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Die Hackschnitzelheizung: für nachhaltiges Heizen

Bild: Frontansicht einer Hackschnitzelheizung
Eine moderne Hackschnitzelheizung von vorne | © Viessmann Werke

Für Hackschnitzelheizungen kann man Förderung von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten. Das macht sie sehr attraktiv. Aber eignet sich eine Hackschnitzelheizung überhaupt für Ihr Eigenheim? Wir klären die wichtigsten Punkte zu dieser Holzheizung: Vorteile, Nachteile, Kosten, Förderung und Wirtschaftlichkeit.

Vorweg kann man aber schon sagen, dass Hackschnitzelheizungen eher in größeren Gebäuden bei einem hohen Wärmebedarf zum Einsatz kommen, da der benötigte Lagerraum sonst in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.

Inhalt


    Hackschnitzelheizung: Allgemeines

    Die Hackschnitzelheizung zählt zu den Holzheizungen und verbrennt kleine Holzstücke, die im Allgemeinen als Hackschnitzel oder Hackgut bezeichnet werden. Der Brennstoff wird automatisch aus einem Lager in den Heizkessel transportiert; daher kann die Hackschnitzelheizung genau wie eine Pelletheizung als selbstständige Zentralheizung genutzt werden.

    Solche Hackschnitzelheizungen kommen meist in industriellen Anwendungsbereichen oder auf Bauern- und Resthöfen zum Einsatz, wo die platzintensive Lagerung der Hackschnitzel kein Problem darstellt. Für ein kleines Einfamilienhaus gibt es meist bessere Alternativen, die auch bei der Anschaffung günstiger sind.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Hackschnitzelheizungen lohnen sich eher bei einem hohen Wärmebedarf ab ungefähr 25.000 kWh pro Jahr. Die laufenden Kosten sind zwar enorm günstig, aber die Gesamtinvestition amortisiert sich nur, wenn die Wärme auch sinnvoll eingesetzt werden kann.


    Hackschnitzelheizung vom Fachmann

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    Quelle: © agrarheute / youtube.com


    Hackschnitzelheizung: Aufbau & Funktionsweise

    Bild: Buderus Logano S161
    Stückholzkessel | © Buderus

    Die Hackschnitzelheizung besteht primär aus einem Heizkessel, einem Wärmespeicher, einem Hackschnitzelbunker, einem Transportsystem für den Brennstoff und einem Aschebehälter. Daneben haben viele Besitzer noch ein größeres Lager, um Hackschnitzel zu trocknen.

    Im täglichen Gebrauch werden die Hackschnitzel über eine Förderschnecke oder ein Saugsystem aus dem Bunker bzw. Silo in den Heizkessel transportiert. Holzheizungen sind meist so ausgelegt, dass sie über längere Zeit auf niedrigem Niveau heizen und diese Wärme dann in einem Wärmespeicher (Pufferspeicher, Warmwasserspeicher oder Kombispeicher) "zwischengelagert" wird.

    Je nach Größe und Holzverbrauch muss der Aschebehälter 1 bis 2 mal pro Woche geleert werden. Es gibt zudem automatische Entleerungshilfen, die die Asche in einen größeren Container entsorgen, aber auch dieser ist irgendwann voll. Die Asche können Sie auf dem Kompost entsorgen oder zu einem Wertstoffhof bringen. Die Nutzung als Dünger ist umstritten, da die genauen Bestandteile nicht immer offensichtlich sind.

    Bestandteil der Hackschnitzelheizung Erläuterung
    Heizkessel Hier wird Wärme aus Hackschnitzeln erzeugt.
    Wärmespeicher Wärme wird für später gespeichert. Pufferspeicher + Warmwasserspeicher oder Kombispeicher.
    Hackschnitzelbunker Hier lagern die Hackschnitzel. Meist gibt es noch ein gesondertes Lager.
    Transportsystem Per Förderschnecke oder Saugsystem gelangen die Hackschnitzel zum Heizkessel.
    Aschebehälter Fängt Asche nach der Verbrennung auf. Muss 1 bis 2 mal pro Woche geleert werden.

