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Haus kaufen und Haus bauen – was lohnt sich?

Von Carlo Förster
Neubau von außen
Bauen oder kaufen - es geht um viel Geld | © 13902 / pixabay.com CC0

Ein Eigenheim ist für viele ein Lebenstraum. Doch stellt sich schnell die Frage: Haus kaufen oder selbst bauen? Eine pauschale Antwort gibt es nicht – zu unterschiedlich sind Budget, Zeitrahmen, Wünsche und Lage.

Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über die Kosten, den Kauf eines Grundstückes und mögliche Förderungen. Außerdem, wie sich ein Haus finanzieren lässt sowie die jeweiligen Vorteile und Nachteile von Haus bauen vs. Haus kaufen.

Inhalt


    Haus bauen: Bauarten im Überblick

    Montage eines Fertighauses
    Ein Fertighaus ist schnell gebaut | © 2211438 / pixabay.com CC0

    Sie möchten ein Haus bauen? Die verschiedenen Bauarten unterscheiden sich in Material, Fertigung, Dämmung und Optik sowie den Gesamtkosten. Wir geben einen Überblick.

    Massivhaus

    Das Massivhaus ist solide und aus robusten Materialien wie Stein, Beton, Ziegel oder Stahl gebaut. Darüber hinaus verfügt es über eine gute Wärmedämmung. Das wirkt sich positiv auf den Wiederverkaufswert und die Heizkosten aus.

    Fertighaus

    Bei einem Fertighaus (Holzrahmenbau) werden alle notwendigen Bauteile in einem Werk vorab gefertigt. Dadurch bleiben Bauzeit und Kosten übersichtlich. In Sachen Brandschutz müssen allerdings Einschränkungen hingenommen werden und der Wiederverkaufswert ist deutlich niedriger als bei Massivhäusern.

    Passivhaus

    Passivhäuser und Blockhäuser dagegen zielen wegen ihrer hohen Anschaffungskosten auf langfristige Einsparungen ab. Dabei ist das Passivhaus eine besonders umweltfreundliche Bauweise, die wegen der sehr guten Dämmung nur wenig Heizwärme verbraucht. Außerdem nutzt das Passivhaus neben der Wärme der Heizung (Luft-Luft-Wärmepumpe) vor allem bestehende Energiequellen wie die Sonne, die Abwärme von Menschen und technischen Geräten sowie die der Lüftung. Das senkt die Energiekosten.


    Kosten der verschiedenen Bauweisen im Vergleich

    In der Tabelle unten finden Sie einen groben Überblick über die Anschaffungskosten der verschiedenen Haustypen

    Bauart Baukosten pro m² Baukosten für ein Haus mit 140 m²
    Massivhaus ab 1.520 € ab 212.900 €
    Fertighaus ab 1.170 € ab 163.800 €
    Passivhaus ab 1.545 € ab 229.300 €
    Blockhaus (kanadischer Stil) ab 1.320 € ab 196.600 €

    Nachhaltig Haus bauen – heute ein Muss

    Seit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes im Jahr 2023 müssen Neubauten dem Standard von Niedrigenergiegebäuden entsprechen.

    Ein Niedrigenergiegebäude zeichnet sich durch einen besonders geringen Energiebedarf für Heizung, Warmwasser und Lüftung aus. Seit Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Jahr 2023 müssen alle Neubauten diesem Standard entsprechen. Das bedeutet:

    • Effiziente Dämmung von Wänden, Dach und Bodenplatte
    • Wärmeschutzverglasung bei Fenstern und Türen
    • Lüftung mit Wärmerückgewinnung oder andere moderne Heiztechnologien
    • Primärenergiebedarf unter festgelegtem Grenzwert (abhängig von Haustyp und Nutzung)

    Neben dem gesetzlichen Mindeststandard EH 55 kann nachhaltiges Bauen viele weitere Aspekte umfassen:

    • Ressourcenschonende Materialien, z. B. Holz aus regionalem Anbau
    • Recyclingfähige Baustoffe und modulare Bauweisen
    • Vermeidung von grauer Energie (Energieaufwand für Herstellung & Transport)
    • Autarke Energieversorgung, etwa durch PV-Anlage und Speicher
    • Flächenschonendes Bauen, z. B. durch Mehrgeschossigkeit oder Nachverdichtung

    Weitere Aspekte der Nachhaltigkeit können Sie mit Ihrem Architekten, der Baufirma oder Handwerkern besprechen. Entscheidend ist ein ganzheitliches Konzept – dafür lohnt sich eine frühzeitige Beratung.

