Wallbox gesucht?
  • kostenlose Angebote
  • regionale Betriebe
  • 100 % unverbindlich
Jetzt Handwerker in Ihrer Region finden.

Elektroauto Vor- und Nachteile: Alle Pros und Contras der Elektromobilität

Bild: Elektroauto von BMW
Sportlich und sparsam - Elektrofahrzeug | © pgottschalk / pixabay.com CC0

Das Elektroauto wird gerne als Universallösung für unsere Energie- und Mobilitätsprobleme gesehen, aber ist es das wirklich? Energieheld hat einmal genauer hingeschaut.

Wie sieht es mit konkreten Vorteilen und Nachteilen bei Elektroautos aus und welche Mythen oder Vorurteile existieren diesbezüglich? Lernen Sie mehr über die Umweltbelastung, den Strombedarf und Steuerverluste bei der Mineralölsteuer.

Inhalt

    Energieheld-Hinweis

    Achtung! Die genannten Kosten und Preise sind nicht aktuell und unterliegen derzeitig starken Schwankungen.


    Elektroauto Vor- und Nachteile: Einleitung

    Das Elektroauto spaltet die Gesellschaft. Manche loben es über alle Maßen und andere sehen darin eine fragwürdige Innovation. Was ist es also wirklich? - Vermutlich irgendetwas dazwischen. Sicher ist, dass Elektroautos im Schnitt (inklusive Herstellung) und selbst mit einem grauen Strommix meist weniger Emissionen als Benziner oder Diesel aufweisen. Gleichzeitig reduzieren sich die Betriebs-Kosten für Autobesitzer merklich.

    Wie umweltfreundlich der Abbau der Batterie-Rohstoffe abläuft und wie praxistauglich ein Elektroauto für ganz Deutschland wäre, steht auf einem anderen Blatt. Sicher ist es keine Lösung, dass jeder von heute auf morgen immer und überall mit Elektroantrieb fährt. Dennoch gibt es realistische Szenarien, in denen alle Beteiligten von einem Aufschwung der Elektromobilität profitieren.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Sicherlich sollte nicht jeder Deutsche ad hoc auf ein Elektroauto umsteigen und im globalen Vergleich hätte so etwas vermutlich ohnehin wenig Einfluss auf das Klima. Besonders in Städten und auf Kurzstrecken lassen sich Elektrofahrzeuge aber gut einsetzen, um Geld zu sparen und die Atemluft zu verbessern.

    Bitte akzeptieren Sie die Marketing Cookies um diesen Inhalt zu sehen.

    Quelle: © Volker Quaschning / youtube.com


    Elektromobilität Pro und Contra: Alle Vor- und Nachteile

    Für einen grundlegenden Überblick werden wir im Folgenden die allgemeinen Vorteile und Nachteile von Elektroautos auflisten und mit einem kritischen Blick näher betrachten. Durch diese direkte Gegenüberstellung lassen sich die Elektroauto-Vorteile präziser bewerten:

    Elektroauto Vorteile Nachteile
    Fahrtkosten Sehr gering. Meist nur etwa 4 - 6 € pro 100 km. (Benziner ca. 8 - 12 €) Niedrige Fahrtkosten rentieren sich nur bei hohen Laufleistungen (mit Zweitwagen kaum möglich).
    Emissionen Elektromobilität ermöglicht emissionsfreies Fahren. Aufladung z. B. auch über Photovoltaik möglich. Deutscher Strommix besteht nur zu 40 % aus erneuerbaren Energien. Viele Aufladungen sind daher unnötig umweltbelastend.
    Technik Simplere Technik, weniger Teile und einfachere Herstellung. Akkus bleiben weiterhin die Achillesferse eines Elektroautos (Haltbarkeit, Reichweite etc.).
    Energieeffizienz Durch die hohe Energieeffizienz von Elektroautos ermöglichen sie drastische Energieeinsparungen im Verkehr. Deutschland wird mit Elektroautos nicht das globale Klima merklich verbessern (aber sicher technologische Anstöße geben können).
    Im Alltag Erhöhung der Luftqualität in Städten. Mehr Lebensqualität für Anwohner. Weniger Lärm durch Verkehr, sauberere Luft. Aktuell etwas Unsicherheit wegen kaum hörbaren Fahrgeräuschen von herannahenden Elektrofahrzeugen.
    Reichweite Reichweiten von bis zu 150 - 400 km pro Ladung reichen für 99 % aller Autofahrten völlig aus. In 1 % der Fälle steht der Elektroauto-Besitzer ohne brauchbares Fahrzeug da. Daher ist die Akzeptanz von Elektroautos gering (maximal als Zweitauto).
    Energieversorgung Zukunft bzw. Preisentwicklung von Erdöl ungewiss. Elektroantriebe schaffen hier etwas Unabhängigkeit. Andere Rohstoffe wie Lithium können ähnlich knapp und teuer wie Öl werden. Allerdings auch nur für Herstellung notwendig.
    Verschleiß Viele Verschleißteile fallen beim Umstieg auf Elektroantriebe weg. Bremsen, Fahrwerk, Reifen und Akkus bleiben als wichtige Verschleißteile.
    Arbeitsplätze Arbeitsplätze fallen zwar weg, aber nicht von heute auf morgen und eventuell gibt es ohnehin Probleme mit Nachwuchs. Vermutlich fallen mit dem Ausbau der Elektromobilität viele bestehende Arbeitsplätze in der Produktion weg.
    Wallbox für die Garage anfragen

