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Wärmepumpenstrom: Bedingungen, Kosten und Tarife

Strommasten mit Wärmepumpenstrom
Auf der Suche nach einem Wärmepumpentarif? © SnapwireSnaps | pixabay.com

Sie planen den Einbau einer Wärmepumpe oder wollen zukünftig mit günstigem Wärmepumpenstrom Heizkosten sparen? Viele Stromanbieter stellen spezielle Wärmepumpentarife zur Verfügung, mit denen eine Wärmepumpe günstig betrieben werden kann. Doch lohnt sich der Umstieg auf Wärmepumpenstrom unterm Strich?

Diese und weitere Fragen klären wir im Folgenden. Außerdem erläutern wir, welche Voraussetzungen für den Erhalt eines Wärmepumpentarifs gelten, welche unterschiedlichen Anbieter es gibt und wie hoch die Heizkosten einer Wärmepumpe mit und ohne Wärmepumpentarif ausfallen.

Inhalt

    Wärmepumpenstrom: Allgemeines

    Wenn von Wärmepumpenstrom die Rede ist, sind damit meist spezielle Stromtarife von Energieanbietern gemeint, die ausschließlich für den Betrieb von Wärmepumpen gedacht sind. Das Prinzip hinter Wärmepumpentarifen ist ähnlich wie bei Nachtspeicherheizungen.

    Verbraucher erhalten den Strom für ihre Wärmepumpe vergünstigt und die Stromanbieter stabilisieren über die Wärmepumpe das Stromnetz. Ist das Netz ausgelastet, wird die Wärmepumpe vom Netz genommen. Wenn das Angebot höher ist als die Nachfrage, also beispielsweise nachts, kann der Strom vergünstigt an die Wärmepumpen abgegeben werden.

    Mit einem Wärmepumpen-Stromtarif steuern Hausbesitzer ihre Wärmepumpe also nicht selbst, sondern der Netzbetreiber entscheidet, wann die Wärmepumpenheizung mit Strom versorgt wird. Da eine Wärmepumpe täglich jedoch nur wenige Stunden in Betrieb sein muss, um ein Eigenheim dauerhaft mit Raumwärme und Warmwasser zu versorgen, führt diese Fremdsteuerung nicht zu kalten Wohnungen. Anbieter können so lediglich die Verteilung des Stroms besser regulieren, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage.

    Wieso ist Wärmepumpenstrom günstiger?

    Der tatsächliche Preis für Wärmepumpenstrom hängt von zwei Faktoren ab, die dazu führen, dass die Kosten pro Kilowattstunde günstiger sind als bei Haushaltsstrom. Diese sind das zu zahlende Netzentgelt sowie die Konzessionsabgabe. Die Netzentgelte werden maßgeblich von den Anbietern bestimmt und werden bei Wärmepumpentarifen reduziert. Sie sind sozusagen der Preis für die Nutzung des Stromnetzes.

    Die Konzessionsabgabe hingegen werden von der Stadt oder der Gemeinde erhoben, durch die die Stromleitungen führen. Für Wärmestrom liegen die Abgaben hier oft unter denen für Haushaltsstrom, bisher gibt es hierfür jedoch keine offiziellen gesetzlichen Regelungen. Daher kann es vorkommen, dass der Preis für Wärmestrom in manchen Gemeinden nur unwesentlich unterhalb des Preises für Haushaltsstrom liegt. Generell muss beachtet werden, dass die Höhe von Wärmepumpen-Stromtarifen regional unterschiedlich ausfallen könnten.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Ein Wärmepumpen-Stromtarif kann im Altbau wie im Neubau eine gute Möglichkeit sein, um dauerhaft Heizkosten zu sparen. Voraussetzungen für einen Wärmepumpentarif sind allerdings, dass die Wärmepumpe extern steuerbar ist und der Strom für die Wärmepumpe separat vom Haushaltsstrom gezählt wird. Darüber hinaus gibt es regionale Schwankungen bei der Höhe von Wärmepumpentarifen, daher sind sie nicht immer gleich lukrativ.


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    Wärmepumpenstrom: Diese Bedingungen gelten

    Stromzähler für Wärmepumpenstrom
    Ein zweiter Stromzähler ist Pflicht © Pixelharvester | pixabay.com

    Es gibt viele Stromanbieter, die gesonderte Tarife für Wärmepumpen anbieten. Ein Wärmepumpen-Stromtarif kann jedoch nicht ohne weiteres beantragt werden. Die meisten Anbieter setzen bestimmte Gegebenheiten voraus. Wichtig ist zunächst, dass die Wärmepumpe steuerbar ist, also die Fremdsteuerung durch den Stromanbieter überhaupt zulässt.

