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Wärmepumpe im Winter: Lohnt sich das?

Bild: Wärmepumpe im Winter
Wärmepumpe im Winter: Geringe Stromkosten trotz Tiefsttemperaturen | © Palatinate Stock / shutterstock.com

Hartnäckig hält sich der Mythos, dass eine Wärmepumpe im Winter einen enorm hohen Stromverbrauch hat oder dass das Haus gleich ganz kalt bleibt, weil die Heizung bei Minustemperaturen ausfällt. Schließlich zieht die Wärmepumpe ja die Wärme aus ihrer Umgebung.

Doch was ist dran an diesen Annahmen? Muss man in der kalten Jahreszeit frieren oder eine Zusatzheizung anschaffen? Wie viel höher ist der Stromverbrauch der Wärmepumpen bei Minusgraden? Lohnt sich eine Wärmepumpe im Winter? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Inhalt


    Wärmepumpe Effizienz Winter: Bei Minusgraden?

    Keine Angst: Wärmepumpen funktionieren grundsätzlich auch im Winter bei Minusgraden! Weil Wärmepumpen - je nach Bauart - ihre Energie aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Boden ziehen, liegt die Annahme nahe, dass das Heizen im Winter nicht oder nur sehr eingeschränkt funktioniert. Die Sorgen sind aber unbegründet.

    Vor allem Erdwärmepumpen arbeiten auch im Winter noch sehr effizient. Der Grund: Selbst bei minus 20 Grad Lufttemperatur liegt die Temperatur im Erdreich in nur 3 Metern Tiefe noch bei mehr als 10 Grad. Auch die Grundwasser-Temperatur ist weitgehend unabhängig von Sonneneinstrahlung und Frost. Sie liegt konstant zwischen 8 und 12 Grad - das ganze Jahr über. Bei Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen wird deshalb auch kein signifikant höherer Stromverbrauch im Winter nötig sein.

    WärmepumpeWärmequelleTemperatur im Winter
    Erdwärmepumpe
    (Sole-Wasser)
    Boden/ErdreichWeitgehend unbeeinflusst, auch an sehr kalten Tagen in 3 m Tiefe schon mehr als 10°C
    Grundwasserwärmepumpe
    (Wasser-Wasser)
    GrundwasserPermanent konstant; selbst an sehr kalten Tagen etwa 10°C
    Luftwärmepumpe
    (Luft-Wasser, Luft-Luft)
    UmgebungsluftLufttemperatur entspricht der Außentemperatur
    Bild: Energieheld-Tipps

    Den größten Einfluss haben Minustemperaturen auf die Effizienz von Luftwärmepumpen im Winter. Die Wärmequellen von Erdwärmepumpen und Grundwasser-Wärmepumpen sind auch bei Tiefsttemperaturen noch ausreichend warm, sodass sich der Stromverbrauch praktisch nicht wesentlich erhöht.


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    Wärmepumpe Erfahrungen im Winter

    Bild: Heizen mit Wärmepumpe
    Wärmepumpen im Winter: Ein Elektro-Heizstab unterstützt | © New Africa / shutterstock.com

    Die einzige Art von Wärmepumpen, die im Winter etwas mehr Strom benötigt, ist die Luftwärmepumpe (Luft-Wasser-WP, Luft-Luft-WP). Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bezieht etwa drei Viertel der benötigten Energie aus der Umgebungsluft und ein Viertel aus elektrischer Energie, also Strom.

    Die Erfahrungen mit Wärmepumpen im Winter zeigen: Auch wenn es draußen kalt ist, werden Luftwärmepumpen nicht zu extremen Stromfressern! Die Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe nur aufgrund der vermeintlich hohen Mehrkosten im Winter zu treffen, ist schlicht nicht angemessen.

    Effizienz und Jahresarbeitszahl allgemein

    Unabhängig von Winter-Temperaturen sind Luftwärmepumpen bauartbedingt etwas weniger effizient als Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist ein Gradmesser für diese Effizienz von Wärmepumpen. Die Zahl - und damit der Wirkungsgrad - ergibt sich aus dem Verhältnis von zugeführter Energie (Strom) und erzeugter Energie (Wärme). Luftwärmepumpen erreichen meist eine JAZ von 3,5, Erdwärmepumpen eine JAZ um 4 und Grundwasserwärmepumpen eine JAZ von 5.

