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Wie dick dämmen: ein Überblick

Bild: Messung der Dämmdicke
Die Dämmdicke kann variieren | © weinstock / pixabay.de CC0

Wenn Sie die Dämmung Ihres Hauses planen, spielt die Dicke des verwendeten Dämmstoffs eine wichtige Rolle. Um die Vorgaben des GEG (vormals EnEV 2014) oder der KfW einzuhalten, ist die individuelle Berechnung der Dämmdicke für jeden Stoff und pro Bauteil notwendig.

Erfahren Sie, auf welche Faktoren Sie bei der Berechnung der richtigen Dicke einer Dämmung achten müssen und warum es für diesen Schritt besser ist, sich an einen Energieberater zu wenden.

Inhalt


    Über Dämmungen und den U-Wert

    Bild: Lernen Sie den U-Wert für Dämmungen kennen
    Jedes Bauteil hat einen U-Wert | © athree23 / pixabay.de CC0

    Wenn Sie die Dämmung Ihres Hauses planen, begegnet Ihnen der sogenannte U-Wert ständig. Er beschreibt, wie viel Wärme pro Quadratmeter und Sekunde durch ein Bauteil nach außen dringt, wenn es draußen um ein Grad kälter ist als drinnen.

    Seit November 2020 schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, wie hoch der U-Wert für einzelne Bauteile nach der Durchführung einer Maßnahme zur Dämmung sein darf – vorher waren die Anforderungen in der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt, geändert haben sich die konkreten Werte aber nicht.

    Weiterhin gilt: Besitzt beispielsweise eine ungedämmte Ziegelwand mit einer Dicke von 24 Zentimetern einen U-Wert von 1,99 W/(m²K), so darf diese laut GEG nach der Dämmung einen maximalen U-Wert von 0,24 W/(m²K) vorweisen. Somit hängt die notwendige Dicke einer Dämmschicht von der jeweiligen Vorgabe des U-Werts für das zu dämmende Bauteil ab.

    Allerdings werden die einzelnen Gebäudeteile als Ganzes betrachtet: Für die korrekte Berechnung der benötigten Dicke eines Dämmstoffs müssen also auch andere Elemente wie Holzbalken, Putz oder Steinwände berücksichtigt werden. Um den U-Wert von 0,24 W/(m²K) zu erhalten, muss beispielsweise die Dicke der Dämmung einer Fassade durch Dämmstoff plus Gipsputz, Kalkzement-Putz und Ziegelwand berechnet werden.

    Grafik: Durchschnittliche Dicke für verschiedene Dämmstoffe
    Dämmstoff - So dick muss er sein | © Energieheld
    Bild: Energieheld-Tipps

    Bei einer Dämmung zählt immer das gesamte Bauteil für den anzusetzenden U-Wert. Weitere Baustoffe wie Holz, Lehm, Stroh oder Gipskarton können also dazu führen, dass Sie weitaus weniger Dämmung (in cm) benötigen. Die notwendige Berechnung sollte allerdings immer ein Experte vornehmen!


    Dämmung Dicke: Übliche Dicke in cm (GEG & KfW)

    Bild: Planung einer Dämmung
    Planen Sie Ihre Dämmung | © rawpixel / pixabay.de CC0

    Grundsätzlich muss zwischen zwei verschiedenen Vorgaben bei einer Dämmung unterschieden werden. Es zählt jedoch immer das gesamte Bauteil und nicht nur die Dämmung! Das GEG als Nachfolger der bisherigen EnEV bildet dabei die rechtliche Grundlage, die Sie mit einem U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) erfüllen müssen.

    Werden diese Vorgaben nicht erfüllt, können Bußgelder drohen. Dies gilt allerdings nur, wenn überhaupt eine Pflicht zur Dämmung besteht (Neubau oder umfangreiche Sanierung). Die Vorgaben der KfW sind noch strenger, aber müssen nur erfüllt werden, wenn Sie eine Förderung für die Dämmung erhalten möchten. Hier liegen die U-Werte je nach Bauteil meist zwischen 0,20 W/(m²K) und 0,14 W/(m²K). Im Folgenden finden Sie einige gängige Beispiele samt passender Dämmung.

    Ein gängiger Aufbau der Wand ist das monolithische Mauerwerk. Dieses kann aus 17,5 Zentimetern Kalksandstein und einer 12 Zentimeter dicken Schicht aus Klinkern ohne Hohlraum bestehen. Zudem ist die Wand mit 10 Millimetern Gips verputzt. Im ungedämmten Zustand besitzt diese Wand einen U-Wert von rund 1,7 W/(m²K). Durch den Einsatz von Mineralwolle mit einer Dicke von 15 Zentimetern kann ein U-Wert von 0,24 W/(m²K) eingehalten werden.

    Die Kellerdecke besteht häufig aus einer 12 Zentimeter dicken Schicht aus Stahlbeton mit 10 Millimetern Estrich. Der bestehende U-Wert von 2,4 W/(m²K) kann mit einer 13 Zentimeter dicken EPS-Dämmung auf 0,24 W/(m²K) gesenkt werden.

