Brauchwasser Wärmepumpe: Kosten, Funktion & Vorteile
Von Nina GrimmeißDie Brauchwasser-Wärmepumpe, auch Gebrauchswasser-Wärmepumpe oder Warmwasser-Wärmepumpe genannt - dient der effizienten und umweltfreundlichen Erwärmung von Trinkwasser. Zum Beheizen eines Gebäudes ist sie dagegen nicht geeignet. Die Brauchwasserwärmepumpe kostet ca. 3.000 bis 6.500 Euro.
Wie die Brauchwasserwärmepumpe funktioniert und wie viel Förderung Sie dafür erhalten, erfahren Sie im folgenden Artikel. Außerdem zeigen wir Ihnen, wodurch sie sich von klassischen Wärmepumpen unterscheidet und welche Vorteile und Nachteile sie hat. Lesen Sie weiter!
Brauchwasser Wärmepumpe: Allgemeines & Funktionsweise
Im Unterschied zur klassischen Wärmepumpe dient die Brauchwasserwärmepumpe ausschließlich der Warmwasser-Bereitung von Trinkwasser. Für das Heizen eines Gebäudes ist sie nicht geeignet. Sie funktioniert jedoch genauso wie eine normale Wärmepumpe: Sie nutzt die Restwärme der Umgebungsluft als erneuerbare Wärmequelle. Konkret kommen die Raumluft z. B. des Heizungskellers, Außenluft sowie die Abluft von Lüftungsanlagen als Wärmequelle infrage.
Die Restwärme der Wärmequelle wird mittels Verdampfer auf ein Kältemittel übertragen, das daraufhin verdampft. Das gasförmige Kältemittel strömt dann über den Kältemittelkreislauf zum Verdichter der Wärmepumpe, wo es stark komprimiert wird. Durch den Druck steigt die Temperatur des Kältemittels noch mal erheblich. Die Wärme wird per Wärmetauscher auf das Trinkwasser im Warmwasserspeicher der Wärmepumpe übertragen, bis es warm genug für die Nutzung ist.
Das Kältemittel kühlt inzwischen ab und fließt zurück zum Verdampfer, wo der Prozess von vorne beginnt. Das Warmwasser wird von der Warmwasser-Wärmepumpe in einem Wärmespeicher erzeugt und dort gespeichert, bis es gebraucht wird. Dieser ist meist ca. 200 bis 400 Liter groß und für den Betrieb optimiert. Grundsätzlich kann die Brauchwasserwärmepumpe auch Erdwärme oder Grundwasser als Wärmequelle nutzen. Allerdings sind die Erschließungskosten hier besonders hoch und bedürfen einer Genehmigung.
Die Brauchwasserwärmepumpe erzeugt auf umweltschonende und sparsame Weise warmes Trinkwasser. Dazu nutzt sie die Raumluft des Gebäudes (z. B. des Heizungskellers), die Außenluft oder die Abluft einer Lüftungsanlage. Am effizientesten ist der Betrieb mit der Abluft. Zum Beheizen des Gebäudes ist die Gebrauchswasser-Wärmepumpe nicht geeignet.
Brauchwasserwärmepumpe: Vorteile & Nachteile
Wie alle Wärmepumpen hat auch die Brauchwasserwärmepumpe Vorteile und Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass mit ihr auf günstige und umweltschonende Weise Warmwasser erzeugt werden kann.
Wird sie zusammen mit einer förderfähigen Heizungsanlage (z. B. einer Wärmepumpe oder Holzheizung) installiert, erhält man für sie auch Förderung. Außerdem ist sie platzsparend, benötigt nur geringe Luftmengen als Wärmequelle für den Betrieb und kann ganz einfach montiert werden.
Zudem kann sie in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage noch effizienter betrieben werden. Durch den integrierten Warmwasserspeicher ist sie für den Betrieb optimiert. Die Gebrauchswasserwärmepumpe hat aber auch Nachteile. Nutzt man die Raumluft des Kellers als Wärmequelle, kühlt dieser bei hohem Verbrauch stark aus. Nutzt man Außenluft, braucht die Warmwasser-Wärmepumpe deutlich mehr Strom. Hat man kurzfristig einen sehr hohen Bedarf an Warmwasser, muss dies ggf. per Heizpatrone erwärmt werden, was sehr teuer ist.
