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Dachgaube: Arten, Kosten & Vorschriften

Von Mike Kinder
Bild: Dachgaube Schiefer
Dachgaube mit Schiefer-Eindeckung | © YvonneH / pixabay.com CC0

Planen Sie den Einbau einer Dachgaube? Dachgauben ermöglichen die Erweiterung des Wohnraums im Dachgeschoss, sorgen für mehr Licht und verändern die Optik des Hauses auf positive Art und Weise. Bei einem Dachausbau im Altbau kann eine Dachgaube auch nachträglich eingebaut werden.

Zunächst einmal müssen sich Hausbauer jedoch für eine Art Dachgaube entscheiden. Wir haben einige gängige Arten von Dachgauben aufgelistet, inklusive der zu erwartenden Kosten. Außerdem klären wir, wann eine Baugenehmigung nötig ist, was das Gebäudeenergiegesetz (GEG) für den nachträglichen Einbau einer Dachgaube vorsieht und wie Sie mit finanzieller Förderung Geld sparen können.

Inhalt


    Dachgaube: was versteht man darunter?

    Unter einer Dachgaube, auch Dachgaube oder kurz Gaube, versteht man einen Dachaufbau auf einem Steildach. Das Erkennungsmerkmal einer Dachgaube ist die senkrechte Fensterfläche, die entsprechend der Dachneigung schräg im Dach verbaut wird. Die Dachgaube kann der optischen Verbesserung des Hauses, der Erschließung von zusätzlichem Wohnraum, der besseren Belüftung und der Optimierung des Lichteinfalls im Dachgeschoss dienen.

    Dachgauben gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die Möglichkeiten in Form und Gestaltung sind sehr vielfältig. Die Dachgaube kann sowohl ein handwerkliches Unikat als auch eine industriell gefertigte Ausführung sein. Unabhängig davon ist eine gute Planung notwendig, da die Dachgaube starken Einfluss auf die Statik und die Dämmung des Gebäudes hat. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dachfenstern wird für eine Dachgaube in den meisten Fällen eine Baugenehmigung benötigt.

    Neue Dachgaube vom Fachmann

    Dachgaube: verschiedene Arten

    Bild: Dachgaube Ferienhaus
    Dachgaube bei einem Ferienhaus | © inkflo / pixabay.com CC0

    Die Dachgaube gibt es in verschiedenen Ausführungen und Arten. Diese reichen von der einfachen Schleppgaube bis hin zu kunstvoll gearbeiteten Gauben mit Ornamenten und Co.

    Je nach Ausführung kann auch der Preis für eine Dachgaube variieren. Nachfolgend haben wir einige gängige Arten von Dachgauben inklusive Vorteilen und Nachteilen aufgelistet. Bei der Suche nach der passenden Dachgaube für Ihr Haus kann Sie auch ein entsprechender Fachbetrieb beraten.

    DachgaubeVorteileNachteile
    Schleppgaube
    • Fügt sich gut in das Dachbild ein
    • Eindeckung mit gleichen Dachziegeln möglich
    • Geringe Wohnraumerweiterung
    Satteldachgaube
    • Optisch ansprechend und elegant
    • Vergleichsweise niedrige Kosten
    • Dachneigung muss mindestens 30° haben
    Flachdachgaube
    • Viel zusätzlicher Wohnraum
    • Vergleichsweise einfach und schnell umgesetzt
    • Als Fertiggaube kostengünstig
    • Optisch wenig ansprechend
    • Zusätzliche Richtlinien für das Flachdach zu beachten
    Fertiggaube
    • Schnell installiert
    • Kostengünstig
    • Weniger Gestaltungsfreiheit
    Dachgaube bodentief
    • Ermöglicht die maximale Wohnraumerweiterung
    • Viel Lichteinfall
    • Sehr aufwendig in der Konstruktion
    • Meist sehr kostspielig
    • Nicht für jede Immobilie geeignet

    Schleppgaube

    Mehrere Schleppgauben auf einem Dach
    Schleppgauben auf einem Dach | © jogi031 / pixabay.com

    Die Schleppgaube gilt als Klassiker unter den Dachgauben. Sie besteht in der Regel aus der Fensterfront, einem flachen Dach und den beiden Gaubenwangen links und rechts.

