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Nachtspeicherheizung: lieber sofort ersetzen?

Bild: Eine Nachtspeicherheizung
Eine alte Nachtspeicherheizung | © Jürgen Fälchle / fotolia.com

Die Nachtspeicherheizung bereitet Besitzern von Eigenheimen regelmäßig Kopfschmerzen, wenn wieder einmal eine hohe Stromrechnung eintrudelt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Kosten sparen können und wann sich ein Austausch lohnt.

Lesen Sie hier zudem alles über laufende Kosten, Wirtschaftlichkeit, die richtige Entsorgung einer Nachtspeicherheizung und Förderungen für alternative Heizungen.

Inhalt

    Bild: Energieheld-Tipps

    Eine Nachtspeicherheizung ist im Jahr 2024 keine adäquate Heizung mehr für die ganze Wohnung oder das ganze Haus - da können Hersteller versprechen, was sie möchten. Teilweise liegen die laufenden Kosten bei mehr als 9.000 Euro pro Jahr und unter solchen Umständen amortisiert sich selbst eine Ölheizung innerhalb von anderthalb Jahren.


    Nachtspeicherheizungen: Verboten oder erlaubt?

    Immer wieder stellt sich die Frage nach einem Verbot von Nachtspeicherheizungen. Mit der Novellierung des GEG 2024 steht fest: Ein Verbot wird es vorerst nicht geben. Dafür aber auch keine Förderung. Ganz im Gegenteil: Der Austausch einer Nachtspeicherheizung wird sogar bezuschusst. Dazu kommen die hohen laufenden Kosten. Der Neueinbau einer Nachtspeicherheizung macht also keinen Sinn mehr.

    Tatsächlich hatte der Gesetzgeber bereits im Jahr 2009 über die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) ein Verbot erlassen, das den Betrieb bestimmter Geräte u. a. abhängig von ihrem Installationsjahr untersagen sollte. Dies galt hauptsächlich für große Gebäude mit mehreren Wohneinheiten, die gleichzeitig schlecht gedämmt waren.

    2013 folgte schließlich die komplette Kehrtwende. Die vom Bundestag beschlossene Novelle des Energieeinspargesetzes (EnEG 2013) hatte die Gültigkeit des entsprechenden Paragrafen in der EnEV 2009 wieder aufgehoben. In der anschließend neu gefassten EnEV 2014 war das Nachtspeicherheizungs-Verbot dann gar nicht mehr aufgeführt. Das gilt auch für das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das im November 2020 unter anderem die EnEV ersetzt hat.

    Im neuen GEG ist ein entsprechendes Verbot von Nachtspeicherheizungen vorerst vom Tisch. Aber eine Zukunft hat die Nachtspeicherheizung nicht - das liegt nicht zuletzt an den Zuschüssen, die Sie für andere Heizungen erhalten bzw. für Nachtspeicherheizungen nicht erhalten. Im Neubau und bei Bestandsgebäuden mit wasserbasiertem Heizsystem ist die Nachtspeicherheizung jedoch in Gebäuden zulässig, deren baulicher Wärmeschutz mind. 45 % besser ist als Effizienzhaus 40. Bei Bestandsgebäuden ohne wasserbasiertes Heizsystem muss der bauliche Wärmeschutz mind. 30 % besser sein als Effizienzhaus 55. Diese Einschränkungen gelten jedoch nicht für selbstgenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser. Dort darf die Stromdirektheizung auch bei schlechtem baulichem Wärmeschutz eingesetzt werden.

    Außerdem neu: Ab dem 01. Januar 2024 soll jede neu eingebaute Heizungsanlage mit mindestens 65 Prozent EE betrieben werden - etwa mit einer zusätzlichen Photovoltaikanlage auf dem Dach. Das gilt für Neubauten in Neubaugebieten. Im Altbau gilt diese Regelung erst, wenn die kommunale Wärmeplanung vorliegt.

      Neue Elektroheizung gesucht?

      Nachtspeicherheizung: Vorteile & Nachteile

      Bild: Nachtspeicherheizung in Einbausituation
      Das Heizen mit Strom ist ineffizient | © Photoseeker / shutterstock.com

      Eine Nachtspeicherheizung hat wenige Vorteile und viele Nachteile. Besonders nachteilig sind die laufenden Kosten und der schlechte Gesamtwirkungsgrad.

