Heizungsvergleich - welche neue Heizung sollten Sie kaufen?

Wer alleine eine neue Heizung kaufen möchte, der muss sich leider zunächst erst einmal auf eine herbe Reizüberflutung einstellen. Nicht genug, dass der Markt eine enorme Vielfalt an Heizungstypen bereithält, denn zu jedem Modell gibt es in den unterschiedlichen Internetforen mindestens zehn verschiedene Meinungen.
Wir bei Energieheld haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Unklarheiten und Vorurteile zum Thema energetische Sanierung und damit auch zum Thema „Heizung kaufen“ zu beseitigen. So wird der Markt für Sie erheblich transparenter.
Die Qual der Wahl - welche neue Heizung sollten Sie kaufen?
Welche Heizung ist für 2023 und die kommenden Jahre die richtige? Dass die Kosten für Energie gerade auf Rekordhoch sind, dürfte niemandem verborgen geblieben sein. Besonders Öl und Gas haben seit 2022 enorme Preissteigerungen erlebt. Ursachen sind die CO2-Steuer sowie der Krieg in der Ukraine und damit verbunden eine zusätzliche Verknappung des Weltmarkt-Angebots für Gas und Öl. Als Hauseigentümer kann man dem natürlich entgegensteuern, indem man einfach die günstigste Art zu heizen wählt.
Aber welche ist das noch mal? „Bei Gas ist man immer von ausländischen Importen abhängig. Auch deshalb ist es gerade so teuer wie nie zuvor. Und wird es durch die CO2-Steuer in den nächsten Jahren nicht noch unrentabler oder sinken die Preise für Gas wieder? Und was ist mit einer Holzheizung? Holzt man da nicht die ganzen Wälder ab, nur damit ich es zu Hause schön warm habe? - Da lohnt sich ja dann doch eher ein Blockheizkraftwerk, denn Strom brauche ich ja sowieso, oder nicht? Kann ich die Heizung auch mieten?“
Je nachdem wie man seine Frage stellt, wird man auch eine entsprechende Antwort bekommen. Die Wahrheit ist nämlich: Es gibt nicht die perfekte neue Heizung zu kaufen. Viel wichtiger ist es zu wissen, welches System am besten zum eigenen Energiebedarf passt und wie es am sinnvollsten einzusetzen ist. Nur wer sich daran hält, kann die wirklichen Vorteile der einzelnen Heizungsarten nutzen.

Damit alte Ölheizungen und Gasheizungen in deutschen Haushalten nach und nach durch Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien ersetzt werden, hat die Bundesregierung die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ins Leben gerufen. Sie fördert gezielt erneuerbare Wärme und soll Sanierer und Bauherren zum Heizungstausch motivieren.
Neue Heizung: Arten und Kosten im Vergleich

Zunächst finden Sie hier einen Heizungsvergleich mit aktuell gängigen Varianten. Wer nicht an dem Punkt ist, dass Geld keine Rolle mehr spielt, der sollte sich stets das Verhältnis zwischen Anschaffungspreis und laufenden Kosten anschauen und dieses Kriterium in die letztendliche Entscheidung um die neue Heizung mit einbeziehen.
Hohe Investitionskosten können sich schnell amortisieren, wenn die Anlage voll ausgelastet wird und neben niedrigen Heizkosten pro Kilowattstunde auch geringere laufende Kosten bei der Wartung verursacht. Ebenfalls sind notwendige Zusatzanschaffungen beim Kauf stets zu berücksichtigen, wenn die neue Heizung anschließend effizient arbeiten soll. Solarthermie-Anlagen und Pelletheizungen sind beispielsweise stets auf einen Wärmespeicher angewiesen, ohne den sie nur selten wirtschaftlich betrieben werden können.
