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Dachsanierung: Vorschriften, Tipps & Preise

Bild: Dach-Neueindeckung-Sanierung
Dachsanierung - Investieren in die Zukunft | © Skynavin / shutterstock.com

Eine Dachsanierung ist eine sinnvolle Investition und zahlt sich nicht nur wegen der zu erwar­tenden Einsparungen bei den Energiekosten aus. Das Dach schützt auch sämtliche darunter lie­­gende Gebäudeteile vor Witterungseinflüssen und sollte daher in einem guten Zustand sein.

Darüber hinaus kann es aber auch sein, dass das Dach laut gesetzlicher Bestimmungen saniert werden muss. Welche das sind und für wen sie gelten, klären wir im folgenden Artikel genauso wie die Frage, was bei der Entsorgung alter Asbest- oder Eternit-Wellplatten zu beachten ist.

Inhalt


    Dach Sanieren: ein Überblick in 2024

    Bild. Dacheindeckung auf neuem Dachstuhl
    Dacheindeckung mit Dämmung | © Palatinate Stock / shutterstock.com

    Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen Dächer von Gebäuden, die nach dem 01.02.2002 den Besitzer gewechselt haben, gedämmt werden. In einem solchen Fall ist das Dach zumindest so weit zu sanieren, dass die gesetzlichen Vorgaben für die Dämmung erfüllt werden.

    Ist jedoch bereits eine Dämmung verbaut, die den Anforderungen des GEG genügt, kann man darauf verzichten. Grundsätzlich ist eine Dachsanierung aber auch immer dann sinnvoll, wenn elementare Bauteile des Daches - wie z. B. die Eindeckung oder der Dachstuhl - nicht mehr ihren Zweck erfüllen, weil sie marode sind.

    Die Kosten für eine reine Eindeckung des Dachs (ohne Dämmung) können bei ca. 100 bis 160 Euro pro Quadratmeter angesetzt werden. Für eine Dachsanierung mit Dämmung ist mit Kosten von ca. 40 bis 315 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. Für die Sanierung des Dachstuhls inklusive Eindeckung und Dämmung - also für ein komplettes Dach - entstehen Kosten von ca. 190 bis 560 Euro pro Quadratmeter.

    Die gute Nachricht: Die komplette Dachsanierung wird staatlich gefördert, wenn eine Dämmung verbaut wird. Gemeint ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude - kurz BEG. Zuständige Förderinstitute sind - je nachdem, ob es sich um Einzelmaßnahmen oder eine Komplettsanierung handelt - entweder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

    Bild: Energieheld-Tipps

    Unterm Strich sind regelmäßige kleine Reparaturen und Anpassungen günstiger als irgendwann vor einem Totalschaden zu stehen. Haben Sie ein altes Haus gekauft, dann ist auf Grundlage des Gebäudeenergiegesetzes GEG (vormals EnEV) häufig ohnehin eine Dachsanierung (bzw. eine Dämmung des Daches / der obersten Geschossdecke) vorgeschrieben.

    Dachsanierung inkl. Förderung


    Dachsanierung Kosten

    Bild: Dachsanierung
    Komplettsanierung des Daches | © ingehogenbijl / shutterstock.com

    Wie viel eine Dachsanierung kosten wird, hängt davon ab, welche Sanierungsmaßnahmen nötig sind und welche Materialien zum Einsatz kommen. Wird das Dach auch gedämmt, kommt es auch auf die Art der Dämmung an, mit welchen Kosten zu rechnen ist.

    Für ein komplettes Dach können Kosten bis zu 560 Euro pro Quadratmeter entstehen. Wie sich die Kosten zusammensetzen und wie hoch die Gesamt­kosten für Eindeckung, Dämmung und den neuen Dachstuhl sind, können Sie im Folgenden erfahren.