    Hackschnitzelheizung ab 27.500 €


    Hackschnitzelheizung: Kosten & Förderung

    Bild: Baumstamm und Holzabfälle/Hackschnitzel
    Biomasse-Heizungen werden gefördert | © rauschenberger / pixabay.com CC0

    Bei einer Hackschnitzelheizung sollten Sie bei der Anschaffung insgesamt mit 29.400 bis 37.000 Euro (ohne Förderung) rechnen, wenn alle Arbeiten von einem Heizungsbauer übernommen werden. Sparen können Sie besonders beim Hackschnitzelbunker, weil die Errichtung auch für Laien recht einfach ist.

    Wer beim Kauf zu viel sparen möchte, zahlt jedoch unter Umständen doppelt. Besonders der Heizkessel und das Fördersystem sind auf Dauer einiger Belastung ausgesetzt und können bei minderwertiger Verarbeitung frühzeitig den Dienst quittieren.

    Bauteil Hackschnitzelheizung Kosten
    Heizkessel ca. 16.900 - 18.000 €
    Brennstofflager ca. 3.100 - 4.400 €
    Förderanlage 2.500 - 3.750 €
    Pufferspeicher 2.000 - 3.800 €
    Abgasanlage (Brennwerttechnik) 1.900 - 3.100 €
    Montage 3.000 - 4.000 €
    Förderung* (Grundförderung) 30 % der förderfähigen Investitionskosten
    Gesamtkosten ca. 20.580 - 25.935 €

    * Voraussetzung für die Förderfähigkeit ist, dass 65 Prozent der Wohnfläche durch erneuerbare Energien beheizt werden.

    Laufende Kosten und Hackschnitzel-Verbrauch pro Jahr

    Bild: Hackschnitzel
    Preislich unschlagbar - Hackschnitzel | © samfabersf / pixabay.com CC0

    Die laufenden Kosten einer Hackschnitzelheizung liegen irgendwo bei 3 bis 5 Cent pro Kilowattstunde und sind damit sehr gering. Mit eigenem Wald und / oder eigenen Maschinen liegen Sie eher im unteren Bereich der Preisspanne. Ebenfalls sparen Sie, wenn Hackschnitzel mit höherem Wassergehalt über längere Zeit günstig getrocknet werden können.

    Wir gehen bei unseren Berechnungen im Schnitt von 2,98 Cent pro Kilowattstunde aus. Deutlich teurer wird es, wenn Sie Kleinstmengen der Hackschnitzel im Baumarkt kaufen. Natürlich kaufen Sie Hackschnitzel nicht pro Kilowattstunde, sondern pro Schüttraummeter (m³) oder pro Tonne.

    In einem praxisnahen Szenario für größere Einfamilienhäuser (ca. 28.000 kWh) wird der Hackschnitzel-Verbrauch etwa bei 40 Schüttraummetern oder 8 bis 10 Tonnen liegen (ca. 0,29 kg pro kWh). Einen ausführlicheren Artikel zum Holzverbrauch finden Sie hier.

    Heizung Szenario Schüttraummeter Tonnen / kg Preis pro kWh
    Hackschnitzelheizung 140 m² Wohnfläche, 15 kW Nennleistung, 28.000 kWh jährlicher Wärmebedarf 40 Srm pro Jahr 8.000 kg pro Jahr 2,98 Cent pro kWh

    Förderung der Hackschnitzelheizung

    Grundförderung, Klimabonus und extra Förderung

    Für die Förderung von Hackschnitzelheizungen ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zuständig. Für eine Hackschnitzelheizung kann man immer mindestens 30 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro als Grundförderung erhalten. Inklusive des Klimabonus von 20 Prozent sind es sogar 50 Prozent. Das bedeutet, Sie können einen Zuschuss von bis zu 15.000 € erhalten. Bis 2023 lag der Betrag noch bei 12.000. Den Klimabonus erhalten Sie, wenn Sie eine fossile Heizung austauschen, die mindestens 20 Jahre alt sind.

    Den Bonus erhalten Sie bei einer Hackschnitzelheizung nur, wenn die Warmwasseraufbereitung durch eine Solarthermie-Anlage oder einer Wärmepumpe abgedeckt wird. Aber Achtung: Der Klimabonus ist in dieser Höhe nur bis 2029 gültig! Dann reduziert er sich alle zwei Jahre um drei Prozent.