Heizung | Beschreibung | Heizkosten pro kWh | Wartung pro Jahr | Anschaffung (mit Einbau) |
---|---|---|---|---|
Ölheizung | Die „klassische“ Heizung. Durch moderne Brennwerttechnik sind Ölheizungen heute deutlich sparsamer und umweltfreundlicher als früher. Es wird ein Öltank benötigt. | 7,88 Cent | 250 € | 8.750 - 11.250 € |
Gasheizung | Gas ist umweltfreundlicher als Öl, jedoch auch teurer als dieses. Ein Gasanschluss verursacht zusätzliche Kosten. | 9,463 Cent | 200 € | 7.500 - 12.500 € |
Etagenheizung | Meist kleine Gasheizungen, die einzelne Wohnungen in Mehrfamilienhäusern beheizen. Häufig kann nur Heizwerttechnik installiert werden | 9,463 Cent | 150 € | 4.800 - 8.800 € |
Pelletheizung | Pellets ermöglichen effizientes Heizen mit Holz, sodass man nicht auf fossile Brennstoffe angewiesen ist. | 5,58 Cent | 300 € | 21.000 - 31.000 € |
Hackschnitzelheizung | Auch diese Heizung verbrennt Holz. Die Hackschnitzel benötigen zwar mehr Lagerraum als Pellets, sind jedoch günstiger. | 2,9 Cent | 300 € | 27.500 - 35.000 € |
Stückholzheizung | Die Stückholzheizung ist technisch gesehen ein optimierter Kaminofen, der ganze Holzscheite verbrennt. | 3,26 Cent | 300 € | 12.500 - 20.000 € |
Wärmepumpe | Je nach Ausführung wird entweder der Luft, der Erde oder einem Wasservorrat Wärme entzogen, um damit ein Gebäude zu beheizen. Sehr effizient: 1 kWh Strom erzeugt ca. 3,5 - 4,5 kWh Wärme | 27,52 Cent* | 50 € | 18.750 - 37.500 € |
Elektroheizung | Besonders für selten genutzte Räumlichkeiten die optimale Heizung. | 35,48 Cent** | 0 € | 6.250 - 10.000 €*** |
Infrarotheizung | Minimal effizienter als normale Elektroheizungen. Verbreiten sehr angenehme Wärme. | 35,48 Cent** | 0 € | 6.250 - 10.000 €*** |
Blockheizkraftwerk | Gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom. Diese meist gasbetriebene Heizung ist besonders bei großem Wärmebedarf empfehlenswert. | 2,98 - 5,58 (Holz) / 9,46 (Gas) / 7,88 (Öl) Cent | 300 - 1.000 € | 25.000 - 50.000 € |
Brennstoffzelle | Ähnlich wie ein normales Blockheizkraftwerk. Gewinnt Wasserstoff aus Erdgas und produziert damit Wärme und Strom. | 9,46 Cent | 300 - 1.000 € | 31.000 - 70.000 € |
Solarthermie-Anlage | Heizen mit Sonnenenergie. Vermutlich die umweltfreundlichste Art zu heizen. Jedoch ist eine Solarthermie-Anlage immer auf eine zusätzliche Heizung angewiesen. | 0 Cent | 50 € | 5.600 - 13.750 € |
Fernwärme | Heizen mit Fernwärme. Eine sehr komfortable, saubere und platzsparende Art zu heizen. Allerdings sind die laufenden Kosten für Fernwärme vergleichsweise hoch. | ca. 13,57 Cent | 0 Cent | ca. 7.500 € |
* Wärmepumpentarif. ** Der Tarif für Großabnehmer wird nicht mehr angeboten, es gilt der normale Tarif. *** Preis für 12 Heizkörper im gesamten Haus.
Welche Heizung im Altbau oder Neubau?

Die Anforderungen an eine neue Heizung sind im Altbau und im Neubau grundsätzlich verschieden. Klassische Ölheizungen und Gasheizungen sind zwar überall einsetzbar, aber langfristig wahrscheinlich nicht mehr die günstigste Lösung.
Je größer und schlechter gedämmt Ihre Immobilie ist, desto eher lohnen sich Biomasseheizungen wie Pelletheizungen oder Hackschnitzelheizungen. Eine ausreichende Dämmung, um Wärmepumpen zu installieren, findet man primär im Neubau oder in Bestandsbauten, die nach 1980 gebaut worden sind.
Rechtlich gibt es auch einige Unterschiede, da zum Beispiel Ölheizungen und Gasheizungen im Neubau immer mit einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien kombiniert werden müssen, um die strengen Vorschriften des Gebäude-Energie-Gesetzes GEG (vormals Energieeinsparverordnung EnEV) einzuhalten. Das macht die Anschaffung teurer als z. B. eine Wärmepumpe. Das liegt auch daran, dass man für Ölheizungen seit 2020 keine Förderung mehr bekommt und seit 28.07.2022 für Gasheizungen im Gebäudebestand und als Hybridheizungen mit Komponente auf Basis erneuerbarer Energien keine Förderung mehr erhält.