    Aufgrund ihrer vergleichsweise unauffälligen Optik fügt sich die Schleppgaube gut in die Dachform ein. Zur Eindeckung können die gleichen Dachziegel wie für den Rest des Daches verwendet werden.

    Der Einbau einer Schleppgaube ist auch nachträglich relativ einfach möglich. Allerdings entsteht durch die Schleppgaube nur wenig neuer Wohnraum im Dachgeschoss.

    Satteldachgaube / Giebelgaube

    Bild: Dachgaube mit Holz-Eindeckung
    Dachgaube im Altbau | © Onatcer / pixabay.com CC0

    Die Satteldachgaube, auch Giebelgaube, gehört zu den beliebtesten Dachgauben überhaupt. Charakteristisch ist das kleine Steildach, das der Satteldachgaube das Aussehen eines kleinen Hauses verleiht.

    Die Satteldachgaube eignet sich gut zur Erweiterung des Wohnraums im Dachgeschoss. Optisch ist sie außerdem etwas ansprechender als die klassische Schleppgaube. Die Satteldachgaube kann jedoch erst ab einer Dachneigung von 30° eingebaut werden.

    Flachdachgaube

    Drei Flachdachgauben auf Metalldach
    Mehrere Flachdachgauben © efes / pixabay.com

    Die Flachdachgaube sorgt aufgrund ihres nur sehr leicht geneigten Daches für viel zusätzlichen Wohnraum. Da sie nicht mit Dachziegeln abgedeckt, sondern meist mit Metall verkleidet wird, gehört die Flachdachgaube eher zu den funktionalen Dachgauben als zu den optisch ansprechenden.

    Dafür ist sie vergleichsweise günstig in der Anschaffung. Für die Gaube am Flachdach gelten jedoch besondere Anforderungen an die Abdichtung und den Regenwasserablauf.

    Fertiggaube

    Die Fertiggaube bezeichnet keine Bauart der Dachgaube, sondern ein Bauprinzip. Fertiggauben werden dabei am Stück zur Baustelle geliefert und dort mittels eines Krans auf die dafür vorgesehene Stelle im Dach aufgesetzt. Dies hat den Vorteil, dass das Dach nicht so lange offen bleibt, da die Installation schnell erledigt ist. Daher ist die Fertiggaube auch eine deutlich günstigere Variante als vor Ort gebaute Gauben, erlauben jedoch oft weniger Gestaltungsfreiheit.

    Bodentiefe Dachgaube

    Die bodentiefe Dachgaube ermöglicht die mit Abstand größte Wohnraumerweiterung. Wie der Name vermuten lässt, ist die bodentiefe Dachgaube mit Fenstern versehen, die bis zum Boden des Raumes reichen. Dies führt zu einem maximalen Lichteinfall im Dachgeschoss und ist optisch meist besonders ansprechend. Entsprechend ist eine bodentiefe Dachgaube jedoch auch sehr teuer und schwierig umzusetzen und eignet sich nicht für jede Immobilie.

    Neue Dachgaube vom Fachmann


    Dachgaube Kosten

    Die Kosten einer Dachgaube sind so breit gefächert wie deren Ausführungsmöglichkeiten in der Praxis. Primär orientieren sich die Kosten der Dachgaube an Größe und Maße der Dachgaube sowie am benötigten Material. Je größer die Gaube, desto teurer ist sie in der Regel.