    Elektroauto Umweltbilanz (ökologischer Fußabdruck)

    Bild: Ladevorgang bei Elektroauto
    Ladevorgang eines Elektroautos | © IsmaelMarder / pixabay.com CC0

    Die Umweltbilanz ist zum Beispiel bei Produkten die Zusammenfassung aller Umweltauswirkungen. Hierbei fließen alle Faktoren des gesamten Lebensweges des Fahrzeuges mit in die Berechnung ein: Die Herstellung aller Bauteile, der Betrieb und die dafür benötigte Energie, der Wartungsaufwand und schließlich die Entsorgung.

    Elektroautos sind hierbei im Vorteil, sofern der Strom aus umweltfreundlichen oder gar aus erneuerbaren Energien stammt (zum Beispiel Photovoltaik). Nach etwa 20.000 bis 30.000 Kilometern sind die meisten Elektroautos unterm Strich „grüner“ als ähnliche Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzin-Motoren. Klimanetural ist keines der genannten Fahrzeuge, zumal auch Reifenabrieb und Bremsstaub als Klimabelastung gezählt werden können, die auch bei Elektroautos anfällt.

    Im deutschen Strommix sind aktuell nur etwa 40 Prozent Ökostrom enthalten, sodass Elektroautos zumindest teilweise auch mit Kohle- und Atomstrom geladen werden müssen, was den Zeitpunkt der energetischen Amortisation über die 30.000 Kilometer-Marke hinausschiebt. Wer jedoch beruflich viel mit dem Auto unterwegs ist oder täglich pendelt, wird über diese geringen Laufleistungen nur schmunzeln können.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Ein Elektroauto zu fahren bedeutet nicht automatisch, dass man die Umwelt und das Klima überhaupt nicht mehr belastet. Elektroautos werden dennoch von der Wissenschaft insgesamt deutlich umweltfreundlicher als konventionelle Fahrzeuge eingestuft. Auch die Nutzung von Rohstoffen wie Lithium bedingt nicht per se einen räuberischen Abbau.

    Wie schädlich sind Feinstaub und CO2 tatsächlich?

    Bild: Flugzeug
    Einzelpersonen sollten die Auswirkungen ihrer Flüge berücksichtigen | © kowalikus / unsplash.com CC0

    Im Zusammenhang mit Elektroautos und besonders Dieselfahrzeugen wird gerne die „Klimakeule“ geschwungen. Aus allen möglichen Quellen erhält man als Laie teilweise sehr gegensätzliche Informationen.

    Manch einer mag den menschengemachten Klimawandel auf Grundlage unseres CO2-Ausstoßes mittlerweile sogar für eine Lüge der Politik halten. Wir können die Debatte um Klimawandel und CO2 hier nicht in Gänze aufdröseln, aber Artikel wie diesen vom Handelsblatt sehr empfehlen. Zielführend ist es jedenfalls nicht, an allem und jedem zu zweifeln. Ein wissenschaftliches Grundprinzip ist die Selbstkorrektur, die immer und immer wieder durch neue Erkenntnisse stattfindet und unser Bild von der Realität schärft.

    Insgesamt hat man keine andere Wahl, als sich an den aktuellen wissenschaftlichen Tenor verschiedener Institute und Zusammenschlüsse zu halten. Diese sind sich einig: Das globale Klima erwärmt sich mehr als üblich, unter anderem durch den erhöhten Ausstoß von CO2. Insgesamt ist das rein „menschengemachte“ CO2 anteilig zwar relativ wenig, aber diese zusätzliche Menge kommt netto „obendrauf“ und bringt ein lang eingehaltenes Gleichgewicht zum Kippen.

    ABER: CO2-Ausstoß von Fahrzeugen in Deutschland, Feinstaub, Stickoxide, Dieselfahrverbote und das globale Klima sollten nicht leichtfertig in einen Topf geworfen werden! Tatsächlich stoßen zum Beispiel Dieselmotoren unterm Strich weniger CO2 als vergleichbare Benziner aus. Sämtliche Bemühungen, um von herkömmlichen Antrieben wegzukommen, sollen daher primär unsere Atemluft durch geringere Mengen von Feinstaub und Stickoxiden verbessern. Wer sich häufig länger an vielbefahrenen Kreuzungen aufhalten muss, kennt diese schlechte Luft (ausgelöst durch Abgase) nur zu gut.

    Mit dem vermehrten Umstieg auf Elektroautos können wir zwar auch den CO2-Ausstoß senken, aber nur, wenn deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird (bisher nur ca. 40 Prozent). Daran arbeitet Deutschland jedoch ebenfalls, sodass Elektromobilität und grüner Strom zusammen zu einer deutlichen Reduktion des CO2-Ausstoßes führen können.

    Ausstoß Quelle Umweltbelastung Klimaerwärmung
    Kohlendioxid (CO2) Fossile Brennstoffe (Kohle, Erdgas, Öl), Industrie, Forstwirtschaft hoch Höchster Beitrag
    Methan (CH4) Landwirtschaftliche Tätigkeiten, Abfallwirtschaft,  hoch Zweitgrößter Beitrag
    Schwarzer Kohlenstoff (Feinstaub) Diesel, Biomasse-Verbrennung sehr hoch Drittgrößter Beitrag
    Distickstoffoxid (N2O) Landwirtschaftliche Tätigkeiten (Düngemitteleinsatz) sehr hoch relativ wenig
    Fluorierte Gase (FKW, PFC, SF6, NF3) Kältemittel (Klimaanlagensysteme) sehr hoch relativ wenig
    Bitte akzeptieren Sie die Marketing Cookies um diesen Inhalt zu sehen.

    Quelle: © Veritasium / youtube.com

    Wie viel kann Deutschland überhaupt zum Klimaschutz beitragen?

    Bild: Kohlekraftwerk
    Kohlekraftwerke in ganz Deutschland produzieren viel CO2 | © aps1 / unsplash.com CC0

    Gerne wird das Argument angeführt, dass Deutschland ohnehin nicht das globale Klima retten könne und alle Bemühungen daher ohnehin überflüssig seien. Hier sollte sich zuerst jeder fragen, ob so eine Einstellung wirklich zielführend und auch mit den eigenen Werten vereinbar ist.

    Will man lieber ernsthaft an Veränderungen arbeiten oder einfach alles nur noch über sich ergehen lassen? Desweiteren haben die Bemühungen rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch ganze andere Effekte als die reine Einsparung von CO2. Strom aus Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse lässt sich hierzulande erzeugen. Mit den hohen Investitionen erkaufen wir uns daher eine große Unabhängigkeit von ausländischen Importen. Betrachtet man die Wichtigkeit des Verkehrs, macht es durchaus Sinn, auch diesen zu elektrifizieren. Im Vergleich den gesamten Ölbedarf mit deutscher Förderung decken zu wollen, ist geradezu utopisch.

    Deutschland möchte zudem einfach als Vorreiter die Entwicklung gewisser Technologien vorantreiben. Das hat ökonomische Hintergründe, aber ist zuletzt sicher auch einfach einer gewissen Mentalität geschuldet, nach der wir uns eben nicht einfach zurücklehnen und vor großen Herausforderungen zurückschrecken, auch wenn die reinen CO2-Einsparungen im globalen Vergleich eher gering ausfallen. Es gilt viel mehr zu beweisen, dass eine moderne Volkswirtschaft mit der großangelegten Nutzung von erneuerbaren Energien durchaus florieren kann.

    Gute Luft in den Städten

    Bild: Stockender Verkehr in der Innenstadt
    Verkehrsaufkommen belastet Umwelt | © nile / pixabay.com CC0

    Autofahrer und Anwohner in Städten sind jeden Tag schmutzigen Abgasen und Feinstaub ausgesetzt. Ihnen kann nur ein grundlegender Wandel in der Mobilität weiterhelfen. Hierbei ist wohl die Elektromobilität einer der besten Lösungsvorschläge, da der Stadtkern komplett Abgasfrei gehalten werden kann und Anwohner zusätzlich vom Straßenlärm befreit sind.

