Dachfläche vermieten für PV: Lohnt sich das?
Von Carlo Förster
Sie sind Hauseigentümer, scheuen aber die Investition in eine Photovoltaik-Anlage? Durch das Vermieten Ihrer Dachfläche an einen Photovoltaik-Anlagenbetreiber profitieren Sie von regelmäßigen Mietzahlungen – ganz ohne Risiko.
Doch was bedeutet es überhaupt, sein Dach für Solar zu vermieten und wie funktioniert es?
Die Energieheld-Experten zeigen Ihnen Voraussetzungen, Vor- und Nachteile und beantworten die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, das Dach zu vermieten für Photovoltaik.
Das Wichtigste in Kürze
- So funktioniert's: Sie können Ihr Dach an einen Betreiber vermieten, der eine Photovoltaikanlage installiert. Im Gegenzug erhalten Sie regelmäßige Mietzahlungen.
- Geeignete Dachflächen: Besonders große Flächen (ab 600 m²) sind profitabel, kleinere Flächen sind meist nicht rentabel.
- Einnahmequellen: Miete pro m², Anteil am Solarertrag oder Einmalzahlungen sind gängige Vergütungsmodelle.
- Vorteile: Keine Investition oder Wartungskosten, teilweise kostenlose Dachsanierung, kein Risiko beim Betrieb der Anlage.
- Nachteile: Geringe Einnahmen im Vergleich zur Selbstnutzung einer PV-Anlage, Dachfläche ist während der Vertragslaufzeit blockiert.
Was bedeutet Dachvermietung für PV?
Dachvermietung für Photovoltaik bedeutet, dass Sie als Eigentümer einer Immobilie Ihre ungenutzte Dachfläche an einen Solaranbieter vermieten. Dieser installiert auf eigene Kosten eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach, betreibt sie und speist den erzeugten Strom ins öffentliche Netz ein.
Sie erhalten im Gegenzug eine regelmäßige Pachtzahlung, ohne selbst investieren oder sich um Technik und Wartung kümmern zu müssen. Die Höhe der Pacht richtet nach der Größe der PV-Anlage und der Laufzeit des Mietvertrags.
Kurz gesagt: Sie stellen Ihr Dach zur Verfügung – der Betreiber übernimmt alles Weitere und Sie profitieren finanziell.
Dachfläche vermieten in 2025: Lohnt es sich?
Vor einigen Jahren war es noch ein lukratives Geschäft für alle Beteiligten, die Dachfläche zu vermieten für Solar. Wer etwa seine Dachfläche vermieten (200 qm oder mehr), musste kein finanzielles Risiko mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage eingehen und konnte trotzdem von regelmäßigen Einnahmen profitieren. Wichtigste Basis hierfür war die enorm hohe Einspeisevergütung.
Zusammen mit der Einspeisevergütung ist jedoch der Markt für Dachvermietung für Solar bis heute stark geschrumpft, weil Kosten und Nutzen bei vielen kleineren Dächern einfach nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Im Jahr 2025 wird die Dachvermietung für Solaranlagen zwar noch praktiziert, aber nur bei sehr großen Flächen und meist nur, um in den Genuss einer kostenlosen Dachsanierung zu kommen.

Es gibt einige Ausnahmefälle, aber im Allgemeinen ist die Dachvermietung kein lohnendes Geschäft mehr und wird daher besonders unter 600 m² nur noch selten angeboten. Statt die Dachfläche zu vermieten, sollten Sie darüber nachdenken, ob sich vielleicht eine eigene Photovoltaik-Anlage rentieren könnte.
Dach vermieten Solar: Modelle im Überblick

Wenn Sie Ihre Dachfläche vermieten möchten, gibt es verschiedene Modelle, mit denen Sie Einnahmen erzielen können.
