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Hybridheizung: Die Kombination aus Wärmepumpe und Gas

Bild: Gasheizung in Technikraum
Eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe bedeutet immer viel Platz wird benötigt | © Ansis Klucis / shutterstock.com

Heizungen, die regenerative Energieträger nutzen, sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Manchmal - gerade wenn ein Typ keine Spitzenlasten abdecken kann - ist ein weiteres Heizsystem zur Unterstützung sinnvoll.

Besonders großer Beliebtheit erfreut sich das Hybrid Wärmepumpe-Gas. Welche Vorteile diese Art der Hybridheizung bringt und ob sich der Einbau lohnt, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem: Welche Kombinationen von regenerativen und herkömmlichen Heizungen möglich sind, welchen Nutzen sie haben und was sie kosten.

Inhalt


    Hybridheizung: was ist das?

    Der Begriff Hybrid stammt vom lateinischen hybrida ab, was so viel wie „Mischling“ bedeutet. Im technischen Kontext versteht man unter hybriden Systemen immer die Kombination zweier Technologien, die zwar in sich selbst schon ein Ergebnis liefern, aber durch die gemeinsame Nutzung noch effizienter funktionieren. Genau an dieser Stelle knüpft die Hybridheizung an: Sie besteht aus zwei Heizungssystemen, die sich in sinnvoller Weise ergänzen. Es gibt dabei verschiedene Arten von Hybridheizungen - beliebt ist etwa die Gas-Hybridheizung mit einer Wärmepumpe. 

    Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe

    Eine Hybridheizung mit Wärmepumpe und Gas nutzt regenerative und konventionelle Energieträger. Üblich ist in Kombination mit einer Gasheizung eine Luft-Wärmepumpe, die die Umgebungsluft nutzt, um Wärme zu erzeugen. Dabei übernimmt die Wärmepumpe in der Regel allein die Wärmeversorgung. An kalten Tagen springt die Gasheizung ein. So übernimmt die Wärmepumpe übers Jahr hinweg etwas mehr als 80 Prozent der Heizleistung. Die Gasheizung den Rest.

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    Hybridheizung Wärmepumpe-Gas: Vorteile & Nachteile

    Wärmepumpe: im Keller
    Die Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren - lohnt sich das? | © Viessmann Werke

    Die Hybridheizung Wärmepumpe mit Gas ist besonders energieeffizient: Sie ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Wärmeanforderungen, wobei die Gasheizung die Wärmepumpe an bestimmten Tagen entlastet. Die Wärmepumpe ist besonders effizient bei moderaten Temperaturen, während die Gasheizung bei Bedarf höhere Temperaturen erzeugen kann. Besonders im Winter, wenn hohe Spitzenlasten aufkommen und die Wärmepumpe an ihre Kapazitätsgrenze gelangt. 

    Die Vorteile zu einer reinen Gasheizung liegen auf der Hand: Die Kombination aus Wärmepumpe und Gas schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Denn wer mit einer Wärmepumpe heizt, hat im Vergleich zu einer reinen Gasheizung derzeit deutlich niedrigere Heizkosten. Abhängig von den aktuellen Energiepreisen kann die Hybridheizung flexibel und kosteneffizient genutzt werden.

    Doch die Hybridheizung Wärmepumpe-Gas hat durchaus auch Nachteile: Zwei Heizsysteme bedeuten auch doppelte Kosten, was Anschaffung, Wartung und Reparatur angeht. Genauso verdoppelt sich der Platzbedarf, da das Hybridsystem aus mehreren Elementen besteht. Außerdem ergeben sich die üblichen Nachteile einer Gasheizung: Das ist zum einen die Abhängigkeit vom Gas und damit den steigenden Preisen von Gas und den gestrichenen Förderungen für Gasheizungen.


    Gas Hybridheizung: Kosten & Förderung

    Die Gas-Hybridheizung zählt in ihrer Anschaffung zu den teuersten Heizsystemen für das Einfamilienhaus. Logisch, schließlich müssen Sie sich nicht nur ein, sondern zwei Heizsysteme gleichzeitig anschaffen. Für die hybridfähige Gasheizung müssen Sie inklusive aller Komponenten und Montage etwa mit 10.000 Euro bis 20.000 Euro rechnen. Hinzu kommen die Kosten für eine Wärmepumpe. Die liegen für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe etwa bei 15.000 Euro bis 25.000 Euro. Insgesamt kostet eine Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung also stolze 25.000 Euro bis 45.000 Euro.

    Fördern lässt sich bei der Anschaffung einer Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe nur die Wärmepumpe. Förderungen für die Gasheizung wurden eingestellt. In einem Altbau erhalten Sie im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit Einzelmaßnahmen (BEG EM) mindestens 25 Prozent der förderfähigen Kosten von 60.000 Euro.  Obendrauf gibt es einen Bonus von 5 Prozent, wenn Sie sich für eine Wärmepumpe entscheiden, die Wasser, Abwasser oder das Erdreich als Energiequelle nutzt. Vergeben wird diese vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Im Neubau gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) lediglich einen zinsgünstigen Kredit von mindestens 100.000 Euro, wenn das Gebäude Effizienzhausstufe EH 40 erreicht.

