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Ölheizung erneuern: Ölheizung austauschen + Kosten & Förderung für Alternativen

Bild: Sole-Wasser-Wärmepumpe in Einbausituation
Wärmepumpen sind sehr effizient | © Abbildung: Viessmann Werke

Ob Sie Ihre alte Ölheizung erneuern oder doch lieber ersetzen, ist unter anderem auch eine Frage der langfristigen Rentabilität. Für den Austausch Ihrer Ölheizung durch eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien können Sie bis zu 21.000 Euro Förderung erhalten, was die Wirtschaftlichkeit klar verbessert.

Ob und unter welchen Bedingungen es sich lohnt, eine Ölheizung trotzdem zu erneuern und wann es rentabler ist, die Ölheizung zu ersetzen, können Sie im folgenden Artikel erfahren. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie in besonderem Maße davon profitieren können, wenn Sie Ihre Ölheizung austauschen.

Inhalt


    Ölheizung ersetzen? Die Ölheizung in 2024

    Bild: Wartung einer Ölheizung
    Alte Ölheizungen haben sehr hohe Betriebskosten | © riopatuca / shutterstock.com

    Die Ölheizung ist auch 2024 noch für viele die einzige Möglichkeit, ihr Eigenheim zu beheizen. Das ist z. B. der Fall, wenn kein Gasanschluss verfügbar ist, es keinen Platz für die Einrichtung eines Pelletsilos gibt und eine ausreichende Dämmung für den Betrieb einer Wärmepumpe nicht oder nur schwer realisierbar ist.

    Dann kann es am besten sein, wenn Sie die Ölheizung erneuern. Hat man allerdings Alternativen zur Wahl, sollte man einmal darüber nachdenken, ob man die Ölheizung ersetzen lässt. Ölheizungen werden seit 2020 nicht mehr gefördert. Zudem ist der Ölpreis wegen einer Verknappung des Angebots auf dem Weltmarkt seit 2022 auf Rekordniveau und es ist fraglich, ob er noch einmal sinkt oder vielleicht sogar noch weiter steigt. Eine seriöse Prognose ist angesichts der Dynamik des Marktes und der politischen Entwicklungen aktuell nicht möglich. Letztlich muss jeder selbst entscheiden, ob er das Risiko enorm hoher Betriebskosten eingehen will und seine Ölheizung erneuern lässt.

    Ölheizungen sind noch nicht verboten

    Aktuell sind Ölheizungen noch nicht verboten. Auch künftig dürfen Ölheizungen - allerdings nur noch in Ausnahmefällen oder unter bestimmten Voraussetzungen - installiert werden. Etwa wenn keine andere Heizung installierbar ist, oder wenn diese auf Basis erneuerbarer Energien betrieben wird. Bis dahin ist ihr Einbau jedoch noch generell erlaubt.

    Steigende CO2-Steuer macht Heizöl immer teurer

    Ein weiterer Grund, die alte Ölheizung ersetzen zu lassen, ist die sogenannte CO2-Steuer. Sie wurde 2021 eingeführt und beträgt 45 Euro pro Tonne (Stand 2024) emittiertem CO2. Bis 2026 soll der CO2-Preis auf mindestens 55 Euro pro Tonne steigen. Ob es danach zu weiteren Preiserhöhungen kommen wird, ist derzeit nicht sicher, aber auch nicht ausgeschlossen. Dadurch steigt der Ölpreis zusätzlich und das Heizen mit Öl wird im Vergleich immer unrentabler.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Wenn man vor der Entscheidung steht, seine alte Ölheizung zu erneuern oder durch eine andere Heizung zu ersetzen, sollte man sich für den Austausch entscheiden, sofern dies möglich ist. Dieser wird mit bis zu 21.000 Euro gefördert, wenn die neue Heizung auf Basis erneuerbarer Energien betrieben wird.


    Neue Ölheizung vom Fachmann

    Ölheizung erneuern - ab 11.250 Euro

    Bild: Montage einer Ölheizung
    Häufig die einzige Möglichkeit zu heizen: Ölheizung | © rtbilder / shutterstock.com

    Ob man die alte Ölheizung erneuert, sollte man sich vorher gut überlegen. Die Kosten für die Anschaffung liegen bei ca. 11.250 Euro. Unterm Strich ist das vermutlich am teuersten, da man keine Förderung erhält und der Preis für Heizöl in den nächsten Jahren deutlich steigen wird.

    Heizungen (außer Öl- und Gas-Hybridheizungen), die ausschließlich auf Basis erneuerbarer Energien arbeiten, werden mit sehr hohen Förderungen unterstützt. Wenn Sie sich entschließen, Ihre alte Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung zu ersetzen, erhalten Sie zusätzlich zur Grundförderung von 30 Prozent einen Klimabonus von weiteren 20 Prozent. Das ergibt eine Förderung von 50 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro. 

    Weitere 5 Prozent Förderung gibt es obendrauf, wenn Sie die Heizung durch eine effiziente Wärmepumpe ersetzen. Beträgt Ihr Brutto-Haushaltseinkommen weniger als 40.000 Euro im Jahr, gibt es zusätzlich 30 Prozent Einkommensbonus. Maximal 70 Prozent Förderung, sprich 21.000 Euro, können Sie also für Ihren Heizungstausch von der KfW erhalten. 