    Darüber hinaus sind individuelle Sonderanfertigungen selbstredend kostspieliger als eine vorgefertigte Fertiggaube. Meist bewegen sich die Kosten der Dachgaube zwischen 3.000 Euro und 12.500 Euro. Wenn Sie also eine bestimmte Vorstellung von dem Endergebnis haben oder das Budget bereits abgesteckt wurde, lassen Sie sich am besten einen Fachbetrieb vermitteln, der die weitere Planung übernimmt.

    Ausgaben Kosten
    Große Gaube - Abmessung = 1,52 m x 4,19 m 7.500 €
    Einbaukosten für große Gaube 3.400 €
    Transportkosten für große Gauben 1.190 €
    Gesamtpreis große Gaube 12.100 €
    Kleine Gaube - Abmessung = 1,30 m x 1,40 m 4.000 €
    Einbaukosten für kleine Gaube 2.800 €
    Transportkosten für kleine Gaube 810 €
    Gesamtpreis kleine Gaube 7.610 €
    Fertiggaube 1,30 m x 1,25 m 2.050 €
    Einbaukosten 1.120€
    Transportkosten 510 €
    Gesamtkosten Fertiggaube 3.680€

    Neue Dachgaube vom Fachmann

    Dachgaube: Vorschriften & Genehmigung

    Bild: Dachgaube mit Holz-Eindeckung
    Dachgaube im Altbau | © Onatcer / pixabay.com CC0

    Anders als bei den meisten Arten von Dachfenstern ist eine Dachgaube genehmigungspflichtig, denn ein Dachausbau mit Dachgaube stellt eine wesentliche Änderung am Gebäudebestand dar. Erster Schritt der Planung einer Dachgaube sollte somit ein Blick in die Bebauungsordnung der Gemeinde sein.

    Das zuständige Bauamt der Gemeinde gibt Auskunft, ob der Einbau der Dachgaube prinzipiell genehmigt werden kann. Außerdem ist ein statischer Nachweis seitens eines Fachmanns erforderlich. Ferner muss auch der Faktor Brandschutz beachtet werden. Gegebenenfalls sind Absprachen und Einverständnisse des Nachbarn nötig, um die Rechte von angrenzenden Hausbesitzern nicht zu beschneiden.

    Darüber hinaus fordert das Gebäudeenergiegesetz (GEG) für den Ersatz oder Einbau von Dachgauben einen Dämmwert (U-Wert) von 0,24 W/(m²·K) für das ganze Dach, sobald der Einbau mehr als 10 Prozent der Dachfläche betrifft und das Dachgeschoss als beheizter Wohnraum genutzt wird. Dies entspricht je nach Dämmstoff etwa 8 bis 16 Zentimetern Dicke der Dämmung.

    Diese Richtlinie gilt allerdings nur für Häuser, die vor dem Jahr 1984 gebaut wurden. In diesem Fall kann der Einbau einer Dachgaube jedoch sehr teuer werden, da unter Umständen das ganze Dach nachträglich gedämmt werden muss. Mit der richtigen Herangehensweise lassen sich hier jedoch durch finanzielle Förderung Kosten sparen.


    Dachgaube: Förderung

    Wenn Sie bei der Errichtung Ihrer Dachgaube die Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes GEG einhalten und eine Verbesserung der Dämmung erzeugen, ist es möglich, für die Dachgaube finanzielle Förderungen zu bekommen. Hierbei stehen Ihnen grundsätzlich zwei Programme des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung.

    Mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG EM) erhalten Sie vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Einzelmaßnahmen wie Dämmung/Erneuerung/Erstellung von Dachgauben 15 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro zurück. Das entspricht bis zu 4.500 Euro pro Wohneinheit. Ist die Sanierung zuvor von einem Energieberater in einem individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP) berücksichtigt worden, steigen die förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro und die Förderung um 5 Prozent, sodass sogar 12.000 Euro Förderung pro Wohneinheit möglich sind.