    Zusätzlich muss ein weiterer Stromzähler installiert sein, damit der Strom für den Haushalt und der Wärmepumpenstrom gesondert abgerechnet werden können. Dies kann entweder über einen zweiten Stromzähler für die Wärmepumpe geschehen oder mit einem sogenannten Zweitarifzähler.

    Was ist eine steuerbare Wärmepumpe?

    Als steuerbar gilt eine Wärmepumpe dann, wenn sie separat von der Stromversorgung für den Haushalt funktioniert. Neben einem zusätzlichen Stromzähler braucht es dafür auch einen Rundsteuerempfänger. Zusätzlich muss die Wärmepumpe selbst steuerbar sein. Dies ist bei modernen Geräten jedoch in der Regel der Fall.

    Um herauszufinden, ob eine bestehende Wärmepumpe steuerbar ist, sollten die Herstellerinformationen oder ein Heizungsinstallateur zu Rate gezogen werden. In den meisten Fällen sollte die Nachrüstung eines Steuergerätes sowie des zusätzlichen Stromzählers problemlos möglich sein.

    Ein zweiter Stromzähler ist Pflicht

    Voraussetzung für den Umstieg auf Wärmepumpenstrom ist außerdem ein zweiter Stromzähler, der allein den von der Wärmepumpe bezogenen Strom zählt. Hierüber rechnet der Stromanbieter den jährlichen Verbrauch ab. Dieser kann direkt eingebaut werden, wenn eine Wärmepumpe installiert wird. Alternativ kann auch ein Zweitarifzähler installiert werden, welcher mit zwei Zählwerken in einem Zählerkasten dazu in der Lage ist, Haushaltsstrom und Heizstrom separat zu zählen. Die Mehrkosten für einen zusätzlichen bzw. einen Zweitarifzähler belaufen sich auf etwa 200 Euro.


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    Wärmepumpenstrom: Wie teuer ist er?

    Im Juni 2023 billigte der Bundestag ein Gesetz, das für Wärmestrom eine Obergrenze von 28 Cent pro Kilowattstunde festlegt. Diese Deckelung gilt allerdings nur für den Niedertarif. Für den Hochtarif liegt die Obergrenze bei 40 Cent pro Kilowattstunde Strom. Da der Wärmepumpen-Stromtarif dafür sorgt, dass die Wärmepumpe in der Regel nur zu Niedertarifzeiten angesteuert wird, liegen die tatsächlichen Kosten jedoch immer noch deutlich unter 40 Cent pro Kilowattstunde. Dadurch sparen Hausbesitzer mit Wärmepumpe mit einem Wärmestromtarif also in jedem Fall.

    Die Strompreisbremse gilt inklusive Netzentgelt und Steuern und noch bis mindestens April 2024. Darüber hinaus ist nach aktuellem Stand (November 2023) noch keine Regelung gefunden worden.

    WärmepumpeKosten Wärmepumpenstrom*Jahrearbeitzahl (JAZ)Heizstromkosten pro Jahr Altbau**Heistromkosten pro Jahr Neubau**
    Luft-Wasser-Wärmepumpe0,35 €/kWh3,52.800 €900 €
    Erd-Wärmepumpe4,52.180 €700 €
    Wasser-Wasser-Wärmepumpe51.960 €630 €
    Luft-Luft-Wärmepumpe24.900 €1.580 €

    *Maximale Kosten für Wärmestrom durch gesetzliche Strompreispremse; reale Kosten können geringer ausfallen
    **Annahmen Wärmebedarf: Altbau 28.000 kWh/a / Neubau: 9.000 kWh/a

    Laufende Kosten für ein Jahr

    Die laufenden Kosten für das Heizen mit Wärmestrom sind stark von den individuellen Gegebenheiten abhängig. Insbesondere der jährliche Wärmebedarf spielt eine große Rolle, aber auch die Art der Wärmepumpe macht einen Unterschied. Unterm Strich kann jedoch festgehalten werden, dass mit dem Umstieg auf einen Wärmepumpenstromtarif im Altbau zwischen 1.000 und 1.500 Euro gespart werden können. Im Neubau beläuft sich die Ersparnis auf rund 300 bis 500 Euro jährlich.

    Infografik Kosten Wärmepumpe mit und ohne Heizstrom
    © Energieheld

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    Wärmepumpenstrom: Stromtarife im Vergleich

    Da Wärmepumpen-Stromtarife sich je nach Region und Anbieter teilweise stark unterscheiden können, sollte ein Vergleich immer individuell stattfinden. Hierfür genügt in der Regel ein Blick auf die einschlägigen Vergleichsportale. Beispielhaft sollen hier jedoch einige aktuelle Tarife aufgelistet werden (Stand: Oktober 2023). Als Verbrauch nehmen wir einen Altbau mit einem Wärmebedarf von 28.000 kWh pro Jahr an. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 3,5 bräuchte hier jährlich 8.000 kWh Strom.

    StadtAnbieterWärmepumpentarif*
    AachenEnbW22,57 Ct/kWh
    KölnENTEGA27,85 Ct/kWh
    HamburgHamburg Energie30,51 Ct/kWh
    MünchenenviaM28,12 Ct/kWh

    *Quelle: verivox; Stand: 17.10.2023


    Bild: Energieheld-Tipps

    Wärmepumpentarif beziehen: So geht’s

    • Wärmepumpe auf Steuerbarkeit überprüfen (Herstellerangaben oder Heizungsinstallateur)
    • Zusätzlichen Stromzähler oder Zweitarifzähler beim Stromanbieter oder dafür zugelassenen Elektriker anfragen. Energieheld vermittelt Ihnen gerne einen passenden Elektriker
    • Verfügbare Wärmepumpen-Stromtarife vergleichen
    • Den passenden Wärmepumpentarif abschließen

    Wärmepumpenstrom Preis: Laufende Kosten ohne Wärmepumpentarif

    Eine Wärmepumpe mit Wärmepumpenstrom
    Wie hoch sind die laufen Kosten? © HarmvdB | pixabay.com

    Je nachdem, mit welcher Heizung man sie vergleicht, ist die Wärmepumpe angesichts niedriger laufender Kosten auch ohne Wärmepumpentarif eine günstige Alternative. Selbst in Zeiten hoher Strompreise kann mit einer Wärmepumpe auch im Altbau vergleichsweise günstig geheizt werden. Für Privathaushalte lagen die Stromkosten im ersten Halbjahr 2023 bei durchschnittlich 42 Cent je Kilowattstunde.

    Auf ein Jahr gesehen liegen die Heizkosten mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Altbau mit einem jährlichen Wärmebedarf von 28.000 kWh bei 3.360 Euro. Damit liegt die Luft-Wasser-Wärmepumpe im Altbau gleichauf mit einer Gasheizung. Verglichen mit einer Ölheizung ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe unter den genannten Bedingungen ohne entsprechenden Wärmetarif teurer als eine Ölheizung. Hier liegen die Kosten pro Kilowattstunde 2023 im Schnitt bei 10 Cent, was jährliche Kosten von rund 2.800 Euro bedeutet.

    WärmepumpeWärmekostenJahresarbeitszahl (JAZ)Heizstromkosten pro Jahr Altbau*Heizstromkosten pro Jahr Neubau*
    Luft-Wasser-Wärmepumpe0,42 € / kWh3,53.360 €1.080 €
    Erd-Wärmepumpe4,52.610 €840 €
    Wasser-Wasser-Wärmepumpe52.350 €760 €
    Luft-Luft-Wärmepumpe25.880 €1.890 €
    Gasheizung0,12 € / kWh-3.360 €1.080 €
    Ölheizung0,10 € / kWh-2.800 €900 €

    Neue Wärmepumpe vom Fachmann


    Wärmepumpenstrom: Fazit und Empfehlung | Lohnt sich der Wechsel?

    Wärmepumpenstrom zu beziehen kann sich sowohl im Altbau als auch im Neubau lohnen. Die tatsächliche Ersparnis ist jedoch immer von jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig. Besonders die Höhe der Wärmepumpen-Stromtarife kann sich regional teils stark voneinander unterscheiden. Allerdings sind Wärmepumpentarife in Deutschland so gut wie überall erhältlich und es gelten stets dieselben Bedingungen: Die Wärmepumpe muss steuerbar sein und über einen separaten Stromzähler oder einen Zweitarifzähler verfügen.

    In Zeiten hoher Energiepreise kommt insbesondere die Strompreisbremse für Wärmestrom den Verbrauchern entgegen. Aktuell gilt diese noch bis April 2024. Wie sich die Energiepreise danach entwickeln, ist nicht abzusehen. Es kann jedoch weiterhin davon ausgegangen werden, dass eine Wärmepumpe im unsanierten Altbau nur mit Wärmestrom zu nennenswerten Einsparungen führt.

    Im sanierten Altbau oder im Neubau, in denen Wärmepumpen ohnehin sehr effizient laufen, wird ein Wärmepumpentarif höchstwahrscheinlich auch zukünftig zu mehreren 100 Euro Ersparnis pro Jahr bei. Wenn Sie am Einbau einer Wärmepumpe in Ihrem Zuhause interessiert sind oder weitere Fragen bezüglich Effizienz und Einsparungspotenzial von Wärmepumpen haben, stellen Sie gerne eine unverbindliche Anfrage an Energieheld.