Außerdem steigen die Preise für fossile Energieträger aktuell rasant, was nicht nur an der CO2-Steuer liegt, die zum Jahresbeginn 2021 eingeführt wurde. Unter anderem sorgt auch die aktuelle politische Lage für weitere Preissteigerungen. Wohin sich die Preise für Öl und Gas entwickeln, lässt sich aktuell nur schwer vorhersagen. Fakt ist aber, dass die Betriebskosten dadurch steigen bzw. gestiegen sind. Wer sich von Öl und Gas unabhängiger macht, spart in der Zukunft vermutlich bei den Heizkosten. Im konkreten Einzelfall wird Ihnen Ihr Energieberater, Architekt oder Heizungsbauer genau sagen können, welche Heizungen Sie einbauen dürfen - nur die langfristige Entscheidung für den richtigen Brennstoff liegt bei Ihnen. In der folgenden Tabelle finden Sie typische Heizungen für Altbauten und Neubauten:
Heizung | Altbau | Neubau |
---|---|---|
Gasheizung | Günstige Anschaffung, deutlich gestiegene Heizkosten. Seit 28.07.2022 keine Förderung mehr möglich | Muss mit Solarthermie HU** oder Heizung auf Basis erneuerbarer Energien kombiniert werden, daher teuer in Anschaffung. Seit 20.04.2022 keine Förderung mehr für Gasheizung in Neubauten nach Effizienzhaus-Standard |
Ölheizung | Nur sinnvoll, wenn kein Gasanschluss möglich ist oder der Platz für ein Pelletsilo fehlt, keine Förderung möglich | Muss für Erfüllung des GEG mit Solarthermie HU** oder Heizung auf Basis erneuerbarer Energien kombiniert werden, daher teuer in Anschaffung, keine Förderung möglich |
Wärmepumpe | Nur mit guter Wärmedämmung wirtschaftlich, hohe Anschaffungskosten, niedrige Betriebskosten, bei guter Dämmung sehr effizient, hohe Förderung | Sehr geringe Heizkosten bei guter Wärmedämmung, nur anteilige Förderung für Neubauten nach Effizienzhaus-Standard |
Biomasse | Sinnvoll bei hohem Wärmebedarf, hohe Anschaffungskosten, hoher Platzbedarf, niedrige Brennstoffkosten, hohe Förderung | Sinnvoll, wenn ausreichend Platz vorhanden ist, niedrige Brennstoffkosten (Pellets, Hackschnitzel, Stückholz), nur anteilige Förderung für Neubauten nach Effizienzhaus-Standard |
Solarthermie | Als Ergänzung immer zu empfehlen, aber nicht hochgradig wirtschaftlich, als Ergänzung zur Gasheizung geeignet, wenn für diese eine Förderung geplant wird (nur Sanierung), Förderung aber auch für andere Kombinationen möglich | Aktuell sinnvolle Ergänzung, häufig billigste Kombination mit Gas-Brennwertheizung, nur anteilige Förderung für Neubauten nach Effizienzhaus-Standard |
* Erneuerbare Energien ** Heizungsunterstützung
Heizungs-Beispiele für verschiedene Gebäude

Wer effizient heizen möchte, der sollte zwar die passende neue Heizung für sein Eigenheim kaufen, aber Kompromisse bei der Umweltfreundlichkeit muss man trotzdem nicht eingehen. Um zusätzlich Energiekosten einzusparen, können die meisten Systeme in Verbindung mit einer Solarthermie-Anlage betrieben werden.
Auch wenn jedes Haus anders ist, lassen sich dennoch gewisse Gebäude-Stereotypen in Deutschland feststellen. Um Ihnen die Auswahl der richtigen Heizung zu erleichtern, hat Energieheld mal ein wenig in Schubladen gedacht und eine kleine Übersicht für Sie zusammengestellt:
Welche neue Heizung für ein kleines Einfamilienhaus kaufen?
Für ein Einfamilienhaus (Bestandsbau) kommen grundsätzlich folgende neue Heizungen in Frage: Öl-Brennwertheizungen, Gas-Brennwertheizungen, Pelletheizungen und Wärmepumpen sowie als Ergänzung Solarthermie-Anlagen. Für ein herkömmliches Einfamilienhaus (140 Quadratmeter Wohnfläche) rechnet man generell mit vier Personen und einem jährlichen Energiebedarf von bis zu 28.000 Kilowattstunden (kWh), von denen die meiste Energie morgens und abends benötigt wird.
Der verfügbare Platz und der allgemeine Energiebedarf sind die limitierenden Faktoren für das Einfamilienhaus. Die Tanks einer Ölheizung und das Silo einer Pelletheizung können meist noch untergebracht werden, aber eine Hackschnitzelheizung würde mit dem benötigten Lagerplatz einfach den gegebenen Rahmen sprengen. Genauso könnten Blockheizkraftwerke nur selten voll ausgelastet werden, sodass ihre Anschaffung unrentabel wäre. Wärmepumpen mit hoher Jahresarbeitszahl können heutzutage so einen Wärmebedarf decken. Besser ist es allerdings, das Gebäude vorher zu dämmen. Eine vorhandene Fußbodenheizung ist ebenfalls von Vorteil. Das spart Geld bei Anschaffung und Betrieb.