    Neu seit 2024 gibt es von der KfW für BEG Einzelmaßnahmen einen Ergänzungskredit in Höhe von 120.000 Euro. Selbstnutzenden Eigentümern mit einem maximalen zu versteuernden Haushaltseinkommen von 90.000 Euro pro Jahr steht zudem eine Zinsvergünstigung zu. Die maximale Zinsvergünstigung beträgt 2,5 Prozent für die erste Zinsbindungsfrist bei 30 Jahren Laufzeit. Die maximale Zinsbindungsfrist liegt bei 10 Jahren.

    Entscheiden Sie sich für eine Gesamtsanierung zum KfW-Effizienzhaus, liegt das Kreditlimit bei maximal 150.000 Euro. Je nach erreichtem Effizienzhaus Standard gibt es einen Fördersatz von bis zu 45 Prozent, also 67.500 Euro. Mit der BEG Novelle vom Juli 2022 wurden sowohl das Programm KfW 262 (ehemalige Alternative zum BAFA Zuschuss) als auch das Programm KfW 461 (ehemalige Zuschuss-Alternative zum KfW Kredit 261) gestrichen. 

    Es ist seit 2024 wieder möglich, die Förderungen für BEG EM und BEG WG/NWG zu kumulieren. Sprich: Sie können manche Sanierungsmaßnahmen zur Erreichung eines Effizienzhausstandards anrechnen lassen, andere wiederum als Einzelmaßnahme fördern lassen. Eine Maßnahme darf hierbei aber nicht doppelt gefördert werden.

    Für Neubauten gilt übrigens das KfW Programm 297. Hier steht Ihnen ein Kredit von bis zu 150.000 Euro zur Verfügung. Bei der Finanzierung handelt es sich um stark zinsvergünstigte Kredite für die ersten zehn Jahre der Kreditlaufzeit. Im Gegensatz zum früheren Förderprogramm 261 sind keine Tilgungszuschüsse für die Finanzierung vorgesehen.

    FörderprogrammFörderung
    Einzelmaßnahme (BEG EM)max. 4.500 € / Wohneinheit
    Einzelmaßnahme als Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP)max. 12.000 € / Wohneinheit
    Gesamtsanierung KfW-Effizienzhausmax. 67.500 € Zuschuss

    Die offizielle KfW-Produktinfo

    Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.

    Neue Dachgaube vom Fachmann

    Dachgaube: Fazit & Empfehlung

    Eine Dachgaube eignet sich hervorragend, um bei einem Dachausbau den Wohnraum im Dachgeschoss zu erweitern. Neben der Möglichkeit, den Wohnraum heller zu gestalten, bietet die Dachgaube auch von außen gestalterische Möglichkeiten. Dabei gilt jedoch: Je größer und ausgefallener die Dachgaube, desto kostspieliger wird ihr Einbau.

    Besonders dann, wenn die Dachgaube 10 Prozent oder mehr der Dachfläche einnimmt, kann der Einbau teuer werden. Denn dann muss unter Umständen zusätzlich das Dach nach GEG-Vorgaben gedämmt werden, wenn das Haus vor dem Jahr 1984 gebaut wurde. Vorab sollte darüber hinaus geklärt werden, ob eine Baugenehmigung benötigt wird.

    Wer beim Einbau der Dachgaube etwas Geld sparen möchte, kann auf kostengünstige Fertiggauben zurückgreifen, welche allerdings weniger gestalterische Freiheit erlauben. Ist ohnehin eine Dämmung des Daches nötig oder geplant, sollten die einzelnen Schritte mit einem Fachbetrieb oder idealerweise einem Energieberater abgesprochen werden. So erzielen Sie das bestmögliche Ergebnis und können obendrein von finanzieller Förderung profitieren. Wenn Sie eine Beratung oder Vermittlung wünschen, stellen Sie einfach eine kostenlose, unverbindliche Anfrage bei Energieheld.


    Zum Autor: Mike Kinder

    Mike Kinder - Autor Energieheld

    Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.

    Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.