    Elektro-Heizstab für kalte Tage

    Nahezu alle Luftwärmepumpen verfügen über einen integrierten Elektroheizstab, der dann zum Einsatz kommt, wenn nicht ausreichend Wärme aus der Umgebungsluft zur Verfügung steht. In der Praxis ist das aber an nur sehr wenigen Tagen im Jahr der Fall und längst nicht so häufig, wie die meisten Hausbesitzer denken. Ein Feldversuch des Fraunhofer-Instituts 2020 ergab, dass der Anteil der Heizstabs bei 1,9 Prozent liegt - bezogen auf den gesamten jährlichen Wärmebedarf in Kilowattstunden thermisch (kWhth). Wie sich das in der Praxis auswirkt, erläutern wir im folgenden Abschnitt.


    Wärmepumpe im Winter: Stromverbrauch | Beispiel aus der Praxis

    Bild: Heizen mit Wärmepumpe im Winter
    Heizen mit der Wärmepumpe: Stromverbrauch im Winter | © nikkytok / shutterstock.com

    Wie hoch ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe im Winter? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Je nach Rahmenbedingungen ist der Mehrverbrauch an Strom für Luftwärmepumpen im Winter mal höher und mal weniger hoch.

    Zu den beeinflussenden Aspekten gehören vor allem Zustand und Dämmung des Hauses sowie die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe. Als Berechnungsgrundlage kann immer nur der tatsächliche Wärmebedarf dienen.

    Ein praktisches Beispiel für einen gut gedämmten Neubau: Angenommen, der jährliche Wärmebedarf beträgt 9.000 Kilowattstunden und der Heizstab (Wirkungsgrad 1:1) leistet eine Unterstützung von 1,9 Prozent (Ergebnis einer Erhebung des Fraunhofer-Instituts von 2020), dann werden mit einem günstigen Wärmepumpen-Stromtarif weniger als 50 Euro mehr Stromkosten für die Heizstab-Unterstützung fällig. Selbst im schlecht gedämmten Altbau mit einem Wärmebedarf von 28.000 Kilowattstunden pro Jahr wären bei 1,9-prozentiger Heizstab-Unterstützung nur knapp 150 Euro mehr fällig:

    Wärmepumpe imWärmebedarfAnteil Heizstab*Mehrkosten im Winter**
    Neubau (gut gedämmt)9.000 kWh/a171 kWh/a<50 €
    Altbau (schlecht gedämmt)28.000 kWh/a532 kWh/a<150 €

    *) bei angenommenen 1,9 Prozent Heizstab-Unterstützung
    **) bei angenommenem Strompreis 28 Cent (maximaler Wärmepumpenstrom-Niedertarif)

    Die Annahmen beziehen sich auf Wärmepumpenstrom im Niedertarif, der noch bis 2024 bei 28 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt ist. Muss Strom aus dem Hochtarif genutzt werden, erhöht sich der Wert auf maximal 40 Cent (gesetzliche Obergrenze Hochtarif). Doch selbst dann fallen die Mehrkosten für die Wärmepumpe im Winter mit gut 68 Euro (Neubau) bzw. 212 Euro (Altbau) noch moderat aus. So lässt sich grundsätzlich sagen: Eine Wärmepumpe lohnt sich selbstverständlich auch im Winter und es wird keine Zusatzheizung benötigt.

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    Wärmepumpe im Winter: Nützliche Tipps

    Bild: Tipps vom Energieberater
    Tipps zum Energiesparen mit der Wärmepumpe | © Rido / shutterstock.com

    Dass der Stromverbrauch bei einer Luftwärmepumpe im Winter etwas höher ist, müssen Hausbesitzer als gegeben hinnehmen. Um die Kosten - die in der Regel ohnehin nur im zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Euro-Bereich liegen - weiter zu senken, gibt es jedoch einige Möglichkeiten, die wir hier einmal zusammenfassen.

    Dazu gehört der bereits erwähnte Sonder-Stromtarif für Wärmepumpen, eine gute Dämmung und auch die Kombination der Wärmepumpe mit Photovoltaik kann bares Geld bei den Heizkosten sparen.

    Wärmepumpenstrom nutzen

    Günstiger Wärmepumpenstrom hilft, die Betriebskosten von Wärmepumpen zu verringern. Das gilt immer, nicht nur bei niedrigen Außentemperaturen. Je mehr Strom die Wärmepumpe jedoch nutzt, desto mehr macht sich die Ersparnis - auf die Kilowattstunde gesehen - bemerkbar. So stellt die Nutzung von Wärmepumpenstrom den größten Hebel bei den laufenden Kosten der Wärmepumpe im Winter dar.

