Primärenergiebedarf & Endenergiebedarf: Energiebedarf berechnen
Von Carlo FörsterSowohl der Primärenergiebedarf als auch der Endenergiebedarf eines Gebäudes ist ein wichtiger Wert, um die Energieeffizienz von sanierten Gebäuden und Neubauten darzustellen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wo der Unterschied zwischen den beiden Werten liegt, wie diese auf einem Energieausweis dargestellt werden und sich der Energiebedarf berechnen lässt.
Primärenergiebedarf vs. Endenergiebedarf
Mithilfe des Primärenergiebedarfs wird die gesamte Menge an Energie dargestellt, die für den gesamten Energiebedarf eines Hauses gebraucht wird.
Der Endenergiebedarf wiederum bezieht sich auf die Menge an Energie, die letztendlich beim Verbraucher ankommt. Während dem Prozess der Energieerzeugung bis zur Nutzung durch den Verbraucher geht ein Teil der Energie verloren, diese wird nicht zum Endenergiebedarf.
Primär- und Endenergiebedarf auf dem Energieausweis
Ein Energieausweis stellt die Energieeffizienz eines Gebäudes dar, dafür wird auf einem solchen Ausweis sowohl der Primärenergiebedarf als auch der Endenergiebedarf angegeben. Der Endenergieverbrauch ist ein besonders wichtiger Wert, denn er zeigt die genaue Menge an Energie an, die jährlich von einem Gebäude verbraucht wird. So kann eine genauere Übersicht über die möglichen Energiekosten geliefert werden.
In der Regel gilt, je höher die Energieeffizienz eines Gebäudes ist, desto niedriger fällt der Energiebedarf aus.
Die Energieeffizienzklasse wird bei einem Energieausweis mithilfe einer Skala dargestellt, auf welcher der Energiebedarf durch Zahlen und durch eine Farbskala angezeigt wird:
Energieeffizienzklasse | Endenergiebedarf |
---|---|
A+ (hellgrün) | 0 -25 kWh/m²a |
A (grün) | 25 - 50 kWh/m²a |
B (hellgrün) | 50 - 75 kWh/m²a |
C (gelbgrün) | 75 - 100 kWh/m²a |
D (gelb) | 100 - 125 kWh/m²a |
E (dunkelgelb) | 125 - 150 kWh/m²a |
F (orange-gelb) | 150 - 200 kWh/m²a |
G (orange) | 200 - 250 kWh/m²a |
H (rot) | über 250 kWh/m²a |
Laut einer 2023 neu eingeführten Richtlinie des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) muss ein Neubau mindestens als Effizienzhaus 55 gebaut werden. Diese Effizienzhausstufe entspricht der Effizienzklasse B.
Das Erreichen einer hohen Energieeffizienzklasse wird dadurch erleichtert, dass Bauherren im Sanierungsfall durch das KfW-Programm 261 Fördermittel in Höhe von bis zu 45 Prozent bekommen können.
Bei Altbauten mit einer Effizienzklasse von G bis H empfehlen sich Sanierungsmaßnahmen sehr, da schlecht oder kaum sanierte Gebäude pro Jahr hohe Energiekosten mit sich bringen.
Primärenergiebedarf berechnen
Wie lässt sich der Energiebedarf berechnen? Um den eigenen Primärenergiebedarf zu berechnen, wird der Endenergiebedarf eines Hauses mit einem bestimmten Primärenergiefaktor multipliziert. Der Primärenergiefaktor ist von der Art des in einem Heizsystem verwendeten Energieträgers abhängig.
Primärenergiefaktoren:
Kategorie | Energieträger | Primärenergiefaktoren nicht erneuerbare Anteil |
---|---|---|
Fossile Brennstoffe | Heizöl | 1,1 |
Erdgas | 1,1 | |
Flüssiggas | 1,1 | |
Steinkohle & Braunkohle | 1,1 | |
Biologische Brennstoffe | Biogas | 1,1 |
Holz | 0,2 | |
Strom | netzbezogener Strom | 1,1 |
Auf ein Jahr bezogen, ergibt sich der Jahres-Primärenergiebedarf als Kenngröße kWh/a. In der Regel gilt: Je niedriger der Primärenergiebedarf ist, desto energieeffizienter ist ein Gebäude.
Der Primärenergiebedarf wird berechnet, indem der Endenergiebedarf (in Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr) mit dem jeweiligen Primärenergiefaktor multipliziert wird.
Endenergiebedarf berechnen
Der Endenergiebedarf eines Gebäudes wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr berechnet.
Die Formel dafür lautet:
kWh : m² a
Moderne Gebäude sind dazu in der Lage, einen Endenergiebedarf von weniger als 10 kWh/m² a zu erreichen.
Energiebedarf berechnen: Fazit
Sowohl der Primär- als auch der Endenergiebedarf sind wichtige Indikatoren, für die Energieeffizienz eines Gebäudes. Der Endenergiebedarf zeigt an, wie viel Energie beim Verbraucher ankommt, wobei der Primärenergiebedarf anzeigt, wie hoch der Energiebedarf eines gesamten Gebäudes ist.
Zum Autor: Carlo Förster
Carlo Förster ist seit 2019 in der digitalen Welt zu Hause und seit 2021 für Energieheld tätig. Verantwortlich ist er nicht nur für die Optimierung der Webseite, er klärt Leser auch mit Begeisterung über den Klimaschutz sowie Energieeffizienz auf. Dafür steht er immerzu im Austausch mit unseren Energieberatern und Sanierungsmanagern. Hier gelangen Sie zu Carlo’s LinkedIn Profil.