    Zudem können Sie beim Einbau einer Hackschnitzelheizung 2.500 € extra Förderung erhalten bei Einhalten von max. 2,5 mg/m³ Feinstaub.

    Einkommensbonus und Ergänzungskredit

    Weitere 30 Prozent Förderung erhalten Sie, wenn Ihr maximales Haushaltseinkommen 40.000 Euro Brutto beträgt. Dann bedarf es einen Nachweis über Einkommenssteuerbescheide der Jahre 2 und 3 vor Antragstellung.

    Für alle Einzelmaßnahmen, worunter auch der Heizungstausch fällt, bietet die KfW zudem einen Ergänzungskredit an. Die maximale Kreditsumme beträgt 120.000 € pro Wohneinheit. Selbstnutzenden Eigentümern mit einem maximalen Haushaltseinkommen von 90.000 € wird zudem ein zusätzlicher Zinsvorteil gewährt. 

    Die Förderung ist insgesamt auf 70 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro gedeckelt – Sie haben also Anspruch auf bis zu 21.000 Euro. Bei Einhalten der Feinstaubgrenze von max. 2,5 mg/m³ erhalten Sie höchstens 23.500 Euro. 

    Komplettsanierung nach Effizienzhaus-Standard

    Planen Sie eine Komplettsanierung nach Effizienzhaus-Standard, können Sie auch eine Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nutzen.

    Hier steht Ihnen im Rahmen des Programms KfW 261 ein Kredit bis 150.000 Euro inklusive Förderung von bis zu 67.500 Euro zur Verfügung. Im Neubau können Sie das KfW Programm 297/298 mit einem Kredit von bis zu 150.000 Euro in Anspruch nehmen.

    Darüber hinaus ist es seit 2024 wieder möglich, die Förderungen für BEG EM und BEG WG/NWG zu kumulieren. Das bedeutet, dass Sie manche Sanierungsmaßnahmen zur Erreichung eines Effizienzhausstandards anrechnen lassen können, andere wiederum als Einzelmaßnahme fördern lassen können. Eine Maßnahme darf hierbei aber nicht doppelt gefördert werden.

    HolzheizungFörderungFörderung BEG EMAntrag
    Hackschnitzelheizung BEG EM (Einzelmaßnahme)KfW: Zuschuss von 30-70 % der förderfähigen Investitionskosten von höchstens 30.000, max. 21.000 € Förderung Nach Annahme eines Handwerkerangebots*
    BEG WG & BEG NWG (Komplettsanierung) KfW: Kredit KfW 261 in Höhe von bis zu 150.000 € inkl. Tilgungszuschuss von bis zu 45 %, also max. 67.500 €.

    Vor Beauftragung eines Handwerkers

    * Das Angebot muss eine Klausel enthalten, die besagt, dass die Gültigkeit des Angebots von der Zusage der Förderung abhängig ist


    Hackschnitzelheizung: Wirtschaftlichkeit

    Dank niedriger Betriebskosten und einer relativ hohen Förderung von mindestens 30 bis maximal 70 Prozent der förderfähigen Investitionskosten ist die Hackschnitzelheizung im Vergleich mit anderen Heizungen sehr wirtschaftlich nutzbar. Deshalb amortisiert sie sich nach etwa 9 bis 10 Jahren. Auf eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren gerechnet, bedeutet das erhebliche Einsparungen.

    Noch günstiger wäre nur ein Holzvergaser, aber hier hat man es dann wiederum nicht mit einer vollautomatischen Zentralheizung zu tun. Im Neubau wäre eine Hackschnitzelheizung in der Regel zu viel des Guten - dort heizen Sie mit einer Wärmepumpe ähnlich preiswert oder sogar noch günstiger.

    Hackschnitzelheizung vom Fachmann

    Holzhackschnitzelheizung: Vorteile & Nachteile

    Bild: Hackschnitzel in Eigenproduktion
    Hackschnitzel aus Eigenproduktion sind billiger | © Klassenlehrer / pixabay.com CC0

    Eine Hackschnitzelheizung hat keine echten Nachteile, aber gewisse Einsatzbereiche wo die Leistung besser abgerufen werden kann. Zu den allgemeinen Nachteilen zählen sicher die hohen Anschaffungskosten und der Platzbedarf.

