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Ölheizung: wie sieht die Zukunft aus? (2024)

Von Mike Kinder
Bild: Querschnitt eines Öl-Brennwertkessels
Querschnitt eines modernen Öl-Brennwertkessels | © Buderus

Die Ölheizung war lange Zeit der Status Quo unter den Heizungen. In den letzten Jahren ist sie wegen ihres schlechten ökologischen Fußabdrucks jedoch erheblich unter Druck geraten. So ist z. B. die Förderung für Ölheizungen komplett eingestellt worden.

Welche Änderungen es sonst rund um die Ölheizung gab, wann Sie die Ölheizung austauschen sollten, und unter welchen Umständen Ölheizungen noch verbaut werden dürfen, können Sie im folgenden Artikel nachlesen. Erfahren Sie mehr über die Ölheizung.

Inhalt

    Ölheizung: Was ist das eigentlich?

    Die Ölheizung kennt jeder, aber was genau ist das eigentlich und wie funktioniert sie? Einfach gesagt, handelt es sich bei der Ölheizung um ein Gerät zur Umwandlung von Brennstoff, also Heizöl, in Wärmeenergie mittels Verbrennung

    Hier wird es interessant, denn wie der Brennstoff in Wärme umgewandelt wird, hängt von der Art der Ölheizung ab. Die Art der Heizung wiederum entscheidet, wie effizient geheizt wird. 

    Es gibt drei grundlegende Arten von Ölheizungen:

    • Bei der klassischen Konstanttemperatur-Ölheizung wird das Heizöl auf hohe Temperaturen erhitzt, um Wärme zu erzeugen. Diese Methode hat einen niedrigeren Wirkungsgrad, da nicht die ganze Energie des Brennstoffs effektiv genutzt wird.
    • Bei der Niedertemperatur-Ölheizung wird das Heizöl ebenfalls verbrannt, jedoch bei niedrigeren Temperaturen. Dadurch wird etwas mehr Energie aus dem Brennstoff gewonnen, was zu einer etwas höheren Effizienz führt.
    • Bei der Brennwert-Ölheizung wird nicht nur die Wärme aus der Verbrennung des Öls genutzt, sondern auch die Wärme, die in den Abgasen enthalten ist. Durch Kondensation des Wasserdampfs in den Abgasen wird zusätzliche Wärme gewonnen, was zu einem deutlich höheren Wirkungsgrad und somit zu einer effizienteren Nutzung des Brennstoffs führt.

    Warmwasserbereitung mit der Ölheizung

    Ölheizungen bieten eine zentrale Warmwasseraufbereitung direkt am Standort der Anlage. Ein Warmwasserbehälter ist neben dem Brenner platziert, entweder als freistehender Bodenbehälter oder als an der Wand montierter Behälter. Durch moderne, computergesteuerte Heizungsregelungen und eine sogenannte Vorrangschaltung ist stets heißes Wasser verfügbar. Ölheizungen sind so konzipiert, dass zunächst das Warmwasser für den direkten Gebrauch erhitzt wird, bevor das Heizungswasser für die Heizkörper erwärmt wird.


    Austauschpflicht: Ölheizung austauschen

    Öl-Lampe
    Querschnitt eines Öl-Brennwertkessels

    Die Ölheizung war lange Zeit der Klassiker unter den Heizungen und galt als umweltfreundliche Alternative zu den alten Öl-, Gas- und Kohleöfen. Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei. Inzwischen gilt sie wegen ihrer vergleichsweise hohen CO2-Emissionen als „Abgasschleuder”, die das Klima im Vergleich besonders stark belastet.

    Deswegen müssen Sie ab einem gewissen Alter die Ölheizung austauschen. Es gibt jedoch auch Ölheizungen, die von der Austauschpflicht ausgenommen sind. 

    Diese Ölheizungen müssen Sie nicht austauschen

    Die Pflicht, die Ölheizung auszutauschen, gilt für die Ölheizungen, bei denen es sich um Konstanttemperaturkessel handelt und die 30 Jahre oder länger in Betrieb sind. Das heißt, dass Öl-Konstanttemperaturkessel, die 1991 oder vorher installiert wurden, ersetzt werden müssen. Es gibt jedoch Ausnahmen. Niedertemperaturkessel und auch Brennwertkessel sind von der Austauschpflicht ausgenommen, selbst wenn sie älter als 30 Jahre sind. Außerdem sind Heizungen mit einer Nennwärmeleistung von weniger als 4 Kilowatt und mehr als 4000 Kilowatt von der Pflicht befreit.

