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Neue Gasheizung - das sollten Sie zum Kauf wissen

Bild: Gas Brennwertkessel von Buderus
Gasheizungen sind hierzulande sehr beliebt | © Buderus

Die Gasheizung ist in Deutschland weit verbreitet und war beliebt, da die Anschaffung vergleichsweise preiswert und der Brennstoff günstig war. Außerdem galt sie früher als umweltfreundlich. Deshalb konnte man auch problemlos Förderung für sie erhalten.

Das hat sich jedoch alles geändert. Was Sie über die Gasheizung wissen sollten und wie viel sie kostet, können Sie im folgenden Artikel erfahren.

Inhalt


    Gasheizung in 2023 - so ist der Stand

    Bild: Informationen zur Gasheizung 2023
    Immer noch sehr beliebt - die Gasheizung | © Goergl / pixabay.com CC0

    Aktuell ist die Gasheizung noch eine valide Lösung als Ersatz einer alten Heizung, wenn ein Gasanschluss vorhanden ist oder problemlos gelegt werden kann. Man erhält allerdings keine Förderung mehr für eine Gasheizung.

    Die Förderung von Gas-Brennwertheizungen „Renewable Ready“ wurde mit der BEG Novelle vom Juli 2022 eingestellt. Direkte Förderung für eine bloße Gas-Brennwertheizung gibt es dagegen schon seit Anfang 2020 nicht mehr.

    Auch im Rahmen von Komplett-Sanierungen nach Effizienzhaus-Standard wird die Gas-Brennwertheizung nicht länger mit gefördert. Im Neubau wird sie schon seit 24.01.2022 nicht mehr gefördert. Außerdem nutzt die Gasheizung einen endlichen fossilen Brennstoff, der mit einer CO2-Steuer belegt ist. Zudem ist der Preis für Gas zuletzt wegen der aktuellen politischen Lage deutlich gestiegen. Das führt dazu, dass das Heizen mit Gas immer unwirtschaftlicher wird.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Der CO2-Preis gilt ab 2021 und liegt bei 25 Euro pro Tonne CO2. Danach steigt der CO2-Preis jährlich bis 2025, bis er 55 Euro pro Tonne kostet. Ab da soll die Tonne CO2 in einem Zertifikathandel mit 55 bis 65 Euro gehandelt werden. Durch den CO2-Preis wird das Heizen mit Gas in Zukunft also immer unwirtschaftlicher. Die aktuelle politische Lage sorgt für weitere Preissteigerungen. Wer kann, sollte also auf eine Alternative umsteigen.


    Neue Gasheizung vom Fachmann

    Bauarten im Überblick

    Gastherme an Wand
    Ein Gas-Brennwertgerät von Buderus | © Buderus

    Die Gasheizung gibt es in vielen verschiedenen Variationen. Gasthermen finden sich meistens in Mehrfamilienhäusern, in denen sie als Gas-Etagenheizung verbaut sind. Ebenfalls in Mehrfamilienhäusern finden sich auch Kombithermen, die neben Heizwasser auch Brauchwasser / Trinkwasser erwärmen.

    In Einfamilienhäusern kommen Gasthermen, bzw. Kombithermen auch häufig zum Einsatz, solange es die Größe der Immobilie zulässt. Alternativ dazu werden auch Gas-Brennwertheizungen als Zentralheizungen eingesetzt. Auch hier kann man wählen, ob sie kombiniert arbeiten oder nur Heizungswasser erwärmen.

    Bauart Geeignet für: Zweck
    Gas-Brennwerttherme Wohnung (Mehrfamilienhaus) / Einfamilienhaus (klein bis mittel) Heizung
    Kombi-Gas-Brennwerttherme Heizung + Warmwasser
    Gas-Brennwertheizung (zentral) Einfamilienhaus (groß) / Zweifamilienhaus / Mehrfamilienhaus Heizung
    Kombi-Gas-Brennwertheizung (zentral) Heizung + Warmwasser

    Neue Gasheizung komplett ab 7.500 €


    Gasheizung Kosten - inkl. Einbau

    Bild: Gasherd Brenner im Betrieb
    Erdgas im Haushalt | © PublicDomainPictures / pixabay.com CC0

    Die Kosten einer Gas-Brennwertheizung liegen inklusive Installation und Gasanschluss bei ca. 12.500 Euro. Wird sie zur Gas-Hybridheizung mit Komponente auf Basis erneuerbarer Energien vorbereitet (Renewable Ready), ist sie ab ca. 18.100 Euro zu haben.