    Achtung: Der Klimabonus, auch Geschwindigkeitsbonus genannt, wird ab Ende 2028 alle zwei Jahre um drei Prozent reduziert. Zudem gelten sowohl der Klimabonus als auch der Einkommensbonus nur für selbst nutzende Immobilieneigentümer – und damit nicht für vermietete Objekte. 

    Jetzt ist also vermutlich der günstigste Moment, um die Ölheizung ersetzen zu lassen. Sollten keine Alternativen zur Auswahl stehen, empfiehlt sich zumindest die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage. 

    So sparen Sie gerade im Sommer viel Geld für die Warmwasserbereitung, da die Ölheizung dann gar nicht erst angefeuert werden muss. Die Anschaffung einer Solarthermie-Anlage ist also eine Investition, die sich schon nach wenigen Jahren bezahlt macht und zudem auch gefördert wird. 

    Ergänzungskredit

    Seit 2024 bietet die KfW Ihnen ergänzend zu der BEG EM Zuschuss-Förderung noch einen Kredit bis 120.000 Euro. Als selbst nutzender Eigentümer können Sie den Antrag stellen, solange der Zuschuss bereits bewilligt wurde. Wenn das jährliche Einkommen Ihres Haushalts zudem 90.000 Euro nicht übersteigt, haben Sie Anspruch auf eine Zinsvergünstigung. 

    Neue Ölheizung vom Fachmann

    Ölheizung erneuern: Alte Öltanks ersetzen oder entsorgen

    Bild: Öltank in Außenaufstellung
    Öltanks müssen fachgerecht entsorgt werden | © Donald Gargano / shutterstock.com

    Bevor Sie Ihre Ölheizung erneuern, sollten Sie prüfen, ob der Heizöltank noch intakt ist. Ein Defekt kann sich z. B. durch sogenannte „Elefantenfüße“ ankündigen, wenn der Öltank seine Form verliert und unten dicker wird oder wenn er sich zur Seite neigt.

    Dann müssen Sie nicht nur die Ölheizung erneuern, sondern auch den Öltank. Dieser kostet 2.500 bis 3.900 Euro. Man sollte also überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, auf eine Alternative zurückzugreifen und die Ölheizung ersetzen zu lassen.

    Hier bietet sich z. B. eine Pelletheizung an. Den dazugehörigen Pelletbunker können Sie in der Regel problemlos anstelle des Heizöltanks einrichten. Die Kosten für die fachgerechte Öltankentsorgung, die je nach Bauart bei 400 bis 2.000 Euro liegen, hat man sowieso. Von einem Umbau des alten Heizöltanks zum Pelletbunker sollte man dagegen lieber absehen, da dies mit einigem Aufwand und damit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

    Neue Ölheizung vom Fachmann

    Ölheizung ersetzen: Gute Alternativen zur Ölheizung

    Bild: Holz-Pellets für Pelletheizung
    Holzpellets sind deutlich billiger als Heizöl | © Mr_Mrs_Marcha / shutterstock.com

    Gute Alternativen zur Ölheizung gibt es viele. Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien noch höher gefördert, wenn sie eine alte Ölheizung ersetzen (Klimabonus).

    Doch die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit die neue Heizung auch wirtschaftlich betrieben werden kann. So brauchen z. B. Wärmepumpen zur Entfaltung ihrer maximalen Effizienz eine Gebäude-Dämmung (ab BJ. 1980 Standard bei Neubauten) und eine Flächenheizung ist von Vorteil. Diese kann aber auch nachgerüstet werden. Im ungünstigsten Fall geht es auch mit Heizkörpern. 

    Holzheizungen dagegen benötigen Platz für die Aufbewahrung des Brennstoffs und sollten zudem am besten unter Volllast betrieben werden, um effizient zu arbeiten. Und Gasheizungen benötigen einen Gasanschluss oder einen Gastank. Welche Heizung die richtige ist, muss also individuell betrachtet werden.

    Heizung Kosten Anschaffung Brennstoffkosten Förderung Kosten inkl. Förderung
    Öl-Brennwertheizung 11.250 € 0,0788 € / kWh keine ca. 11.250 €
    Gas-Hybridheizung (Solarthermie) 22.500 € 0,09463 € / kWh keine. Mit Gas betriebene Heizungen werden seit Juli 2022 nicht mehr gefördert. ca. 22.500 €
    Luft-Wasser-Wärmepumpe 18.750 € 0,0688 € / kWh** BEG EM; Klimabonus*: 50 % der förderfähigen Kosten von höchstens 30.000 €; ca. 9.375 €** ca. 9.375 €
    Erd-Wärmepumpe 31.250 € 0,0688 € / kWh*** BEG EM; Effizienz-Bonus + Klimabonus: 55 % der förderfähigen Kosten von höchstens 30.000 €; ca. 16.500 € ca. 14.750 €
    Pelletheizung 25.000 € 0,0558 € / kWh BEG EM; Klimabonus****: 50 % der förderfähigen Kosten von höchstens 30.000 €; 12.500 € ca. 12.500 €

    * BEG EM, KfW 458: Austauschprämie (Klimabonus) von 20 Prozent für die Ölheizung; ** Förderung kann durch den Erhalt weiterer Boni auf bis zu 70 Prozent ansteigen; *** Wärmepumpentarif; und bei einer angenommenen Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass die Wärmepumpe aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme erzeugen kann; **** Beachten Sie, dass Biomasse Heizungen den Klimabonus nur dann erhalten, wenn die Warmwasserbereitung von einer Solarthermieanlage oder Wärmepumpe abgedeckt wird. 

