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Mobilität: Alles zur Zukunft der Mobilität & Elektromobilität

Von Mike Kinder
Bild: Elektroauto-Studie von Mercedes
Futuristisches Design meets E-Mobilität | © moerschy / pixabay.com CC0

Die Thematik ist topaktuell: Egal ob es um Fahrverbote, Abgasgrenzwerte, Betrugsvorwürfe gegen Hersteller oder die EU-weite Senkung der CO2-Obergrenzen für Neufahrzeuge geht - die Frage nach der Zukunft der Mobilität stellt sich für viele Menschen dringender als je zuvor.

Doch die Verunsicherung unter den Verbrauchern ist nach den Skandalen der jüngsten Vergangenheit und der zögerlichen Haltung der Politik groß. Wie die Zukunft der Mobilität aussehen könnte, das versuchen wir im folgenden Artikel zu skizzieren.

Inhalt


    Mobilität: Herausforderungen der Zukunft

    Bild: Autobahn in Smog gehüllt
    Neue Lösungen müssen her | © eugeniu / pixabay.com CC0

    Die Mobilität steht global vor großen Herausforderungen. Immer mehr Menschen wollen oder müssen aus beruflichen, gesundheitlichen oder privaten Gründen mobil sein. Dadurch ist allein die Zahl der Privatfahrzeuge, die im Betrieb sind, in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. 

    Aber auch der Warenverkehr auf der Straße hat weltweit zugenommen. Insgesamt sind momentan rund 1,3 Milliarden Fahrzeuge weltweit im Betrieb und bis 2050 rechnet man mit circa 2,3 Milliarden Fahrzeugen. Das hat natürlich Folgen: Der Ausstoß von Abgasen und damit des Klimakillers CO2 steigt dadurch dramatisch und treibt den Klimawandel voran. Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, sind neue, ressourcenschonende Mobilitätskonzepte dringend erforderlich.

    Historische Perspektive

    Die Problematik der Umweltverschmutzung durch Mobilität ist nicht neu. Bereits im 19. Jahrhundert gab es ähnliche Probleme. Damals wurde nahezu die komplette innerstädtische Mobilität mithilfe von Pferden und anderen Reit- oder Zugtieren abgewickelt.

    Dadurch stiegen die Umweltbelastung durch deren Fäkalien, die Luftverschmutzung, die Lärmbelästigung und die Zahl der von ihnen verursachten Unfälle drastisch. In der Folge wurden neue Verkehrskonzepte wie die Sammelbeförderung von Personen in Pferde-Bussen oder Pferde-Bahnen entwickelt.

    Bald darauf wurden die Pferde durch Dampfmaschinen, Motoren mit Benzin- oder Dieselantrieb oder Elektromotoren ersetzt und die Massenbeförderungsmittel wie wir sie heute kennen waren geboren. Auch der Warenverkehr wurde nach und nach motorisiert. Und schließlich entstand, bedingt durch die industrielle Serienproduktion, der massenhafte Individualverkehr.

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    Mobilität: Wichtige Trends

    Bild: Nahverkehrszug der Deutschen Bahn
    Bahn fahren statt Auto - eine Alternative | © hpgruesen / pixabay.com CC0

    Um dem Klimawandel und der Abgasbelastung in den städtischen Ballungsräumen Herr zu werden, gibt es (in der Theorie) bereits zahlreiche neue Konzepte. Diese sind jedoch häufig noch weit von der Serienreife entfernt. Generell lassen sich dennoch einige Trends erkennen.

    Ein Trend ist, der Individual-Mobilität in ihrer heutigen Form den Rücken zu kehren und verstärkt auf den Ausbau der Massenbeförderungsmittel zurückzugreifen. Dazu gehören öffentliche Verkehrsmittel wie Bahnen und Busse, die deutlich umweltfreundlicher sind als die Individual-Mobilität mit ihren Verbrennungsmotoren. Aber auch neue Konzepte wie das Carsharing oder Carpooling sowie die fahrradfreundlichere Gestaltung der Städte zählen dazu.