    Lässt man sie gleich zur Hybridheizung ausbauen, muss man Kosten ab ca. 22.500 Euro inklusive Montage und Gasanschluss rechnen. Dabei handelt es sich dann meist um eine Kombination mit einer Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung, da dies am günstigsten ist.

    Es sind aber auch Kombinationen mit Wärmepumpen oder Holzheizungen oder beidem möglich. Für welche Kombination Sie sich letztlich auch entscheiden, der Gasverbrauch sinkt dadurch ganz erheblich und man spart auf die Lebensdauer betrachtet enorm viel Geld. Das gilt umso mehr, da die Gaspreise - auch durch die CO2-Steuer und die jüngsten politischen Entwicklungen in Osteuropa - deutlich gestiegen sind.

    Heizung Kosten inkl. Einbau Förderung (BAFA BEG EM) Kosten inklusive Förderung
    Gas-Brennwertheizung ca. 12.500 €* keine ca. 12.500 €*
    Gas-Hybridheizung (Renewable Ready) ca. 18.125 €* Keine Förderung seit 15.08.2022 ca. 18.125 €*
    Gas-Hybridheizung (mit Solarthermie HU*) ca. 22.500 €* Keine Förderung seit 15.08.2022 ca. 22.500 €*

    * inkl. Gasanschluss

    Kosten für einen Gasanschluss

    Die Kosten für einen Gasanschluss lassen sich pauschal nicht beziffern. Sie hängen davon ab, wie weit der nächste Zugang zum Gasnetz entfernt ist. Durchschnittlich liegen die Kosten aber bei ca. 2.500 Euro. Die Preisskala ist jedoch nach oben offen. Ab einem gewissen Preis sollte man daher über eine Alternative oder die Anschaffung eines Gastanks nachdenken.

    Laufende Kosten für Gas (auch Ökogas)

    Ob eine Gasheizung wirtschaftlich ist oder nicht, hängt vor allem von ihren laufenden Kosten ab. Handelsübliches Erdgas kostet im Dreijahresmittel 0,094 Euro pro Kilowattstunde. Die jährlichen Verbrauchskosten eines 140 Quadratmeter großen Hauses für Gas liegen mit einem Wärmebedarf von 28.000 Kilowattstunden bei ca. 2.650 Euro pro Jahr.

    Alternativ kann auch Ökogas genutzt werden. Meist handelt es sich dabei um ganz normales Erdgas, dessen CO2-Emission durch Klimaschutzprojekte „amortisiert“ werden. Dadurch ist es etwas teurer als normales Erdgas. Es gibt aber auch Ökogas mit Biogasanteil. Da die Erzeugung von Biogas etwas teurer ist als Erdgas, steigt der Preis je höher der Anteil an Biogas ist.

    Gas / Gasgemisch Wärmebedarf Jährliche Kosten
    Erdgas 28.000 kWh / anno ca. 2.650 €
    Ökogas (Biogasanteil 10 %) ca. 2.720 €
    Ökogas (Biogasanteil 30 %) ca. 2.870 €
    Biogas (100 %) ca. 3.380 €
    Neue Gasheizung mit Förderung

    Förderung für eine Gasheizung (2023)

    Von der Bundesregierung beschlossen: Heizungs-Förderung 2023 | © betexion / pixabay.com CC0

    Am 28.07.2022 trat eine Novellierung der BEG in Kraft. Damit einher gingen einige Veränderungen in der Förderlandschaft von energetischen Sanierungen und Neubauten. Mit Gas betriebene Heizungsanlagen werden seit dem nicht mehr staatlich gefördert. 