    HeizsystemKostenFörderungKosten inkl. Förderung
    Wärmepumpe15.000 € - 25.000 €3.750 € - 7.500 € 11.250 € - 17.500 €
    Gasheizung10.000 € - 20.000 €

    keine

    10.000 € - 20.000 €
    Gesamt25.000 € - 45.000 €3.750 € - 7.500 €21.250 € - 37.500 €

    Gas-Hybridheizung: sinnvoll, oder nicht?

    Wer sich eine Hybridheizung anschaffen möchte, reduziert seinen Gasverbrauch zwar deutlich, muss jedoch doppelte Kosten für Anschaffung, Wartung und Reparaturen aufbringen. Oft hört man, dass Wärmepumpen an kalten Tagen an Effizienz verlieren oder sogar versagen können, da sie auf Temperaturunterschieden zwischen der Außenluft und dem gewünschten Heizungsniveau basieren. Da wäre die Ergänzung durch eine Gasheizung doch durchaus sinnvoll, oder? Jein. Wärmepumpen haben einen großen technologischen Fortschritt erlebt, sodass heutzutage die allermeisten Wärmepumpen in der Lage sind, auch an kalten Tagen das Haus mit Wärme zu versorgen. Auch, was die Förderung angeht, macht es mehr Sinn, ausschließlich auf die Wärmepumpe zu setzen – diese wird mit bis zu 40 Prozent gefördert. Eine Gasheizung jedoch gar nicht.

    Am meisten Sinn macht eine Hybridheizung, wenn bereits eine Gasheizung installiert ist. Die Erweiterung einer Wärmepumpe ist in diesem Fall ein wichtiger Schritt in Richtung klimafreundliches Wohnen. Andererseits: Wenn Sie Ihre alte Gasheizung durch eine Wärmepumpe tauschen – das heißt ausschließlich auf die Wärmepumpe setzen – erhalten Sie 10 Prozent Förderung extra. Das heißt 40 Prozent der förderfähigen Kosten anstatt 30 Prozent.

    Die Entscheidung, ob sich eine Hybridheizung lohnt oder nicht, ist also keine einfache und für jeden Fall individuell zu betrachten. Um herauszufinden, welche Lösung für Sie und Ihre Bedürfnisse am meisten Sinn machten, empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Energieberater.

    Neue Hybridheizung vom Fachmann

    Hybridheizung: Weitere Arten von Hybridheizungen

    Wärmepumpe

    Neben der Kombination aus Wärmepumpe und Gas kommt die Kombination aus Wärmepumpe und Brennwertheizungen für Öl oder Biomasse infrage. Bei der Kombination mit Biomasse wird in der Regel Heizöl als Energiequelle verwendet. Ölheizungen sind aber weniger verbreitet, da sie als umweltschädlich gelten. Im ländlichen Raum eher verbreitet ist die Kombination aus Wärmepumpe und Biomasse. Diese verwertet etwa Pellets, Hackschnitzel oder Holzscheite.

    Wärmepumpe und Solaranlage

    Aber auch eine Solarthermie-Anlage bietet Einsparpotenziale. Auch hier benötigen beide Systeme nur einen Puffer- bzw. Solarspeicher, um effizient nutzbar zu sein, sodass die zusätzliche Anschaffung eines Pufferspeichers für die Zweitheizung entfällt.

    In Kombination mit einer Solarthermie-Anlage können die Heizkosten (welche eigentlich Teil der Stromkosten sind) zwar gesenkt werden, die bessere Alternative stellt aber eigentlich die Kombination aus Photovoltaik Anlage und Wärmepumpe bzw. aus Brennwertheizung und Wärmepumpe dar. Insgesamt lassen sich so die Verbrauchskosten deutlich senken und die Investition amortisiert sich, je nachdem für welche Kombination man sich entscheidet, mittelfristig. Ab diesem Zeitpunkt machen Sie durch die Einsparungen Gewinn.

    Heizen mit dem Eisspeicher

    Eisspeicher sind eine Bauart der Wärmepumpe und müssen stets in einem Hybridsystem betrieben werden, um dauerhaft nutzbar zu sein. Bei dieser Variante wird einem Wasservorrat beständig Wärme entzogen, die anschließend bequem zum Heizen genutzt werden kann. Der Begriff "Eisspeicher" wird deshalb verwendet, weil das Wasser bei starkem Wärmeverlust gefriert. Neue Wärme kann dann zum Beispiel durch eine Solarthermie-Anlage zugeführt werden.

    Die Hybridheizung existiert nicht nur für Solarthermie-Anlagen, ist hier aber besonders weit verbreitet. Da die Sonne nachts nun mal gar nicht und im Winter nur sehr wenig scheint, überbrückt man diese Zeiträume mit Pelletheizungen, mit Wärmepumpen und Gasheizungen oder Ölheizungen.