Eine Möglichkeit ist der Direktbezug des Solarstroms, der auf Ihrem Dach erzeugt wird. Wenn Sie diesen Strom selbst nutzen, etwa für eine Wärmepumpe, können Sie Ihre Stromkosten erheblich senken. Besonders vorteilhaft ist dieses Modell, wenn Sie viel Strom selbst verbrauchen und somit einen Großteil des erzeugten Stroms nutzen können.
Ein weiteres Modell ist die Miete pro Quadratmeter Dachfläche. Hierbei vermieten Sie Ihr Dach an einen Betreiber der Photovoltaikanlage und erhalten dafür eine jährliche Miete, die in der Regel bei maximal 450 Euro pro Jahr liegt, oft sogar weniger.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Einmalzahlung, bei der Sie zu Beginn der Mietdauer eine einmalige Zahlung erhalten. Diese Zahlung liegt in der Regel zwischen 4.000 und 9.000 Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren.
Die Wahl des Modells hängt dabei von Ihren eigenen Bedürfnissen und Zielen ab.
Kostenlos Dach sanieren lassen
Bevor Sie sich jedoch für eines der Modelle entscheiden, sollte das Dach in gutem Zustand sein, um die Photovoltaikanlage sicher installieren zu können.
Wenn Ihr Dach sanierungsbedürftig ist, wird die Sanierung vom Investor oft kostenlos durchgeführt. Jedoch wird dies in der Regel zu Lasten der zukünftigen Einnahmen aus der Vermietung gehen.
Wenn Ihr Dach in gutem Zustand ist, können Sie durch die Vermietung zu einem höheren Einkommen kommen, da keine Kosten für eine Dachsanierung anfallen.
Übersicht
Gewinn bei der Dachvermietung | Erläuterung | Einnahmen |
---|---|---|
Miete pro m² beziehen | Unabhängig vom Solarertrag erhalten Sie eine jährliche Zahlung pro m². | Rechnen Sie mit jährlich 2 - 5 € pro m² |
Anteil an den Einnahmen | Sie werden abhängig vom Solarertrag vergütet. Das kann für Sie gut oder auch schlecht ausfallen. | Rund 5 % Gewinnbeteiligung sind realistisch |
Einmalige Zahlung | Es wird ein grober Ertrag für einen festgeschriebenen Zeitraum ermittelt. Davon bekommen Sie dann einen Teil als einmalige Zahlung. | Etwa 4.000 - 9.000 € |
Kostenlose Dachsanierung | Das Dach wird erst saniert und dann mit PV ausgestattet. Für Sie entstehen keine Kosten. | Kaum nennenswerte Einnahmen, aber kostenlose Sanierung |
Direktbezug des Stroms | Sie beziehen selber Strom aus der vermieteten Dachfläche. Dieser ist in der Regel deutlich günstiger als aus dem Netz. | Ersparnisse bei Stromkosten |
Solardach vermieten: Vorteile & Nachteile

Beim Vermieten eines Solardachs gibt es sowohl Vorteile als auch Nachteile. Wenn Sie Ihr Dachfläche vermieten, ist ein großer Vorteil die Möglichkeit, eine günstige oder sogar kostenlose Dachsanierung durchführen zu lassen.
Außerdem müssen Sie kein finanzielles Risiko beim Kauf der Photovoltaik-Anlage eingehen, selbst wenn das Dach noch in Ordnung ist.
Auf der anderen Seiten haben Sie den Nachteil, die Photovoltaik-Anlage nicht selbst zu besitzen, wenn Sie Ihr Solardach vermieten. Den Strom, den die PV-Anlage auf Ihrem Dach produziert, könnten Sie selbst nutzen oder einspeisen und dabei deutlich höhere Einsparungen bzw. Gewinne erzielen.
