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Photovoltaik: Auch 2020 noch ökonomisch und ökologisch sinnvoll

Landläufig wird die Meinung kolportiert, dass sich eine Photovoltaikanlage heute nicht mehr lohnt. Die weiter sinkenden Einspeisevergütungen würden eine Anlage unwirtschaftlich machen.

Eine eigene Photovoltaikanlage ist nur dann wirtschaftlich unsinnig, wenn der Strom vollständig in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Wer den selbst produzierten Strom jedoch selbst nutzt, der kann nicht nur seine Stromkosten deutlich senken, sondern leistet darüber hinaus einen wichtigen Anteil für Energiewende und Umweltschutz.

Eine eigene Photovoltaikanlage senkt Stromkosten

Die Einspeisevergütung betrug vor fünfzehn Jahren noch 55 Cent pro Kilowattstunde (kWh) – heute ist sie deutlich gesunken – auf unter 10 Cent/kWh. Damit liegt die Einspeisevergütung für die meisten Menschen unter dem Einkaufspreis von Strom vom lokalen Energieversorger.

Vor diesem Hintergrund ist der Gedanke verständlich, dass sich eine eigene Photovoltaikanlage nicht mehr wirtschaftlich lohnen würde.

Allerdings sieht die Rechnung ganz anders aus, wenn man den selbst produzierten Strom auch für den eigenen Haushalt nutzt. Bei einer ausreichend dimensionierten Anlage und einem entsprechenden Speicher, kann man die Stromrechnung auf fast Null reduzieren. Je größer der Eigenverbrauch ist, desto mehr lohnt sich die Photovoltaikanlage.

Ausgehend von dem Stromverbrauch von einem typischen Vier-Personen-Haushalt mit etwa 4500 kWh, kann der Haushalt Stromkosten in Höhe von fast 500 Euro pro Jahr sparen, wenn er eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 4 Kilowatt-Peak installiert. Eine solche Anlage reicht aus, um ein Drittel bis zu einer Hälfte des Stromverbrauchs des Haushalts zu decken.

Die Kosten des selbst produzierten Stroms belaufen sich bei einer durchschnittlichen Anlage und einer unkomplizierten Anbringung am Dach des Hauses auf ungefähr 12 Cent pro Kilowatt Stunde. Verglichen mit dem durchschnittlichen Strompreis von 29,9 Cent/kWh ein echtes Schnäppchen – vor allem wenn man bedenkt, dass der Strom aus der eigenen Anlage vollständig aus erneuerbaren Energien stammt. Wer Ökostrom vom Energieversorger beziehen möchte, muss sogar über 30 Cent/kWh veranschlagen.

Diese kurze Beispielrechnung macht deutlich, dass eine Photovoltaikanlage ökonomisch sinnvoll ist – und sich umso mehr rentiert, wie der Eigenverbrauch steigt.

Photovoltaik ist ein wichtiger Baustein der Energiewende

Pro Kopf stößt jeder Mensch in Deutschland ungefähr 8 Tonnen CO2 jährlich aus. Der Stromverbrauch hat dabei nicht nur einen großen Anteil – es ist auch der Bereich, in dem jeder einzelne mit vergleichsweise wenig Aufwand viel CO2 einsparen kann.

Eine Photovoltaikanlage kann den Verbrauch von fossilen Energieträgern und den Ausstoß von CO2 deutlich reduzieren und damit ist jede Photovoltaikanlage gleichzeitig auch ein wertvoller Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz.

Die Herstellung von Photovoltaikanlagen verbraucht natürlich auch Energie und Rohstoffe. Vergleichts man diese Faktoren mit den Umweltbelastungen, die durch die Produktion von Strom aus Gas, Kohle oder Atomenergie entstehen, sind diese allein finanziell nach spätestens drei Jahren wieder kompensiert. Dabei hält eine Anlage sehr lange. Selbst das fehleranfälligste Bauteil, der Wechselrichter, hat eine Lebenszeit von ungefähr 15 Jahren. Die Solarmodule selbst sollten (im Fall von Siliziumanlagen) über 30 Jahre halten.

Das eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sich heute nicht mehr lohnen würde ist sowohl in ökonomischer wie ökologischer Hinsicht ein Mythos. Nicht nur können die Stromkosten mit einer Anlage deutlich reduziert werden, man leistet darüber hinaus auch noch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.

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Titlebild: © pixabay.com / moerschy (ID924333)

Stephan Thies

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