      Nach vielen Jahren Betriebsdauer funktioniert das Speichern der Wärme auch nicht mehr wirklich gut, aber Wärme wird tagsüber trotzdem benötigt – so steigen die Betriebskosten tagsüber noch weiter, weil mit Strom zum Hochtarif nachgeheizt wird.

      Von Vorteil ist eigentlich nur die einfache Technik, die praktisch nie gewartet werden muss und auch keinen Schornstein inklusive Schornsteinfeger benötigt. Das war es dann jedoch auch schon mit den Vorteilen.

      Vorteil Nachteil
      Einfache Technik Hohe laufende Kosten
      Keine Wartung notwendig Nachtstrom ist recht teuer geworden (wenn er denn überhaupt angeboten wird)
        Schlechter Gesamtwirkungsgrad
        Keine Zentralheizung
        Warmwasser muss gesondert erwärmt werden
        Ggf. kostspielige Entsorgung

      Ein weiterer Nachteil ergibt sich möglicherweise bei der Entsorgung der Nachtspeicherheizung, wenn diese besonders alt ist. In dem Fall könnten asbesthaltige Stoffe verarbeitet worden sein. Wie alle belasteten Bauteile muss anschließend auch der asbesthaltige Heizkörper besonders entsorgt werden.


      Heizen mit Nachtspeicher: Wirtschaftlichkeit & laufende Kosten

      Bild: Nachtspeicherheizungen sind sehr unwirtschaftlich
      Verbrennen Sie nicht Ihr Geld | © Pezibear / pixabay.com CC0

      In Sachen Wirtschaftlichkeit schneidet eine Nachtspeicherheizung ganz schlecht ab. Vielen Hausbesitzern fehlt natürlich nach vielen Jahren ein echter Vergleich und sie haben sich einfach mit den hohen laufenden Kosten abgefunden.

      Zieht man jedoch ein vergleichbares Szenario mit einer echten Zentralheizung heran, dann wird deutlich, wie unwirtschaftlich Elektroheizungen und Nachtspeicher im Speziellen sind. Sofern Sie Ihr Haus noch einige Jahre bewohnen, lohnt sich der Austausch also in jedem Fall.

      Laufende Kosten einer Nachtspeicherheizung

      Wir gehen bei unserer Berechnung von einem Wärmebedarf (inklusive Warmwasser) von etwa 28.000 Kilowattstunden und einem Strombedarf von etwa 4.500 Kilowattstunden pro Jahr aus. Das entspricht einem Altbau, der bisher wenig oder überhaupt nicht saniert wurde.

      Mit einer Nachtspeicherheizung beziehen Sie gewöhnlich Strom zum Hochtarif (tagsüber) und zum Niedertarif (nachts). Dafür zahlen Sie im Durchschnitt ca. 34,464 Cent pro Kilowattstunde. Somit bezahlen Sie für das Heizen jedes Jahr etwa 9.650 Euro. Pro Nachtspeicherheizkörper sind das im Durchschnitt ca. 800 Euro pro Jahr.

      Gebäude Stromverbrauch Nachtspeicherheizung Heizkosten
      140 m², Baujahr 1955 28.000 kWh ca. 9.650 € pro Jahr
      140 m², Baujahr 1975 20.000 kWh ca. 6.900 € pro Jahr

      Zwar sind Nachtspeicherheizungen im Vergleich mit anderen Heizungen in der Anschaffung deutlich günstiger, wegen der hohen laufenden Kosten (im Beispiel oben Heizkosten von ca. 800 Euro pro Monat) kehrt sich dieser anfangs positive Effekt jedoch nach wenigen Jahren um. Unsere nachfolgende Infografik zeigt dies sehr anschaulich.


