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Gas-Wärmepumpe: Vorteile, Kosten & Förderung

Von Nina Grimmeiß
Bild: Außeneinheit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Gas-Brennwerttechnik
Außeneinheit einer Gaswärmepumpe | © Palatinate Stock / shutterstock.com

Wärmepumpen sind aktuell sehr gefragt. Dabei denken die meisten Interessenten an ein strombetriebenes Gerät. Was kaum jemand weiß: Es gibt auch gasbetriebene Wärmepumpen - sogenannte Gas-Wärmepumpen. Sie eignen sich vor allem zum Einbau in Altbauten und stellen eine interessante Alternative zur klassischen Wärmepumpe dar.

Eine Gaswärmepumpe kostet je nach Bauart, Leistung und Qualität zwischen 25.000 und 45.000 Euro inkl. Wärmequellen-Erschließung und Einbau. Welche Modelle es gibt, wie sie funktionieren, worin die Vorteile und Nachteile gegenüber einer klassischen Wärmepumpe und einer Hybridheizung aus Gasheizung und Wärmepumpe liegen und wie viel Förderung Sie für die Gas-Wärmepumpe erhalten, können Sie im folgenden Artikel nachlesen.

Inhalt


    Gas-Wärmepumpe: Wie funktioniert sie?

    Bild: Gas-Wärmepumpe
    Gas-Wärmepumpe mit Außeneinheit |© Studio Harmony / shutterstock.com

    Gasmotor-Wärmepumpe: Funktionsprinzip

    Es gibt drei Arten von Gas-Wärmepumpen: die Gasmotor-Wärmepumpe, die Absorptions-Wärmepumpe sowie die Adsorptions-Wärmepumpe. Dabei ist es wichtig, die Gaswärmepumpe von der Hybridheizung aus Gasheizung und Wärmepumpe zu unterscheiden. Die Gas-Wärmepumpe ist nämlich keine Hybridheizung! Die sogenannte Gasmotor-Wärmepumpe ist - bis auf den Gasmotor - wie eine klassische Wärmepumpe aufgebaut. Sie entzieht der Umgebung (Luft, Erdreich, Grundwasser) die Wärme und überträgt diese mittels Verdampfer auf ein Kältemittel.

    Dies wird durch die Wärme gasförmig und strömt in diesem Zustand zum Verdichter. Der Verdichter wird - anders als bei einer klassischen Wärmepumpe - von einem Gasmotor anstatt eines Elektromotors angetrieben. Der Gasmotor nutzt Gas als Brennstoff.

    Durch den vom Verdichter erzeugten Druck steigt die Temperatur des Kältemittels weiter, bis die Wärme ausreichend für den Betrieb der Heizung und der Erzeugung von warmem Trinkwasser ist. Dann wird die Wärme per Wärmetauscher an den Heizkreislauf abgegeben. Das Kältemittel kühlt ab und entspannt sich, bis der Druck so niedrig ist, dass das Kältemittel wieder flüssig wird und zum Verdampfer zurückfließt. Der Prozess kann von vorne beginnen.

    Absorptions-Wärmepumpe und Adsorptions-Wärmepumpe: Funktionsprinzip

    Die Absorptions-Wärmepumpe und Adsorptions-Wärmepumpe funktionieren ähnlich wie die Gasmotor-Wärmepumpe, mit dem Unterschied, dass sie einen anderen Ansatz für die Verdichtung des Kältemittels verwenden. Die Absorptions-Wärmepumpe nutzt anstatt eines Kältemittels Wasser, das sie verdampft. Anders als die Gasmotor-Wärmepumpe arbeiten sie aber beide nicht mit Druck, um die Temperatur des Kältemittels bzw. des Wassers weiter zu erhöhen, sondern mit thermischer Energie, die letztlich durch die Verbrennung von Gas erzeugt wird. Nachdem die Wärme an den Heizkreislauf abgegeben wurde, verflüssigen sich Kältemittel bzw. Wasserdampf wieder und der Prozess kann von vorne beginnen.


    Gaswärmepumpen: Alles über die Förderung

    Für die Gas-Wärmepumpe gibt es auf Bundesebene aktuell leider keine Förderung, da sie Gas als Brenn­stoff nutzt. Zudem erreicht sie die für die Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (BAFA) nötige Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,0 nicht.

