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Solaranlage ausrichten: Ausrichtung & Neigungswinkel

Von Nina Grimmeiß
Photovoltaik-Anlage wird auf Dach montiert
Optimal ausgerichtet sparen Solaranlagen langfristig Geld | © Altrendo Images / shutterstock.com

Beim Ausrichten der Solaranlage hat man lange Zeit nur auf Süden gesetzt. Mittlerweile sind wir mit der Technik, aber auch mit unseren Erfahrungen, etwas weiter, sodass auch Ost-West-Ausrichtungen bei Photovoltaik-Anlagen kein Problem sind. Es stellt sich also die Frage: Optimal die Solaranlage ausrichten – wie geht das? 

Um das zu beantworten, muss man neben der Ausrichtung noch mehr Faktoren betrachten, die den Ertrag einer Photovoltaik-Anlage optimieren. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur optimalen Ausrichtung und Neigung. 

Inhalt


    Solaranlage ausrichten: Warum ist die richtige Ausrichtung & Neigung einer Solaranlage wichtig?

    Die richtige Ausrichtung und Neigung der Solaranlage spielt eine wichtige Rolle für die Effizienz und Leistungsfähigkeit einer Solaranlage. Eine optimal ausgerichtete PV-Anlage kann den Energieertrag maximieren und somit die Rentabilität erhöhen. Richtig positionierte Module fangen mehr Sonnenlicht ein und erzeugen dadurch mehr Strom. Das spart nicht nur Kosten, sondern trägt auch zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei.

    Ist die Solaranlage nicht optimal ausgerichtet, kann das den Ertrag hingegen erheblich mindern und die Amortisation der PV-Anlage verlängern. Achten Sie daher bereits bei der Planung einer Photovoltaikanlage auf die richtige Ausrichtung und Neigung.


    Solaranlage ausrichten: die optimale Ausrichtung der Solaranlage

    Wie eingangs erwähnt, galt das Süddach lange als optimale Ausrichtung der Solaranlage. Aber auch eine Ausrichtung der Solaranlage nach Osten oder Westen kann unter Umständen sinnvoll sein.

    Die optimale Ausrichtung nach Azimutwinkel

    Im Zusammenhang mit der Dachausrichtung spricht man vom sogenannten „Azimutwinkel“. Dieser beschreibt die Abweichung der Ausrichtung von Süden.

    • Bei reiner Südausrichtung beträgt der Azimutwinkel
    • Bei einer Abweichung nach Westen ergeben sich Pluswerte
    • Bei einer Abweichung nach Osten ergeben sich Minuswerte

    Die optimale Einstellung des Azimutwinkels ist entscheidend, um den maximalen Sonnenlichteinfall und damit den höchsten Energieertrag zu erzielen.

    Eine Abweichung der Ausrichtung von 0° ist nicht schlecht, aber weniger optimal. Winkel von bis zu 45° (Südwesten) bzw. −45° (Südosten) bieten noch eine sehr gute Grundlage für die Installation einer PV-Anlage. Auch mit Abweichungen von 90 Grad bzw. −90 Grad sind noch Ertragsleistungen von 80 Prozent des Höchstwerts möglich.

    • Südausrichtung (0° Azimut): Die ideale Ausrichtung für Solaranlagen, da sie den ganzen Tag über die maximale Sonneneinstrahlung erhält. Diese Ausrichtung liefert den höchsten Gesamtertrag an Solarenergie.
    • Ostausrichtung (−90° Azimut): Obwohl der Gesamtertrag geringer ist als bei einer Südausrichtung, kann der Eigenverbrauch höher sein, wenn die meiste Energie morgens benötigt wird.
    • Westausrichtung (+90° Azimut): Eignet sich gut für Haushalte mit hohem Energiebedarf am Nachmittag und Abend. Dies kann den Eigenverbrauch maximieren, wenn zu diesen Zeiten der größte Strombedarf besteht.

    Was ist besser Süd oder Ost-West-Ausrichtung der Solaranlage?

    Grundsätzlich gilt die Ausrichtung der PV-Anlage nach Süden noch immer als am sinnvollsten, weil die Sonne hier den größten Teil des Tages steht. Solarmodule, die nach Süden ausgerichtet sind, können daher die meiste Sonnenenergie einfangen und somit die höchste Stromproduktion erzielen. Diese Ausrichtung ermöglicht eine gleichmäßige Bestrahlung über den Tag hinweg, was zu einem konstanten Energieertrag führt. Erträge von PV-Anlagen, die in Richtung Osten oder Westen ausgerichtet sind, sind etwa 18 bis 24 Prozent niedriger.

    Auch für Mini-PV-Anlagen wie ein Balkonkraftwerk ist eine Südausrichtung am besten geeignet.

    Wer verstärkt auf Eigenverbrauch setzt, kann jedoch durchaus profitieren, wenn er beim Ausrichten der PV-Anlage nicht nur auf Süden setzt, sondern mehrere Himmelsrichtungen abdeckt. So haben Sie nicht nur mittags einen starken Ertrag im Süden, sondern auch vor- und nachmittags ein gutes "Grundrauschen".

    Finanziell gesehen macht es auf jeden Fall Sinn, die Ausrichtung der PV-Anlage nach Osten oder Westen auf jeden Fall Sinn, da die Einspeisevergütung immer weiter sinkt. Mit einer Ost- oder Westausrichtung decken Sie Ihren Strombedarf zu den typischen Nutzungszeiten (morgens und nachmittags/abends) besser ab und verbrauchen mehr Ihres selbst erzeugten Stroms. So sparen Sie Geld, da Sie weniger für teuren Netzstrom ausgeben müssen.