Im Neubau ist die Situation etwas anders: Hier ist das Gebäude infolge der strengen Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes (GEG, vormals Energieeinsparverordnung EnEV) sehr gut gedämmt und der Wärmebedarf liegt eher bei ca. 9.000 Kilowattstunden pro Jahr. Zudem sind Flächenheizungen wie z. B. die Fußbodenheizung in Neubauten heutzutage Standard. Unter diesen Voraussetzungen sind Wärmepumpen die allererste Wahl, da sie so mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten können. Das macht sie sehr effizient und sorgt für niedrige Betriebskosten. Lediglich die Luft-Luft-Wärmepumpe ist eigentlich nur für Passivhäuser geeignet.
Welche neue Heizung für ein Landhaus / Bauernhof / Resthof kaufen?
Wer abseits der großen Städte wohnt, viel Platz zur Verfügung hat und vielleicht sogar in der Forstwirtschaft tätig ist, der kann sich durchaus eine Holzheizung kaufen. Auch Öl- und Gasheizungen können eingesetzt werden, jedoch war Holz bisher meist der günstigere Brennstoff. Pellets verbrennen am effizientesten, sind dafür aber oft auch teurer als Hackschnitzel bzw. Stückholz und können nicht zu Hause hergestellt werden.
Hackschnitzel sind der Mittelweg zwischen Pellets und Stückholz. Sie können mit geliehenen Holzhackern auch in Eigenregie hergestellt werden, benötigen aber im Anschluss einen recht großen Lagerraum. Scheitholzvergaser (vereinzelt auch Stückholzheizungen oder Stückgutheizungen genannt) werden mit ganzen Holzscheiten befeuert, sodass man völlig selbstständig in den nahegelegenen Wäldern für Nachschub sorgen kann, wenn man Zugang dazu hat.
Welche neue Heizung für ein Mehrfamilienhaus kaufen?
Für Mehrfamilienhäuser kommen in den meisten Fällen dieselben Heizungen wie für Einfamilienhäuser infrage. Bei Bedarf sollten Sie Etagenheizungen (meist Gasthermen) kaufen, um die Energiekosten getrennt abrechnen zu können. Besonders große Komplexe können aber durchaus schon von einem Blockheizkraftwerk, einer Brennstoffzelle oder einer Zentralheizung profitieren. Hier hat man das Problem, dass man meist noch mit Niedertemperaturtechnik arbeiten muss, da Brennwerttechnik einen Umbau des Schornsteins nötig macht. Daher kann man nur alle Etagenheizungen gleichzeitig auf Brennwerttechnik umstellen oder eben keine.
Welche neue Heizung für ein Passivhaus?
Ein Passivhaus zeichnet sich durch eine sehr gute Wärmedämmung aus, sodass im Allgemeinen nur wenig geheizt werden muss. Hier sind Wärmepumpen die erste Wahl. Schon eine Luft-Luft-Wärmepumpe oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann in einem sehr gut gedämmten Gebäude ausreichen.
Aber auch die effizienteren Sole-Wasser-Wärmepumpen und die Wasser-Wasser-Wärmepumpen kommen infrage. Ansonsten können Sie auch kompakte Gasthermen sowie kleine Pellet- und Kaminöfen kaufen. Auch Elektroheizungen wie die Infrarotheizung können sich in einem Passivhaus rentieren.
Welche neue Heizung für ein Ferienhaus kaufen?
Von Fall zu Fall sind die Gegebenheiten zwar unterschiedlich, aber ein Ferienhaus wird überwiegend nicht ganzjährig und oft nur wenige Wochen im Jahr genutzt. Große Heizungsanlagen lohnen sich deshalb oft nicht, sodass für solch ein Haus besonders Elektroheizungen empfehlenswert sind. Eine vergleichsweise sparsame Variante ist die Infrarotheizung.
Welche neue Heizung für Industrie und Gewerbe kaufen?
Großanlagen rentieren sich nur, wenn die gewonnene Wärme auch tatsächlich genutzt werden kann. Hotels, Wäschereien und große Industriebetriebe eignen sich deshalb hervorragend, um selbst die aller größten Heizungen voll auszulasten und damit rentabel zu machen. Besonders Holzheizungen, Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellen können Sie in diesen Fällen kaufen.
Wirtschaftlichkeit neuer Heizungen im Vergleich

Die Amortisationszeit beschreibt die Zeitspanne, innerhalb derer das zuvor investierte Kapital wieder zurückgeflossen ist. Da eine Heizung generell keine finanziellen Einnahmen ermöglicht, setzt man die neue Anlage häufig in Relation zu den laufenden Kosten einer bestehenden Heizung. So lässt sich errechnen, wie lange es dauert, bis man die Investitionskosten wieder erwirtschaftet hat.