    Kaufentscheidung: Vorteile und Nachteile

    Bild: Gas-Brennwertkessel im Keller
    Eine Gasheizung im Keller | © Buderus

    Bevor man sich zum Kauf einer Gasheizung entscheidet, sollte man die Vorteile und Nachteile genau abwägen. Zu den Vorteilen gehört auf jeden Fall die zuverlässige Versorgung. Allerdings wurde die Förderung nach BAFA BEG EM und KfW 262 mit der BEG Novelle vom Juli 2022 komplett eingestellt.

    Außerdem benötigt man einen Gasanschluss. Überdies hat sich Gas durch die sogenannte CO2-Steuer und die aktuellen politischen Entwicklungen verteuert. Und letztlich belastet Gas die Umwelt mit CO2. Seit Juli 2022 ist die Anschaffung einer Gasheizung also noch unattraktiver geworden.

    Vorteile einer Gasheizung Nachteile einer Gasheizung
    Konstante und zuverlässige Versorgung Gasanschluss notwendig
    steigende Gaspreise (CO2-Steuer / politische Entwicklungen / knappes Weltmarkt Angebot)
      Hohe Anschaffungskosten, wenn man Förderung erhalten will
      Umweltbelastung durch CO2
      Seit der BEG Novelle vom 28.07.2022 generell keine Förderung mehr erhältlich

    Gasheizung im Altbau und in Mehrfamilienhäusern

    In Altbauten und Mehrfamilienhäusern ist die Gasheizung durchaus noch eine valide Lösung, wenn ein Gasanschluss vorhanden, bzw. unkompliziert zu verlegen ist. Allerdings lohnt sich ihre Anschaffung nur in Gebäuden mit mäßiger oder schlechter Dämmung. In gut gedämmten Altbauten ist die Wärmepumpe vorzuziehen.

    Sie erhält hohe Förderung und ist daher in der Anschaffung - wenn überhaupt - kaum teurer als eine reine Gas-Brennwertheizung. Ohnehin sollte man bedenken, dass die Gaspreis-Entwicklung nur schwer vorherzusagen ist. Es stellt sich die Frage, ob der Gaspreis noch weiter steigen wird und - wenn ja - wie hoch er steigen wird. Sehr fraglich auch, ob er nochmal sinkt. Eine seriöse Prognose hierzu ist nicht wirklich möglich.

    Gasheizung im Neubau

    Im Neubau ist eine Gasheizung angesichts zahlreicher besserer Alternativen wie der Wärmepumpe nicht zu empfehlen. Die Wärmepumpe ist durch ihre enorme Effizienz in der Betrachtung der Gesamtkosten IMMER deutlich günstiger als eine Gas-Hybridheizung und daher erste Wahl.

    Zudem wird sie, anders als die Gasheizung, auch anteilig mit gefördert, wenn wenigstens der Effizienzhaus-Standard EH 40 NH-Klasse mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erreicht wird und die Wärmepumpe die nötige jahreszeitbedingte Raumtemperatur (ETA’s) erreicht. In der folgenden Tabelle haben wir für Sie einmal Anschaffungskosten und Betriebskosten der beiden Heizungen über 30 Jahre miteinander verglichen (ohne Förderung).

    Kostenvergleich Heizung (Neubau) Jahr 1 Jahr 10 Jahr 20 Jahr 30
    Gas-Hybridheizung (mit Solarthermie) 32.700 € 62.310 € 105.150 € 161.500 €
    Luft-Wasser-Wärmepumpe 21.150 € 46.310 € 83.350 € 133.130 €
    Neue Heizung vom Fachmann

    Anbieter, Produkte und Tests

    Bild: Installation einer Gastherme
    Installation einer Gas-Etagenheizung | © photographee.eu / shutterstock.com

    Die Qualität von Gasheizungen ist aktuell auf einem sehr hohen Niveau, da es sich um eine solide und ausgereifte Technik handelt. Zahlreiche Anbieter haben Gas-Brennwertheizungen und Gas-Hybridheizungen als Gasthermen oder Zentralheizungen in ihrem Angebot.

    Dazu gehören Vaillant, Viessmann, Buderus, Brötje, Junkers, Remeha, Wolf und Weishaupt, um nur einige zu nennen. Dabei haben sich sowohl bei den Gas-Brennwertthermen als auch bei den Gas-Brennwertkesseln Produkte der Firma Viessmann im Test der Stiftung Warentest als Sieger durchgesetzt. Allerdings ist der Test aus dem Jahr 2010 - einen aktuelleren gibt es nicht.