    Die aktuellen Kosten für Wärmepumpenstrom sind (bis mindestens April 2024) gesetzlich bei 28 Cent pro Kilowattstunde im Niedertarif gedeckelt, während private Verbraucher im ersten Halbjahr 2023 für herkömmlichen Strom im Schnitt 42,49 Cent pro Kilowattstunde zahlen mussten (Quelle: Statistisches Bundesamt). Mit Wärmepumpenstrom können Sie also gegenüber Haushaltsstrom bis zu 14,49 Cent pro Kilowattstunde sparen. In unserem Detail-Artikel können Sie alle Einzelheiten zum Wärmepumpenstrom erfahren.

    Wärmepumpe mit PV kombinieren

    Wer die laufenden Kosten seiner Wärmepumpe nicht nur im Winter verringern möchte, der sollte über eine Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) nachdenken. Denn: Wird die Wärmepumpe mit selbst erzeugtem PV-Strom betrieben, kann man abermals Stromkosten sparen.

    Eine Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren ist auch im Nachhinein möglich, wenn bereits die eine oder die andere Anlage vorhanden ist. Die Vernetzung von Wärmepumpe und PV-Anlage ist durch einen Heizungs-Installateur bzw. Elektriker recht einfach vorzunehmen. Wenn Sie sich dafür interessieren, informieren wir Sie in unserem Detail-Artikel über die Kombination aus Wärmepumpe und PV.

    Dämmung überprüfen

    Ein weiterer Aspekt, der einen großen Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe im Winter hat, ist die Dämmung des Gebäudes. Auch hier gilt unabhängig von der Jahreszeit: Je besser das Gebäude gedämmt ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe das Gebäude beheizen. Wenn bei Tiefsttemperaturen die Heizwärme länger im Gebäude gehalten werden kann, macht sich eine gute Dämmung wieder besonders bei den Heizkosten im Winter bemerkbar.

    Der Zustand einer Dämmung sollte regelmäßig überprüft werden. Mit Blick auf die Heizkosten einer Wärmepumpe im Winter ist es sinnvoll, vor allem auf Wärmebrücken zu achten – also auf Stellen, an denen Wärme aus dem Innenraum verloren geht oder Kälte von draußen nach innen gelangt. Oft entstehen Wärmebrücken im Bereich der Fenster, aber auch eine überalterte Dämmung verliert an „Leistung“. Bei der Bestimmung kann ein Energieberater helfen, der dann bei Bedarf auch direkt die Reparatur oder Sanierung plant. Wärmebrücken können oft kostengünstig beseitigt werden. Eine komplett neue Dämmung wirkt sich selbstverständlich nicht nur kurzfristig positiv auf die Heizkosten aus, sondern über Jahrzehnte.

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    Wärmepumpe im Winter: Fazit und Empfehlung

    Bild: Heizen im Winter mit Wärmepumpe
    Heizen mit der Wärmepumpe: Auch im Winter effizient | © Yevhen Prozhyrko / shutterstock.com

    Keine Sorge vor dem Mythos Stromfresser im Winter! Wärmepumpen heizen auch bei tiefen Temperaturen noch sehr effizient. Erdwärmepumpen und Grundwasserpumpen sind praktisch unabhängig von Frost und niedrigen Außentemperaturen.

    Und bei Luftwärmepumpen sind die Mehrkosten durch den höheren Stromverbrauch im Winter längst nicht so hoch, wie einige vermuten. Im gut gedämmten Neubau bewegen sich die Mehrkosten im gesamten Winter auf 50 bis 70 Euro, wenn ein günstiger Wärmepumpenstromtarif genutzt wird.

    Neben deinem günstigen Wärmepumpen-Stromtarif trägt insgesamt eine gute Dämmung und die Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage zu einer höheren Effizienz bei. Dies gilt aber unabhängig von den höheren Anforderungen im Winter. Wenn Sie Fragen haben - egal ob zum Thema Wärmepumpen, PV-Anlagen oder Dämmung, stellen Sie einfach eine kostenlose, unverbindliche Anfrage bei Energieheld. Unsere Berater helfen Ihnen gern bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben!