Neben den „KfW-Effizienz-Haus"-Standards können bei der Sanierung noch weitere energetische Standards wie das Passivhaus, das Nullenergiehaus und das Plusenergiehaus erreicht werden. Im Folgenden werden Ihnen diese kurz vorgestellt.
Einen Altbau zum Passivhaus zu machen, wäre zumindest aus finanzieller Sicht nicht zu empfehlen, zumal derartige Umbauarbeiten praktisch einem Neubau gleichkämen. Auch aus Bauphysikalischer kann es zu erheblichen Problemen kommen, wenn keine ganzheitlichen Konzepte angewandt werden und das Gebäude ohne eingehende Planung einfach „abgedichtet" wird.
Passivhaus
Bei einem Passivhaus ist die Isolierung des Gebäudes so umfassend, sodass der Jahresprimärenergiebedarf bei maximal 15kWh/(m²a) liegen darf. (Etwa 10 Prozent des durchschnittlichen Bedarfs in Deutschen Gebäuden.) Dadurch werden sogar die hohen Anforderungen des KfW-Effizienzhauses noch übertroffen.
Die Wärmedämmung des Gebäudes ist so gut, dass auf eine aktive Beheizung des Gebäudes verzichtet werden kann. Passivhäuser werden besonders luftdicht gestaltet, sodass eine raumlufttechnische Anlage notwendig ist.
Nullenergiehaus
Das Nullenergiehaus stellt den nächst höheren Energiestandard für Gebäude nach einem Passivhaus dar. Sinn dieses Gebäudestandards ist es, den externen Energiebezug durch die internen Energiegewinne des Gebäudes aufzuwiegen, sodass am Ende eine ausgeglichene Bilanz mit der Bilanzsumme Null entsteht (Jahresmittel).
Realisiert werden die internen Energiegewinne z. B. durch Photovoltaik-Anlagen oder Solarthermie-Anlagen. Die Dämmung des Gebäudes wird wie bei einem Passivhaus ausgeführt, sodass auch in einem Nullenergiehaus eine raumlufttechnische Anlage notwendig ist. Neben der besonders gut gedämmten Fassade und der hohen Luftdichtheit zeichnet sich ein Nullenergiehaus durch weitere Merkmale aus.
Diese sind einerseits ein geringes Oberflächen/Volumenverhältnis des Gebäudes und andererseits großflächige Fenster in Südausrichtung, um eine große passive Heizwirkung durch die Sonnenenergie zu nutzen. In manchen Fällen wird vor der Fensterfassade nach Süden noch ein Teich angelegt, um Sonnenstrahlen in das Gebäude zu reflektieren.
Plusenergiehaus
Übersteigt der interne Energiegewinn den externen Energiebezug eines Hauses (Jahresmittel), so spricht man von einem Plusenergiehaus. Das Plusenergiehaus stellt somit die höchste Stufe der Gebäudestandards in der energetischen Sanierung dar. Wird ein Nullenergiehaus oder ein Plusenergiehaus unabhängig von öffentlichen Versorgungsstrukturen betrieben, so spricht man von einem autarken Null- bzw. Plusenergiehaus.
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