    Gasheizung – ab 12.500 Euro

    Eine Gas-Brennwertheizung ist schon ab 12.500 Euro inklusive Gasanschluss zu haben. Allerdings erhält die Gasheizung keine Förderung. Diese ist seit dem 28. Juli 2022 auch für Gas-Hybridheizungen nicht mehr erhältlich. 

    Anteilig lassen sich jedoch die anderen Komponenten der Gas-Hybridheizung fördern, wie z. B. eine Solarthermie-Anlage. Trotzdem ist die Gasheizung aktuell wegen des hohen Gaspreises nicht rentabler als eine Ölheizung.

    Luft-Wasser-Wärmepumpe – ab 5.625 Euro*

    Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist sehr effizient, kann eigentlich überall eingebaut werden und kostet ca. 18.750 Euro. Inklusive aller verfügbaren Boni liegen die Kosten bei ca. 5.625 Euro. Zudem hat die Luft-Wasser-Wärmepumpe niedrige Betriebskosten. 

    Vorteilhaft für einen wirtschaftlichen Betrieb ist eine gute Dämmung und eine Flächenheizung wie etwa eine Fußbodenheizung. Andernfalls kann sie ihr Potenzial zum Energie sparen nicht vollständig ausschöpfen. Aber auch dann ist sie noch günstiger als Ölheizungen oder Gasheizungen.

    Erdwärmepumpe – ab 10.250 Euro*

    Eine Erdwärmepumpe (auch als Sole-Wasser-Wärmepumpe bekannt) kostet mindestens 21.250 Euro (Erdwärmekörbe / Flächenkollektoren). Wird eine Bohrung für eine Erd-Sonde vorgenommen, kostet die Erdwärmepumpe dagegen ca. 31.250 Euro. Zudem ist die Bohrung genehmigungspflichtig. Dafür ist die Erdwärmepumpe mit Sonde aber hocheffizient und hat besonders niedrige Betriebskosten. 

    Unter Berücksichtigung aller verfügbaren Boni erhalten Sie höchstens 70 Prozent von 30.000 Euro. Im besten Fall zahlen Sie also nur ca. 10.250 Euro für Ihre neue Erdwärmepumpe. 

    Pelletheizung – ab 5.000 Euro

    Eine Pelletheizung kostet ca. 25.000 Euro. Voraussetzung für einen rentablen Betrieb ist die Einrichtung eines Pelletlagers, das den Jahresvorrat aufnehmen kann sowie ein Wärmespeicher (im Preis enthalten). Das Pelletsilo braucht in der Regel doppelt so viel Platz wie ein Öltank, kann aber meist im gleichen Raum eingerichtet werden, wenn dieser hoch genug ist. 

    Die Pelletheizung wird mit bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert, wenn Sie Anspruch auf alle verfügbaren Boni haben. 

    Nur bei Biomasseheizungen: Wenn die Anlage einen Feinstaubausstoß von 2,5 mg/m³ nicht überschreitet, erhalten Sie 2.500 Euro Extraförderung – den Emissionsminderungszuschlag. Die höchstmögliche Förderung von 21.000 Euro wird für Biomasseheizungen also auf 23.500 Euro erhöht. In unserem Beispiel können sich die Kosten für die neue Pelletheizung also auf 5.000 Euro reduzieren. 


    *inkl. aller verfügbaren Boni (bis zu 70 Prozent von höchstens 30.000 Euro)

    Fazit und Empfehlung

    Wenn Sie vor der Frage stehen, Ihre alte Ölheizung zu erneuern oder zu ersetzen, sollten Sie auf jeden Fall versuchen, die Heizung durch ein modernes und nachhaltiges System zu ersetzen. Zum einen ist der Einbau neuer Ölheizungen ab 2024 nur in Ausnahmefällen erlaubt. Zeitgleich wird die Bepreisung für fossile Brennstoffe in den kommenden Jahren eher steigen, statt fallen. Das Heizen mit Öl wird also immer unwirtschaftlicher. 

    Demgegenüber stehen sehr hohe staatliche Förderungen für nachhaltige Heizungen wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen. Der rasche Austausch alter Öl- und Gasheizungen wird bis Ende 2028 mit 20 Prozent zusätzlich gefördert. Ab 2029 sind es nur noch 17 Prozent. Eine schnelle Entscheidung zugunsten einer nachhaltigen Alternative lohnt sich also.