    Zur Ehrenrettung der Konkurrenz muss man zudem sagen, dass das Testfeld recht eng zusammen lag und sich ebenfalls im Bereich „gut“ befand. Sollten Sie also das aktuelle Produkt eines der genannten Hersteller kaufen, machen Sie damit hinsichtlich der Qualität vermutlich keinen gravierenden Fehler. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie das Testergebnis für Gas-Brennwertthermen der Stiftung Warentest inklusive der damals vergebenen Noten.

    Hersteller Modell Note
    Viessmann Vitodens 300-W 1,7
    Brötje Ecotherm Plus WGB-S 17/20E 1,8
    Remeha Calenta 15DS 1,8
    Junkers Cerapur-Eco ZSB 14-3 E23 2
    Weishaupt Thermo condens WTC-15 AW-PEA 2
    Wolf Comfortline CGB-20 2
    Vaillant Ecotec exclusiv VC 146/4-7 2,1
    Buderus Logamax plus GB152 16 kW 2,2

    Quelle: Stiftung Warentest (7/2010)


    Weitere interessante Punkte

    Bild: Gas-Brennwertkessel in Küche
    So könnte Ihre Küche aussehen | © Buderus

    Wie umweltfreundlich ist der Betrieb einer Gasheizung? Ist sie überhaupt noch zeitgemäß? Gibt es Alternativen zur Gasheizung und wenn ja welche? Ist die zusätzliche Installation einer Solarthermieanlage Pflicht?

    Und, ist der Einbau von Niedertemperaturkesseln nicht längst verboten? Fragen, die häufig aufkommen. Diese wollen wir im folgenden Kapitel für Sie beantworten.

    Umweltfreundlichkeit der Gasheizung

    Obwohl die Gas-Brennwertheizung den Brennstoff vergleichsweise sauber verbrennt und einen hohen Wirkungsgrad hat, emittiert sie CO2. Handelt es sich beim Gas um reines Biogas, ist dieser Vorgang klimaneutral. Meist wird jedoch aus Kostengründen Erdgas verbrannt und das dabei freigesetzte CO2 belastet das Klima. Wärmepumpen und Holzheizungen sind im Vergleich zur Gasheizung also umweltfreundlicher.

    Alternativen zur Gasheizung

    Es gibt zahlreiche Alternativen zur Gasheizung. In gut gedämmten Bestandsbauten und Neubauten sind Wärmepumpen in der Regel das Mittel der Wahl. Sie sind sehr effizient und punkten mit niedrigen Betriebskosten sowie besonders guter Umweltverträglichkeit. In Neubauten sind sie seit 2017 die größtenteils verbauten Heizungen.

    In schlecht gedämmten Bestandsbauten stellen Holzheizungen eine gute Alternative dar. Das gilt in besonderem Maße, wenn die Holzheizung mit einer Solarthermieanlage kombiniert wird. Voraussetzung ist allerdings, dass man genügend Platz zur Einrichtung eines Pelletsilos oder eines Hackschnitzelbunkers hat.

    Ist Solarthermie Pflicht?

    Nein, Solarthermie ist keine Pflicht. Lediglich, wenn man im Neubau die Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen muss, muss die Gasheizung aktuell z. B. in Kombination mit einer Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert werden. Um die Vorgaben nach GEG zu erfüllen, reicht es aber auch statt Solarthermie Biomasseheizungen oder Wärmepumpen als Kombination einzusetzen.

    Sind Gas-Niedertemperaturkessel verboten?

    Die Produktion von Niedertemperaturkesseln ist in der EU bis auf wenige Ausnahmen verboten. Restbestände dürfen aber durchaus noch verkauft und installiert werden. Das kommt vor allem in Mehrfamilienhäusern mit Gasetagenheizung vor, da die Installation von Brennwerttechnik einen Umbau des Schornsteins erfordert und im Mehrfamilienhaus alle Gasthermen gleichzeitig auf Brennwertbetrieb umgestellt werden müssen.