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Heizkessel: Heizkessel Gas - Bauarten & Austausch

Bild: Brennwertkessel in Haustechnikraum
Brennwertkessel in Keller | © Viessmann Werke

Jede Verbrennungsheizung, egal ob Ölheizung, Gasheizung oder auch Biomasse-Heizung, hat einen Heizkessel. Im Laufe der Zeit hat sich die Technik hinter dem Heizkessel weiterentwickelt.

Deswegen, und weil jede Technik irgendwann gewartet werden muss, müssen Heizkessel irgendwann ausgetauscht werden. Erfahren Sie hier, welche Arten des Heizkessel es gibt, wie sich die Geräte unterscheiden und wann Sie über einen Austausch nachdenken sollten.

Inhalt


    Heizkessel: Allgemeines

    Da in einer Verbrennungsheizung (Öl, Gas, Biomasse) Wärme durch die Verbrennung der Rohstoffe erzeugt wird und diese Wärme in die Heizkörper gelangen muss, wird zunächst Wasser in einem Kessel erhitzt und dieses Wasser dann in den Heizwasserkreislauf geleitet. Dabei existieren verschiedene Bauarten. Diese wurden im Laufe der Zeit immer effizienter und sauberer, sodass moderne Brennwertkessel zwar keine erneuerbare Wärme liefern, aber auch keine ökologische Katastrophe mehr sind. 

    Neue Heizung vom Fachmann

    Heizkessel Bauarten

    Bei Verbrennungheizungen werden drei verschiedene Kessel genutzt, beziehungsweise auch nicht mehr genutzt. Konstanttemperaturkessel und Niedertemperaturkessel gelten heute als veraltete Technologie und werden normalerweise nicht mehr verbaut. Lediglich Niedertemperaturkessel dürfen in Ausnahmefällen noch eingebaut werden, werden aber auch nicht mehr hergestellt. Der aktuelle Stand der Technik ist der Brennwertkessel. Dieser arbeitet deutlich effizienter und sauberer als seine Vorgänger.

    Kesseltyp Übliche Vorlauftemperatur Effizienz
    Konstanttemperaturkessel 70 - 90 °C ~ 70 %
    Niedertemperaturkessel 40 - 80 °C ~ 85 %
    Brennwertkessel 40 - 60 °C ~ 98 - 110 %

    Konstanttemperaturkessel

    Der Konstanttemperaturkessel war lange Zeit der Standard der Heiztechnik und löste seinerzeit die Kohleheizungen ab. Aufgrund der damaligen Einschränkungen durch Material und Verarbeitung muss der Konstanttemperaturkessel dauerhaft eine hohe Temperatur halten, um Kondensation zu vermeiden.

    Dadurch erzeugt er zwar eine Menge Heizwärme, viel dieser Energie verpufft aber ungenutzt. Heizungen mit Konstanttemperaturkessel erzielen im Schnitt nur eine Effizienz von 70 Prozent. Durch die Energieeinsparverordnung wurde der Konstanttemperaturkessel endgültig verboten und bestehende Geräte müssen ausgetauscht werden, wenn sie älter als 30 Jahre sind und das Gebäude nach dem 01.02.2002 erworben wurde.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Der Austausch alter Konstanttemperaturkessel ist in der Energieeinsparverordnung von 2014 nicht nur gesetzlich festgeschrieben. Der Austausch ist auch dringend zu empfehlen, da die alten Kessel sehr ineffizient sind und deshalb hohe Heizkosten verursachen. Die Anschaffung eines Brennwertkessels lohnt sich also schon nach wenigen Jahren und schont nicht nur das Portemonnaie sondern auch die Umwelt.

    Niedertemperaturkessel

    Der Niedertemperaturkessel ersetzte in den Achtzigerjahren den Konstanttemperaturkessel. Durch verbesserte Technik und Verarbeitung musste der Kessel nicht mehr dauerhaft hohe Temperaturen halten. Durch die niedrigere Vorlauftemperatur wurde die Heizung effizienter und sparte somit Heizenergie und -kosten ein.

    Doch auch diese Technologie gilt inzwischen als veraltet. Nach dem Gebäudeenergiegesetz GEG (ehemals EnEV) dürfen die Niedertemperaturkessel zwar noch verbaut, aber nicht mehr produziert werden. Das hat vorrangig den Grund, dass der Gesetzgeber die Nutzung von Brennwerttechnik fördern möchte.

    Brennwertkessel

    Bild: Heizkessel Förderung
    Heizkessel austauschen und dabei sparen? | © nattanan23 / pixabay.com CC0

    Der Brennwertkessel ist der aktuelle Standard der Kessel in Verbrennungsheizungen. Eine Effizienz von fast 100 Prozent wird durch die erneute Nutzung der Abgase als Wärmequelle erreicht.

    Einziger Nachteil dieser extrem effizienten Technologie ist, dass das gesamte Heizsystem aufgerüstet werden muss, da die Verbrennung mit Brennwertkessel Abgase erzeugt, die zwar kälter sind, dafür aber ätzende Kondensate enthalten, die nicht aufgerüstete Schornsteine beschädigen würden.

    Stand 2023: Gasbetriebene Anlagen werden seit einer Novellierung der BEG vom 28. Juli 2022 nicht mehr gefördert. Selbst Gas-Hybridheizungen und Gasheizungen mit der Bezeichnung “Renewable-Ready”, welche bis dato noch gefördert wurden, sind nicht mehr förderungsfähig.

    Anders sieht es aus, wenn Sie eine bereits bestehende Gasheizung haben. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Heizungsoptimierungen mit 15 Prozent der Kosten, wenn dadurch die Energieeffizienz der Anlage erhöht wird. Erfolgt die Sanierungsmaßnahme auf Empfehlung eines Energie-Effizienz-Experten (dena-zertifizierter Energieberater) in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), erhalten Sie weitere 5 Prozent der förderfähigen Kosten als Förderung. Das entspricht einem maximalen Zuschuss von insgesamt 12.000 Euro.

    Des Weiteren wird der Ausbau Ihrer Gasheizung gefördert, wenn Sie stattdessen eine Heizungsanlage basierend auf erneuerbaren Energien einbauen lassen. In diesem Fall profitieren Sie von dem neu eingeführten Heizungstausch-Bonus in Höhe von 10 Prozent. Voraussetzung dafür ist, dass ihre Gasheizung mindestens seit 20 Jahren in Betrieb ist. 

    Der Austausch einer Gasetagenheizung wird in diesem Rahmen auch unabhängig vom Datum der Inbetriebnahme gefördert. Der Heizungstausch-Bonus lässt sich mit anderen Förderungen des BAFA kombinieren. So können Sie z.B. für den Einbau einer effizienten Wärmepumpe Ihren Fördersatz von 30 auf 40 Prozent erhöhen.


    Heizkessel austauschen?

    Prinzipiell lohnt sich der Wechsel auf einen Brennwertkessel früher oder später immer. Konstanttemperaturkessel müssen ohnehin ausgetauscht werden, von daher haben Sie bei dieser Entscheidung keine Wahl.

    Einen bestehenden Niedertemperaturkessel können Sie ohne allzu schlechtes Gewissen weiter nutzen, sollten aber überlegen, frühzeitig seine Umwälzpumpe zu tauschen. Diese Geräte haben in den letzten Jahren enorme Effizienzfortschritte gemacht und benötigen heute weit weniger Strom als noch vor einigen Jahren.