Die Installation einer PV-Anlage ist in vielen Fällen also lukrativer als das Vermieten der Dachfläche. Dabei können Sie auch einen Kredit der KfW nutzen, um die PV-Anlage und die Dachsanierung in einem Zuge zu bezahlen.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Kostenlose Dachsanierung möglich | Einnahmen sind sehr gering |
Kein Risiko beim Kauf einer PV-Anlage | Eigene PV-Anlage ermöglicht deutlich höhere Einsparungen bzw. Gewinne |
Kleine Zusatzeinnahmen, wenn man sich ansonsten nicht mit dem Thema PV auseinandersetzen möchte | Pachtvertrag gilt für 20 Jahre fix – Dachfläche kann in dieser Zeit nicht für eigene PV-Anlage genutzt werden |
Günstiger Strom bei Direktversorgung | |
Kein Risiko beimn Betrieb der Anlage (z. B. Beschädigung durch Hagelschlag) |
Voraussetzungen für die Solardach-Vermietung
Damit eine Dachfläche für die Vermietung an einen Photovoltaik-Betreiber infrage kommt, müssen bestimmte bauliche und rechtliche Voraussetzungen erfüllt sein:
- Dachausrichtung: Ideal ist eine Süd-, Südost- oder Südwest-Ausrichtung für optimale Sonneneinstrahlung.
- Dachneigung: Sollte zwischen 30 und 35 Grad liegen, aber das wird dann im Einzelfall genau geprüft.
- Dachfläche: Ausreichend großes, unverschattetes Dach ist für einen wirtschaftlichen Betrieb.
- Statik: Das Dach muss die zusätzliche Last der PV-Anlage (Module + Unterkonstruktion) dauerhaft tragen können.
- Dachzustand: Kein Asbest auf dem Dach – eine Sanierung wäre teuer und aufwendig.
- Eigentumsverhältnisse: Sie müssen Eigentümer der Immobilie sein oder rechtlich befugt, über die Dachnutzung zu entscheiden (z. B. WEG-Verwalter).
- Zugänglichkeit: Die Dachfläche muss dauerhaft zugänglich sein für Montage, Wartung und Rückbau.
- Netzanschluss: Ein geeigneter Stromanschluss in erreichbarer Nähe ist notwendig, damit der erzeugte Strom eingespeist werden kann.
Die richtige Größe
Nicht jedes Dach eignet sich für die Vermietung. Wenn Sie in 2025 Ihr Dach für Solar vermieten wollen, sollte es die entsprechende Größe haben. Heute werden hauptsächlich Dächer ab 600 Quadratmetern angemietet, weil sich der Aufwand ansonsten nicht lohnt. Besser geeignet sind Dächer ab 1.000 Quadratmetern nutzbarer Dachfläche.
Dach-Größe | Dachvermietung realistisch? |
---|---|
100 - 150 m² (Einfamilienhaus) | Sehr unwahrscheinlich |
200 - 600 m² (kleinere Scheune) | In Ausnahmefällen |
ab 600 m² (Maschinenhalle oder Stall) | Gute Größe für Dachvermietung |
Infos zum Pachtvertrag für die Dachvermietung
Das Geschäftsverhältnis zwischen Hauseigentümer und Photovoltaik-Anlagenbetreiber wird durch einen Pachtvertrag festgehalten. Der Pachtvertrag läuft in der Regel 20 Jahre, weil der Staat die Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen über genau diesen Zeitraum garantiert. Für große PV-Anlagen ist dieser Punkt weniger wichtig, da sie ihren Strom meist direkt vermarkten oder selbst verbrauchen und unabhängiger von der Einspeisevergütung sind.
Als Verpächter verpflichten Sie sich in der Regel, die Dachfläche ausschließlich für den Betrieb der Photovoltaikanlage zur Verfügung zu stellen und keine baulichen Maßnahmen vorzunehmen, die die Anlage verschatten oder beeinträchtigen könnten – etwa durch Aufbauten auf dem Dach oder neue Gebäude in direkter Nähe.
Nach Ablauf der anfangs gesetzten Frist wird die Photovoltaikanlage wieder demontiert. Gegebenenfalls können Sie diese gegen einen Abschlag auch selbst weiter nutzen.