      Nachtspeicherheizung Kosten: sowie Förderung für den Austausch

      Bild: Nachtspeicherheizung austauschen spart bares Geld
      Heizung tauschen - Geld sparen | © geralt / pixabay.com CC0

      Täuschen Sie sich nicht! Der Austausch einer Nachtspeicherheizung ist durchaus mit hohen Kosten verbunden, aber das Ganze wird durch staatliche Förderungen abgefedert. Wirklich günstig wird es erst später, wenn die niedrigen Heizkosten zum Tragen kommen. Insgesamt stehen Ihnen verschiedenste Möglichkeiten zur Verfügung.

      Entscheiden Sie sich für eine richtige Zentralheizung, die auch das Warmwasser erwärmen kann, dann müssen im ganzen Haus passende Heizkörper oder eine Fußbodenheizung installiert werden. Bei einem direkten Ersatz durch neue Elektroheizungen fällt dieser Schritt zwar weg, aber die laufenden Kosten dürften nur minimal geringer sein.

      Nachtspeicherheizung ersetzen Kosten mit Einbau & Heizkörper (ohne Förderung)
      Ölheizung (mit Tank) 23.750 - 27.500 €
      Gasheizung (mit Gasanschluss) 21.250 - 25.000 €
      Holzheizung 21.250 - 47.500 €
      Wärmepumpe 23.700 - 43.750 €

      Alte Nachtspeicherheizung entsorgen

      An erster Stelle beim Heizungstausch steht immer die Entsorgung der alten Heizung. Eine Besonderheit bei der Entsorgung von Nachtspeicherheizungen ist die Tatsache, dass Geräte aus den 60er- und 70er-Jahren oft Asbest enthalten. In Nachtspeicherheizungen aus den 80er-Jahren können giftige PCB (Polychlorierte Biphenyle) vorkommen.

      Entsprechend kann die Entsorgung der alten Heizung einen nicht zu vernachlässigenden Kostenfaktor darstellen. Weil es um Ihre Gesundheit geht, sollten Sie unbedingt einen Profi mit der Entsorgung beauftragen, der sicherstellt, dass beim Abbau keine schädlichen Stoffe (Asbest) freigesetzt werden. Rechnen Sie dann mit Entsorgungskosten zwischen 150 und 250 Euro pro Gerät inklusive Abbau und Abtransport.

      Alten Nachtspeicher entsorgen lassen

      Auch heute gibt es noch Nachtspeicherheizungen zu kaufen. Rechnen Sie pro Heizkörper etwa mit 750 bis 1.250 Euro und pro Raum etwa mit 1 bis 2 Heizkörpern. Zu empfehlen ist diese Variante allerdings nicht. In diesem Szenario sparen Sie pro Jahr vielleicht ein paar hundert Euro.

      Sollten Sie sich dennoch dafür entscheiden und aktuelle Modelle kaufen wollen, denken Sie darüber nach, ob eine Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage sinnvoll sein könnte. So könnten Sie Stromkosten sparen, indem Sie die Nachtspeicherheizung mit Solarstrom versorgen - umweltfreundlich vom eigenen Dach.

      Zu Infrarotheizungen wechseln

      Beim Verkauf von Infrarotheizungen wird viel getrickst. Fallen Sie nicht darauf herein! Das Heizen mit Strom ist einfach sehr teuer und die versprochenen Einsparungen wirken selbst für Laien sehr unglaubwürdig. Strom kostet mindestens 3 mal so viel wie zum Beispiel Heizöl, aber einige Anbieter werben damit, dass Infrarotheizungen 50 Prozent weniger Heizkosten verursachen. Die Anschaffung für ein ganzes Haus kostet zwischen 5.000 und 8.750 Euro.

      Auf eine richtige Zentralheizung umstellen

      Ein Wechsel auf eine richtige Zentralheizung ist die beste Lösung für Eigenheimbesitzer. Dabei fallen zwar inklusive Heizkörper bis zu 30.000 Euro an, aber diese Investition zahlt sich schon nach ein paar Jahren aus. Selbst eine Ölheizung steht aus ökonomischer und ökologischer Sicht deutlich besser als eine Nachtspeicherheizung da.