    Die JAZ beschreibt, wie viel Kilowattstun­den Heizwärme aus einer Kilowattstunde Gas erzeugt werden. Auf Länderebene bzw. kommunaler Ebene gibt es allerdings vereinzelt Förderprogramme, die auch die Gaswärmepumpe fördern. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich ruhig an Energieheld. Wir kennen die deutsche Förderlandschaft genau und beantworten Ihre Fragen in einem kostenlosen Erstgespräch.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Bei der Gas-Wärmepumpe handelt es sich nicht um eine Hybridheizung aus Wärmepumpe und Gasheizung. Eine Hybridheizung aus Wärmepumpe und Gasheizung kombiniert eine Wärmepumpe mit einer herkömmlichen Gasheizung. Eine Gaswärmepumpe wiederum ist eine Form der Wärmepumpe, die mit Gas betrieben wird. Hinsichtlich der Wärmequelle gleichen Gas-Wärmepumpen den klassischen Wärmepumpen: Es gibt sie als Luft-Wasser-Wärmepumpe, Erd-Wärmepumpe und Wasser-Wasser-Wärme­pumpe. Ihr Einsatz lohnt sich vor allem in Gebäuden, die nicht so gut ge­dämmt sind.

    Gas-Wärmepumpe: Wann ist sie sinnvoll?

    Wann eine Gas-Wärmepumpe sinnvoll ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Grundsätzlich gilt auch für Gas-Wärmepumpen: Je besser das Gebäude gedämmt ist und je höher die Temperatur der erneuerbaren Wärmequelle ist, desto effizienter arbeitet sie. Tatsächlich hängt die Antwort auf die Ausgangsfrage jedoch von der Bauart ab. Die Gas-Motorwärmepumpe ist mit einem Leistungs­bereich von 20 bis 100 Kilowatt vor allem für Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Gewerbebetriebe geeignet.

    Die Gasabsorptionswärmepumpe ist aufgrund ihres eher begrenzten Leistungsbereiches besser für Neubauten oder energetisch sanierte Einfamilienhäuser geeignet. Gas-Absorptionswärme­pumpen wiederum decken sowohl niedrige als auch hohe Leistungsbereiche ab. Sie sind besonders gut für den Einbau in Altbauten geeignet, da sie problemlos in das bestehende System aus Heizkreis und Heizkörpern integriert werden können. Vor allem hier ist die Gaswärmepumpe eine echte Alternative zur elektrischen Wärmepumpe.

    Gas-Wärmepumpe vom Profi


    Gas-Wärmepumpe: Vorteile & Nachteile

    Bild: Schlecht gedämmter Altbau
    Gas-Wärmepumpen sind auch für schlecht gedämmte Altbauten geeignet | © Ivan Smuk / shutterstock.com

    Wie alle Wärmepumpen hat auch die Gas-Wärme­pumpe Vorteile und Nachteile. Zu den Vorteilen zählt, dass sie Umweltwärme nutzt und einen relativ hohen Wirkungsgrad hat. Aus einer Kilowattstunde Gas entstehen ungefähr 1,8 Kilowattstunden Heizwärme.

    So wird Gas und damit CO2 gespart, die Umwelt geschont und die Heizkosten sinken. Zudem hat sich die Gas-Brennwerttechnik als zuverlässig und effizient bewährt. Sie kann sowohl Erdreich, Grundwasser als auch Luft als Wärmequelle nutzen.

    Die hohe Vorlauftemperatur macht zudem - anders als bei elektrischen Wärmepumpen - ein schnelles Aufheizen möglich. Außerdem ist mit ihr serienmäßig sowohl die Kühlung als auch die Entfeuchtung des Gebäudes möglich. Die Gaswärmepumpe hat aber auch Nachteile: Die Anschaffungskosten sind relativ hoch. Für den Betrieb ist ein Gasanschluss oder ein Flüssiggastank Voraussetzung. Zudem wird sie auf Bundesebene nicht gefördert. Und zu guter Letzt ist sie nicht so umweltfreundlich wie eine elektrische Wärmepumpe.