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    Innenausbau nicht unterschätzen

    Vor allem, wenn es um das Thema Neubau geht, wird der Innenausbau oft unterschätzt. Er spielt jedoch auch bei Sanierungen häufig eine Rolle. Der Innenausbau umfasst im Wesentlichen den Trockenbau.

    Der Begriff ist jedoch sehr allgemein gefasst und kann daher noch viele weitere Renovierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Sanitärinstallationen, Elektroinstallationen oder Heizungsinstallationen einschließen. Auch Bodenbeläge, Fliesen, Türen, der Innenputz und die Wandgestaltung gehören in diesen Bereich.

    Trockenbau

    Der Trockenbau bietet verschiedene Möglichkeiten, um im Inneren eines Hauses neue Wände einzuziehen und Böden oder Decken zu verkleiden. Beispielsweise können in eine Trockenbau-Wand auch Schallschutz-Dämmungen installiert werden. Den Trockenbau können Sie bei einer Sanierung als Teilmaßnahme fördern lassen.

    Das weitere große Thema aus dem Bereich Trockenbau ist die Deckenverkleidung. Die Alternativen reichen von Spanndecken über Lichtdecken und Rigips-Decken bis hin zu Holzdecken.

    Bodenbelag

    Beim Thema Bodenbelag hat man bekanntlich die Qual der Wahl. Die Auswahl reicht von Teppichboden über Laminat bis hin zu Fliesen und Parkett. Besonders stark beanspruchte Räume sollten mit einem robusten Bodenbelag ausgestattet werden, während Feuchträume einen wasserfesten Belag benötigen. Andernfalls nutzt sich der Bodenbelag zu schnell ab und muss erneuert werden. Energieheld hilft Ihnen übrigens dabei, den richtigen Bodenleger zu finden.

    Treppen

    Nicht zuletzt spielen auch Treppen eine wichtige Rolle beim Thema Innenausbau. Ob die Entscheidung auf einen Klassiker wie eine gerade Treppe oder etwas Ausgefalleneres wie eine Wendeltreppe fällt, macht auch finanziell einen Unterschied.

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    Haus kaufen oder bauen – Vorteile & Nachteile

    Bungalow
    Erfüllen auch Sie sich den Traum vom eigenen Haus | © mynemesis2011 / pixabay.com CC0

    Die Entscheidung zwischen Hauskauf und Hausbau will gut überlegt sein. Denn beide Optionen bringen jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich, die nicht nur finanzieller Natur sind, sondern auch emotionale, zeitliche und organisatorische Aspekte betreffen.

    Haus bauen: maximale Freiheit, aber auch mehr Aufwand

    Ein Haus zu bauen bedeutet maximale Gestaltungsfreiheit: Von der Grundrissplanung über die Energieversorgung bis hin zur Auswahl der Materialien und der Innenausstattung können Bauherr nahezu alles nach ihren Wünschen gestalten.

    Auch energetisch ist ein Neubau im Vorteil, da moderne Standards wie der Effizienzhaus- oder Niedrigenergie-Standard direkt eingehalten werden können. Das senkt nicht nur langfristig die Energiekosten, sondern ermöglicht auch Zugang zu attraktiven staatlichen Förderungen. Zudem sind Neubauten meist barrierefrei geplant und erfüllen hohe Anforderungen an Wohnkomfort, Schallschutz und Nachhaltigkeit.