Man schaut sich also beispielsweise die möglichen Heizkosten einer alten Ölheizung an und vergleicht diese mit den zu erwartenden Ausgaben für eine neue Pelletheizung. Da Pellets preiswerter als Öl sind, ist diese Art zu heizen auf Dauer günstiger und „erwirtschaftet“ damit quasi den finanziellen Gewinn. Nach einer gewissen Zeit übersteigen die Einsparungen die einstigen Investitionskosten, sodass sich die neue Heizung ab diesem Punkt amortisiert hat.
Wir haben für Sie ein übliches Szenario für ein 140 Quadratmeter großes Einfamilienhaus mit 4-Personen-Haushalt und mit einem Wärmebedarf von rund 28.000 Kilowattstunden pro Jahr analysiert. Die bestehende Ölheizung ist erst 10 Jahre alt und muss aus technischer Sicht erst in 15 Jahren getauscht werden. Zu dieser Grundannahme haben wir dann noch die allgemeinen Stromkosten, die Wartung, Preissteigerungen etc. hinzugerechnet, um ein ungefähres Bild davon zu bekommen, welche Heizung unterm Strich die günstigste ist. Die Brennstoffpreise spiegeln das Drei-Jahresmittel wieder. Interessant bei diesem Szenario ist, dass eine neue Ölheizung auf den ersten Blick gar nicht so schlecht abschneidet.
Dies tritt allerdings nur unter der Annahme ein, dass der Ölpreis nicht weiter steigt. Dies ist angesichts der aktuellen politischen Lage aber nicht auszuschließen. Das Gleiche gilt für Gas. Hier muss man das Risiko für sich selbst abschätzen und entscheiden, ob man seine alte Ölheizung bzw. Gasheizung erneuern oder lieber durch eine andere Heizung ersetzen lässt. Die mit Abstand günstigste Heizung ist der Scheitholzvergaser - bedenken Sie jedoch, dass so eine Anlage jeden Tag händisch bestückt werden muss und damit etwas außerhalb der Wertung anzusiedeln ist.
Heizung / Wirtschaftlichkeit (inkl. Strom) | Jahr 1 | Jahr 10 | Jahr 20 | Jahr 25 |
---|---|---|---|---|
Ölheizung bestehend (10 Jahre alt) |
4.100 € | 48.700 € | 129.300 € | 166.700 € |
Ölheizung Brennwert | 15.200 € | 58.000 € | 120.000 € | 158.000 € |
Gasheizung Brennwert (mit Anschluss) |
16.950 € | 64.700 € | 134.200 € | 177.100 € |
Pelletheizung | 19.700 € | 55.900 € | 109.200 € | 142.400 € |
Hackschnitzelheizung | 20.600 € | 49.200 € | 91.200 € | 117.400 € |
Holzvergaser | 10.900 € | 40.300 € | 83.600 € | 110.500 € |
Luft-Wasser-Wärmepumpe* | 16.100 € | 56.900 € | 116.900 € | 154.300 € |
Sole-Wasser-Wärmepumpe* | 23.700 € | 59.400 € | 111.900 € | 144.600 € |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe* | 27.600 € | 61.500 € | 111.400 € | 142.400 € |
Infrarotheizung** | 17.000 € | 116.900 € | 263.900 € | 355.400 € |
Elektroheizung** | 19.000 € | 139.700 € | 317.300 € | 427.900 € |
Fernwärme (Wärmenetzanschluss) | 12.900 € | 69.400 € | 152.500 € | 204.200 € |
* Stromtarif für Wärmepumpen: 27,52 Cent/kWh ** Der Stromtarif für Großabnehmer wird nicht mehr angeboten, es gilt der normale Tarif: 35,48 Cent/kWh
Generell sei hier anzumerken, dass die genannten Preise eine Momentaufnahme in einem sich sehr dynamisch entwickelnden Markt sind und nach oben oder unten abweichen können. Das gilt sowohl für Anschaffungspreise als auch für die Brennstoffpreise. Eine genauere bzw. beständige Preisanalyse ist daher nicht möglich. Wir bitten Sie dafür um Ihr Verständnis.
Heizung nachrüsten (Elektroheizung austauschen)
Auch heute gibt es noch recht viele Gebäude, die über keine (halbwegs) moderne Zentralheizung verfügen. Entweder wird mit Nachtspeicher (Strom) oder tatsächlich noch mit Kachelofen und Försterofen geheizt.