    Infografik zur Austauschpflicht für Ölheizungen
    Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) als Nachfolger der EnEV regelt die Austauschpflicht von Ölheizungen | © Energieheld

    Änderungen der Rahmenbedingungen der Ölheizung

    Heizung Änderung der Rahmenbedingungen Datum
    Öl-Heizwertheizung (Niedertemperaturkessel) EU-weites Produktionsverbot für Niedertemperaturkessel (Ausnahme: Gasetagenheizung / besonders effiziente Modelle) seit 26.09.2015
    Öl-Brennwertheizung Förderung wurde eingestellt seit 01.01.2020
    Besteuerung durch CO2-Steuer (CO2-Bepreisung) seit 01.01.2021
    Installationsverbot für Ölheizungen (Einbau ist nur noch in Ausnahmesituationen erlaubt) schrittweise ab 01.01.2024

    Ölheizung: aktueller Stand – wird sie verboten?

    Öl-Brennwertkessel in Haus
    Der Brennwertkessel ist die modernste Öl-Heizungen | © 2018 Vaillant GmbH, Remscheid

    Viele Hausbesitzer fragen sich nun, wie lange sie noch eine Ölheizung haben dürfen. Ein Ölheizungsverbot per se gibt es nicht. Aber: Die Perspektiven für die Ölheizung sind schlecht und es lohnt sich, auch wenn Sie Ihre Ölheizung nicht austauschen müssen, über eine andere Heizung nachzudenken.

    Laut der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) vom September 2023, auch als Heizungsgesetz bekannt, müssen seit 2024 nach und nach alle neu installierten Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Regelung gilt bereits im Neubau und soll für Sanierungen im Altbau in Kraft treten, wenn die jeweilige kommunale Wärmeplanung vorliegt.

    Kein Ölheizungsverbot

    Die Förderung der Ölheizung wurde bereits 2020 eingestellt und der Brennstoff seit 2021 zusätzlich besteuert.

    Es gibt allerdings keine sofortige Pflicht, die alte Ölheizung auszutauschen. Bereits installierte Heizungsanlagen dürfen noch betrieben und repariert werden, wenn sie nicht älter als 30 Jahre alt sind. Wie eingangs erwähnt, dürfen Brennwert- und Niedertemperaturkessel sogar älter als 30 Jahre alt sein.

    Aber kann ich auch nach 2024 noch eine Ölheizung verbauen? Unter gewissen Bedingungen dürfen Sie sogar noch nach 2024 und vor dem Inkrafttreten der kommunalen Wärmeplanung eine neue Ölheizung verbauen. Das ist dann der Fall, wenn gewährleistet ist, dass die neue Heizung bis 2029 zu 15 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden kann. Der Pflichtanteil an Erneuerbaren Energien steigt bis 2035 auf 30 Prozent und bis 2040 auf 60 Prozent.

    Beachten Sie aber, dass eine Beratungspflicht besteht. Sie müssen sich von einem Schornsteinfeger, Heizungsbauer oder Energieberater zu den Kostenrisiken von Ölheizungen aufklären lassen. Dieses Beratungsgespräch ist für Sie kostenlos. 

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    Ölheizen: Vorteile, Nachteile & Besonderheiten

    Einfüllstutzen eines Öltanks an Hauswand
    Einfüllstutzen eines Öltanks | © geralt / pixabay.com CC0

    Wann macht eine Ölheizung Sinn? Ein großer Vorteil der Ölheizung ist, dass Sie weitgehend unabhängig von Infrastrukturen wie z. B. einem Gasanschluss sind. Somit kann die Ölheizung überall eingesetzt werden. Sie benötigen als Hausbesitzer keinen aufwändigen und wartungsintensiven Gasanschluss oder ein Fernwärmesystem.

    Ein weiterer Vorteil: die Möglichkeit sich dann, wenn die Nachfrage niedrig ist, günstiger mit Heizöl bevorraten zu können.

    Hier fangen aber auch schon die Nachteile an: Die jährliche Lieferung Heizöl muss nämlich auf einmal bezahlt werden und kann nicht mit monatlichen Abschlägen wie z. B. bei einer Gasheizung beglichen werden. Kauft man das Öl allerdings nach und nach, geht der Preisvorteil verloren.

    Ebenfalls wirkt sich die CO2-Steuer negativ auf den Preis aus. Sie wird seit 2021 erhoben und steigt bis einschließlich 2026, sodass das Heizen mit Öl deutlich unwirtschaftlicher wird. Steigende Nachfrage und die Verknappung der Ressourcen haben bereits zu einem weiteren Anstieg des Ölpreises geführt. Weitere mittel- bis langfristige Preissteigerungen sind nicht auszuschließen.