    Gas-Wärmepumpe VorteileGas-Wärmepumpe Nachteile
    Nutzung erneuerbarer Energien senkt GasverbrauchHohe Anschaffungskosten
    Effizient und umweltschonendGasanschluss oder Flüssiggastank sind nötig
    Zuverlässige BrennwerttechnikNicht so umweltfreundlich wie elektrische Wärmepumpen
    Relativ hoher WirkungsgradKeine Förderung in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
    Niedrige Heizkosten 
    Hohe Vorlauftemperatur ermöglicht schnelles Aufheizen 
    Kann mit jeder Wärmequelle kombiniert werden (Luft, Erdwärme, Grundwasser) 
    Kühlung und Entfeuchtung möglich 
    Kann nachträglich installiert werden 
    Vereinzelt Förderung auf Länderebene oder kommunaler Ebene

    Gas-Wärmepumpe: Kosten und Preise

    Bild: Heizkosten
    Gas-Wärmepumpen amortisieren sich nach ca. 9 bis 12 Jahren | © Alexander Raths / shutterstock.comths

    Die Gas-Wärmepumpe kostet – je nach Bauart, Leistung und Qualität - 25.000 bis 45.000 Euro. Der größte Anteil hiervon fällt für die Wärmepumpe selbst an. 

    Weitere Kosten entstehen für die Installation und die Erschließung der erneuerbaren Energiequelle. 

    Betriebskosten im Vergleich

    Die Höhe der Betriebskosten der Gaswärmepumpe hängt maßgeblich davon ab, ob sie in einem Altbau oder in einem Neubau installiert wird. In einem Neubau wird immer gleich nach neuestem Stand der Technik Dämmung verbaut, während dies in einem Altbau technisch meist unmöglich und auch unverhältnismäßig teuer ist. Daher sind die Heizkosten in einem Altbau immer deutlich höher als in einem Neubau.

    Außerdem haben Altbauten überwiegend keine Flächenheizung, was die Heizkosten weiter in die Höhe treibt. Zwar kann man eine Fußbodenheizung nachträglich fräsen lassen. Das ist aber immer mit viel technischem und finanziellem Aufwand verbunden und man kann das Gebäude währenddessen nicht oder nur teilweise bewohnen.

    Heizkosten Altbau pro JahrHeizkosten Neubau pro Jahr
    ca. 2.090 €*ca. 670 €*

    Stand: 2024, * Gas und Betriebsstrom

    Dabei errechnen sich die Stromkosten bzw. die Heizkosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Gas-Brennwerttechnik aus dem jährlichen Wärmebedarf in Kilowattstunden, geteilt durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) mal Gaspreis. Die Jahresarbeitszahl gibt an, wie viel Kilowattstunden Heizwärme aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt werden. Dazu kommen noch die Stromkosten für den Betrieb. Sie liegen bei etwa einem Zehntel der Stromkosten einer elektrischen Luft-Wasser-Wärmepumpe.

    Für die Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Gas-Brennwerttechnik rechnet sich das im Altbau wie folgt: 28.000 Kilowattstunden geteilt durch JAZ 1,9 mal 0,1226 Euro pro Kilowattstunde Gas plus 280 Euro Betriebsstrom - 1/10 der jährlichen Heizkosten einer elektrischen Luft-Wasser-Wärmepumpe – gleich ca. 2.090 Euro Heizkosten jährlich. Im Neubau sind es 9.000 Kilowattstunden Wärmebedarf geteilt durch JAZ 1,9 mal 0,1226 Euro pro Kilowattstunde Gas plus 90 Euro Betriebsstrom gleich ca. 670 Euro Heizkosten jährlich.

    Gas-Wärmepumpe vom Profi


    Gas-Wärmepumpen: Hersteller und Modelle im Vergleich

    Die Nachfrage nach Wärmepumpen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dementsprechend bietet inzwischen fast jeder namhafte Heizungs-Hersteller eine Wärmepumpe an. Daher können wir Ihnen an dieser Stelle nur einen kleinen Überblick zu den gängigen Gas-Wärmepumpen geben. In der folgenden Tabelle finden Sie eine kleine Übersicht namhafter Hersteller und ihrer Produkte.