Viele Menschen, die solch eine Immobilie bewohnen, möchten eine neue Heizung nachrüsten, können die anfallenden Kosten jedoch schwer einschätzen. Wir zeigen, mit welchen Preisen Sie beim Nachrüsten einer Heizung rechnen sollten und wie viel Geld Sie schon im ersten Jahr gegenüber der alten Anlage sparen. Die Kosten beziehen sich auf ein Einfamilienhaus mit etwa 140 Quadratmetern und 12 Heizkörpern.
Heizung | Anschaffung* | Kosten pro Heizkörper* | Sonstige Kosten* | Gesamt-Kosten* |
---|---|---|---|---|
Ölheizung | 8.750 - 11.250 € | 300 - 500 € | Öltank: 2.500 - 5.000 € |
14.750 - 19.850 € |
Gasheizung | 7.500 - 12.500 € | 300 - 500 € | Gasanschluss: 750 - 2.350 € |
12.000 - 17.500 € |
*Kosten inklusive Einbau, ohne Förderung
Durch das Nachrüsten einer modernen Zentralheizung sind erhebliche Einsparungen möglich. Je nach Energiebedarf kann sich selbst eine neue Heizung für rund 14.000 Euro schon nach dem zweiten Jahr amortisiert haben. Wenn Sie viel mit Strom heizen, dann lohnt sich das Nachrüsten einer neuen Heizung immer: Nach 30 Jahren haben Sie fast 240.000 bis 340.000 Euro an Heizkosten gespart!
Wo gibt es die meiste Förderung?

Die Sanierung von Heizungen in Bestandsbauten wird als Einzelmaßnahme im Rahmen der Anfang 2021 eingeführten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Träger der Förderung für Sanierungen mit Einzelmaßnahmen (BEG EM) mit Zuschüssen ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Die Nutzung des Programms KfW 262 für Einzelmaßnahmen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist seit dem 28.07.2022 durch eine Novellierung des BEG nicht mehr möglich. Seit 01.07.2021 kann man jedoch das Programm KfW 261 für Sanierungen und Neubauten nach Effizienzhaus-Standard in Anspruch nehmen.
In der BEG EM werden ausschließlich Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien gefördert. Ölheizungen werden seit 2020 und Gasheizungen seit 15.08.2022 gar nicht mehr gefördert. Eine direkte Förderung für Heizungen gibt es von der KfW nicht mehr. Im Zuge der BEG Novelle vom Januar 2023 ging auch die Förderung einer Brennstoffzellen-Heizung an das BAFA über. Darüber hinaus bietet die KfW im Rahmen der BEG WG für Wohngebäude (Neubau oder Sanierung zum Effizienzhaus) im Programm KfW 261 einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss an.
Das Programm KfW 461 wurde mit einer Überarbeitung des BEG eingestellt. Einen einmaligen Zuschuss gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowohl für Sanierungen, als auch für Neubauten, seit dem 28.07.2022 nicht mehr. Auch das Programm KfW 262 für die Vergabe eines Darlehens bei Einzelmaßnahmen wurde in diesem Zuge abgeschafft. Somit werden Einzelmaßnahmen als Zuschuss von der BAFA und Sanierungen und Neubauten als zinsvergünstigter Kredit von der KfW gefördert.
Für die Energieberatung erhält man im Programm KfW 261 einen Zuschuss von 50 Prozent der förderfähigen Kosten / Kreditsumme - max. 5.000 Euro.
