Die Aufsparrendämmung - inklusive Dacheindeckung

Die Aufsparrendämmung ist die beste Dachdämmung (von außen), wenn ohnehin eine Neueindeckung erfolgen soll. Das bedeutet aber auch, dass es sich um die teuerste Dachdämmung handelt.
Es gibt noch weitere Methoden, wie Sie ihren Dachstuhl richtig dämmen können, z. B. die Untersparrendämmung (großer Kostenvorteil, aber erheblicher Platzverlust) und die Zwischensparrendämmung. Die Aufsparrendämmung bietet sich vor allem dann an, wenn das Dach ohnehin erneuert wird.
Aufsparrendämmung am Dach - eine Übersicht
Die Aufsparrendämmung gilt als effizienteste, sauberste und platzsparendste Dachdämmung. Diese Vorzüge haben allerdings ihren Preis: Da die Aufsparrendämmung unterhalb der Dachziegel, aber außerhalb der Sparren angebracht wird, muss das Dach notwendigerweise neu eingedeckt werden. Um einen unnötigen Kostenaufwand zu vermeiden, sollte die Aufsparrendämmung daher bestenfalls nur bei Neubauten und Komplettsanierungen durchgeführt werden.
Besonders energieeffizient ist die Aufsparrendämmung aufgrund des Ausbleibens von Wärmebrücken. Der Dämmstoff bedeckt das Dach auf einer eigenen Ebene, sodass rein praktisch keine undichten Übergänge entstehen können. Im Gegensatz zur Untersparrendämmung geht dabei kein Wohnraum verloren - das Dach wächst gewissermaßen nach außen. Darüber hinaus bleibt das Dachgeschoss während der gesamten Bauarbeiten bewohnbar.
Energieheld-Whiteboard zur Dachdämmung
In diesem Energieheld-Whiteboard informieren wir über die Arten, die Kosten und die Förderungen einer Dachdämmung. Außerdem zeigen wir einige der gängigsten Dämmstoffe. Wir beziehen uns hierbei auf durchschnittliche Werte für ein bereits bestehendes Ein- bzw. Mehrfamilienhaus. Alle Zahlen und Kosten sind als ungefähre Näherungswerte zu verstehen.
Achtung: Die Angaben zu Förderungen beziehen sich in den Energieheld-Whiteboards immer auf den aktuellen Stand bei Videoveröffentlichung und haben sich zuletzt im Januar 2023 geändert. Alle Veränderungen im Überblick finden Sie hier.
Quelle: © Energieheld / youtube.com
Vorteile und Nachteile der Aufsparrendämmung
Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob er sich für eine Aufsparrendämmung entscheidet. Vorgeschrieben ist (im Altbau) nur die vergleichsweise günstige Dämmung der obersten Geschossdecke. Wer aber auch unter dem Dach ein angenehmes Wohnklima herstellen möchte, der kann auf eine Dachdämmung nicht verzichten.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Bestmögliche Wärmedämmung | Hohe Kosten (siehe unten) |
Kein Wohnraumverlust | Neue Dacheindeckung notwendig |
Neueindeckung verursacht ohnehin Kosten |
Kosten und Wirtschaftlichkeit im Vergleich

Eine Aufsparrendämmung ist deutlich teurer als eine einfache Zwischensparrendämmung oder eine Untersparrendämmung, denn neben der Dämmung selbst, muss hier das gesamte Dach neu eingedeckt werden.
Anzumerken ist aber, dass die Dämmwirkung bei einer Aufsparrendämmung am größten ist. In der untenstehenden Tabelle finden Sie eine beispielhafte Auflistung der Kosten. Enthalten ist dabei auch die Montage der einzelnen Bauteile.
Zu beachten ist aber, dass hierbei nur ein grober Überblick vermittelt werden soll. Mit der staatlichen Förderung des BAFA können Sie dann noch einmal bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten der Aufsparrendämmung (inklusive aller Nebenarbeiten) einsparen.
Aufsparrendämmung | Kosten (mit Einbau) |
---|---|
Dämmung | ca. 100 - 150 € pro m² |
Dacheindeckung | ca. 100 - 160 € pro m² |
Gesamt: | 200 - 310 € pro m² |
Preislich liegt die Aufsparrendämmung insgesamt zwischen 200 und 310 Euro pro Quadratmeter. In diesen Kosten sind auch neue Dachziegel, Fallrohre und sonstige Anschlüsse enthalten. Für ein 100 Quadratmeter großes Dach fallen so insgesamt Kosten von rund 20.000 bis 31.000 Euro an. Mittelfristig lohnt sich eine solche Investition jedoch auf jeden Fall.
Aufbau einer Aufsparrendämmung

