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Heizkörper im Eigenheim - ein Ratgeber

Bild: Badezimmer, Röhrenheizkörper
Standard im Badezimmer - Röhrenheizkörper | © midascode / pixabay.com CC0

In Deutschland sind Heizkörper an der Wand oder unter dem Fensterbrett ein gewohntes Bild. Da verwundert es auch nicht, wenn viele den Heizkörper direkt als Heizung bezeichnen, obwohl das technisch natürlich nicht ganz richtig ist.

Wir wollen in diesem Artikel alle möglichen Arten und nahen Verwandten des Heizkörpers vorstellen. Außerdem geben wir allgemeine Tipps und Kosten-Einschätzungen. Jetzt weiterlesen!

Inhalt


    Allgemeines über Heizkörper

    Heizkörper sind in Deutschland mitunter der wichtigste Teil eines wassergeführten Wärmeverteilsystems. In den USA sieht das zum Beispiel ganz anders aus - dort kommt die Wärme häufig über Lüftungsschlitze in den Raum. Bei uns dient herkömmliches (leicht aufbereitetes) Wasser als Medium, um die Wärme von der Zentralheizung zu den Heizkörpern zu transportieren.

    Das Wasser zirkuliert dabei in einem geschlossenen System und hat keinerlei Kontakt zu unserem Trinkwasser (Wasserhahn, Dusche etc.). Für ein normales Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche kann im Durchschnitt etwa mit 12 bis 15 Heizkörpern gerechnet werden.

    Alternative Wärmeverteilsysteme

    Obwohl Heizkörper hierzulande am weitesten verbreitet sind, nutzen einige Menschen alternative Wärmeverteilsysteme. Dazu zählen zum Beispiel Elektro-Direktheizungen (auch Infrarotheizungen und Speicherheizungen) oder auch Lüftungsanlagen in Verbindung mit Luft-Luft-Wärmepumpen. Im direkten Vergleich ist Wasser jedoch in den allermeisten Fällen als Wärmeträger vorzuziehen.

    Bild: Energieheld-Tipps

    In Deutschland gehören wassergeführte Heizkörper eigentlich zum Standard im Hausbau. Zur Effizienzsteigerung sollten Sie aber zumindest im Neubau über die Nutzung einer Fußbodenheizung nachdenken - zumal beim Einbau auch kaum Mehrkosten entstehen.


    Neue Heizkörper vom Fachmann

    Arten und Systeme im Vergleich

    Hier finden Sie gängige Heizkörper und verwandte Systeme wie Fußbodenheizungen in einem praktischen Überblick.

