Flächenheizung: Vorteile & Kosten von Flächenheizungen

• Effizient heizen & Kosten senken: Flächenheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen und sparen Energie.
• Vielseitige Systeme: Ob Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung – jede Variante hat spezielle Einsatzbereiche.
• Ideal für Wärmepumpen: Perfekte Kombination für Neubauten und gut gedämmte Bestandsgebäude mit staatlicher Förderung.

Die Flächenheizung wird dem Namen entsprechend über große Flächen verlegt. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern kann so pro Flächeneinheit mit weniger Wärme gearbeitet werden, was sich besonders positiv auf die Heizkosten auswirkt, aber insgesamt auch eine subjektiv angenehmere Raumwärme bewirkt.

Beim Einbau werden Rohre oder Schläuche je nach Bedarf in unterschiedlichen Formen verlegt und anschließend verkleidet. Die altbekannte Fußbodenheizung wird in der Regel in Estrich eingegossen und dann später mit Fliesen oder anderen Bodenbelägen verkleidet.

Grundsätzlich unterscheidet man drei Hauptarten der Flächenheizung: Fußbodenheizung, Wandheizung und Deckenheizung. Zudem ist bei allen Systemen die Wahl zwischen wasserführender und elektrischer Betriebsweise möglich. Im Folgenden mehr dazu:

Fußbodenheizung: der Klassiker unter den Flächenheizungen

Die bekannteste Form der Flächenheizung ist die Fußbodenheizung. Sie besteht in der Regel aus flächig verlegten Rohrleitungen, durch die warmes Heizungswasser strömt. Die Rohre werden meistens in Nasssystemen direkt im Estrich eingebettet.

Dadurch nutzt die Fußbodenheizung den kompletten Bodenaufbau als Wärmespeicher: Wird ein Thermostat aufgedreht, heizt sich zunächst der Estrich auf, bevor die Wärme in den Raum abstrahlt. Dieses System sorgt für ein eher träges Heizverhalten – der Raum reagiert zeitverzögert auf Temperaturänderungen. Dafür bleibt die Wärme auch nach dem Abschalten der Heizquelle noch längere Zeit spürbar, was insbesondere in gut gedämmten Gebäuden energetische Vorteile mit sich bringt.

Wandheizung: gezielte Wärme dort, wo sie gebraucht wird

Wird die Flächenheizung an der Wand installiert, spricht man von einer Wandheizung. Anders als bei der Fußbodenheizung verlaufen die Heizrohre hier nicht tief im Bauteil, sondern meist direkt an der Oberfläche der Innenwand.

Die Montage erfolgt entweder in Form von Trägermatten, wie z. B. feinen Kapillarrohrmatten, die anschließend verputzt werden, oder mit vorgefertigten Wandheizelementen, die sich wie Gipskartonplatten anbringen lassen. Der oberflächennahe Aufbau ermöglicht eine schnellere Temperaturregulierung als bei der Fußbodenheizung. Die thermisch aktivierte Wand wirkt wie eine große Strahlungsfläche, was nicht nur für angenehme Wärme sorgt, sondern auch Feuchtigkeit aus den Wandbereichen fernhält – besonders an kalten Außenwänden.

Ein wichtiger Punkt bei Wandheizungen ist jedoch die Platzierung im Raum: Heizflächen sollten nicht durch große Möbel oder Schränke verdeckt werden, da dies die Wärmestrahlung blockiert und die Funktion beeinträchtigt.

Deckenheizung: Wärme von oben für freie Gestaltungsmöglichkeiten

Weniger weit verbreitet ist die Deckenheizung. Wie bei der Wandheizung werden dabei Heizleitungen auf Trägermatten oder in Trockenbauplatten direkt an der Deckenunterseite befestigt. Man spricht bei Systemen mit Kühlfunktion auch von Klimadecken, da diese im Sommer durch kaltes Wasser auch zur Raumkühlung eingesetzt werden können.

Im Gegensatz zur Wand- oder Fußbodenheizung steht bei der Deckenheizung in der Regel die komplette Fläche uneingeschränkt zur Verfügung – da eine Verstellung durch Möbel oder Teppiche nicht möglich ist. Dies macht die Deckenheizung besonders flexibel in der Raumgestaltung. In der Praxis muss jedoch darauf geachtet werden, dass bei Montage unter unbeheizten Dachräumen eine ausreichende Dämmung nach oben vorhanden ist. Andernfalls drohen Wärmeverluste.

Wasserführend oder elektrisch

Unabhängig davon, ob es sich um eine Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung handelt, kann die Flächenheizung entweder wassergeführt oder elektrisch betrieben werden.

Bei wassergeführten Systemen zirkuliert warmes Wasser durch Kunststoff- oder Metallrohre, die in der Fläche verlegt sind. Diese Variante ist besonders energieeffizient, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben wird und sich gut mit erneuerbaren Energiequellen wie Wärmepumpen oder Solarthermie kombinieren lässt. Sie eignet sich hervorragend für den Dauerbetrieb in Wohngebäuden und überzeugt durch niedrige Betriebskosten.

Elektrische Flächenheizungen hingegen arbeiten mit strombetriebenen Heizmatten oder Heizfolien, die direkt unter dem Bodenbelag, an der Wand oder unter der Decke installiert werden. Sie sind besonders dünn, schnell zu verlegen und benötigen keine wasserführende Anbindung. Sie sind ideal für punktuelle Anwendungen, etwa als Zusatzheizung im Badezimmer. Ihre Anschaffungskosten sind meist niedriger, jedoch entstehen höhere Betriebskosten, wenn ausschließlich mit Strom geheizt wird. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann das jedoch wieder wirtschaftlich werden.

Hier finden Sie alle Arten der Flächenheizung mit den jeweiligen Vorteilen und Nachteilen im Vergleich. Insgesamt eigenen sich alle Flächenheizungen besonders für den kombinierten Einsatz mit Wärmepumpen.

Bei Flächenheizungen muss zwischen den eigentlichen Kosten und peripheren Kosten unterschieden werden. Achten Sie also beim Preisvergleich immer darauf, ob zum Beispiel bei einer Altbausanierung auch die Entfernung der alten Boden- Wand- oder Deckenverkleidung in den Preisen inbegriffen ist.

Wir gehen bei unseren Preis-Angaben für bessere Vergleichbarkeit immer von einem Neubau aus, weil alle Folgearbeiten nach dem Einbau der Flächenheizung ohnehin anfallen würden. Weitere Preise für spätere Verkleidungen finden Sie in unserem Bereich Innenausbau.

Ob eine Flächenheizung für Ihr Zuhause die richtige Wahl ist, hängt stark von Ihren Präferenzen und Wohnsituation ab. In neu geplanten Gebäuden ist sie nahezu der Standard – vor allem, wenn eine Wärmepumpe als Heizsystem vorgesehen ist. Beide Technologien ergänzen sich ideal, arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen besonders effizient und werden aktuell umfangreich gefördert. Das macht die Kombination nicht nur energetisch, sondern auch wirtschaftlich attraktiv.

Anders verhält es sich im Gebäudebestand: Hier gilt es zunächst zu prüfen, ob die Bausubstanz – insbesondere Dämmung und Fußbodenaufbau – den nachträglichen Einbau einer Flächenheizung überhaupt zulässt. Nicht immer ist dieser Schritt notwendig. Denn auch bestehende Heizkörper können unter bestimmten Voraussetzungen gut mit einer Wärmepumpe betrieben werden – etwa wenn sie groß genug dimensioniert sind oder gegen Niedertemperaturheizkörper ausgetauscht werden.

Ob sich ein kompletter Umbau lohnt oder gezielte Maßnahmen sinnvoller sind, lässt sich am besten im Rahmen einer individuellen Planung klären. Kontaktieren Sie uns dafür gerne für ein kostenloses Erstgespräch.

Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.

Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.