    Daher werden Hackschnitzelheizungen eher in großen und unsanierten Gebäuden eingesetzt, wo dann die Vorteile und vor allem die geringen Heizkosten besonders zum Tragen kommen. Etwas falsch machen Sie beim Kauf nur, wenn Sie eigentlich keinen Platz haben, um die Hackschnitzel zu lagern und der Wärmebedarf auch eher in einem Bereich unter 20.000 Kilowattstunden pro Jahr liegt.

    Vorteile einer Hackschnitzelheizung Nachteile einer Hackschnitzelheizung
    Sehr geringe Heizkosten Hohe Investitionskosten
    Brennstoff kann theoretisch selber hergestellt werden Großer Platzbedarf für Heizung und Lager
    Unterm Strich günstiger als aufwendige Dämmungen bei großen Immobilien Asche muss regelmäßig entsorgt werden
    Hohe Förderung möglich (mindestens 30 - maximal 70 %)  

    Der Brennstoff: Hackschnitzel

    Hackschnitzel, der Brennstoff der Hackschnitzelheizung, bestehen aus kleingehackten Holzresten unterschiedlicher Herkunft, die nicht anderweitig weiterverarbeitet werden können. Eine Nutzung als Brennstoff ist daher nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine ökologische Form der Abfallbeseitigung.

    Platzbedarf der Hackschnitzel im Silo / Bunker

    Hackschnitzel sind enorm günstig, da kaum Arbeit benötigt wird, um sie herzustellen. Weil sie aber nicht weiter verarbeitet oder wie z. B. Pellets gepresst werden, haben sie auch einen sehr großen Platzbedarf. Mehr als den zehnfachen Lagerraum von Öl nimmt der Brennstoff für die Hackschnitzelheizung ein. Rechnen Sie pro Kilowatt Heizlast (15 kW für ein Einfamilienhaus) ruhig mit 2 Kubikmetern Raumbedarf. Je nach Schüttdichte und Wassergehalt variiert dieser Wert jedoch.

    Heizwert und Trocknungszeit der Hackschnitzel

    Bild: Hackschnitzel in Trockenscheune
    Hackschnitzel selber trocknen spart Geld | © distel2610 / pixabay.com CC0

    Der Heizwert, also der Energiegehalt der Hackschnitzel, hängt hauptsächlich von zwei Dingen ab: der Baumart und vor allem dem Wassergehalt. Jede Baumart hat etwas andere Heizwerte und der Wassergehalt hängt davon ab, wie weit das Holz schon getrocknet ist.

    Nadelhölzer haben grundsätzlich einen etwas höheren Heizwert (etwa 5 Prozent), benötigen dafür aber auch beinahe 50 Prozent mehr Raum zur Lagerung und in der Hackschnitzelheizung. Das beste Verhältnis von Energiegehalt zu Volumen haben harte Laubhölzer wie Buche, Eiche und Esche sowie Lärche und Birke.

    Frische Hackschnitzel können einen Wassergehalt von über 50 Prozent haben. Bei sofortiger Lagerung im Silo ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass unerwünschte Bakterien oder Schimmelsporen den Brennstoff zersetzen. Eine Trocknung vorab bis unter 30 Prozent Wassergehalt ist daher unbedingt zu empfehlen. Im Idealfall wird sogar erst das Holz getrocknet, bevor es in den Hacker kommt. Liegt der Wassergehalt unter 30 Prozent, sollten die Hackschnitzel auch nur maximal 3 Monate gelagert werden, um Energieverluste zu vermeiden.

    Brennstoff Holzart Heizwert Heizwert
    50 % Wassergehalt (frisch geschlagen) 20 % Wassergehalt (luftgetrocknet)
    Hackschnitzel  Buche 2,16 kWh pro kg 3,86 kWh pro kg
    964 kWh pro Srm HS 1.077 kWh pro Srm HS
    Eiche 2,16 kWh pro kg 3,86 kWh pro kg
    987 kWh pro Srm HS 1.102 kWh pro Srm HS
    Fichte 2,26 kWh pro kg 4,02 kWh pro kg
    685 kWh pro Srm HS 762 kWh pro Srm HS