Mögliche Pächter für Dachvermietung
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auswahl mögliche Pächtern, ihren Vergütungsmodellen, der Pachtlaufzeit sowie der Mindestgröße der zu vermietenden Dachfläche.
Möglicher Pächter | Mindestfläche Dach | Vergütungsmodell(e) | Laufzeit der Pacht |
---|---|---|---|
E4P (Energy for People) | ab 750 m² | Kostenlose Dachsanierung | 20 Jahre |
Dachverpachtung.com | ab 1.000 m² | Wahlweise jährliche Pacht, Einmalzahlung, kostenlose Dachsanierung | 20 Jahre |
hk-solartech | ab 450 m² | Einmalzahlung oder kostenlose Dachsanierung | 20 Jahre |
Solar Direktinvest | ab 1.000 m² | Einmalzahlung oder kostenlose Dachsanierung (20 Jahre, ab Jahr 21: 10 % der Gewinne) | 40 Jahre |
Wir mieten Dein Dach | ab 100 m² | Einmalzahlung oder kostenlose Dachsanierung | 25 Jahre |
*Liste nicht vollständig und ohne Gewähr; Stand: Mai 2025
Selbstnutzung vs. Vermietung: Was lohnt sich mehr?

Ob sich die Dachvermietung oder die Selbstnutzung mehr lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn Sie kein Risiko tragen oder investieren möchten, ist die Vermietung attraktiv.
Wenn Sie allerdings Kapital haben und langfristig denken, ist die Selbstnutzung finanziell lohnenswerter – insbesondere bei hohen Strompreisen und hohem Eigenverbrauch.
Ohnehin ist der Markt für eine Dachvermietung stark geschrumpft. Das liegt daran, dass die sinkende Einspeisevergütung die Dachvermietung unattraktiver macht, weil Investoren weniger Einnahmen erzielen – und daher seltener bereit sind, für Dachflächen zu zahlen. Besonders betroffen: kleine Dachflächen von Privatpersonen. Wer sein Dach vermieten will, muss heute meist eine große Fläche bieten.
Ansonsten wird es problematisch, überhaupt einen Investor für das eigene Dach zu finden.
Unser Tipp: Lediglich bei Scheunen oder gewerblich genutzten Hallen ab 600 Quadratmetern Dachfläche lohnt sich eine Dachflächenvermietung überhaupt noch. Besser sind allerdings 1.000 Quadratmeter Fläche oder mehr.
Unser Fazit
Die Dachfläche zu vermieten für eine Photovoltaikanlage kann grundsätzlich eine attraktive Möglichkeit sein, um ohne eigene Investition von der Energiewende zu profitieren. Besonders für Gewerbeimmobilien, landwirtschaftliche Betriebe oder größere Mehrfamilienhäuser mit geeigneter Dachfläche kann sich das Modell rechnen – vor allem dann, wenn wenig Eigenbedarf besteht und keine eigene Solarnutzung geplant ist. Bei privaten Einfamilienhäusern hingegen ist das wirtschaftliche Potenzial meist begrenzt, da die Dächer oft zu klein oder statisch nicht geeignet sind.
Unser Fazit: Gewinnbringend das Dach für Solar vermieten und das privat – eher schwierig, wenn man keine ausreichend große Dachfläche hat. In vielen Fällen lohnt sich stattdessen die Eigeninvestition in eine eigene Solaranlage deutlich mehr – besonders mit Blick auf steigende Strompreise und mögliche Förderungen.
Zum Autor: Carlo Förster

Carlo Förster ist seit 2019 in der digitalen Welt zu Hause und seit 2021 für Energieheld tätig. Verantwortlich ist er nicht nur für die Optimierung der Webseite, er klärt Leser auch mit Begeisterung über den Klimaschutz sowie Energieeffizienz auf. Dafür steht er immerzu im Austausch mit unseren Energieberatern und Sanierungsmanagern. Hier gelangen Sie zu Carlos LinkedIn Profil.