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Hanfdämmung: Kosten, Vorteile & Nachteile der Hanf Dämmung & Hanfdämmstoff

Bild: Hanffaser-Matte
Hanffaser, hier als Matte | © holbox / shutterstock.com

Hanf gehört, wie auch Flachs, zu den pflanzlichen Dämmungen. Die Hanffasern werden zu einem Vlies gebündelt, welches durch den Zusatz von Stärke oder Stützfasern versteift wird. Als Brandschutzmittel kommen verschiedene Salze zum Einsatz.

Neben den üblichen Dämmplatten und Dämmmatten wird Hanf auch lose für Stopfdämmungen angeboten. Lesen Sie hier mehr über den Dämmstoff Hanf und seine Eigenschaften für die Dämmung des Eigenheimes.

Inhalt


    Hanfdämmung: Herstellung & Geschichte

    Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. In der Vergangenheit wurde der nachwachsende Rohstoff vornehmlich zur Herstellung von Papier, Öl und Seilen verwendet. Von verschiedenen Kunstfasern zwischenzeitlich verdrängt, ist Hanf heute wieder ein beliebter Rohstoff.

    Mittlerweile hat sich Hanf in der Nutzung als Dämmstoff für Dach und Fassade etabliert. Ebenso wie bei der Herstellung von Dämmungen aus Flachs sind bei der Produktion von Hanf-Matten die Stängel, insbesondere die Kurzfasern, interessant.

    Im ersten Schritt werden die Hanffasern aus dem Stängel mittels Röstung gelöst. Ein mechanisches Verfahren sorgt dann für den Aufschluss der Hanffaser. Unter Zugabe natürlicher Bindemittel und Salze zur Erhöhung des Brandschutzes entstehen durch mechanische Verfilzung oder Vliesbildung Dämmmatten.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Die Verwendung von Hanf als organischem Dämmstoff in den eigenen vier Wänden bietet diverse Vorteile. Hanf ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff und weist durch den geringen Primärenergiebedarf bei der Herstellung eine positive CO2-Bilanz auf. Dabei sind die Dämmeigenschaften von Hanf positiv zu bewerten. Ein Minuspunkt, den das Material mit sich bringt, ist seine leichte Entflammbarkeit.


    Hanfdämmung: Besonderheiten & Einsatzbereiche

    Bild: Feld mit Hanfpflanzen
    Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff | © chrisbeez / pixabay.com CC0

    Wenn Sie ein hellhöriges Haus besitzen, sollten Sie definitiv über eine Dämmung mit Hanf nachdenken, denn das organische Material verfügt über ausgezeichnete Eigenschaften in Sachen Schalldämmung. So sorgt Hanf als Zwischensparrendämmung für Ruhe und Wärme in den einzelnen Zimmern Ihrer Immobilie.

    Hanf eignet sich ebenfalls sehr gut als Untersparrendämmung von Dachböden. Auch wenn Hanf aktuell noch einen geringen Marktanteil als Dämmung aufweist, lässt sich die steigende Beliebtheit des Materials verfolgen, zumal das Material auch eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit aufweist. Weiterhin wird es in Form von Stopfhanf geschätzt. Wenn Sie beispielsweise kleinere Risse oder Hohlräume, zum Beispiel am Fenster, verschließen möchten, leistet Stopfhanf Ihnen gute Dienste.

    Dämmstoff Besonderheiten Einsatzbereich
    Hanf Guter Schallschutz Decken und Dach
    Resistent gegen Feuchtigkeit Dach und Wände

    Sinnvolle Alternativen zu Hanf als Dämmstoff

    Wenn Sie nicht mit Hanf dämmen möchten, können Sie auf den ebenfalls organischen Dämmstoff Flachs zurückgreifen. Dieser wird ebenso wie Hanf in die Brandschutzkategorie B2 eingestuft - beide Stoffe gelten damit als normal entflammbar. Weiterhin weist Flachs in Sachen Wärmeleitfähigkeit und Verarbeitung als Matten ähnliche Eigenschaften wie Hanf auf. Allerdings ist Flachs preislich etwas unter Hanf anzusiedeln.