    Ein anderer Trend ist, die auf Verbrennungsmotoren basierende (Individual-) Mobilität mit Blick auf die Problematik des Klimawandels zukunftstauglich zu machen. Will heißen, stark CO2 und NOX emittierende Diesel- oder Benzinverbrennungsmotoren sollen zukünftig durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden. Dazu gehören Elektromotoren genauso wie Hybrid-, Wasserstoff- oder Gasmotoren und Brennstoffzellen - eben alle Motoren, die deutlich weniger oder gar keine klimaschädlichen Abgase ausstoßen.

    Elektromobilität

    Bild: Ansicht einer Akkueinheit samt Elektromotor
    Motorraum eines Elektroautos | © ArtisticOperations / pixabay.com CC0

    Das derzeit populärste alternative Mobilitäts-Konzept ist das der Elektromobilität. In diesem Konzept weichen die Verbrennungsmotoren Elektromotoren, die mit klimaneutralem Ökostrom gespeist werden.

    Das Konzept der Elektromobilität kommt in Autos, Motorrädern, Rollern und Fahrrädern, aber auch in LKW, Bussen und Bahnen zur Anwendung. Ein weiteres Merkmal dieses Konzeptes ist, dass einige Fahrzeuge hinsichtlich ihrer Größe speziell auf den Stadtverkehr zugeschnitten sind. Inwieweit und in welcher Form die Elektromobilität herkömmliche Verbrennungsmotoren ersetzen kann, lässt sich zurzeit angesichts einiger noch ungelöster Probleme nicht sicher vorhersagen.

    Da zur Herstellung der Akkus sehr knappe Rohstoffe wie seltene Erden benötigt werden, können Akkus beim jetzigen Stand der Technik nicht in unbegrenzter Menge hergestellt werden. Außerdem haben Elektroautos eine geringe Reichweite, lange Ladezeiten und sind in der Anschaffung noch sehr teuer. Zudem ist das Netz von Stromtankstellen derzeit noch im Aufbau. Weitere Elektroauto Vor- und Nachteile finden Sie hier.

    Autonomes Fahren und Carpooling

    Bild: Autonom fahrendes Mini-Auto
    Ist das die Zukunft des Transports? | © maximalfocus / unsplash.com CC0

    Einen anderen Ansatz, sozusagen als Gegenentwurf zur individuellen Mobilität, stellen autonomes Fahren, Carsharing und Carpooling dar. Während das Carsharing hauptsächlich eine bedarfsorientierte Autovermietung darstellt, die nach tatsächlicher Mietzeit abgerechnet wird, ist mit Carpooling die Bildung von Fahrgemeinschaften gemeint.

    Beide Konzepte haben eine Effizienzsteigerung der Ressource Auto als zentrales Ziel. So soll die Anzahl privater PKW in Ballungsgebieten gesenkt werden. Beim Carsharing geschieht dies über den Mietpreis, der selbst bei häufiger Nutzung deutlich niedriger ist als der Unterhalt eines eigenen PKW.

    Beim Carpooling geschieht dies ebenfalls über die Kosten, die sich auf die Fahrgemeinschaft aufteilen und für die einzelnen Personen jeweils billiger sind als der Besitz eines eigenen Fahrzeugs für jedes Mitglied der Fahrgemeinschaft. Auch das Konzept des autonomen Fahrens zielt mittelfristig auf die Abkehr vom Privatfahrzeug ab. In diesem Konzept steigt der Nutzer dem Fahrzeug zu und hat außer der Zieleingabe und dem Systemstart weiter nichts zu tun.