    SanierungKosten inkl. Einbau
    Aufsparrendämmung (ohne Eindeckung)ca. 15.000 €
    Aufsparrendämmung (mit Eindeckung)ca. 25.000 - 31.000 €
    Zwischensparrendämmung (Mit Dämmmatten)ab ca. 7.500 €
    Zwischensparrendämmung (Einblasdämmung)ab ca. 5.000 €
    Untersparrendämmungab ca. 4.000 €
    Dämmung der obersten Geschossdecke (Einblasdämmung, unbegehbar)ab ca. 1.200 €
    Dämmung der obersten Geschossdecke (Einblasdämmung, begehbar)ab ca. 3.000 €
    Dacheindeckung (ohne Dämmung)10.000 - 16.000 €
    Dachstuhl (komplettes Dach)19.000 - 56.000 €

    Neue Dacheindeckung ohne Dämmung

    Die Kosten einer Dacheindeckung hängen im Wesentlichen davon ab, welches Material bzw. welche Art von Eindeckung vorgesehen ist. Für die Eindeckung eines 100 Quadratmeter großen Daches ist inkl. Einbau mit Gesamt-Kosten von rund 10.000 bis 16.000 Euro zu rechnen. Je nach gewünschtem Material kann die Dacheindeckung aber auch teurer werden. Da keine Dämmung mit verbaut wird, kann man leider keine Förderung für die Dacheindeckung erhalten.

    Dachsanierung mit Dämmung

    Wie viel eine Dachsanierung mit Dämmung kosten wird, ist in erster Linie von der Art der Dämmung abhängig. Steht ohnehin eine Neueindeckung an, empfiehlt sich die Aufsparrendämmung. Dabei liegen die Kosten nur für die Dämmung bei ca. 15.000 Euro für ein 100 Quadratmeter großes Dach. Inklusive Neueindeckung werden ca. 25.000 bis 31.000 Euro fällig. Daher ist die Aufsparrendämmung eigentlich nur zu empfehlen, wenn das Dach neu eingedeckt werden muss. Die Zwischensparrendämmung kann hingegen auch von innen eingebaut werden.

    Als sogenannte Einblasdämmung für ein 100 Quadratmeter großes Dach ist sie bereits ab ca. 5.000 Euro zu haben. Kommen Mineralwollmatten als Dämmung zum Einsatz, kostet sie ca. 7.500 Euro. Für eine Untersparrendämmung werden mindestens 4.000 Euro fällig. Sie ist als Dämmung alleine jedoch meist nicht geeignet, da sie sonst zu viel Wohnraum kosten würde. Die günstigste Dach-Dämmung, ist die Einblasdämmung der Geschossdecke zum Dachboden. Sie ist für einen unbegehbaren Dachboden von 60 Quadratmetern bereits ab 1.200 Euro erhältlich.

    Kosten für einen neuen Dachstuhl

    Wie viel ein neuer Dachstuhl kosten wird, hängt von der Größe ab. Außerdem sind die Kosten für Abriss und Entsorgung des alten Dachstuhls zu berücksichtigen. Dazu kommen Dämmung und Eindeckung. Für ein komplettes Dach mit 100 Quadratmeter Fläche zahlt man ca. 19.000 bis 56.000 Euro.


    Förderung Dachsanierung: Stand 2024

    Bild: Förderung für Dachsanierung
    Förderung bewilligt | © fizkes / shutterstock.com

    Dachsanierungen werden in Deutschland im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert, wenn dabei auch das Dach gedämmt wird. Zur Verfügung stehen zwei Förderungen:

    Zum einen gibt es die Förderung von Einzelmaßnahmen (BEG EM) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für die Förderung von Komplettsanierungen bzw. der Sanierung zum Effizienzhaus (BEG WG) ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Programm KfW 261 zuständig.

    Vom BAFA können Sie in der BEG EM für Ihre Dachsanierung mit Dämmung eine Förderung von maximal 15 Prozent der Investitionskosten von maximal 30.000 Euro erhalten. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) steigt die Förderung auf 20 Prozent und die maximal förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro. Sie sollten also unbedingt über einen iSFP nachdenken. Denn das entspricht einer Förderung von bis zu 12.000 Euro, wenn die Dachsanierung (Dämmung) von einem Energieberater in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) empfohlen wurde. Seine Mitwirkung ist für den Erhalt der Förderung ohnehin vorgeschrieben.

    Neu seit 2024 ist der Ergänzungskredit der KfW für die Sanierung von Einzelmaßnahmen. Die maximale Kreditsumme liegt bei 120.000 Euro pro Wohneinheit. Außerdem erhalten Sie eine Zinsvergünstigung von 2,5 Prozent, wenn Sie ein maximales Haushaltseinkommen von 90.000 € Brutto im Jahr haben. 