    Neue Dämmung vom Fachmann

    Hanfdämmung: Vorteile & Nachteile

    Bild: Detail Hanffaser
    Hanf im Detail | © PublicDomainPictures / pixabay.com CC0

    Die Dämmeigenschaften von Hanf sind positiv zu beurteilen und stellen damit einen echten Vorteil des Dämmstoffs dar. Die Wärmeleitfähigkeit des Hanfs beträgt lediglich 0,04 bis 0,045 Watt pro Meter und Kelvin.

    Um den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) – Nachfolger der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) – gerecht zu werden, muss bei einer Fassadendämmung ein U-Wert von 0,24 W/(m²K) erreicht werden. Dazu muss eine Dämmung mit Hanf daher lediglich 18 Zentimeter dick sein.

    Trotz der Behandlung mit Ammoniumphosphat bleibt Hanf ein Dämmstoff, der geringen Brandschutz bietet. So eignet sich das Material mit der Brandschutzklasse B2 nur für bestimmte Maßnahmen der Dämmung. Beispielsweise ist die Dämmung eines Reihenhauses mit Hanf nicht zu empfehlen. Weiterhin ist die begrenzte Einsatzmöglichkeit von Hanf negativ zu bewerten.

    Dämmstoff Vorteile Nachteile
    Hanf Gute Dämmeigenschaften Niedriger Brandschutz
    Geringe Materialdicke notwendig Begrenzte Einsatzmöglichkeiten
    Offenporige Zellstruktur -
    Natürliche Herkunft -
    Resistent gegenüber Schimmel -
    Bedenkenlos einsetzbar und resistent gegen Ungeziefer -

    Hanfdämmung: Übliche Preise für Material & Einbau

    Die Materialkosten für Hanf als Dämmstoff belaufen sich ohne Einbau auf circa 33 bis 53 Euro pro Quadratmeter und sind damit im durchschnittlichen Bereich der pflanzlichen Dämmstoffe einzuordnen.

    Eine gesamte Zwischensparrendämmung inklusive Einbau erhalten Sie schon ab 60 Euro pro Quadratmeter. Für die Zukunft wird erwartet, dass die Verbreitung von Hanf als Dämmstoff aufgrund der positiven Eigenschaften steigen dürfte und dadurch die Preise für den Dämmstoff weiter sinken werden.

    Beispiel: Dämmung mit Hanf im Dachgeschoss (60 m²)

    In der folgenden Tabelle erhalten Sie ein Rechenbeispiel bezüglich der möglichen Kosten einer Zwischensparrendämmung mit Hanf. Dafür gehen wir von einer Dämmdicke von 18 Zentimetern zur Erreichung eines U-Werts von 0,24 W/(m²K) aus. Weiterhin gilt die Rechnung für ein Dachgeschoss mit 100 Quadratmetern. Diese Zahl umfasst dabei alle Dachschrägen.

    Dämmstoff Dämmung Materialkosten Einbaukosten Kosten für 100 m²
    Hanf Zwischensparren 33 / 53 € pro m² 30 € pro m² 6.300 - 8.300 €

    Hanfdämmung: die wichtigsten Eigenschaften

    Bild: Hände halten Tasse
    Hanf ist hitzebeständig | © Free-Photos / pixabay.com CC0

    Hanf ist diffusionsoffen, was bedeutet, dass der Stoff gut Feuchtigkeit aufnehmen und kontrolliert nach außen abgeben kann. Dadurch sorgt Hanf für ein angenehmes Klima im Raum. Sollte es sich bei Ihrem Haus also um einen Altbau mit hoher Luftfeuchtigkeit handeln, können Sie sich diese Eigenschaft von Hanf zunutze machen.