    Doch dieser individuelle Gestaltungsspielraum hat seinen Preis. Ein Neubau ist in der Regel teurer als der Kauf einer vergleichbaren Bestandsimmobilie – vor allem, wenn man die Baunebenkosten berücksichtigt. Dazu zählen unter anderem Notar- und Planungskosten, Gebühren für Gutachten und Genehmigungen sowie Versicherungen.

    Hinzu kommt: Wer neu baut, braucht Geduld. Von der Grundstückssuche über die Planung bis zur Fertigstellung vergehen schnell 12 bis 24 Monate. Während der Bauphase können außerdem unerwartete Verzögerungen oder Kostensteigerungen auftreten.

    Und: Wer sich für den Neubau entscheidet, muss erst einmal ein passendes Grundstück finden – was besonders in Ballungsgebieten zur echten Herausforderung werden kann.

    Haus kaufen: schneller ins Eigenheim, aber mit weniger Gestaltungsfreiheit

    Dem gegenüber steht der Hauskauf, der häufig deutlich schneller realisierbar ist. Ein vorhandenes Objekt kann – je nach Zustand – kurzfristig bezogen werden. Auch die Planbarkeit ist besser: Der Kaufpreis steht vorab fest, ebenso wie die Lage und das Wohnumfeld.

    Es entfallen viele organisatorische Aufgaben, die beim Neubau zu leisten wären. Zudem spart man sich die Bauphase mit all ihren Unsicherheiten, und auch die sogenannten Baunebenkosten (etwa für Bauversicherungen oder Baustellenanschlüsse) fallen nicht an.

    Allerdings ist der Gestaltungsspielraum beim Kauf eines bestehenden Hauses begrenzt. Wer umfangreiche Umbauten oder energetische Modernisierungen plant, sollte auch dafür ausreichend Budget einplanen.

    Bestandsgebäude entsprechen oft nicht den aktuellen energetischen Standards – was mittelfristig zu höheren Heizkosten oder gesetzlichen Sanierungspflichten führen kann.

    Zudem besteht immer das Risiko versteckter Mängel, die sich erst nach dem Einzug zeigen und kostspielige Nachbesserungen erfordern. Deshalb ist eine professionelle Begutachtung vor dem Kauf dringend zu empfehlen.

    Welche Entscheidung passt zu Ihrer Lebenssituation?

    Letztlich hängt die richtige Entscheidung stark von den individuellen Rahmenbedingungen ab: Wie viel Zeit steht zur Verfügung? Wie hoch ist das Budget? Welche Ansprüche bestehen an Energieeffizienz, Komfort und Raumaufteilung? Und wie flexibel ist man bei der Wahl des Wohnorts? Wer diese Fragen für sich klar beantworten kann, findet schneller heraus, ob ein Hauskauf oder ein Neubau besser zur eigenen Lebenssituation passt.

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    Haus kaufen: Grundstückskosten

    EFH mit Gartengrundstück
    Einfamilienhaus mit Garten | © hschmider / pixabay.com CC0

    Die Kosten für ein Grundstück variieren je nach Bundesland und Lage. Am wenigsten kostet der Quadratmeter mit 28 Euro in Zuchau im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt.

    Spitzenreiter ist München mit durchschnittlich circa 2.750 Euro pro Quadratmeter. Bei einer durchschnittlichen Grundstücksgröße von 850 Quadratmetern entstehen somit Kosten zwischen rund 23.800 und 2.330.000 Euro.

    Zum eigentlichen Kaufpreis des Grundstücks kommen abhängig von Grundstückspreis und Bundesland die Kaufnebenkosten (Notar, Grundbucheintrag, Makler etc.) sowie die Erschließungskosten in Höhe von zusammen 10 bis 15 Prozent der Kaufkosten dazu. Letztere entstehen für den sogenannten Hausanschluss für Strom, Abwasser, Wasser und Telefon sowie ggf. den Gasanschluss. Dieser wird üblicherweise vom jeweiligen örtlichen Versorgungsunternehmen eingerichtet. Der Antrag dafür sollte spätestens mit der Erteilung der Baugenehmigung gestellt werden.