    Ein weiterer Nachteil ist, dass die Bundesregierung die Förderung für die Anschaffung von Öl-Brennwertheizungen vollständig eingestellt hat. Auch das macht sich in der Gesamtbilanz der Ölheizung im Vergleich zu anderen Heizungen bemerkbar.

    Die Vorteile & Nachteile der Ölheizung im Überblick:

    Vorteile Ölheizung Nachteile Ölheizung
    Keine Abhängigkeit von Infrastruktur Heizöl muss vorfinanziert werden
    Hohe Eigenbestimmung (Auswahl Ölanbieter, wann wird Öl gekauft, wie viel Öl wird gekauft) Benötigt viel Platz für Heizöltank
    Brennwerttechnik ist sehr effizient Selbst mit Brennwerttechnik schlechte Öko-Bilanz
    Sehr zuverlässig, robuste, ausgereifte Technik Preise für Heizöl sind bereits sehr hoch und werden voraussichtlich noch weiter steigen (steigende Nachfrage / Verknappung des Weltmarkt Angebots / CO2-Steuer, usw.)
      Keine staatliche Förderung
      In der Gesamtbilanz teurer als die meisten anderen Heizungen
    Bild: Energieheld-Tipps

    Wenn Sie Ihre alte Ölheizung durch eine Heizung ersetzen, die ganz auf Basis erneuerbarer Energien arbeitet, können Sie dafür bis zu weitere 20 % der förderfähigen Kosten als Förderung erhalten (Klimabonus). Insgesamt sind – je nach Haushaltseinkommen – bis zu 70 % Förderung möglich. Zu empfehlen sind hier unter anderem Wärmepumpen. Aber auch andere Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien stellen eine valide Lösung dar.


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    Ölheizung: Kosten & Förderung

    Öl-Brennwertkessel in Keller
    Moderner Öl-Brennwertkessel | © Buderus

    Wer sich eine neue Heizung anschafft, hat in der Regel auch die Kosten im Blick. Sie geben meist den Ausschlag dafür, welche Heizung am Ende gekauft wird. Dabei sollten Sie nicht nur die Anschaffungskosten beachten. Etwa, wenn Sie eine Ölheizung austauschen möchten gegen eine Wärmepumpe, sollten Sie alle Kosten, nicht nur die anfänglichen, im Auge haben.

    Denn insbesondere die Betriebskosten entscheiden darüber, ob sich die Anschaffung einer Heizung amortisiert. Aber auch mögliche Förderungen spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Heizung. Zum Vergleich: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kostet bei Erhalt der vollen Fördersumme sogar weniger als die Ölheizung (siehe Tabelle). Zudem hat die Wärmepumpe deutlich niedrigere Verbrauchskosten.

    Beispielrechnung für eine neue Ölheizung

    Die Anschaffung einer Öl-Brennwertheizung kostet für einen 4-Personenhaushalt in einem 140 Quadratmeter-Haus inklusive Montage und Zubehör 8.750 bis 11.250 Euro. Braucht man zusätzlich noch einen Öltank oder leistet man sich noch einen Warmwasserspeicher entstehen weitere Kosten. Die Kosten können etwa so aussehen:

    • Öl-Brennwertkessel: 3.750 bis 6.250 Euro
    • Montagekosten: zwischen 1.500 und 4.000 Euro
    • Öltank: 2.500 bis 5.000 Euro
    • Warmwasserspeicher: 1.250 bis 3.750 Euro
    • Brennwerttechnik und Schornsteinsanierung: 1.900 bis 2.500 Euro
    • Zubehör / Verrohrung etc.: 150 - 700 Euro
    • Hydraulischer Abgleich: 850 - 1.000 €
    • Gesamtkosten Ölheizung: 8.150 - 23.200 €
    • Üblicher Durchschnittspreis (Komplettpaket): 9.250 - 11.250 €

    Kauft man einen Niedertemperaturkessel, weil es sich bei dem Gebäude z. B. um ein 2-Familienhaus handelt, in dem beide Bewohner gleichzeitig auf Brennwerttechnik umrüsten müssen, ist die Anschaffung entsprechend billiger.