      Kosten für Heizkörper oder Fußbodenheizung

      Wenn Sie von einer Elektroheizung auf eine richtige Zentralheizung umsteigen, werden im ganzen Haus neue Heizkörper benötigt, da alle modernen Heizungen Wasser als Wärmeträgermedium nutzen. Pro Heizkörper können Sie inklusive Einbau mit etwa 300 bis 500 Euro rechnen und pro Raum mit 2 bis 3 Heizkörpern. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie für die Heizkörper 6.000 bis 10.000 Euro einplanen (zusätzlich zur eigentlichen Heizung).

      Wird ohnehin das ganze Haus saniert, können Sie auch über den Einbau einer Fußbodenheizung nachdenken (auch Kombinationen mit Heizkörpern sind möglich). Eine Fußbodenheizung ist energieeffizienter als normale Heizkörper und lässt sich zum Beispiel gut mit einer Wärmepumpe kombinieren. Rechnen Sie bei einer Sanierung mit 40 bis 170 Euro pro Quadratmeter (je nach Bauart; inklusive Entfernung des alten Bodens/Estrich).

      Förderung für den Austausch von Nachtspeicherheizungen

      Stand 2024: Wenn Sie Ihre alte Nachtspeicherheizung ersetzen, können Sie dafür vom Staat Förderung erhalten. Für den Einbau der meisten Heizungen erhalten Sie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den sogenannten Klimabonus in Höhe von 20 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro, wenn Ihre neue Heizung eine alte Gas-, Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung ersetzt. Zusätzlich dazu gibt es 30 Prozent Grundförderung. Insgesamt können Sie bis zu 70 Prozent Förderung auf die förderfähigen Kosten von 30.000 Euro für den Austausch Ihrer Nachtspeicherheizung erhalten - vorausgesetzt, Sie haben auch Anspruch auf den Einkommensbonus (maximales Haushaltseinkommen von 40.000 Euro Brutto pro Jahr). Demnach können Sie Förderung von bis zu 21.000 Euro erhalten. Zu guter Letzt haben Sie Anspruch auf einen Ergänzungskredit von 120.000 Euro. Für selbst nutzende Eigentümer mit einem Haushaltseinkommen von bis zu 90.000 Euro gibt es eine Zinsvergünstigung von bis zu 2,5 Prozent.

      Wenn Sie beispielsweise Ihre 20 Jahre alte Nachtspeicherheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen, erhalten Sie mindestens 50 Prozent Förderung (Grundförderung + Klimabonus) auf die maximalen Kosten von 30.000 €, also 15.000 €.

      Beachten Sie auch, dass Umfeldmaßnahmen wie die Installation von Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung bei Sanierungen mit dem gleichen Fördersatz der jeweiligen Heizung mit gefördert werden.

      Nachtspeicherheizung ersetzen Institution Förderung
      Ölheizung KfW erhält keine Förderung mehr
      Gas-Hybridheizung KfW  erhält keine Förderung mehr
      Holzheizung KfW  mindestens 50 % (Grundförderung + Klimabonus) der förderfähigen Investitionskosten von höchstens 30.000 €, max. 15.000 €

      70 % der förderfähigen Investitionskosten von höchstens 30.000 € mit Einkommens-Bonus, max. 21.000 €

      Wärmepumpe KfW  mindestens 50 % (Grundförderung + Klimabonus) der förderfähigen Investitionskosten von höchstens 30.000 €, max. 15.000 €

      70 % der förderfähigen Investitionskosten von höchstens 30.000 € mit Einkommens-Bonus, max. 21.000 €

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      Nachtspeicherheizung: mit Photovoltaik betreiben

      Auf den ersten Blick erscheint die Kombination aus Nachtspeicherheizung und Photovoltaik-Anlage als sehr vielversprechend. Auf der einen Seite wird Strom gewonnen und auf der anderen Seite genutzt - praktisch, oder? In der Realität benötigt eine Elektroheizung aber deutlich mehr Strom, als eine normale Photovoltaik-Anlage liefern kann.

      Hinzu kommt, dass der Strom besonders abends benötigt wird, weil viele Menschen tagsüber arbeiten sind. Gerade abends liefert die PV-Anlage jedoch keinen Strom und auch mit einem Stromspeicher wird das Ganze nicht wirtschaftlicher. Anders sieht das wiederum bei energieeffizienten Wärmepumpen aus. Hier ist die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik sehr zu empfehlen!