Förderung für die Sanierung mit Einzelmaßnahmen
Förderung für die Sanierung mit Einzelmaßnahmen sind wie gesagt von KfW und BAFA erhältlich. Eine Übersicht zu allen aktuellen Förderungen von Heizungen mit Einzelmaßnahmen finden Sie in der folgenden Tabelle:
Heizung | Kredit | Zuschuss |
---|---|---|
Gas-Brennwertheizung „Renewable Ready" (Gas-Brennwert und Vorbereitung für Komponente auf Basis erneuerbarer Energien) | Keine Kreditförderung mehr seit 28.07.2022 | Zuschuss-Förderung seit 15.08.2022 eingestellt |
Gas-Hybridheizung (mit einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien) | Keine Kreditförderung mehr seit 28.07.2022 | Zuschuss-Förderung seit 15.08.2022 eingestellt |
Solarthermie-Anlage | Keine Kreditförderung mehr seit 28.07.2022 | BAFA (BEG EM): Zuschuss von 25 % der förderfähigen Kosten von höchstens 60.000 €, max. 21.000 €* (inkl. Heizungstausch-Bonus**) |
Wärmepumpe | Keine Kreditförderung mehr seit 28.07.2022 | BAFA (BEG EM): Zuschuss von mindestens 25 % der förderfähigen Kosten von höchstens 60.000 €, max. 24.000 €* (inkl. Heizungstausch-Bonus** + Wärmepumpen-Bonus***) |
Holzheizungen (müssen mit Solarthermie oder Wärmepumpe kombiniert werden****) | Keine Kreditförderung mehr seit 28.07.2022 | BAFA (BEG EM): Zuschuss von mindestens 10 % der förderfähigen Kosten von höchstens 60.000 €, max. 12.000 €* (inkl. Heizungstausch-Bonus**) |
Fernwärme (Wärmenetzanschluss) | Keine Kreditförderung mehr seit 28.07.2022 | BAFA (BEG EM): Zuschuss von 30 %** der förderfähigen Kosten von höchstens 60.000 €, max. 24.000 €* (inkl. Heizungstausch-Bonus**) |
BHKW | keine Förderung | BAFA KWK-Zuschuss, zum 01.01.2021 eingestellt, keine direkte Förderung |
Brennstoffzelle | n / a | BAFA (BEG EM): Zuschuss von 25 % der förderfähigen Kosten von höchstens 60.000 €, max. 21.000 €* (inkl. Heizungstausch-Bonus**) |
* Pro Wohneinheit; *** Bonus für den Ersatz einer alten Öl-, Kohle-, Nachtspeicher- oder min. 20 Jahre betriebene Gasheizung; *** Einbau einer effizienten Wärmepumpe oder einer Wärmepumpe, die ein natürliches Kältemittel verwendet; ****Solarthermie-Anlage oder Wärmepumpe werden in dieser Kombination mit ihren eigenen Fördersätzen gefördert
Förderung für Effizienzhäuser
Sollten Sie eine Komplettsanierung oder einen Neubau nach Effizienzhaus-Standard anstreben, steht Ihnen seit dem 01.07.2021 ebenfalls Förderung der KfW zur Verfügung. Hier haben Sie Anspruch auf den zinsgünstigen Kredit KfW 261 inkl. Tilgungszuschuss.
Im Neubau kann man den Kredit KfW 261 inkl. Tilgungszuschuss ebenfalls erhalten. Dazu muss der Effizienzhaus-Standard EH 40 Nachhaltigkeits-Klasse mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erreicht werden. Andere Standards werden nicht mehr gefördert:
Heizung | Gebäudeart | Kredit (KfW 261)** | Zuschuss (KfW 461)** |
---|---|---|---|
Holzheizung, Wärmepumpe, Hybridheizung, Fernwärme (keine öl- und gasbetriebenen Heizungen) | Altbau | Kredit bis zu 150.000 € + Fördersatz von max. 45 % (inkl. aller möglichen Boni***), max. 67.500€* | Seit 28.07.2022 nicht mehr verfügbar |
Holzheizung, Wärmepumpe, Hybridheizung, Fernwärme (keine öl- und gasbetriebenen Heizungen) | Neubau | Kredit bis zu 150.000 € + Fördersatz von 5 % (Tilgungszuschuss), max. 7.500 €* | Seit 24.01.2022 nicht mehr verfügbar |
* Pro Wohneinheit; ** Förderung nur anteilig an den Gesamtkosten der Sanierung oder des Neubaus; *** Energie Effizienz Bonus (EE-Bonus) von 5 Prozent, Worst Performing Building Bonus (WPB-Bonus) von 10 Prozent und Serielle Sanierung Bonus von 15 Prozent. EE-Bonus wird erreicht, wenn 65 Prozent des Energiebedarfs aus Erneuerbaren Energien stammen. WPB-Bonus wird fällig, wenn das Gebäude zu den 25 Prozent energetisch schlechtesten Gebäuden Deutschlands gehört.
Förderung der Heizung im Altbau
Das BAFA fördert im Rahmen der BEG EM Wärmepumpen, Solarthermie und Brennstoffzellen mit mindestens 25 Prozent der förderfähigen Kosten. Reine Biomasseheizungen werden noch mit mindestens 10 Prozent der Kosten gefördert, müssen aber in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage oder Wärmepumpe verbaut werden. Die Kosten für Wärmepumpe oder Solarthermie werden dabei mit mindestens 25 Prozent gefördert.
Für Gasheizungen und Gashybride wurde die Förderung zum 15.08.2022 gänzlich aufgehoben. Dafür fördert das BAFA Fernwärme bzw. einen Wärmenetzanschluss mit mindestens 30 Prozent der Kosten. Die maximale Basis-Förderung für eine Heizung liegt bei 18.000 Euro.