    Vergleich Ölheizung vs. Wärmepumpe

    Heizung Kosten Anschaffung Förderung Kosten inkl. Förderung
    Öl-Brennwertheizung (ohne Öltank) 11.250 € keine (Förderung wurde 2020 eingestellt) 11.250 €
    Wärmepumpe (Luft-Wasser) 18.750 € KfW 458: Bis zu 70 % der förderfähigen Kosten, 13.125 € ca. 5.625 €
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    Quelle: © Institut für Wärme und Öltechnik e. V. / youtube.com

    Keine Förderung mehr seit Anfang 2020

    Für die Anschaffung einer Ölheizung erhält man keine Förderung mehr. Sie wurde zum Jahreswechsel 2020 mit der Überarbeitung der Förderung im Zuge der Umsetzung der Klimaziele 2030 der Bundesregierung abgeschafft. Man muss die Kosten für die Anschaffung also vollständig selber tragen.

    Laufende Kosten für Heizöl & Wartung

    Die laufenden Kosten ergeben sich aus dem verbrauchten Heizöl und der Wartung. Circa 90 bis 95 Prozent nehmen dabei die Kosten für das Heizöl ein. Öl-Brennwertheizungen verbrauchen ca. 15 bis 20 Prozent weniger Heizöl als alte Konstanttemperaturkessel. Niedertemperaturkessel liegen dazwischen. Eine Übersicht finden Sie in der folgenden Tabelle:

    Bauart / Kesseltyp Kosten für Brennstoff + Wartung pro Jahr
    Konstattemperaturkessel ca. 2.720 €
    Niedertemperaturkessel ca. 2.510 €
    Brennwertkessel ca. 2.340 €

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    Ölheizung austauschen: sinnvolle Alternativen

    Wärmepumpe ersetzt Ölheizung
    Wärmepumpen sind eine gute Alternative zur Ölheizung | © caifas / shutterstock.com

    Sie möchten Ihre Ölheizung austauschen? Aber gegen was? Passende Ersatzheizungen gibt es viele. Für welche man sich entscheidet, hängt auch vom Zustand des Gebäudes ab. Ist das Gebäude gut gedämmt, ist die Wärmepumpe das Mittel der Wahl. Sie wird hoch gefördert, und hat aufgrund ihrer Effizienz nur niedrige Betriebskosten.

    Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe erhält eine hohe Förderung und ist dann schon ab ca. 5.625 Euro (nur Anschaffungskosten) zu haben. Unter Berücksichtigung aller Kosten ist die Wärmepumpe in ihrer Anschaffung und Betrieb so teuer wie eine Öl-Brennwertheizung, über die Laufzeit betrachtet jedoch deutlich günstiger.

    Langfristig lohnt sich die Investition in eine Erd-Wärmepumpe noch mehr. Sie schneidet in der Gesamtbilanz noch besser ab, obwohl sie in der Anschaffung mit rund 20.000 Euro ca. 10.000 Euro teurer ist.

    Ist das Haus nicht so gut gedämmt, kann man auch auf eine Hackschnitzelheizung zurückgreifen. Sie wird ebenfalls hoch gefördert und ist mit dem Höchstfördersatz schon ab ca. 8.820 - 11.125 Euro zu haben. Hackschnitzel sind zudem deutlich günstiger als Heizöl, sodass sie auf die Lebensdauer betrachtet wesentlich besser abschneidet als eine Ölheizung. Man braucht jedoch sehr viel Platz zur Brennstofflagerung.

    Für die Pelletheizung gilt die gleiche Förderung wie für eine Hackschnitzelheizung, sie braucht allerdings weniger Platz und ist auf lange Sicht betrachtet ebenfalls günstiger als die Ölheizung.

    Förderung für Heizungen

    Wenn Sie Ihre alte Ölheizung entsorgen und gegen eine neue, klimafreundliche Heizung, erhalten Sie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW 458) einen Klimabonus in Höhe von 20 Prozent der Kosten. Daneben erhalten Sie immer die Grundförderung von 30 Prozent. Je nach Haushaltseinkommen ist eine Förderung von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten von höchstens 30.000 Euro möglich. Das entspricht einem Zuschuss von maximal 21.000 Euro.

    Ergänzend zu diesem Zuschuss stellt die KfW seit 2024 auch noch einen Kredit (KfW 358/359) für selbst nutzende Eigentümer zur Verfügung. Wenn Ihnen der Zuschuss bewilligt wurde, können Sie bis zu 120.000 Euro als Darlehen erhalten. Sollte das zu versteuernde Jahreseinkommen Ihres Haushalts unter 90.000 Euro liegen, erhalten Sie dazu noch eine Zinsvergünstigung.