    HerstellerModellBauartLeistungKühlung möglich
    BuderusLogatherm GWPLGas-Absorptions-Wärmepumpe41 kWja
    RemehaGas HP 18Gas-Absorptions-Wärmepumpe12 - 18 kWja
    RoburK 18 SimplygasGas-Absorptions-Wärmepumpeca. 18 kWn. a.
    ViessmannVITODENS 333-FGas-Absorptions-Wärmepumpeca. 1,7 - 17,3 kWn. a.

    Gas-Wärmepumpe vom Profi


    Gas-Wärmepumpe: Alternativen im Überblick

    Bild: Erdsondenbohrung einer elektrischen Erd-Wärmepumppe
    Alternative zur Gaswärmepumpe: Erdsonden-Bohrung für eine elektrische Erd-Wärmepumpe | © Aleksandra Suzi / shutterstock.com

    Die Alternative zur Gas-Wärmepumpe ist die elektrische Wärmepumpe. Sie ist eigentlich immer dann die bessere Lösung, wenn das Gebäude eine gute Dämmung hat und über eine Flächenheizung verfügt. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Luft-Wärme­pumpe, eine Erd-Wärmepumpe oder eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe handelt.

    Lediglich in schlecht gedämmten Altbauten mit normalen Heiz­körpern und in großen Mehrfamilienhäusern oder Gewerbe­betrieben mit jeweils hohem Wärmebedarf ist die Gaswärmepumpe eine gute Lösung zum Heizen. Luft-Luft-Wärmepumpen sind speziell für Niedrigenergiehäuser oder Passivhäuser konzipiert. Die Brauchwasserwärmepumpe dient lediglich der Erwärmung von Trinkwasser.

    WärmepumpeWärmequelleGenehmigung erforderlich?JAZKosten*
    Gas-WärmepumpeLuft, Erdreich, Grundwasserja (Erdreich und Grundwasser)1,75ca. 25.000 - 45.000 €
    Wasser-Wasser-Wärmepumpe (elektrisch)Grundwasserjabis 5ca. 65.000 €
    Erd-Wärmepumpe mit Erdsonde (elektrisch)Erdreichjabis 4,5ca. 60.000 €
    Erd-Wärmepumpe mit Flächenkollektor, Ringgrabenkollektor oder Erdwärmekörben (elektrisch)Erdreichneinbis 4ca. 55.000 €
    Luft-Wasser-Wärmepumpe (elektrisch)Außenluftneinbis 3,5ca. 30.000 €
    Luft-Luft-Wärmepumpe** (elektrisch)Außenluftneinbis 2,5***ca. 25.000 €
    Brauchwasser-Wärmepumpe****Abwärme (Lüftung, Heizung), Außenluftneinkeine da kein Heiz-Betriebca. 6.000 - 12.000 €

    * mit Einbau ohne Förderung; ** mit Lüftungsanlage; *** in einem sehr gut gedämmten Passivhaus; **** nur zur Erzeugung von warmem Trinkwasser


    Gasheizungen: Fazit und Empfehlung

    Die Frage, welche Wärmepumpe die beste ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Antwort ist immer von der individuellen Situation abhängig. Das gilt für die Gas-Wärmepumpe im Besonderen. Sie ist ein Nischenprodukt, das für ungedämmte oder schlecht gedämmte Altbauten oder Mehrfamilienhäuser und Gewerbebetriebe mit hohem Wärmebedarf geeignet ist. In allen anderen Gebäuden ist man mit einer klassischen Wärmepumpe besser bedient.

    Erhält man eine Genehmigung für die Bohrung, ist eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonde zu empfehlen. Sie sind am effizientesten und sparen auf ihre Nutzungsdauer betrachtet am meisten Geld - trotz der hohen Anschaffungskosten. Erhält man keine Genehmigung, ist die Erdwärmepumpe mit Erdwärmekörben oder Flächenkollektoren zu empfehlen. Ist auch sie keine Option, kann man die Luft-Wasser-Wärmepumpe eigentlich überall installieren. Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist nur für Passivhäuser zu empfehlen.


    Zur Autorin: Nina Grimmeiß

    Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.