
Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung - lohnt sich das?

Im Vergleich zu einer Ölheizung und zur Gasheizung ist die Pelletheizung trotz der höheren Anschaffungskosten momentan sehr rentabel. Das liegt an den Rekordpreisen, die aktuell für Gas und Öl aufgerufen werden.
Die höheren Investitionskosten von ca. 12.000 bis 13.000 Euro lassen sich auch dank Förderung teilweise amortisieren. Bei den aktuellen Brennstoffpreisen ist dies nach ca. 8 - 10 Jahren der Fall, sodass ihre Anschaffung voraussichtlich keine Fehlinvestition ist.
Tauscht man sie z. B. gegen eine alte Ölheizung, rentiert sie sich wegen der erhöhten Förderung sogar noch früher. Außerdem ist sie sehr umweltfreundlich. Dazu kommt, dass Pelletheizungen mit der Preisstabilität des Brennstoffes einen gewaltigen Vorteil gegenüber fossilen Brennstoffen haben.
Wir haben der Rechnung eine jährliche Preissteigerung von 3 Prozent für alle Brennstoffe zugrunde gelegt. Außerdem wurde die CO2-Steuer berücksichtigt und wir haben die Brennstoffpreise im drei Jahresdurchschnitt ermittelt. Tatsächlich wird die CO2 Bepreisung der Bundesregierung von Kohle, Öl und Gas ebenso wie die (politisch begründete) Verknappung der Ressourcen auf die Lebensdauer der Pelletheizung dafür sorgen, dass sich die Investition in die Pelletheizung infolge überproportional steigender Preise für fossile Energieträger wie Öl und Gas rentieren wird.
Förderung für die Pelletheizung

Der Kauf einer Pelletheizung wird staatlich gefördert. Grund dafür ist die CO2-Neutralität der Verbrennung. Mit der Einführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Anfang 2021 sind die Möglichkeiten der Förderung einer Pelletheizung sogar noch erweitert worden. Allerdings wurde die BEG der KfW Ende Januar 2022 wegen Budgetmangels kurzzeitig gestoppt und teilweise neu aufgelegt. Änderungen der BEG im Juli 2022 und Januar 2023 sorgten für zusätzliche Anpassung in der Förderungslandschaft.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet im Zuge der BEG EM für Sanierungen mit Einzelmaßnahmen eine Zuschuss-Förderung an. Das Programm KfW 262 für die Sanierung mit Einzelmaßnahmen (BEG EM) wurde hingegen eingestellt.
Die BEG WG für Wohngebäude, die für Sanierungen nach Effizienzhaus-Standard zur Verfügung stand, ist seit Ende Februar ebenfalls wieder als Kredit KfW 261 inkl. Tilgungszuschuss erhältlich. Die Förderung für Neubauten nach Effizienzhaus-Standard kann seit 20. bzw. 21.04.2022 ebenfalls wieder als Kredit KfW 261 inkl. Tilgungszuschuss beantragt werden. Die Überarbeitung der BEG vom Juli 2022 sorgt jedoch auch hier für angepasste Konditionen und Förderbedingungen.
BAFA-Förderung für eine Pelletheizung
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert im Rahmen der BEG EM für die Sanierung mit Einzelmaßnahmen den Einbau einer Pelletheizung im Altbau mit einem Zuschuss von mindestens 10 Prozent der förderfähigen Investitionskosten. Wenn Sie Ihre alte Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung gegen eine Pelletheizung tauschen, erhalten Sie mit dem „Heizungstausch-Bonus" sogar 20 Prozent der förderfähigen Kosten.
Insgesamt ist so eine Förderung von 20 Prozent der förderfähigen Kosten von höchstens 60.000 Euro möglich. Das entspricht maximal 12.000 Euro. Die Förderung von Heizungen als Einzelmaßnahme im Neubau ist bereits zum Jahresbeginn 2021 eingestellt worden.
Beachten Sie, dass seit Januar 2023 vier Bedingungen für die Förderfähigkeit von Pelletheizungen gelten:
- Nach der Installation einer Pelletheizung müssen mindestens 65 Prozent der Wohnfläche durch erneuerbare Energien beheizt werden
- Die Pelletheizung darf einen Feinstaubausstoß von 2,5 mg/m³ nicht überschreiten
- Die Pelletheizung muss einen jahreszeitbedingten Raumheizungsnutzungsgrad (ETAs) von 81 Prozent aufweisen
- Die Pelletheizung muss mit einer solarthermischen Anlage oder einer Wärmepumpe kombiniert werden
KfW-Förderung für eine Pelletheizung
Seit dem 28.07.2022 bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Kredit-Förderung für eine Pelletheizung als Einzelmaßnahme leider nicht mehr an. Es handelte sich dabei um das Programm KfW 262, welches mit der Anpassung des BEG gestrichen wurde.
Darüber hinaus besteht jedoch die Möglichkeit, im Rahmen einer Sanierung oder eines Neubaus nach Effizienzhaus-Standard von der KfW eine Förderung für eine Pelletheizung zu erhalten. Im Rahmen einer Sanierung steht Ihnen mit dem Programm KfW 261 ein Kredit von bis zu 150.000 Euro inklusive Förderung von bis zu 67.500 Euro zur Verfügung. Der Fördersatz enthält einen Tilgungszuschuss, sowie mögliche Boni.
Im Neubau kann man nach der Überarbeitung des BEG den Kredit KfW 261 über 150.000 Euro inkl. Tilgungszuschuss von 5 Prozent der Kreditsumme, also bis zu 7.500 Euro erhalten. Dafür muss man allerdings mindestens den Effizienzhaus-Standard EH 40 Nachhaltigkeits-Klasse (NH-Klasse) mit „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) erreichen. Der Zuschuss KfW 461 steht dagegen für den Neubau nicht mehr zur Verfügung. Mehr Informationen zur Förderung von Effizienzhäusern im Neubau finden Sie hier.