    Heizungskosten im Langzeitvergleich

    Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Kosten für die Ölheizung und ihre Alternativen im Langzeitvergleich. Die CO2-Steuer für fossile Brennstoffe ist ebenfalls in die Tabelle mit eingeflossen. Durch sie entstehen auf die Lebensdauer einer Gasheizung oder Ölheizung Mehrkosten von wenigstens 10.000 Euro. Sollte die CO2-Steuer ab 2026 weiter jährlich steigen – was derzeit nicht vorhersagbar ist – entstehen noch höhere Kosten für fossile Brennstoffe. Ob die Steuer weiter angehoben wird, soll erst 2026 entschieden werden. Das sollte man vor der Anschaffung einer Heizung auf Basis von Öl oder Gas ebenso wie die aktuell stark steigenden / schwankenden Weltmarktpreise beachten. Sonst kann es sehr teuer werden.

    Heizung Jahr 1 Jahr 10 Jahr 20 Jahr 30
    Öl-Brennwertheizung ca. 15.200 € ca. 58.000 € ca. 120.000 € ca. 201.650 €
    Luft-Wasser-Wärmepumpe* ca. 16.100 € ca. 56.900 € ca. 116.900 € ca. 197.600 €
    Erd-Wärmepumpe* ca. 23.700 € ca. 59.400 € ca. 111.900 € ca. 182.500 €
    Hackschnitzelheizung* ca. 20.600 € ca. 49.200 € ca. 91.200 € ca. 147.700 €

    * mögliche Kosten unter Berücksichtigung aller möglicher Förderungen

    Infografik zur alternativen Heizungstypen
    Alternative Heizungstypen sortiert nach Gebäudestatus | © Energieheld
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    Öltankentsorgung: günstige Festpreise

    Wenn Sie sich entscheiden, die alte Ölheizung zu ersetzen, müssen Sie den Heizöltank zumindest von einem Fachbetrieb stilllegen lassen. Empfehlenswert ist jedoch, den Heizöltank sofort fachgerecht entsorgen zu lassen. Fachbetriebe des SHK-Handwerks bieten hier meist günstige Komplettpreise für Altölentsorgung, Reinigung sowie Demontage und Entsorgung des Öltanks an.

    Die Entsorgung eines 3.000 Liter großen Kunststofftanks kostet zwischen 400 und 1.300 Euro. Die Entsorgung eines Stahltanks ist etwas teurer. Sie kostet üblicherweise 500 bis 1.500 Euro. Am teuersten ist die Entsorgung von Erdtanks. Hier beginnen die Preise bei 2.000 Euro. In der nachfolgenden Grafik finden Sie einen Überblick zu den Kosten der Entsorgung.

    Förderung für die Öltankentsorgung

    Für die Öltankentsorgung können Sie bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten als Förderung erhalten. Nämlich dann, wenn Sie die Ölheizung austauschen gegen eine klimafreundliche Heizung. Die Entsorgung gilt nämlich als Umfeldmaßnahme im Rahmen des Heizungstausches.

    Infografik zu den Kosten einer Öltankentsorgung
    Die Öltankentsorgung durch einen Fachbetrieb ist gesetzlich vorgeschrieben | © Energieheld
    Öltank-Entsorgung vom Fachmann

    Fazit zur Ölheizung

    Ist eine neue Ölheizung noch sinnvoll? Der Einbau einer Ölheizung ist nicht mehr zu empfehlen. Auch ohne das Ölheizungsverbot werden die Verknappung des Rohstoffs, die steigenden Nachfrage auf dem Weltmarkt sowie die CO2-Steuer dazu führen, dass sich Ölheizungen im Vergleich zu Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien nicht mehr rentieren.

    Bevor Sie sich jedoch für eine neue Heizung entscheiden, ist es durchaus sinnvoll, die kommunale Wärmeplanung in Ihrem Umkreis abzuwarten. In größeren Städten ist das etwa bis Mitte 2026 der Fall, in kleineren Städten bis Mitte 2028.

    Unsere Energieberater erklären Ihnen in einem persönlichen Gespräch, ob es sinnvoll ist, auf die fertige kommunalen Wärmeplanung zu warten, welche Heizungsoptionen in Ihrem individuellen Fall zu empfehlen sind und ob Sie bereits jetzt Ihre Ölheizung austauschen sollten. Kontaktieren Sie uns gerne.


    Zum Autor: Mike Kinder

    Mike Kinder - Autor Energieheld

    Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein. 

    Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.