    Andere Motorenkonzepte

    Bild: Wasserstoff-Brennstoffzelle Toyota-Auto
    Immer ausgereifter: Die Brennstoffzelle, hier in einem Auto von Toyota | © darren1303 / unsplash.com CC0

    Neben dem Elektromotor gibt es noch andere alternative Motorenkonzepte, die darauf abzielen, die CO2-Emissionen des Verkehrs zu senken. Sie alle haben das Potenzial, die Zukunft der Mobilität mitzugestalten.

    Zu den alternativen Motorenkonzepten gehören Fahrzeuge mit Hybridantrieb, mit Gasmotoren, mit Wasserstoff betriebenen Otto-Motoren sowie die ebenfalls mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle. Am weitesten verbreitet sind bisher Fahrzeuge mit Hybridantrieb und Ottomotoren, die wahlweise mit Gas oder mit Benzin betrieben werden können.

    Fahrzeuge, die ausschließlich mit Gas betrieben werden, gibt es momentan allerdings ebenso wenig zu kaufen wie Fahrzeuge mit Gasmotoren, die ausschließlich mit Wasserstoff laufen. Und auch der Markt für Serien-Fahrzeuge mit Brennstoffzelle ist überschaubar. Allerdings haben sie gegenüber Elektrofahrzeugen einen großen Vorteil: Sie lassen sich schnell betanken und haben eine akzeptable Reichweite. Außerdem sind der Betrieb mit sowie die Herstellung von Wasserstoff nahezu klimaneutral.

    Moderner Nahverkehr

    Bild: Elektrische Straßenbahn
    Elektrische Straßenbahn | © yaoqiqiqilai / unsplash.com CC0

    Eine weitere Alternative zur individuellen Mobilität ist der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV). Damit das Konzept erfolgreich realisiert werden kann, muss allerdings das Angebot verbessert werden.

    Eine Überlegung in diesem Zusammenhang ist, den öffentlichen Nahverkehr in Zukunft kostenlos anzubieten. Erste Versuche in Europa sind erfolgreich verlaufen.

    So konnte die Zahl der Nutzer des ÖPNV in den Versuchen binnen eines Jahrzehnts auf mehr als das Zehnfache gesteigert werden. Doch sowohl Ausbau als auch Instandhaltung kosten Milliarden Euro, die von den Kommunen nicht finanziert werden können. Hier ist der Bund als Geldgeber gefragt.

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    Zukunft der Mobilität: Verbrennungsmotor & Diesel-Abgasskandal

    Bild: Abgasanlage eines Diesel-PKW
    Kaum sichtbar und doch giftig und klimaschädigend: PKW-Abgase | © webandi / pixabay.com CC0

    Der Diesel-Abgasskandal mit seinen drohenden oder schon ausgesprochenen Fahrverboten ist in den Medien zurzeit stark präsent. Millionen von Diesel-Besitzern sind betroffen und geschädigt.

    Allerdings stehen diesel- oder benzinbetriebene Motoren generell unter dem Druck von immer strengeren Abgasgrenzwerten. Vermutlich wird es ab 2030 keine Neu-Fahrzeuge mit herkömmlichen Verbennungsmotoren mehr geben, die in der Lage sind, die dann geltenden EU-Abgasgrenzwerte einzuhalten.

    Zukunftsperspektiven

    Um es vorwegzunehmen: Die eine, perfekte Lösung aller verkehrsbedingten Umweltprobleme gibt es nicht und es wird sie auch nicht geben. Neben dem Individualverkehr werden sich Konzepte wie Carsharing und Carpooling, kostenloser oder kostengünstiger ÖPNV sowie Konzepte für die fahrradfreundlichere Gestaltung der Städte etablieren. Im Individualverkehr stellen Hybrid- und Gasfahrzeuge zumindest für den Übergang eine Alternative dar. Mittelfristig werden diese allerdings vermutlich von Elektrofahrzeugen und solchen mit Brennstoffzelle abgelöst werden.


    Zum Autor: Mike Kinder

    Mike Kinder - Autor Energieheld

    Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein. 

    Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.