    Wärmepumpen brauchen prinzipiell keine Extraheizung, es gibt aber Anwendungsfälle, in denen diese hilfreich ist. Gerade bei erhöhtem Wärmebedarf - wie etwa im Altbau oder in Mehrfamilienhäusern – kann es sinnvoll sein, über die Wärmepumpe nur die Grundlast abzudecken und für die Spitzenlast zusätzlich eine Verbrennungsheizung zu installieren.

    Auch der Einsatz einer Brauchwasser-Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung ist eine Option. Diese nutzt die Abwärme einer Verbrennungsheizung, um damit Wasser zu erwärmen. Die letztendlich gewählte Konstellation hängt stets vom eigenen Budget und den örtlichen Gegebenheiten ab.

    Solarthermie und Pelletheizung

    Wer sich auf eine Zentralheizung verlassen möchte und trotzdem Energie sparen will, der ist mit der Kombination aus Solarthermieanlage und Pelletheizung bestens bedient. Diese Hybridheizung hinterlässt einen wirklich „grünen Fußabdruck“ auf unserem Planeten, da die benötigte Wärme vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.

    Ein praktischer Nebeneffekt: Die Solarthermie-Anlage kann im Sommer die Erwärmung des Trinkwassers erledigen und spart so erheblich an Kosten ein. Und auch im Winter unterstützt sie die Pelletheizung bei der Abdeckung des Wärmebedarfs, sodass auch hier erhebliche Einsparungen an Heizkosten möglich sind.

    Auch wenn die Anschaffungskosten für solch ein System recht hoch sein können, fährt man bereits nach 15 Jahren die ersten Gewinne ein. Mit einem Preis von 5,58 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Januar 2022) sind Pellets im Vergleich zu anderen Brennstoffen recht günstig. Beide Systeme sind auf einen Pufferspeicher bzw. Solarspeicher angewiesen, weshalb sie sich optimal kombinieren lassen. Alternativ können auch andere Feststoffkessel anstatt der Pelletheizung genutzt werden.

    Solarthermie und Ölheizung

    Solch eine Hybridheizung findet vermehrt in Altbauten Anwendung, wenn die vorhandene Ölheizung mit einer Solarthermie-Anlage entlastet werden soll. Obwohl Heizöl derzeit enorm teuer ist (7,88 Cent pro Kilowattstunde, Stand: Januar 2022), gestaltet sich der „Vorher-Nachher-Effekt“ bei dieser Hybridheizung besonders eindrucksvoll.

    Auch in Neubauten kann diese Konstellation aus Solarthermie und Ölheizung eine gute Alternative darstellen, wenn wegen der hohen Anschaffungskosten keine Wärmepumpe oder Pelletheizung gewünscht wird und ein Gasanschluss nicht möglich ist. Zu beachten ist jedoch, dass die Solarthermie-Anlage (im Gegensatz zur Ölheizung) nicht ohne Pufferspeicher betrieben werden kann und dieser zusätzlich angeschafft werden muss.

    Solarthermie und Gasheizung

    Genau wie bei Ölheizungen kann die Solarthermie-Anlage auch in Kombination mit einer Gasheizung verwendet werden. Die Anschaffung lohnt sich in jedem Fall und macht sich aktuell noch deutlicher bemerkbar als bei einer Kombination mit Ölheizung, da Gas derzeit noch teurer (9,46 Cent pro Kilowattstunde, Stand: Januar 2022) als Heizöl ist.

    Zwar ist es notwendig, einen Pufferspeicher anzuschaffen, dafür benötigen Sie aber keine großen Brennstoffvorräte in der Form, wie es bei Holz- und Ölheizungen der Fall ist. Generell ist diese Art der Hybridheizung eine sehr sinnvolle Möglichkeit, um die Umwelt zu schonen und gleichzeitig Heizkosten einzusparen.

    BHKW und Brennstoffzelle

    Bild: Brennstoffzelle in Einbausituation
    Brennstoffzelle in Technikraum | © elcore

    Das Blockheizkraftwerk (BHKW) ist ebenfalls eine Form der Hybridheizung, da es zum wirtschaftlichen Betrieb eine herkömmliche Heizung zur Spitzenlastabdeckung benötigt. Hier kommen Brennwertkessel für Öl, Gas oder Pellets als Spitzenlastträger infrage.

    Außerdem stellt ein BHKW nicht nur Wärme her, es produziert auch Strom. Deshalb wird in diesem Zusammenhang auch von Kraft-Wärme-Kopplung gesprochen. Betrieben werden BHKW mit Gas, Öl oder Biomasse. Ein ähnliches Wirkungsprinzip liegt der Brennstoffzelle zugrunde.

    Tatsächlich ist sie jedoch genau genommen kein BHKW. Da sie jedoch ähnlich einem BHKW ebenfalls Strom und Wärme produziert, wird auch sie mit Kraft-Wärme-Kopplung in Verbindung gebracht. Und auch die Brennstoffzelle benötigt zum wirtschaftlichen Betrieb eine zusätzliche Gasheizung, weshalb sie ebenfalls zu den Hybridheizungen gehört.