    FörderinstitutFörderung
    BAFA (BEG EM)Förderung von bis zu 12.000 € (20 % der förderfähigen Kosten von max. 60.000 €)*
    KfW (BEG EM)Kredit von bis zu 120.00 € inkl. 2,5 % Zinsvergünstigung**

    * mit individuellem Sanierungsfahrplan; ** Zinsvergünstigung bei maximalem Haushaltseinkommen von 90.000 € Brutto im Jahr

    Dachsanierung nach KfW Standard

    Sie können die Sanierung Ihres Daches aber auch im Rahmen einer Komplettsanierung nach BEG WG von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern lassen. Im Programm KfW 261 können Sie auch Förderungen zur Dachsanierung erhalten, wenn eine Dämmung mit verbaut wird. Neben einem Kredit bis zu 150.000 Euro erhalten Sie einen Tilgungszuschuss von maximal 25 Prozent der Kreditsumme als Förderung. Das entspricht einem Tilgungszuschuss von 37.500 Euro.

    Unter Berücksichtigung aller möglichen Boni können Sie sogar auf einen Fördersatz von 45 Prozent kommen. Bis zu 67.500 Euro Förderung können Sie so bekommen. Sollten Sie hierzu Fragen haben, helfen Ihnen unsere Kundeberater gerne weiter. Sie kennen sich bestens mit der Bonus-Förderung der KfW aus. Für die maximale Förderung muss das Gebäude den Effizienzhausstandard EH 40 erneuerbare Energien-Klasse erreichen. Außerdem muss ein Energieberater in die Sanierung mit eingebunden werden.

    FörderprogrammEffizienzhaus StandardFörderung
    KfW 261EH 40 EE-Klasse*Kredit bis zu 150.000 € + Tilgungszuschuss von max. 45 % der Kreditsumme, max. 67.500 €**

    * Erneuerbare-Energien-Klasse **inkl. WPB-Bonus

    Dachsanierung inkl. Förderung


    Dachsanierung: weitere Fragen & Aspekte

    In diesem Kapitel wollen wir auf weitere Fragen zur Dachsanierung eingehen. Neben der staatlichen Förderung auf Bundes- und Länderebene hört man immer wieder auch davon, die Dachsanierung durch Dachvermietung an Photovoltaik-Anlagen Betreiber zu finanzieren. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Dachsanierung: Die Entsorgung alter Asbest und Eternit Dachbauteile und die dadurch entstehenden Zusatzkosten.

    Kostenlose Dachsanierung gegen Dachvermietung?

    Dachfläche vermieten gegen Dachsanierung - das war für Besitzer von Einfamilienhäusern vor ein paar Jahren noch ein lukratives Modell zur Finanzierung der Dachsanierung. Dabei wurde das Dach an den Betreiber einer Photovoltaik-Anlage vermietet - im Gegenzug sanierte der Betreiber das Dach des Vermieters vor der Installation der PV-Anlage. Inzwischen ist die Einspeisevergütung für Photovoltaikstrom jedoch so weit gesunken, dass dieses Finanzierungsmodell nur noch bei sehr großen Dachflächen wie z. B. Scheunen oder Fabrikhallen lohnt. Für Einfamilienhäuser kommt dieses Modell daher nicht mehr in Frage.

    Zusatzkosten bei einem Eternit / Asbest Dach

    Wer ein Gebäude besitzt, das zwischen 1960 und 1990 gebaut wurde, trifft bei der Sanierung des Daches unter Umständen auf Dachbauteile aus Eternit oder Asbest. Wer ein Eternit Dach sanieren will, muss dieses unbedingt fachmännisch demontieren und entsorgen lassen.

    Die darin enthaltenen Asbestfasern sind krebserregend und stellen eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit dar. Die Entfernung und Entsorgung von Asbest oder asbesthaltigen Eternitplatten kostet in der Regel zwischen 40 und 75 Euro pro Quadratmeter. Bei 100 Quadratmeter Dachfläche entstehen somit Kosten von 4.000 bis 7.500 Euro, zusätzlich der üblichen Kosten einer Dachsanierung.