    Inwieweit Lärm und Abgase nun direkt mit bestimmten Krankheiten in Verbindung gebracht werden können, bleibt sicherlich diskutabel. Nicht alle Studien hierzu sind wirklich robust. Unterm Strich dürften wir uns aber alle einig sein, dass es wenig angenehm ist, im Auspuffqualm eines Fahrzeugs zu stehen. Mit Elektrofahrzeugen wird die Luftqualität in Städten zumindest subjektiv für die Menschen deutlich verbessert.

    Seltene Erden, Lithium, und Recycling der Batterien

    Ein großes Streitthema rund um die Entwicklung des Elektroautos ist der Einsatz der Materialien, die beim Bau einer Autobatterie verwendet werden. Dabei ist der wichtigste und bekannteste Rohstoff Lithium. Ob das Lithium das Erdöl der Zukunft werden wird, bleibt abzuwarten, aber schon jetzt ist der Einsatz von Lithium ein sehr streitbares Thema. Damit Sie den Einsatz der Materialien besser einordnen können, finden Sie in der folgenden Tabelle einige grundlegende Fakten rund um die Eigenschaften der Materialien und deren Vorkommen.

    Mineral Umweltbelastung Vorkommen Top 3 Produzenten
    Lithium Der Abbau von Lithium hat Folgen für die Brunnen und Grundwasserversorgung der Anwohner Recht häufig (ca. 40 % wird für Batterien verwendet) Australien, Chile, China
    Nickel Vollständig recycelbar Fünfthäufigstes Element der Erde (ca. 4 % werden für Batterien verwendet) China, Indonesien, Japan
    Blei Das Blei im Benzin sorgt für Luftverunreinigung Relativ weit verbreitet (Großteil des Bleis wird für Batterien verwendet) China, Australien, USA
    Graphit Giftiger Graphitstaub in der Luft belastet vor allem chinesische Bergbaugebiete Recht häufig (ca. 5 % werden für Batterien verwendet) China, Brasilien, Kanada
    Kobalt Gesundheitsprobleme in den Bergbaugebieten des Kongo Recht häufig (mehr als 40 % werden für Batterien verwendet) Demokratische Republik Kongo, Russland, Kuba
    Mangan Kein Risikofaktor Das fünfthäufigste Metall in der Erdkruste (nur etwa 2 % wird für Batterien verwendet) Südafrika, Australien, Gabun
    Cadmium Giftig für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen Relativ selten (mehr als 80 % werden in Batterien verwendet) China, Südkorea, Japan

    Lithium ist ein weit verbreitetes Mineral, aber gleichzeitig steigt die weltweite Nachfrage ständig mit jedem Gerät, das mit einer Lithium-Batterie verkauft wird - sei es ein Smartphone oder ein Elektroauto. Nur etwa 40 Prozent des Lithiums werden heute für Elektroauto-Akkus verwendet, der Rest für Smartphone- und Computerakkus und dergleichen. Der Lithiumverbrauch ist also nicht nur von den Elektroautos abhängig.

    Wenn es um das Auftreten der Materialien geht, dann ist auf dem Planeten Erde genügend Lithium vorhanden, um den heutigen Verbrauch für mehr als 300 Jahre aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt, dass Lithium aus alten Batterien wiederverwendet werden kann. Mit diesem Wissen stellt sich die eigentliche Frage nach der Gewinnung und Kontrolle von Lithium. Wie bei jeder anderen gewerblichen Tätigkeit sind Monopole für die Verbraucher nachteilig.

    Die Lithiumindustrie wird weltweit von vier Unternehmen kontrolliert. Zu den großen Hersteller von Lithium zählen Albemarle (USA), SQM (Chile), FMC (USA) und Tianqi Lithium (China). Tianqi kontrolliert heute mehr als 46 Prozent der weltweiten Lithiumproduktion. Gleichzeitig ist China der weltweit größte Lithiumverbraucher und machte 2019 ca. 57 Prozent der globalen Nachfrage aus. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Abbau von Lithium nicht schlecht ist, solange gute und nachhaltige Bergbaupraktiken befolgt werden.

    Als Beispiel profitieren die lokalen Gemeinschaften in hohem Maße von der lithiumverbundenen Industrie. In Chile werden in Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Unternehmen Samsung Batterieteile ab 2021 produziert. Dies wird die Wirtschaft beleben und neue Arbeitsplätze schaffen. Auf der anderen Seite erleben vor allem Tibet immer wieder die toxischen Folgen des Lithiumabbaus - gefährliche Chemikalien aus Fabriken verschmutzen die Flüsse und töten viele der Fische, Yaks und weitere heimische Tiere.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Es sollte die Pflicht der Weltgemeinschaft sein, dafür zu sorgen, dass ein so essentielles Mineral wie Lithium gewonnen und verkauft wird, ohne Monopole zu schaffen und internationale Regeln eingehalten werden, um sicherzustellen, dass die Umwelt nicht zerstört wird und der natürliche Lebensraum von Mensch und Tier erhalten bleibt.