    Gleichzeitig sorgt die porenartige Struktur des Dämmstoffs dafür, dass das Material resistent gegenüber Schimmel ist. Dank seiner natürlichen Beschaffenheit hält sich Ungeziefer von dem Dämmstoff fern. Zudem sind Hanf-Matten leicht zu verarbeiten und können somit individuellen Bauformen angepasst werden. Sowohl beim Einbau als auch während des Einsatzes ist Hanf gesundheitlich völlig unbedenklich.

    Dämmstoff Eigenschaft Wirkung in der Praxis
    Hanf Diffusionsoffen Angenehmes Raumklima
    Offenporige Materialstruktur Resistent gegenüber Schimmel
    Natürliche Beschaffenheit Uninteressant für Ungeziefer
    Einfache Verarbeitung Anpassbar an Bauformen

    Umweltfreundlichkeit

    Hanf-Dämmungen werden aus einem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff hergestellt, was sich positiv auf die Umwelt-Bilanz auswirkt. Gleichfalls wird bei der Herstellung von Hanf-Matten in der Regel verhältnismäßig wenig Energie benötigt. Somit ist Hanf ein umweltfreundlicher Dämmstoff, der nach seinem Einsatz entweder schonend für die Umwelt enstorgt oder recycelt werden kann.

    Kälteschutz und Hitzeschutz

    Im Sommer hält Hanf die Hitze ab, die von außen ins Haus eindringt. Mit einer durchschnittlichen Wärmeleitfähigkeit von 0,039 Watt pro Meter und Kelvin ist der Hitzeschutz des Stoffs damit positiv zu bewerten. Und auch im Winter leistet der natürliche Dämmstoff ganze Arbeit und hält Kälte davon ab, von außen einzudringen.

    Brennbarkeit und Feuchtigkeitsregulierung (Schimmelgefahr)

    In Sachen Brennbarkeit bewegt sich Hanf allerdings eher im unteren Bereich. Der Dämmstoff wird in die Brandschutzklasse B2 eingestuft und gilt damit als normal entflammbar. Im Gegensatz dazu zeichnet sich Hanf jedoch durch eine gute Feuchtigkeitsregulierung aus.

    Ist eine Dämmung aus Hanf gesundheitsschädlich?

    Hanf ist als natürlicher und pflanzlicher Rohstoff einer der gesundheitsfreundlichsten Dämmstoffe. So sind keine negativen Einflüsse auf die Gesundheit zu erwarten. Auch der Ein- und Ausbau einer Dämmung aus Hanf kann ohne aufwändige Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden. Lediglich der vergleichsweise geringe Brandschutz kann als möglicher Kritikpunkt angeführt werden.

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    Hanf-Dämmung: Hersteller in der Übersicht

    Wenn Sie mit dem Gedanken spielen Ihr Dach oder Ihre Fassade mit Hanf zu dämmen, können Sie auf unterschiedliche Produkte einer Vielzahl von Herstellern zurückgreifen. In der folgenden Tabelle finde Sie dazu eine Übersicht. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine unvollständige Auflistung - es gibt noch mehr Hersteller.

    Hersteller Dämmung
    Thermo Hanf Dämmmatten, Stopfhanf und Nadelfilz
    Isover Saint-Gobain Dämmplatten, Thermo Hanfwolle
    Meha Dämmstoff Hanf Dämmschüttung
    Steico Dämmmatten
    Naturbauhof Dämmplatten
    Hanffaser Uckermark Dämmplatten, Stopfhanf, Dämmschüttung Hanf, Schallschüttung Hanf

    Hanfdämmung entsorgen

    Hanf kann entweder wiederverwendet oder in Abfallverbrennungsanlagen thermisch verwertet werden. Die direkte Deponierung oder Kompostierung gilt es zu überprüfen. Ob diese infrage kommt, hängt von den Zusatzstoffen ab, die dem Material zugeführt wurden, um beispielsweise den Brandschutz zu erhöhen. Je nach Deponie können Sie zwischen 30 und 60 Euro pro Kubikmeter rechnen.