Das am 01.07.2021 eingeführte Programm KfW 262 als zusätzliche Fördermöglichkeit in Form eines zinsgünstigen Kredits wurde am 28.07.2022 gestrichen, wodurch Förderungen für Einzelmaßnahmen nur noch über die BAFA in Anspruch genommen werden können.
Alternativ kann man von der KfW im Rahmen von Sanierungen zum Effizienzhaus mit dem Programm KfW 261 (BEG WG) einen Fördersatz bis zu 45 Prozent der förderfähigen Kosten von höchstens 150.000 Euro erhalten. Das entspricht insgesamt ein Ersparnis von maximal 67.500 Euro.
Alte Heizung und Heizungstausch-Bonus
Ölheizungen werden bereits seit Jahresbeginn 2020 nicht mehr gefördert. Seit dem 15.08.2022 auch Gas- und Gashybridheizungen nicht mehr. Stattdessen zahlt das BAFA für den Austausch alter Öl- Kohle- und Nachtspeicherheizungen sogar einen sogenannten „Heizungstausch-Bonus": Tauschen Sie eine noch funktionstüchtigen Ölheizung gegen eine Wärmepumpe, erstattet das BAFA Ihnen 10 Prozent mehr, also 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Das entspricht maximal 21.000 Euro Förderung.
Dieser Bonus gilt auch für bei Gasheizungen, welche mindestens 20 Jahre in Betrieb waren. Ausnahme davon sind Gasetagenheizungen, diese können jederzeit vom Bonus profitieren, unabhängig ihrer Betriebszeit.
Der Wärmepumpe-Bonus
Mit der Novellierung des BEG am 28.07.2022 wurde eine Prämie eingeführt zum Einbau einer effizienten Wärmepumpe. Dies gilt jedoch nur bei Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, das Erdreich oder Abwasser nutzen. Entscheiden Sie sich also dazu, eine effiziente Wärmepumpe bei ihnen zu verbauen, erhalten sie einen zusätzlichen Bonus von 5 Prozent. Seit Januar 2023 werden auch alle restlichen Wärmepumpen mit 5 Prozent mehr gefördert, solange sie ein natürliches Kältemittel verwenden.
Förderung der Heizung im Neubau
Die direkte Förderung von Heizungen im Neubau durch das BAFA ist zu Beginn 2021 ersatzlos gestrichen worden. Ende Januar 2022 wurde auch die KfW Förderung für energieeffiziente Neubauten gestoppt. Auch die Neuauflage der KfW Neubau-Förderung am 20.04.2021 musste wegen Ausschöpfung des Budgets bereits nach wenigen Stunden wieder eingestellt werden und wurde am Tag danach durch ein Nachfolgeprogramm mit höheren Anforderungen ersetzt.
Seit 21.04.2022 kann man für energieeffiziente Neubauten nur noch Förderung erhalten, wenn sie den Standard EH 40 NH-Klasse mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erreichen. Nach weiterer Neustrukturierung des Programms KfW 261 am 28.07.2022 sieht es in seiner aktuellen Form einen zinsgünstigen Kredit bis zu 150.000 Euro inklusive Fördersatz von 5 Prozent der Kreditsumme vor. Das entspricht einem maximalen Ersparnis von max. 7.500 Euro. Im Fördersatz ist ein Tilgungszuschuss enthalten.
Der Zuschuss KfW 461, den es alternativ dazu gab, ist - wie bereits erwähnt - ersatzlos eingestellt worden. Auch die Förderung für den Standard EH 55 und EH 55 EE-Klasse sowie die anderen EH 40 Standards können nicht mehr beantragt werden.
Die offizielle KfW-Produktinfo
Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.
Sanierungskette vor dem Kauf beachten

Auch wenn eine neue Heizung durch die Einsparpotenziale sehr verlockend sein kann, sollte man stets die „Sanierungskette“ im Auge behalten. Im Klartext bedeutet das, die einzelnen Schritte einer vollständigen Gebäudesanierung in der richtigen Reihenfolge einzuleiten.
Wenn Ihr Haus in nächster Zeit ebenfalls gedämmt werden soll, dann lohnt sich die Installation einer neuen Heizung erst nach dieser Maßnahme. Erst dann kann der Wärmebedarf errechnet werden.
Alternativ kann man den Einbau von Dämmung und Heizung aber auch als Komplettpaket planen. Hier kann die Einbindung eines Energieberaters sehr hilfreich sein. Beachtet man die Sanierungskette nicht, wird die Anlage in den meisten Fällen zu groß dimensioniert sein, sodass höhere Investitionskosten und eine schlechtere Auslastung der Heizung fast schon garantiert sind. So ist eine Amortisation nicht möglich und der positive Effekt des Heizungstauschs bleibt aus.