    Auch die oberste Geschossdecke ist häufig aus Stahlbeton und um die 15 Zentimeter dick. Inklusive zweier Gipsfaserplatten mit je 12,5 Millimetern Dicke und einer bereits vorhandenen Holzfaserdämmung von 6 Zentimetern erhält man einen U-Wert von grob 0,53 W/(m²K). Um auf den Wert von 0,24 W/(m²K) zu kommen, wird neben der Schicht aus Stahlbeton und den Gipsfaserplatten eine 14,5 Zentimeter dicke Dämmung aus Holzfaser benötigt.

    Das Dach unseres Beispiels ist mit 4 Zentimetern Mineralwolle zwischen den Sparren gedämmt. Die Sparren selbst sind aus Fichte, 18 Zentimeter hoch und 12 Zentimeter breit. Sie befinden sich in einem Abstand von 65 Zentimetern zueinander. Ist die Dämmung noch intakt, erhält man einen U-Wert von circa 1 W/(m²K). Da Fichte eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt, ist eine 18 Zentimeter dicke Mineralwolle-Dämmung notwendig. Dabei wird mit dem Einsatz von Mineralwolle mit einem U-Wert von 0,032 Watt pro Meter und Kelvin gerechnet.

    Bauteil Dämm-Maßnahme Dämmstoff Dicke GEG:
    (Vorschrift)
    Dicke KfW:
    (Förderung)
    Dach (Aufbau): Gipskarton, Fichte Zwischensparren Kork 14 cm | (0,24 W/(m²K)) 21,5 cm | (0,14 W/(m²K))
    Schafwolle 15 cm | (0,24 W/(m²K)) 23,5 cm | (0,14 W/(m²K))
    Aufsparren PUR 8 cm | (0,24 W/(m²K)) 12,5 cm | (0,14 W/(m²K))
    Holzfaser 16 cm | (0,24 W/(m²K)) 25 cm | (0,14 W/(m²K))
    Oberste Geschossdecke (Aufbau): Stahlbeton, Gipsfaserplatten, Holzfaserdämmung Begehbare Geschossdecke Steinwolle 15 cm | (0,24 W/(m²K)) 23,5 cm | (0,14 W/(m²K))
    Stroh 17,5 cm | (0,24 W/(m²K)) 27,5 cm | (0,14 W/(m²K))
    Wand (Aufbau): Klinker, Kalksandstein, Gipsputz Innendämmung Seegras 17 cm | (0,24 W/(m²K)) 21 cm | (0,20 W/(m²K))
    Kalziumsilikat 22 cm | (0,24 W/(m²K)) 26 cm | (0,20 W/(m²K))
    Kellerdecke (Aufbau): Stahlbeton, Estrich Einblasdämmung Schaumglas 16 cm | (0,24 W/(m²K)) 15,5 cm | (0,25 W/(m²K))
    PIR 8 cm | (0,24 W/(m²K)) 7,5 cm | (0,25 W/(m²K))

    Geringe Wärmeleitfähigkeit bei wenig Platz nutzen

    In manchen Fällen bleiben nur wenige Zentimeter zur Grundstücksgrenze, um zum Beispiel eine ordentliche Fassadendämmung anzubringen. Hier sollten Sie entweder auf die Dämmung verzichten und lieber in eine gute Heizung investieren oder Dämmstoffe mit einer guten Dämmwirkung wählen, um den Aufbau möglichst flach zu halten. Infrage kommen dafür unter anderem VIP (Vakuumisolationspaneele) oder Resolharz.

    Neue Dämmung vom Fachmann

    Dämmung Kosten: sinnvoll begrenzen

    Die richtige Dämmstärke hat nicht nur Einfluss auf den U-Wert, sondern beeinflusst auch die Wirtschaftlichkeit maßgeblich. Bis zu einem gewissen Punkt senken Sie die Heizkosten merklich, aber danach wird die Dämmung eigentlich nur noch dicker, ohne an Effektivität zu gewinnen. Eine ordentliche Berechnung zahlt sich also nicht nur bei den Einsparungen, sondern auch bei der Investition aus.

    Die offizielle KfW-Produktinfo

    Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.


    Wie dick dämmen: Stärke der Dämmung selber berechnen

    Bild: Kosten für eine Dämmung berechnen
    Energieberater berechnen die Dämmdicke | © AlexanderStein / pixabay.de CC0

    Im Internet gibt es viele kostenlose Werkzeuge, die einem dabei helfen sollen, die richtige Dicke für die eigene Dämmung zu berechnen. Dennoch sprechen einige Punkte gegen die selbstständige Berechnung der Dämmstärke.

    Wenn Sie beispielsweise die benötigten Zentimeter eines Dämmstoffs falsch berechnen oder Bauteile vernachlässigen, wird der vom GEG vorgesehene U-Wert eventuell nicht eingehalten. Die Folge können hohe Bußgelder sein. Wurde beispielsweise ein Neubau nicht nach den Vorgaben des GEG errichtet – diese schließt die Maßnahmen zur Dämmung mit ein – ist eine Strafe von bis zu 50.000 Euro möglich.

    Auch Bauschäden durch Schimmel sind keinesfalls ausgescheschlossen, wenn Sie sich mit der Wechselwirkung zwischen verschiedenen Stoffen nicht wirklich auskennen. Der Einbezug eines ausgebildeten Energieberaters hat aber noch weitere Vorteile, denn ohne einen solchen Experten erhalten Sie gar keine Förderung für Ihre Dämmung.