Brauchwasserwärmepumpe Vorteile | Brauchwasserwärmepumpe Nachteile |
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Erzeugt auf günstige und umweltschonende Weise Warmwasser - mit Abluft als Wärmequelle besonders effiziente Warmwassererzeugung | Bei Nutzung von Raumluft als Wärmequelle kühlen die Räume aus (z. B. der Keller) |
Kann bei der Installation einer förderfähigen Heizung (z. B. Wärmepumpe) als Umfeldmaßnahme gefördert werden | Bei Nutzung von Außenluft als Wärmequelle: Im Winter sinkt die Effizienz - Stromverbrauch steigt |
In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage besonders effizienter Betrieb | Bei erhöhten Warmwasserbedarf muss das Wasser per Heizpatrone erwärmt werden - sehr teuer |
Benötigt nur geringe Luftmengen als Wärmequelle | |
Wärmespeicher für Betrieb optimiert | |
Platzsparend - kann fast immer aufgestellt werden | |
Einfache Montage |
Brauchwasserwärmepumpe mit Solarstrom
Wie bereits erwähnt, arbeitet die Gebrauchswasserwärmepumpe als Kombination von Wärmepumpe mit PV-Anlage besonders effizient. Dabei liefert die PV-Anlage tagsüber kostenlosen Strom, mit dem die Wärmepumpe dann im integrierten Wärmespeicher das Warmwasser erzeugt. Dies wird dann im Speicher vorgehalten, bis es benötigt wird. So sinken die Betriebskosten vor allem im Sommer beträchtlich.
Brauchwasser Wärmepumpe: Kosten & Förderung
Eine Brauchwasserwärmepumpe kostet 3.000 bis 6.500 Euro inkl. Wärmespeicher und Einbau. Der integrierte Wärmespeicher ist im Preis enthalten. Für die Brauchwasserpumpe erhält man keine direkte Förderung.
Wird sie in einem Altbau zusammen mit einer förderfähigen Heizung wie z. B. einer Luft-Wärmepumpe installiert, wird sie als Umfeldmaßnahme mitgefördert. Bis zu 70 Prozent der Anschaffungskosten von max. 30.000 Euro kann man als Förderung erhalten. Das entspricht 21.000 Euro.
Vergeben wird die Förderung vom Kreditinstitut für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (KfW) als einmaliger Zuschuss. Im Neubau erhält man dagegen keinen Zuschuss, wie es ihn im Altbau gibt. Dort erhalten Sie einen zinsgünstigen Kredit bis zu 150.000 Euro von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sollten Sie Fragen zur Förderung der Brauchwasserwärmepumpe haben, wenden Sie sich an unsere Kundenberater. Sie beantworten Ihre Fragen in einem persönlichen Gespräch.
Förderinstitut | Programm | Kosten Brauchwasserwärmepumpe | Förderung gesamt | Kosten Brauchwasserwärmepumpe mit Förderung |
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KfW (Zuschuss) | BEG EM Basisförderung* | ca. 4.500 € | Zuschuss von 30 % der förderfähigen Kosten ** | ca. 3.150 € |
BEG EM Basisförderung + Effizienzbonus | Zuschuss von 35 % der förderfähigen Kosten** | ca. 2.925 € | ||
BEG EM Basisförderung + Effizienzbonus + Klimageschwindigkeitsbonus | Zuschuss von 55 % der föderfähigen Kosten** | ca. 2.025 € |
* als Umfeldmaßnahme z. B. einer förderfähigen Wärmepumpeninstallation, ** von max. 30.000 Euro
Die jährlichen Stromkosten für eine vierköpfige Familie liegen bei einem Warmwasserverbrauch von 30 bis 48 Liter pro Tag und Person sowie einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 bei ca. 160 bis 255 Euro. Dabei beschreibt die JAZ die Effizienz der Warmwasser-Wärmepumpe. In unserem Beispiel erzeugt sie aus einer Kilowattstunde Strom 4 Kilowattstunden Wärme. Das senkt die Stromkosten.
Warmwasser-Erzeuger | Haushalt | Personen | Verbrauch pro Kopf + Tag | JAZ | Kosten* |
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Brauchwasserwärmepumpe | 1 | 4 | 30 Ltr. | 4 | ca. 155 € |
48 Ltr. | ca. 250 € |
* pro Jahr; Stromkosten: 0,35€/kWh
Brauchwasser Wärmepumpe: Hersteller und Modelle im Vergleich
Wärmepumpen liegen voll im Trend. Inzwischen bietet fast jeder namhafte Hersteller eine Brauchwasserwärmepumpe an. Daher ist es uns nicht möglich, Ihnen an dieser Stelle einen vollständigen Überblick über alle Hersteller und Modelle zu geben. Um Ihnen wenigstens einen kleinen Überblick zu verschaffen, haben wir in der nachfolgenden Tabelle einmal ein paar Hersteller und ihre Produkte zusammengetragen.
