Die Hybridheizung existiert nicht nur für Solarthermie-Anlagen, ist hier aber besonders weit verbreitet. Da die Sonne nachts nun mal gar nicht und im Winter nur sehr wenig scheint, überbrückt man diese Zeiträume mit Pelletheizungen, mit Wärmepumpen und Gasheizungen oder Ölheizungen.
Wärmepumpen brauchen prinzipiell keine Extraheizung, es gibt aber Anwendungsfälle, in denen diese hilfreich ist. Gerade bei erhöhtem Wärmebedarf - wie etwa im Altbau oder in Mehrfamilienhäusern - kann es sinnvoll sein, über die Wärmepumpe nur die Grundlast abzudecken und für die Spitzenlast zusätzlich eine Verbrennungsheizung zu installieren.
Auch der Einsatz einer Brauchwasser-Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung ist eine Option. Diese nutzt die Abwärme einer Verbrennungsheizung, um damit Wasser zu erwärmen. Die letztendlich gewählte Konstellation hängt stets vom eigenen Budget und den örtlichen Gegebenheiten ab.
Solarthermie und Pelletheizung
Wer sich auf eine Zentralheizung verlassen möchte und trotzdem Energie sparen will, der ist mit der Kombination aus Solarthermie-Anlage und Pelletheizung bestens bedient. Diese Hybridheizung hinterlässt einen wirklich „grünen Fußabdruck“ auf unserem Planeten, da die benötigte Wärme vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Ein praktischer Nebeneffekt: Die Solarthermie-Anlage kann im Sommer die Erwärmung des Trinkwassers erledigen und spart so erheblich an Kosten ein. Und auch im Winter unterstützt sie die Pelletheizung bei der Abdeckung des Wärmebedarfs, sodass auch hier erhebliche Einsparungen an Heiz-Kosten möglich sind.
Auch wenn die Anschaffungskosten für solch ein System recht hoch sein können, fährt man bereits nach 15 Jahren die ersten Gewinne ein. Mit einem Preis von 5,63 Cent pro Kilowattstunde (Stand 2019) sind Pellets im Verlgeich zu anderen Brennstoffen recht günstig. Beide Systeme sind auf einen Pufferspeicher bzw. Solarspeicher angewiesen, weshalb sie sich optimal kombinieren lassen. Alternativ können auch andere Feststoffkessel anstatt der Pelletheizung genutzt werden.
Solarthermie und Ölheizung
Solch eine Hybridheizung findet vermehrt in Altbauten Anwendung, wenn die vorhandene Ölheizung mit einer Solarthermie-Anlage entlastet werden soll. Obwohl Heizöl zurzeit enorm teuer ist (6,43 Cent pro Kilowattstunde, Stand 2019), gestaltet sich der „Vorher-Nachher-Effekt“ bei dieser Hybridheizung besonders eindrucksvoll.
Auch in Neubauten kann diese Konstellation aus Solarthermie und Ölheizung eine gute Alternative darstellen, wenn aus persönlichen Gründen keine Pelletheizung gewünscht wird oder ein Gasanschluss nicht in Frage kommt. Zu beachten ist jedoch, dass die Solarthermie-Anlage (im Gegensatz zur Ölheizung) nicht ohne Pufferspeicher betrieben werden kann und dieser zusätzlich angeschafft werden muss.
Solarthermie und Gasheizung
Genau wie bei Ölheizungen kann die Solarthermie-Anlage auch in Kombination mit einer Gasheizung verwendet werden. Die Anschaffung lohnt sich in jedem Fall, macht sich aber weniger deutlich bemerkbar als bei einer Kombination mit Ölheizung, da Gas günstiger (6,17 Cent pro Kilowattstunde, Stand 2019) als Heizöl ist.
Zwar ist es notwendig, einen Pufferspeicher anzuschaffen, dafür benötigen Sie aber keine großen Brennstoffvorräte in der Form, wie es bei Holz- und Ölheizungen der Fall ist. Generell ist diese Art der Hybridheizung eine sehr sinnvolle Möglichkeit, um die Umwelt zu schonen und gleichzeitig Heizkosten einzusparen.