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    Förderung für Bestandsgebäude

    Wenn Sie ein Bestandsgebäude kaufen und sanieren möchten, stehen hierfür Förderungen zur Verfügung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet für die Sanierung von Bestandsgebäuden zum Effizienzhaus das Kredit-Programm 261 an. Dabei handelt es sich um einen zinsgünstigen Kredit mit einem Tilgungszuschuss. Der maximale Fördersatz liegt hier bei 45 Prozent (abhängig vom Effizienzhaus-Standard) der Kreditsumme von 150.000 Euro, was eine maximale Förderung von 67.500 Euro bedeutet.

    Auch Einzelmaßnahmen können gefördert werden – unabhängig davon, ob eine komplette Effizienzhaus-Sanierung angestrebt wird. Etwa bei der Dämmung einzelner Bauteile greift die BAFA-Förderung (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) in Höhe von maximal 20 Prozent.

    Beim Heizungstausch erhalten Sie Förderung durch die KfW: Hier winken bis zu 70 Prozent oder maximal 21.000 Euro.

    Auch Bundesländer, Städte und Kommunen stellen finanzielle Unterstützung beim Hauskauf und der Sanierung zur Verfügung, die mit der KfW-Förderung kombinierbar sind.


    Förderungen für's Haus bauen

    Bundestag
    Rechtzeitig Antrag stellen: Die KfW fördert Ihr Vorhaben | © dozy_de / unsplash.com CC0

    Für Neubauten gibt es den Kredit KfW 297/298 mit einer Kreditsumme von bis zu 150.000 Euro. Damit dieser Kredit beantragt werden kann, muss der Effizienzhausstandard EH 40 Nachhaltigkeits-Klasse mit dem „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) erreicht werden.

    Für alle Förderungen gilt: Der Antrag hierfür ist vor Baubeginn einzureichen. In vielen Fällen ist außerdem die Einbindung eines speziell dena-gelisteten Energieberaters (Energie-Effizienz-Experte) Pflicht, der bestimmte Dokumente ausstellen und die Qualität der Arbeiten bestätigen muss.


    Den passenden Handwerker finden

    Sämtliche Arbeiten am Haus sollten von einem professionellen Handwerker übernommen werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Dies gilt insbesondere für Maßnahmen im Bereich der energetischen Sanierung.

    Energieheld vermittelt Ihnen gerne einen passenden Handwerker für Ihr Vorhaben in den Bereichen Heizung, Dämmung, Fenster, Dach, Solarthermie, Photovoltaik und mehr. Stellen Sie einfach eine unverbindliche und kostenlose Anfrage und lassen Sie sich von Energieheld den passenden Betrieb vermitteln. Mehr Informationen zu den Tätigkeiten und den üblichen Kosten eines Handwerkers finden Sie hier.


    Fazit: Haus kaufen oder bauen?

    Die Entscheidung hängt von Ihren individuellen Zielen, Ihrem Budget, dem Zeitrahmen und den regionalen Gegebenheiten ab:

    • Bauen lohnt sich, wenn Sie Gestaltungsfreiheit und Energieeffizienz priorisieren.
    • Kaufen ist schneller und oft günstiger, erfordert aber einen genauen Blick auf Zustand und Sanierungsbedarf.

    Beide Wege führen ins eigene Zuhause – wichtig ist eine fundierte Planung und die Einbindung von Experten. Wenn Sie bei der Entscheidung oder Umsetzung Unterstützung benötigen, hilft Ihnen Energieheld gerne weiter – stellen Sie einfach eine kostenlose und unverbindliche Anfrage über unser Kontaktformular.


    Zum Autor: Carlo Förster

    Energieheld Autor Carlo Foerster
    © Energieheld / energieheld.de

    Carlo Förster ist seit 2019 in der digitalen Welt zu Hause und seit 2021 für Energieheld tätig. Verantwortlich ist er nicht nur für die Optimierung der Webseite, er klärt Leser auch mit Begeisterung über den Klimaschutz sowie Energieeffizienz auf. Dafür steht er immerzu im Austausch mit unseren Energieberatern und Sanierungsmanagern. Hier gelangen Sie zu Carlos LinkedIn Profil.