Hersteller | Modell | Energiequelle | Speicherinhalt | Heizleistung |
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Bosch | Compress 5000 DW | Abluft | 202 Ltr. | 0,7 - 1,5 kW |
Stiebel Eltron | WWK 300 electronic | Innenluft | 302 Ltr. | 1,3 - 1,6 kW |
Vaillant | aroSTOR VWL B 200/5 | Innenluft | 200 Ltr. | 1,24 - 1,39 kW |
Viessmann | Vitocal 060-A, Typ T0E-ze | Außenluft / Umluft | 178 Ltr. | 1,5 kW |
Weishaupt | WWP T 300 WA | Raumluft | 290 Ltr. | 1,5 kW |
Brauchwasser Wärmepumpe: Alternativen
Die Brauchwasserwärmepumpe ist eine sparsame und umweltschonende Weise, Trinkwasser zu erwärmen, aber sie hat mit 3.000 bis 6.500 Euro auch ihren Preis. Es gibt auch günstigere Alternativen. Am bekanntesten ist wohl der elektrische Durchlauferhitzer.
Er kostet mit Einbau ca. 500 bis 750 Euro. Dem niedrigen Anschaffungspreis stehen leider hohe Verbrauchskosten entgegen. Das Gleiche gilt für elektrische Boiler, sie kosten ebenfalls 500 bis 750 Euro und haben aufgrund des teuren Stromes hohe Heizkosten.
Gas-Durchlauferhitzer sind ungefähr so teuer wie elektrische Geräte. Sie haben aber etwas niedrigere Verbrauchskosten, da sie Gas zur Erwärmung des Trinkwassers nutzen, und dies günstiger als Strom ist. Gasboiler sind etwas teurer und kosten ca. 630 bis 900 Euro. Eine weitere Alternative ist die Frischwasserstation für ca. 1.130 bis 2.500 Euro. Sie nutzt die Abwärme des Heizwassers und überträgt diese bei Bedarf per Wärmetauscher auf das Trinkwasser. Das senkt die Verbrauchskosten.
Warmwasser-Erzeuger | Brennstoff / Energie für Betrieb | Kosten* |
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Brauchwasser-Wärmepumpe** | Strom | ca. 3.000 - 6.500 € |
Zentralheizung für Heizung und Warmwasser (z. B. Gaskombitherme, Holzheizung, Wärmepumpe) | Strom, Gas, Öl, Holz | ca. 11.300 - 37.500 €*** |
Durchlauferhitzer (elektrisch) | Strom | ca. 500 - 750 € |
Durchlauferhitzer (Gas) | Gas | ca. 500 - 750 € |
Boiler (elektrisch) | Strom | ca. 500 - 750 € |
Boiler (Gas) | Gas | ca. 630 - 900 € |
Frischwasserstation (Trinkwasserstation) | Wärme des Heizungswassers / der Zentralheizung | ca. 1.130 - 2.500 € |
* mit Einbau ohne Förderung; ** nur zur Erzeugung von warmem Trinkwasser, *** Heizung mit kombinierter Warmwassererzeugung
Brauchwasser Wärmepumpe: Unser Fazit
Die Brauchwasserwärmepumpe ist eine sinnvolle Anschaffung, wenn sie bereits über eine Heizung verfügen und die Installation z. B. einer Kombitherme oder einer Wärmepumpe zum Heizen nicht zur Debatte steht. Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ob Sie gleich eine Heizung anschaffen, die Heizwasser und Trinkwasser erwärmt, sollten Sie sich dafür entscheiden. Das ist langfristig betrachtet immer die billigste Art, Trinkwasser zu erwärmen.
Durchlauferhitzer - egal ob sie mit Gas oder Strom betrieben werden - sind immer eine Notlösung. Sie sollten sie nur nutzen, wenn Ihnen das Geld für die Anschaffung einer Kombiheizung fehlt oder wenn es z. B. lediglich um die Trinkwassererwärmung in einem selten genutzten Gäste WC geht, das nicht an die zentrale Warmwasserversorgung angeschlossen ist. Sollten Sie Fragen zur Brauchwasserwärmepumpe haben, wenden Sie sich an unsere Kundenberater. Sie helfen Ihnen gerne und beantworten Ihre Fragen.
Zur Autorin: Nina Grimmeiß
Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.