Antragstellung und Energieberater
Sowohl für die Förderung des BAFA als auch die der KfW gilt, dass der Förderantrag VOR Beginn der Sanierungsmaßnahme gestellt werden muss. Stellen Sie den Antrag zu spät, erlischt Ihr Anspruch auf Förderung unwiderruflich. Um in der BEG EM eine Förderung des BAFA zu erhalten, ist die Mitwirkung eines Energie-Effizienz-Experten (dena zertifizierter Energieberater) nicht vorgeschrieben.
Grundsätzlich ist seine Einbindung jedoch sehr zu empfehlen, da er Sanierungsbedarf erkennen und sinnvolle Sanierungsmaßnahmen auswählen kann. Außerdem führt er eine abschließende Qualitätskontrolle der Handwerkerarbeiten durch. Für KfW-Förderung der BEG WG gilt jedoch, dass der Antrag unter Mitwirkung eines zertifizierten Energieberaters gestellt werden muss.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass man seinen Service sowohl vom BAFA als auch von der KfW fördern lassen kann. Das BAFA (nur für Förderungen des BAFA) bieten in der BEG EM bis zu 2.500 Euro Förderung für seine Dienste. Im Rahmen der BEG WG bietet die KfW sogar bis zu 5.000 Euro. Sollten Sie hierzu Fragen haben, kann Ihnen Ihr Energieberater weiterhelfen.
Kostenvergleich: Sanierung auf Öl-Brennwertkessel oder Umstellung auf Pelletheizung
Zunächst betrachten wir die Kosten für die reine Anschaffung der unterschiedlichen Heizungsanlagen als Einzelmaßnahme. Die Heizung wird im Austausch gegen eine alte Ölheizung installiert. Dabei handelt es sich um eine besonders emissionsarme Pelletheizung, deren Installation in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) empfohlen wurde:
Kostenfaktor | Sanierung Öl-Brennwertkessel | Umstellung auf Pelletheizung |
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Gerät & Installationsmaterial | 6.250 € | 12.500 € |
Optionale Anschaffungskosten | ||
Kombispeicher | 2.500 € | |
Lager & Fördersystem | vorhanden | 4.400 € |
Schornstein und Abfluss (Brennwerttechnik) | 1.900 € | 1.900 € |
Montage | 2.000 € | 4.000 € |
Zwischensumme | 10.200 € | 25.300 € |
Förderung | ||
KfW Zuschuss | - | - |
BAFA-Zuschuss: | - | -5.060 €* |
Summe (inklusive Förderung) | 10.200 € | 20.240 € |
* BEG EM; BAFA „Heizungstausch-Bonus", 20 % der förderfähigen Kosten
Laufende Kosten pro Jahr | Sanierung Öl-Brennwertkessel | Umstellung auf Pelletheizung |
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Heizkosten (bei 28.000 kWh/a)* | ca. 2.100 € (ca. 2.500 Liter) | ca. 1.560 € (ca. 5.500 kg) |
Wartung + Reinigung | 250 € | 300 € |
Jährliche Kosten | 2.350 € | 1.870 € |
* Wir haben hier die jeweiligen Durchschnittspreise des entsprechenden Brennstoffes aus den letzten 3 Jahren verwendet (Stand Jan. 2022). Das ergibt die folgenden Kosten: Heizöl (7,88 Cent pro Kilowattstunde), Pellets (5,58 Cent pro Kilowattstunde).
Wie diese Beispiele zeigen, ist die Pelletheizung in der Anschaffung trotz Förderung deutlich teurer. Die Pelletheizung ist im Betrieb jedoch wesentlich günstiger, sodass sich die Pelletheizung in dieser Gegenüberstellung bereits nach ca. 20 Jahren amortisiert hat.
Die Pelletheizung ist zusätzlich CO2-neutral in der Wärmeerzeugung. Dabei sind die Einsparungen gegenüber der Öl-Brennwertheizung angesichts der Brennstoffpreise für Öl deutlich. Ob - und wenn ja wann - der Ölpreis künftig wieder sinkt ist nicht vorherzusagen. Wahrscheinlich ist das momentan nicht. Sollte der Ölpreis weiter steigen, dann rutscht die Pelletheizung noch weiter in die Gewinnzone. Dass der Ölpreis im Vergleich zum Pelletpreis mittelfristig deutlich steigt, gilt unter Experten als sicher.
Hierfür sorgt neben der Verknappung der Ressourcen letztlich auch die CO2-Bepreisung für Öl und Gas durch die Bundesregierung. Der Preis für Pellets ist dagegen relativ stabil, da Pelletheizungen nicht überall verbaut werden können. Deshalb ist auch nicht zu erwarten, dass das Verhältnis von Nachfrage und Angebot sich so stark verändert, dass die Preise in dem Maße steigen wie die von Öl. Ein weiterer Vorteil von Pellets ist, dass man CO2-neutral heizen kann.
Weitere Informationen über die Kosten von Heizungssystemen
Auch zu anderen Heizungsarten haben wir auf unserer Webseite die wichtigsten Fakten, inklusive der zu erwartenden Kosten zusammengestellt. Klicken Sie sich gern einmal in aller Ruhe durch unsere Seiten und machen sich ein eigenes Bild über die jeweiligen Vorteile und Nachteile der verschiedenen Heizungen. Entscheiden Sie selbst, welche Heizung die Richtige für Sie ist.