    System Unterart Erläuterung
    Heizkörper (wassergeführt) Konvektor Indirekte Heizung; Heizkörper saugt Luft aus der unteren Luftschicht des Raumes an und erwärmt diese, sodass sie nach oben steigt und von dort nach dem Abkühlen wieder zu Boden sinkt, bevor sie erneut erhitzt wird; es entsteht ein Kreislauf. Kann Wärme nicht lange halten.
    Gliederheizkörper Direktheizung, Urtyp aller wassergeführten Heizkörper; besteht aus zusammengefügten Gliedern aus Stahl, Guss oder Stahlrohr. Die Wärmeabgabe findet sowohl über Konvektion als auch über Strahlung statt (Verhältnis 60 % zu 40 %).
    Plattenheizkörper Weiterentwicklung des Gliederheizkörpers; hoher Anteil an Strahlungswärme (ca. 50 - 70 %); auf die Glieder sind zusätzlich Konvektionsbleche montiert, die die Effizienz der Heizkörper / Heizung durch zusätzliche Konvektionswärme erhöhen. Effizientester wandhängender Heizkörper.
    Röhrenheizkörper Sonderform des Gliederheizkörpers, kommt hauptsächlich im Sanitärbereich zum Einsatz; ca. 70 % Konvektionswärme.
    Badezimmerheizkörper Siehe Röhrenheizkörper
    Heizkörper (elektrisch) Konvektor Indirekte Heizung; Heizkörper saugt Luft aus der unteren Luftschicht des Raumes an und erwärmt diese, sodass sie nach oben steigt und von dort nach dem Abkühlen wieder zu Boden sinkt, bevor sie erneut erhitzt wird; es entsteht ein Kreislauf. Schnelle Wärmeabgabe in den Raum.
    Radiator Direktheizung; mit Öl gefüllter Heizkörper, der das Öl erwärmt. Mischung aus Konvektionswärme und Strahlungswärme. Wärmeabgabe dauert länger als beim reinen Konvektor.
    Infrarotheizung Direktheizung; erwärmt durch Infrarotstrahlen statt Raumluft die Objekte im Raum, die die Wärme dann abstrahlen. Gleichmäßige Wärmeverteilung, für eine Elektroheizung sehr effizient. Wärmeabgabe dauert länger als beim Konvektor und beim Radiator.
    Fußleistenheizung Direktheizung; erwärmt im Bodenbereich Luft, die dann gleichmäßig an den Wänden zur Raumdecke hochsteigt, bevor sie wieder abkühlt und zu Boden sinkt. Guter Schutz vor feuchten Wänden.
    Nachtspeicherheizung Speicherheizung; wandelt nachts günstigen Strom in Wärme um und speichert diese, bis sie über den Tag verteilt in den Raum abgegeben wird. Arbeitet sowohl mit Konvektionswärme als auch mit Strahlungswärme.
    Flächenspeicherheizung Speicherheizung; moderne Variante der Nachtspeicherheizung. Funktionsprinzip wie bei Nachtspeicherheizung, aber deutlich effizientere Wärmeverteilung und weniger Heizkosten, im Betrieb trotzdem teurer im Vergleich zu den meisten anderen Heizungen. Nicht zu verwechseln mit der Flächenheizung.
    Flächenheizung (wassergeführt) Fußbodenheizung Direktheizung; wird im Fußboden verlegt / im Estrich integriert, hoher Anteil an Strahlungswärme, gleichmäßige Wärmeverteilung, niedrige Vorlauftemperaturen. Ideal in Kombination mit Wärmepumpen, Solarthermieanlagen und Holzheizungen (Heizkostenersparnis bis zu 22 % vgl. mit normalen Heizkörpern, allerdings geringfügig höhere Anschaffungskosten). Problematisch bei Reparaturen, da im Boden intergriert.
    Wandheizung Direktheizung; ähnlich wie Fußbodenheizung, Integration in Wand, hoher Anteil an Strahlungswärme, ideale Wärmeabgabe. Mögliche Kombination mit Wärmepumpe, Solarthermie und Holzheizungen, Einsparpotenzial bei Heizkosten; auch hier Probleme bei Reparaturen. Außerdem: meist geringere Fläche als Fußboden oder Decke, deshalb etwas höhere Vorlauftemperaturen als bei Fußboden- oder Deckenheizung nötig, dadurch höhere Heizkosten als bei diesen.
    Deckenheizung Direktheizung; Aufbau, Eigenschaften, Vorteile und Nachteile wie bei den anderen Flächenheizungen (siehe Fußbodenheizung); allerdings: Deckenheizung kann wirklich die gesamte Fläche nutzen, da keine Möbel im Weg stehen, zudem sehr hoher Anteil an Strahlungswärme (bis zu 92 %).
    Flächenheizung (elektrisch) Fußbodenheizung Direktheizung elektrisch; Heizmatten werden unter dem Bodenbelag verlegt, niedrige Aufbauhöhe, hoher Anteil an Strahlungswärme, angenehme Wärmeabgabe, auch für Laien leicht zu verlegen. Aber: teuer im Betrieb, Reparaturen problematisch bei Bodenbelag wie Fliesen, Laminat oder Parkett / Dielen.
    Wandheizung Direktheizung elektrisch; Verlegung hinter Trockenbauwänden oder Integration im / unter Putz, hoher Anteil an Strahlungswärme, ideale Wärmeabgabe. Aber: teuer im Betrieb, Reparatur problematisch, da unter Putz verlegt.
    Deckenheizung Direktheizung elektrisch; Verlegung unter Putz oder Trockenbauelementen, Deckenheizung kann wirklich die gesamte Fläche nutzen, da keine Möbel im Weg stehen, zudem sehr hoher Anteil an Strahlungswärme (bis zu 92 %). Allerdings teuer im Betrieb, Reparaturen auch hier problematisch.

    Kosten für neue Heizkörper und den Austausch

    Neue Heizkörper bekommen Sie sehr günstig im Baumarkt oder im Internet bei Fachhändlern. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, weil die Größe zum einen auf das übrige Heizsystem abgestimmt sein sollte und immer auch ein fachgerechter Einbau (idealerweise mit hydraulischem Abgleich) notwendig ist.

    Wer nicht zu knapp kalkulieren möchte, der sollte pro Heizkörper also mit wenigstens 300, wahrscheinlich aber eher 500 Euro inklusive Einbau rechnen. Bei ausgefallenen Wünschen sind auch höhere Preise möglich. Flächenheizungen kosten im Neubau inklusive Einbau zwischen 40 und 190 Euro pro Quadratmeter. Elektrische Heizkörper gibt es zwar schon ab 125 Euro und sie müssen nur an einer Steckdose angeschlossen werden, aber die laufenden Kosten sind auf Dauer extrem hoch (ca. 35 Cent pro kWh).

    Sollen zum Beispiel alte Nachtspeicherheizungen in einem kompletten Haus ersetzt werden, dann sollten Sie neben der eigentlichen Heizung mit etwa 5.000 bis 10.000 Euro für das Wärmeverteilsystem inklusive Heizkörper und Einbau rechnen. Eine neue Gasheizung kann daher insgesamt durchaus 21.500 bis 25.000 Euro kosten, amortisiert sich aber trotzdem nach maximal 3 bis 5 Jahren.