    Gerade, wenn es nicht möglich ist, Solarmodule perfekt nach Süden auszurichten, ist eine Ausrichtung nach Osten oder Westen also durchaus auch sinnvoll.

    Photovoltaik-Anlage vom Fachmann


    Solaranlage ausrichten: der richtige Neigungswinkel der Solaranlage

    Der Neigungswinkel einer Solaranlage bezeichnet den Winkel, in dem die Solarmodule relativ zur horizontalen Fläche geneigt sind. Dieser Winkel beeinflusst, wie direkt das Sonnenlicht auf die Module trifft und damit deren Effizienz.

    Was ist der optimale Winkel für Solaranlage?

    Der optimale Neigungswinkel hängt von Standort und Jahreszeit ab. Allgemein gilt, dass der Winkel etwa dem Breitengrad des Installationsortes entsprechen sollte. Für Standorte in Deutschland bedeutet das einen Neigungswinkel zwischen 30 und 35 Grad. Selbst bei 45 Grad ist der jährliche Ertrag aber auch nicht drastisch geringer.

    Im Sommer ist ein flacherer Winkel (20-25 Grad) optimal, um die hohe Sonne einzufangen. Im Winter hingegen ist ein steilerer Winkel (45-60 Grad) vorteilhaft, um die tief stehende Sonne besser zu nutzen.


    Solaranlage ausrichten: Einflussfaktoren

    Sie planen die Installation einer Solaranlage auf dem Dach oder eines Balkonkraftwerks? Beachten Sie folgende Faktoren, die Einfluss auf den Ertrag der Anlage haben:

    • Geografische Lage: Regionen näher am Äquator benötigen flachere Winkel, während weiter nördlich oder südlich gelegene Gebiete steilere Winkel bevorzugen.
    • Wetterbedingungen: Häufige Bewölkung oder Nebel bestimmen Ausrichtung und Neigungswinkel der Solaranlage.
    • Beschattungen: Ebenso spielt Schatten durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse eine Rolle. Schattenreduzierung durch strategische Platzierung der Module ist daher wichtig.
    • Struktur des Gebäudes und Form des Daches: Sie bestimmen oft die Möglichkeiten zur Ausrichtung der Solarmodule. Flachdächer bieten Flexibilität in der Ausrichtung, während Schrägdächer oft durch ihre bestehende Neigung begrenzt sind.

    Photovoltaik-Anlage vom Fachmann


    Solaranlage ausrichten: Tipps zur optimalen Ausrichtung & Neigung

    Bild: Experten für Solaranlagenbau installieren Photovoltaik-Anlage
    Die Installation einer PV-Anlage durch einen Fachbetrieb | © anatoliy_gleb / shutterstock.com

    Es gibt zahlreiche Online-Tools und Apps, die dabei helfen, die Solaranlage auszurichten und die perfekte Neigung zu bestimmen. Sie bieten Simulationen und Berechnungen, um den idealen Standort und Winkel zu ermitteln. Wirklich verlässlich ist aber nur der Experte. Professionelle Installateure verfügen über das nötige Wissen und die Erfahrung, um die beste Lösung zu finden.

    Ein Experte wird Ihnen in Kombination mit Ihren persönlichen Wünschen und Lebensverhältnissen genau sagen können, welche Dachausrichtung für Ihre Photovoltaik-Anlage am besten geeignet ist.

    Praktisch erfahrbar wird das Ganze für Laien ohnehin immer erst am Ende eines Jahres mit einem Blick auf den gesamten bzw. durchschnittlichen Ertrag. Sie müssen sich Ihren Kopf also nicht über mögliche Sonnenstunden und dergleichen zerbrechen.


    Zukunftstrend: Bewegliche Systeme

    Forscher arbeiten auch an beweglichen Solarmodulen, die sich an der Sonne ausrichten. Diese Systeme können die Ausrichtung und den Neigungswinkel der Solarmodule kontinuierlich an den Stand der Sonne anpassen. Die Rede ist von PV-Nachführsystemen. Diese Nachführsysteme (Tracker) erhöhen den Ertrag einer Anlage um bis zu 50 Prozent.

    • Feste Systeme haben einen einmalig eingestellten Neigungswinkel. Sie sind kostengünstiger und einfacher zu installieren, bieten aber keine Möglichkeit, den Winkel saisonal anzupassen
    • Verstellbare Systeme sind teurer und komplexer in der Installation, können aber langfristig höhere Erträge erzielen

    Obwohl Nachführsysteme für private Haushalte weniger verbreitet sind als feste Systeme, gibt es bereits einige Anbieter, die solche Lösungen anbieten.

    Photovoltaik-Anlage vom Fachmann


    Solaranlage ausrichten: Fazit

    Bild: Solaranlage Photovoltaik
    Photovoltaik-Anlage für Strom vom eigenen Dach © Marina Lohrbach / shutterstock.com

    Die Solaranlage richtig auszurichten und den optimalen Neigungswinkel zu finden, ist entscheidend für die Effizienz einer Solaranlage. Eine nach Süden ausgerichtete und im richtigen Winkel geneigte Anlage kann den Energieertrag maximieren und die Rentabilität erhöhen. Faktoren wie Standort, Wetterbedingungen und Dachstruktur müssen berücksichtigt werden, um die beste Lösung zu finden.

    Mit der Hilfe eines Experten können Sie die optimale Ausrichtung und Neigung für seine Solaranlage bestimmen und so den maximalen Nutzen aus der Sonnenenergie ziehen.


    Zur Autorin: Nina Grimmeiß

    Autorenbild Nina Energieheld

    Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.