    Wallbox für die Garage anfragen

    Elektroauto Vor- und Nachteile: Steuerverluste bei der Mineralölsteuer

    Bild: Tankstelle
    Das Geld, das für Benzin bezahlt wurde, ist etwa 70% Steuer | © Paul Fiedler / unsplash.com CC0

    Laut Kraftfahrt-Bundesamt gibt es in Deutschland 47,1 Millionen PKW. Im Jahr 2019 beliefen sich die Einnahmen aus der Kraftfahrzeugsteuer in Deutschland auf rund 9,4 Milliarden Euro. Das entspricht etwa 200 Euro pro Auto. Wenn wir davon ausgehen würden, dass jedes Auto in Deutschland elektrisch ist, dann würde der Staat diese 9,05 Milliarden Euro verlieren.

    Derzeit sind Elektroautos zudem für 10 Jahre von der jährlichen Kfz-Steuer befreit. Das würde einen Steuerverlust von 2.000 Euro pro Auto in einem Zeitraum von 10 Jahren bedeuten. Die Energiesteuer (ehemals Mineralölsteuer) brachte 2019 rund 41 Milliarden Euro ein. Etwa 90 Prozent davon stammen aus dem Verkauf von Benzin und Diesel. Im Vergleich zur Benzin- und Diesel-Steuer betragen die Steuereinnahmen aus Strom bei gleicher Strecke nur etwa 9 Prozent davon. Das heißt, wenn jedes Auto mit Strom betrieben werden würde, müsste der Staat theoretisch Steuern im Wert von rund 37 Milliarden Euro verlieren.

    Sollten die deutschen Autofahrer also auf dem Verbrennungsmotor beharren? In der deutschen Geschichte hat es schon die kuriosesten Steuern gegeben: Schon Wilhelm II wusste Anfang des letzten Jahrhunderts mit einer Schaumweinsteuer einen Teil seiner Marinestreitkräfte zu finanzieren, auch existieren heutzutage Bier und Lotteriesteuern. Die betreffenden Einnahmen durch die Energiesteuer können nicht ersatzlos entfallen, haben jedoch auch wenig Einfluss auf die Debatte um Elektroautos, da das Geld so oder so beschafft werden muss.

    Elektromobilitätsrate Fehlende Energiesteuer Fehlende Kfz-Steuer
    35 %
    (Erwartung für 2040)
    13 Mrd. € 3,15 Mrd. €
    50% 19 Mrd. € 4,5 Mrd. €
    100% 37 Mrd. € 9 Mrd. €

    Elektroauto Vor- und Nachteile: Strombedarf und Stromausfälle

    Bild: Elektroauto wird aufgeladen
    Elektromobilität kann nachhaltig sein | © Markus_Roider / pixabay.com CC0

    Auch bei den Themen Strombedarf und Stromausfälle geht in der öffentlichen Diskussion häufig einiges durcheinander. Richtig ist, dass unser Stromnetz deutlich überlastet wäre, wenn auf einmal jeder in Deutschland gleichzeitig sein Elektroauto an einer Schnellladesäule laden würde.

    Es ist jedoch wichtig, wie realistisch ein solches Szenario ist und in welchem Kontext die jeweiligen Experten auf solche Probleme hinweisen. Primär geht es eher darum, die Politik darauf hinzuweisen, dass mit einer verstärkten Elektromobilität auch in neue Infrastruktur investiert werden muss. Lösbar sind die Herausforderungen allemal - sie müssen nur gezielt angegangen werden. Ein Teilaspekt dieser Problematik ist auch die Frage, wie sich der Individualverkehr in Deutschland entwickeln wird.

    Vermutlich ist das Fahren mit Diesel und Benzin irgendwann einfach so teuer, dass sich der Umstieg auf ein Elektroauto besonders für Pendler von ganz alleine anbieten wird. In so einem Szenario muss zum einen nicht täglich die gesamte Reichweite abgerufen werden und außerdem bleibt während der Arbeitszeit und abends zu Hause jeweils genügend Zeit, um die Akkus wieder komplett zu füllen - selbst mit einer sehr langsamen Ladegeschwindigkeit.