Es gibt Dachbeläge, die Abdeckung und Abdichtung in sich vereinen. Hier sind insbesondere Bitumen-Schweißbahnen zu nennen, die überlappend auf dem Dach aufgebracht und vorzugsweise heiß verklebt werden.
Ist dies nicht möglich, da der Untergrund hitzeempfindlich ist, ist alternativ das Kaltklebeverfahren möglich. Eine andere Möglichkeit ist die Abdichtung mit Kunststoff. Kunststoff-Bahnen bestehen aus unterschiedlichen Materialien, wobei PVC- und EPDM-Bahnen am häufigsten gewählt werden. Ein Vorteil der Kunststoff-Flachdachabdichtung besteht in ihrer Hitze-, Kälte- und UV-Beständigkeit.
Außerdem weist sie eine effiziente Verarbeitung auf, da die Bahnen, anders als Bitumenbahnen, nur einlagig verlegt werden. Aufgrund ihrer Bitumen-Unverträglichkeit lassen sich allerdings nur wenige Kunststoff-Dichtungsbahnen bei Sanierungen problemlos auf undicht gewordenen Bitumenbahnen verlegen. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird eine Trennschicht verlegt, bevor die Kunststoff-Bahnen per Heißluft miteinander verschweißt werden.
Dichtungsbahnen aus EPDM (einem folienförmigen Baustoff aus Kautschuk) zählen zu den beliebtesten Kunststoff-Dichtungsbahnen für das Flachdach. Da die EPDM-Dichtungsbahnen im Vergleich zu den Bitumenbahnen nur recht wenig wiegen, werden sie häufig bei Leichtbauhallen in der Industrie eingesetzt. Die enorme Dehnbarkeit der EPDM-Dichtungsbahnen, sowie ihre dauerhafte Elastizität, zählen zu ihren größten Vorteilen.
Außerdem sind sie geschützt vor Durchwurzelung bei einer Flachdachbegrünung. Alternativ ist eine flüssige Abdichtung möglich. Flüssige Dachabdichtungen werden in der Regel zusammen mit einem speziellen Vlies, das zur Armierung dient, auf das Flachdach verlegt. Mithilfe einer bestimmten Rolle oder mit einem Spritzsystem wird die flüssige Flachdachabdichtung in mindestens zwei Arbeitsgängen dann nahtlos auf dem Dach aufgetragen.
Die Vorteile einer flüssigen Flachdachabdichtung bestehen in ihrer hohen Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit. Außerdem ist sie sehr hitze- und kältebeständig. Wenn Sie ein begrüntes Flachdach oder Kiesbelag haben möchten, müssen Sie das Dach zusätzlich abdichten, um es wetterfest zu machen. Gerade durch die Bauart des Flachdachs ist dies unabdinglich.
Anders als bei einem Steildach kann das Regenwasser beim Flachdach nicht so schnell abfließen und dringt bei unzureichender Abdichtung in den Innenraum ein.Aus diesem Grund ist es auch sehr wichtig, dass die Flachdachabdichtung in regelmäßigen Abständen auf Abnutzungserscheinungen und Fehler untersucht wird. Durch die flüssige Verarbeitung von Bitumen und Kunststoffen können Löcher aber problemlos saniert werden.
Kosten für eine Flachdachabdichtung
Die Kosten für die verschiedenen Möglichkeiten einer Flachdachabdichtung variieren je nach verwendetem Material. Eine EPDM-Folie für das Flachdach kostet zwischen 9 und 24 Euro je Quadratmeter. Die Preise für PVC-Kunststoffbahnen liegen zwischen 6 und 12 Euro. Bitumenbahnen zur Dachabdichtung aus Kunststoff kosten zwischen 2 und 9 Euro pro Quadratmeter (m²).
Die Materialkosten für eine Flachdachabdichtung mit Flüssigkunststoff liegen bei 30 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten für einen Dachdecker liegen durchschnittlich bei ca. 60 bis 80 Euro pro Stunde. Für die Demontage der alten Eindeckung bzw. Abdichtung brauchen 2 Dachdecker ca. 2,5 Arbeitstage. Für die Neueindeckung inklusive Abdichtung benötigen die beiden weitere 7 Arbeitstage.
Material |
Kosten pro m² |
Gesamtkosten für 80 m² (inklusive Demontage und Einbau) |
EPDM-Folie |
9 - 24 € |
9.840 - 14.080 € |
PVC-Kunststoffbahnen |
6 - 12 € |
9.600 - 13.120 € |
Bitumenbahnen |
2 - 9 € |
9.280 - 12.880 € |
Flüssigkunststoff |
30 € |
11.520 - 14.560 € |