Der Name verrät es ja bereits - bei der Aufsparrendämmung wird die Dämmung auf den Dachsparren verlegt. Alleine damit ist die Angelegenheit allerdings noch nicht erledigt. Denn um auch bei Wind und Wetter einwandfrei zu funktionieren, benötigt die Aufsparrendämmung einen speziellen Aufbau.
Dieser erfolgt nach einem Bauplan, der streng eingehalten werden muss, damit die Dämmung auch ihren Zweck erfüllt. Hier finden Sie eine Aufzählung der einzelnen Bauteile in der richtigen Reihenfolge von innen nach außen. Beachten Sie, dass einige Bauteile optional sind:
- Unterkonstruktion (Sichtschalung)
- Dampfbremse (kann auch in der Dämmplatte enthalten sein)
- (Zwischensparrendämmung optional)
- Dämmplatten vollflächig über den Sparren (XPS, PUR oder Holzfaserplatten)
- Unterspannbahn zur Hydrophobierung (kann auch in der Dämmplatte enthalten sein)
- Haltelattung (für Dacheindeckung) und Konterlattung
- Dacheindeckung (Dachpfannen)
Dämmstoffe für die Aufsparrendämmung

Bei der Wahl des Dämmstoffes für eine Dachdämmung sollte auf hohe Qualität geachtet werden. Das von außen angebrachte Material ist den Wetter- und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Ist es nicht hochwertig, entstehen schnell Risse in den Dämmstoffen und damit Wärmeverluste.
Greifen Sie bei den Dämmplatten bestenfalls auf vorgefertigte Dämmsysteme zurück. Diese besitzen Pfalzschienen an den Rändern und gewährleisten ein lückenloses Verlegen der Dämmplatten, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Ihnen stehen dabei Glaswolle, Steinwolle und Platten aus Holzfaser, Polyurethan oder Polystyrol als Dämmstoffe zur Verfügung. Nach Anbringung des Dämmstoffes, decken Sie dieses mit einer Unterfolie ab, der sogenannten Dampfsperre. Diese verhindert das Eindringen von Wasserdampf in das Dach und in die Dämmung. Im Anschluss kann dann die Verlegung der Dachziegel beginnen.
Förderung für die Aufsparrendämmung
Als Einzelmaßnahme zur energetischen Sanierung gibt es verschiedene Förderungen für die Aufsparrendämmung. Das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG EM) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sieht einen Zuschuss von 15 Prozent vor. Ist die neue Dachdämmung in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) eines dafür zertifizierten Energieberaters empfohlen worden, erhöht sich die Förderung auf 20 Prozent.
Der KfW-Kredit 262 als Kredit mit Tilgungszuschuss steht seit der Novelle der BEG vom Juli 2022 nicht mehr zur Verfügung. Eine Dachsanierung als Einzelmaßnahme kann also nur noch von der BAFA als Zuschuss gefördert werden.
Wichtig: Um eine Förderung zu erhalten, muss sie vor Baubeginn beantragt und zwingend ein Energie-Effizienz-Experten (zertifizierter Energieberater der dena-Expertenliste) eingebunden werden.
Institut | Programm | Förderung für Dämmung |
---|---|---|
BAFA | Zuschuss Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) | 15 % der förderfähigen Ausgaben (zwischen min. 2.000 € und max. 60.000 € - also bis zu 9.000 €) + 5 % Bonus mit Individuellem Sanierungsfahrplan (bis zu 3.000 € zusätzlich) |
KfW | KfW-Kredit 262 | Steht seit dem 28.07.2022 nicht mehr zur Verfügung. |
Die offizielle KfW-Produktinfo
Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.